Frage zur Bespannung bei RES

Hallo Peter,

Dir eine Meinung dazu näher zu bringen, will ich gar nicht erst versuchen. Aber vielleicht lohnt sich ein Blick darauf, was andere machen.

Gefühlte 99% der RES-Piloten an Wettbewerben nehmen Oracover transparent oder Oracover Light und manchmal auch ein bisschen Oracover Normalfarbe. Das dürfte Gründe haben.

Oracover Light bietet natürlich den Gewichtsvorteil. Dagegen steht die etwas geringere Festigkeit. du musst eben auch mal schneller mit ein paar Beschädigungen/Reparaturen rechnen.
Oracover transparent ist etwas schwerer, aber im Alltag etwas strapazierfähiger.
Oracover Normalfarbe ist dann noch etwas schwerer und wird daher nicht so oft eingesetzt.

Die Wahl liegt bei Dir. An allen Varianten ist nichts schlechtes dran.

Gruß Norbert
 
Die Theorie mit der rauen Oberfläche wird oft runtergebetet, aber auf den Flugplätzen sieht man Bügelfolie fliegen. Weil sich das Spannlackgedöns keiner mehr freiwillig antut, außer die Antikflieger. Gewebefolie ist keine Alternative, weil sie schwer ist und überhaupt keine Festigkeit in den Flügel bringt. Nur für Scale-Modelle interessant.
Aus der Nurflügelfraktion kam bisweilen der Tipp, mit Haarspray notfalls etwas Rauigkeit aufzusprühen.

In der Praxis klebt man lieber einen Turbulator auf, falls das Fluggerät im Langsamflug unartig sein sollte. Die meisten fliegen ohne Turbulator und sind auch zufrieden.

Was für Oberflächen haben echte Wettbewerbsmaschinen F3J oder F3K? In der Regel Spiegelglanz poliert. Die fliegen auch sehr langsam, wenn es sein muss.

Also: Mach einfach, was Du handwerklich willst. Fliegen wird das Gerät auch mit Folie. Meine tun es.
 

UweH

User
oder mit Koverall und Spannlack bespannen

Gewebefolie ist keine Alternative, weil sie schwer ist und überhaupt keine Festigkeit in den Flügel bringt. Nur für Scale-Modelle interessant.

Hallo Jonas,

Koverall ist keine Gewebefolie, sondern ein heiß schrumpfbares Gewebe.
Der Festigkeitszuwachs bei passender Verarbeitung ist enorm, kein Vergleich zu Oratex-Gewebefolie und auch viel fester als Oracover.

Aber für RES-Modelle tatsächlich zu schwer.

Eine definiert mit Turbulator erzeugte Turbulenz auf einer glatten Folie ist insgesamt besser als eine komplette rauhe Oberfläche.
Hat der Flieger offene Rippenbauweise ohne D-Box-Beplankung kann man sich auch bei Folie den Turbulator meistens sparen, die Arbeit erledigt schon der Nasenleistenstab.

Gruß,

Uwe.
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Es gab mal eine recht einfache Publikation dazu,
ich glaube mit dem AG35 oder S3021 und ein paar anderen Profilen,
in der auch verschiedene Oberflächenbeschaffenheiten getestet wurden.
Leider finde ich sie nicht mehr...

Wenn ich mich recht erinnere:
- wurde die Testfläche des AG35 mit jeweils Folie und Seide bespannt vermessen.
- die Ergebnisse zeigten, dass die rauhere Oberfläche die Strömung länger anliegen lässt, der Abriss später kommt
- das die Verluste gegenüber der bespannten Fläche vor allem im mittleren bis unteren cA Bereich doch recht groß waren.

Es kommt jedoch auch etwas auf das verwendete Profil an, welcher Vorteil/Nachteil überwiegt...
 

sgies

User
Um den Thread damit hiermit zu beantworten ohne das PDF lesen zu wollen:
Für RES-Modelle sind die "glatten" Folien besser (jedenfalls an den dort getesteten Profilen)
Für Freiflugmodelle bspw können die raueren Vlies-Bespannungen besser sein.
Für jemanden, der mehr wissen will sollte sich das PDF durchlesen.

Siehe Seite 17, Kapitel 6 des PDF's.
Darf ich das hier kopieren und einfügen?

Ich mache das mal und Verweise auf die ausgezeichnete Ausarbeitung in diesem PDF:
https://akamodell.hg.stuvus.uni-stuttgart.de/wp-content/uploads/2019/01/Windkanal_RES.pdf

Zitat Seite 17:

"Die raue Oberfläche des Fließes beschleunigt zwar den laminar-turbulenten
Umschlag, was Ablöseblasen vermeidet, aber die hohe Rauigkeit der Oberfläche führt zu deutlich
erhöhtem Widerstand. Der Maximalauftrieb nimmt durch den erzwungenen Umschlag ab. Bei
Reynoldszahlen von 60000 und kleiner, wie sie im Freiflugbereich auftreten, mag der Einsatz von
Vliesbespannung gerechtfertigt sein. Die Messungen zeigen jedoch, dass in der RES-Klasse
deutliche Nachteile zu erwarten sind.
"


Falls ich mit dem Zitat gegen Foren-Reglen o.ä. verstoße bitte meinen Beitrag löschen!
 
Ebenfalls Danke für das PDF.
Ich habe aber eine Frage dazu: der Turbulator (S.16) hat 0,14% Dicke - bei 15mm Profildicke wären das ca. 20µm ?? Und falls die Zahl wg. Prozent-Konfusion 100x zu klein wäre: 2,1mm ist ja auch irgendwie keine plausible Zahl.
:confused:
Bertram
 
Die %-Angabe bezieht sich auf die Profil-Länge, nicht die Profil-Dicke.
Dann landet man bei plausiblen 0,2mm

Oder?
 
Nachdem wir hier mal wieder vom eigentlichen Thema abschweifen. Ich war bislang auch Freund von Turbulatoren. Inzwischen sind die wieder bei allen Modellen runter. Selbst beim 300g SchwebRes vom Nichtflügler hab ich sie entfernt. Kommt mir immer so vor, als hätte ich die Handbremse gelöst, wenn die runter sind.

Gruß Hans
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten