Entgasen mit Vakuum

Hallo,

da ich nun endlich eine Pumpe habe, welche ein tiefes Vakuum erzeugen kann, möchte ich mich noch mal dem Entgasen annehmen.

Kann jemand sagen, wo man das zielführend einsetzen kann? Ein Schnelltest mit thixotropiertem Harz, welches bei weitem nicht mehr durchsichtig war, war nach 30 Sekunden im Vakuum wieder transparent. Das ist für Deckschichtharze grundsätzlich ein Vorteil, oder? Wie groß ist der Vorteil bei Sicht-CFK-Oberflächen? Wie genau sollte man vorgehen?

Welche Behälter eignen sich für das Evakuieren? Kann jemand einschätzen, in wie weit größere Gurkengläser der Last stand halten? Wie groß ist der "Sprengradius" bei der Implosion? Ist das mit Schutzbrille zu verantworten? Vielleicht mit Klebeband drum herum oder im Karton bzw. größeren Kunststoffgefäß.

Danke
Stefan
 

Gideon

Vereinsmitglied
Exsikkatoren aus Glas funktionieren sehr gut dafür. Ansonsten auch gerne Kochtöpfe aus Edelstahl, die mit einem Deckel aus Acrylglas (Plexiglas GS oder vergleichbares) versehen wurden. In letztere lassen sich auch problemlos Gewinde schneiden, um die Anschlüsse anzubringen.

Dann kannst Du ja jetzt endlich auch auf Vakuuminfusion umsteigen.
 
Hallo !

Ich habe mal einen Exsikkator aus einem alten Kompressordrucktank gebaut.
Auf ca. 2/3 abgeflext und oben den Lack ab. Das ganze ding dann Kopfüber auf eine getrennte Glasplatte gestellt und umlaufend einen 20mm Dichtrand mit Geweberesten Laminiert.
Als deckel wie schon vorgeschlagen 20mm Acrylglas mit dem Anschluss, Druckablassventil (kugelhebel) und Manometer.
Auf die Dichtfläche leicht Vaseline geschmiert, kommt man da bis auf unter -0.9.
Haben den vorwiegend für Silikonformenbau verwendet, der hat schon Ordentlich volumen.
Bei Gurkengläsern etc wär ich generell vorsichtig, die kommen mitunter recht schnell, wenn eine kleine Vorschädigung da ist.
Für so kleine sachen würde ich mal nach einem alten Schnellkochtopf ausschau halten. (Entrümpelungsfirmen, Flohmarkt etc.)

Viele Grüße,
Sebastian

P.S. gib mal bei ebay exsikkator ein, wenn dir Gurkenglasvolumen reicht, kommst du eigentlich mit moderaten preisen bei weg. denke , mehr als 30€ musst du da nicht in die Hand nehmen.
 
bei einem großen schwedischen Möbelhaus gibt es dickwandige Glasschüsseln mit Kunststoffdeckel incl. Silikondichtung in vielen Größen für nen kleinen Taler (teilweise einstellig)

Dort habe ich einen Tankanschlussnippel eingesetzt zum Absaugen. Die Deckel haben eine kleine Klappe zum Öffnen, denn bei Unterdruck halten die Deckel schon gewaltig.

Jörg
 

TL

User
...für mich nur von peripherer Bedeutung.
Habe in den 5 Einsatzjahren bisher keine Versprödung feststellen können.
Baue jedoch auch nur 2-3 Flieger pro Jahr...

Gibt es da was zum Nachlesen?
 

Gideon

Vereinsmitglied
Das nennt sich Spannungsrisskorrosion und ist bei amorphen Thermoplasten nicht ungewöhnlich. Ich vermute die Amine der Härter und die Reaktivverdünner in den Harzen als Ursache.


Ich hatte exakt diesen Exsikkator von Nalgene™ (Thermo Scientific™ 5311-0250) verwendet, der nach relativ kurzer Zeit im Bereich des Hahns und des Deckelgriffes Spannungsrisse gebildet hat. Ich habe damit größtenteils Epoxydharze (ab und zu auch additionsvernetzte Silikone) vor einer Vakuuminfusion evakuiert. Die Vakuumpumpe machte 13 mbar Restdruck.

Bildschirmfoto 2019-12-30 um 17.04.01.png

Quelle: Thermo Fisher Scientific Inc.
 
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