molalu
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Im Nachgang zu meiner bereits vorgestellten „Miss America“ möchte ich hier einen weiteren Neubau vorstellen.
Zur Vorgeschichte: Mir wurde im November 2018 auf der „Faszination Modellbau“ in Friedrichshafen der Frästeilesatz einer „CHICKIE IV“ mit 1 mtr. Rumpflänge von angeblich Kuhlmann angeboten. Der Anbieter hatte den Bausatz natürlich nicht unter dem Arm und Fotos hatte er auch nicht, bestand aber darauf, dass der Basis-Teilesatz, also ohne Mahagoni und ohne Beschläge, vollständig ist. Der Wunschpreis des Anbieters war für mich so verlockend, dass ich blind gekauft habe.
Wenige Tage später traf der Frästeilesatz bei mir ein. Nach dem öffnen des Kartons war ich doch sehr verwundert, denn die zutage gekommenen Teile hatten nichts mit der „CHICKIE“ zu tun, die kannte. Der Verkäufer bestand weiter darauf, dass ihm Kuhlmann diesen Bausatz als „CHICKIE“ verkauft hat. Für mich war das dann doch eher der Rumpf einer Crackerbox. Herr Kuhlmann selbst war für mich nicht erreichbar, weil nur er hätte Licht ins Dunkel bringen können.
Bauentscheidung: Viele Wochen schlummerte der Teilesatz unangerührt in meiner Werft, weil ich enttäuscht war und weil ich mich doch so sehr auf eine „CHICKIE“ gefreut hatte. Eine Crackerbox kam für mich nicht in Frage, denn ich hatte in den zurückliegenden Jahren bereits 3 CB`s in unterschiedlichen Größen bis 1,20mtr. und mit unterschiedlichen Motorisierungen gebaut. Keine der 3 CB`s hat bei mir beim Fahren Adrenalinstöße ausgelöst. Ein langjähriger Modellbaufreund brachte den entscheidenden Hinweis: „Bau das Teil doch mal nicht mit starrem Wellenantrieb, sondern mit einem Jet“. Das wars – ein jetgetriebenes Boot stand schon lange und ganz weit oben auf meiner Wunschliste.
Der Bau: Durch die vorgefertigten und sehr präzise passenden Frästeile war der Rumpf-Bau ein Kinderspiel. Die einzige Herausforderung war der Umbau des Unterschiffs. Das Modell, bleiben wir bei der Crackerbox, hat im Rumpf ein ganz leichtes V. Für den Wassereinlass des Jets benötigte ich aber eine plane Fläche nahe dem Heckspiegel. Ich habe im hinteren Drittel mit dem Maß des Wassereinlasses einen Hilfsrahmen verbaut, die Spanten angepasst und die Kielleiste in Richtung Bug ansteigend verleimt. Danach mit 1,5mm Flugzeugsperrholz den Rumpfboden eingepasst, verspachtelt und verschliffen. Danach habe ich dann nur noch gehofft keinen Denk- und/oder Baufehler begangen zu haben, weil das mein erster Jeteinbau war und weil ich keinerlei Bauplan dafür vorliegen hatte. Nachdem das alles geschafft war, war der eigentlich Einbau des Jets mit Umkehrschubklappe im Heckspiegel keine Herausforderung.
Weil ich bei derartigen Booten immer den Anspruch habe einen Hauch „Scale“ zu bauen, wurde das Deck komplett in Mahagoni aufgebaut – der Bug- und Heckbereich mit Mahagonileisten; die Kalfaterung wurde aus ebonisierten 1mm Leisten nachgebildet. Der Rest des Decks wurde mit 1mm Mahagoni belegt. Rumpf und Deck wurden mit Glasgewebe laminiert und 3x mit Epoxid versiegelt und nass geschliffen, um einen perfekten Untergrund für die Spritzlackierung zu erhalten.
Die Chrombeschläge, teilweise mit Sonderanfertigungen, kamen wie immer bei meinen Booten von BAE exclusive shipmodels, Hamburg und alle Hölzer, auch wie schon seit Jahrzehnten, von ARKOWOOD.
Die Skipperpuppe gehört eigentlich in einen Heli und stammt aus dem Hause VARIO im Maßstab 1:6.
Die Lackierung hat ein Profi nach meinen Vorstellungen gemacht und um den Vorbesitzer zufrieden stellen, habe ich auf dem Heckspiegel den Schriftzug „CHICKIE IV“ angebracht. Aber auch nur als Joke, weil der Schriftzug eh bei mir rumlag. Warum heisst das Boot „COYOTE UGLY“? Weil es nicht die von mir ersehnte CHICKIE wurde und weil das Modell im Vergleich zur echten CHICKIE hässlich ist.
Die Technik: Herzstück ist der Jet4 mit Schubumkehr von MHZ mit einem 49mm Impeller. Angetrieben von einer wassergekühlten Plettenberg-Bürste HP355/BM/45/3. Verbindung Motor > Impeller: 6,35mm (1/4) Flexwelle.
Spannung: 2 x SLS Quantum – 4S – 5.000mAh – 40C. Regler: wassergekühlter AS40-150 opto von modellbauregler.de. Servos: Lenkservo SAVÖX 1251MG LowProfile und Schubumkehr-Servo HITEC HS-75BB LowProfile. Das Hitec-Servo ist ganz interessant. Das ist ein sogen. 180° Servo, das auch die Flieger für die Einziehfahrwerke verwenden. Das Servo macht immer den selben Weg, nämlich vor und zurück, mit 180° (Vollausschlag, der +/- programmiert werden kann). Perfekt, um die Schubumkehrklappe komplett zu verschließen und genauso komplett zu öffnen.
Ich fahre das Boot mit einer FUTABA Pistole 3PV und einem R304SB Telemetrie-Empfänger und wenn schon Telemetrie, dann habe ich mir das FUTABA-Spannungs-Modul SBS-01V gegönnt. Nicht ganz billig, aber damit habe ich die aktuelle Spannungslage meiner Antriebs-Akkus im Display des Senders immer im Blick.
Die Empfängerstromversorgung liefert ein TURNIGY LiFe – 2S – 6,6V – 1100mAh und die Empfängerstromversorgung wird durch einen Emcotec-Magnetschalter, der auf Deck montiert ist, ein- und ausgeschaltet.
Fazit: Eine Erstfahrt Mitte November an 2x3S war sehr gut und vielversprechend. Das Boot lief wie auf Schienen und die Wendigkeit durch den Jet war atemberaubend. Den meisten Spaß machte das Fahren im Flachwasserbereich des Ufers. Flacher Rumpf und kein Propeller der den Grund berühren konnte. Als langjährigem Powerbootfahrer war der Speed aber dann doch noch nicht genug und der nächste Versuch sollte an 2 x 4S erfolgen. Leider kam es bis heute dazu noch nicht, weil unsere Wasser hart geworden sind.
Falls euch mein Bericht gefällt freue ich mich über Euer Feedback – sollten Modell und/oder Bericht nicht gefallen, behaltet es für Euch.
Zur Vorgeschichte: Mir wurde im November 2018 auf der „Faszination Modellbau“ in Friedrichshafen der Frästeilesatz einer „CHICKIE IV“ mit 1 mtr. Rumpflänge von angeblich Kuhlmann angeboten. Der Anbieter hatte den Bausatz natürlich nicht unter dem Arm und Fotos hatte er auch nicht, bestand aber darauf, dass der Basis-Teilesatz, also ohne Mahagoni und ohne Beschläge, vollständig ist. Der Wunschpreis des Anbieters war für mich so verlockend, dass ich blind gekauft habe.
Wenige Tage später traf der Frästeilesatz bei mir ein. Nach dem öffnen des Kartons war ich doch sehr verwundert, denn die zutage gekommenen Teile hatten nichts mit der „CHICKIE“ zu tun, die kannte. Der Verkäufer bestand weiter darauf, dass ihm Kuhlmann diesen Bausatz als „CHICKIE“ verkauft hat. Für mich war das dann doch eher der Rumpf einer Crackerbox. Herr Kuhlmann selbst war für mich nicht erreichbar, weil nur er hätte Licht ins Dunkel bringen können.
Bauentscheidung: Viele Wochen schlummerte der Teilesatz unangerührt in meiner Werft, weil ich enttäuscht war und weil ich mich doch so sehr auf eine „CHICKIE“ gefreut hatte. Eine Crackerbox kam für mich nicht in Frage, denn ich hatte in den zurückliegenden Jahren bereits 3 CB`s in unterschiedlichen Größen bis 1,20mtr. und mit unterschiedlichen Motorisierungen gebaut. Keine der 3 CB`s hat bei mir beim Fahren Adrenalinstöße ausgelöst. Ein langjähriger Modellbaufreund brachte den entscheidenden Hinweis: „Bau das Teil doch mal nicht mit starrem Wellenantrieb, sondern mit einem Jet“. Das wars – ein jetgetriebenes Boot stand schon lange und ganz weit oben auf meiner Wunschliste.
Der Bau: Durch die vorgefertigten und sehr präzise passenden Frästeile war der Rumpf-Bau ein Kinderspiel. Die einzige Herausforderung war der Umbau des Unterschiffs. Das Modell, bleiben wir bei der Crackerbox, hat im Rumpf ein ganz leichtes V. Für den Wassereinlass des Jets benötigte ich aber eine plane Fläche nahe dem Heckspiegel. Ich habe im hinteren Drittel mit dem Maß des Wassereinlasses einen Hilfsrahmen verbaut, die Spanten angepasst und die Kielleiste in Richtung Bug ansteigend verleimt. Danach mit 1,5mm Flugzeugsperrholz den Rumpfboden eingepasst, verspachtelt und verschliffen. Danach habe ich dann nur noch gehofft keinen Denk- und/oder Baufehler begangen zu haben, weil das mein erster Jeteinbau war und weil ich keinerlei Bauplan dafür vorliegen hatte. Nachdem das alles geschafft war, war der eigentlich Einbau des Jets mit Umkehrschubklappe im Heckspiegel keine Herausforderung.
Weil ich bei derartigen Booten immer den Anspruch habe einen Hauch „Scale“ zu bauen, wurde das Deck komplett in Mahagoni aufgebaut – der Bug- und Heckbereich mit Mahagonileisten; die Kalfaterung wurde aus ebonisierten 1mm Leisten nachgebildet. Der Rest des Decks wurde mit 1mm Mahagoni belegt. Rumpf und Deck wurden mit Glasgewebe laminiert und 3x mit Epoxid versiegelt und nass geschliffen, um einen perfekten Untergrund für die Spritzlackierung zu erhalten.
Die Chrombeschläge, teilweise mit Sonderanfertigungen, kamen wie immer bei meinen Booten von BAE exclusive shipmodels, Hamburg und alle Hölzer, auch wie schon seit Jahrzehnten, von ARKOWOOD.
Die Skipperpuppe gehört eigentlich in einen Heli und stammt aus dem Hause VARIO im Maßstab 1:6.
Die Lackierung hat ein Profi nach meinen Vorstellungen gemacht und um den Vorbesitzer zufrieden stellen, habe ich auf dem Heckspiegel den Schriftzug „CHICKIE IV“ angebracht. Aber auch nur als Joke, weil der Schriftzug eh bei mir rumlag. Warum heisst das Boot „COYOTE UGLY“? Weil es nicht die von mir ersehnte CHICKIE wurde und weil das Modell im Vergleich zur echten CHICKIE hässlich ist.
Die Technik: Herzstück ist der Jet4 mit Schubumkehr von MHZ mit einem 49mm Impeller. Angetrieben von einer wassergekühlten Plettenberg-Bürste HP355/BM/45/3. Verbindung Motor > Impeller: 6,35mm (1/4) Flexwelle.
Spannung: 2 x SLS Quantum – 4S – 5.000mAh – 40C. Regler: wassergekühlter AS40-150 opto von modellbauregler.de. Servos: Lenkservo SAVÖX 1251MG LowProfile und Schubumkehr-Servo HITEC HS-75BB LowProfile. Das Hitec-Servo ist ganz interessant. Das ist ein sogen. 180° Servo, das auch die Flieger für die Einziehfahrwerke verwenden. Das Servo macht immer den selben Weg, nämlich vor und zurück, mit 180° (Vollausschlag, der +/- programmiert werden kann). Perfekt, um die Schubumkehrklappe komplett zu verschließen und genauso komplett zu öffnen.
Ich fahre das Boot mit einer FUTABA Pistole 3PV und einem R304SB Telemetrie-Empfänger und wenn schon Telemetrie, dann habe ich mir das FUTABA-Spannungs-Modul SBS-01V gegönnt. Nicht ganz billig, aber damit habe ich die aktuelle Spannungslage meiner Antriebs-Akkus im Display des Senders immer im Blick.
Die Empfängerstromversorgung liefert ein TURNIGY LiFe – 2S – 6,6V – 1100mAh und die Empfängerstromversorgung wird durch einen Emcotec-Magnetschalter, der auf Deck montiert ist, ein- und ausgeschaltet.
Fazit: Eine Erstfahrt Mitte November an 2x3S war sehr gut und vielversprechend. Das Boot lief wie auf Schienen und die Wendigkeit durch den Jet war atemberaubend. Den meisten Spaß machte das Fahren im Flachwasserbereich des Ufers. Flacher Rumpf und kein Propeller der den Grund berühren konnte. Als langjährigem Powerbootfahrer war der Speed aber dann doch noch nicht genug und der nächste Versuch sollte an 2 x 4S erfolgen. Leider kam es bis heute dazu noch nicht, weil unsere Wasser hart geworden sind.
Falls euch mein Bericht gefällt freue ich mich über Euer Feedback – sollten Modell und/oder Bericht nicht gefallen, behaltet es für Euch.