Zusammenspiel von Landeklappen und Höhenruder

Udo66

User
Guten Tag zusammen!

Ich möchte an 3 Warbirds die Landeklappen in Verbindung mit dem Höhenruder einrichten:
- FW190 (1,6 Meter Sp.-w.) von Extremeflight mit Spaltklappen
- JU87 (1,87 Meter) von Phönix
- ME262 (1,5 Meter Schaumwaffel) von Freewing mit Spaltklappen

Meine Fragen sind:
- welche Winkel (oder Wege in mm) für Klappen und Ruder
- welche Richtung für das Höhenruder (jeweils)
- bei welcher Geschwindigkeit die Klappen und das Ruder setzen (jeweils)

Habe natürlich so Einiges dazu gelesen. Außerdem mit diversen erfahrenen Modellfliegern das Thema erörtert. Die Spanne der Antworten ist groß! Darum würde ich mich freuen hier im Forum, am Besten auf die angeführten Modelle bezogen, eure Erfahrungen zum Thema zu lesen! Ich möchte nicht unbedingt komplett nach dem Motto "Versuch und Irrtum" an die Erstflüge der genannten Modelle gehen :)
Im Voraus Besten Dank!

Gruß

Udo
 

Malmedy

User
Ich möchte nicht unbedingt komplett nach dem Motto "Versuch und Irrtum" an die Erstflüge der genannten Modelle gehen :)

Anders wird es aber kaum gehen! Je nach Modellauslegung und Klappenart muss etwas (max. 5 Grad) Tiefe oder Höhe zugemischt werden. Müsste Höhe zugemischt werden, ist "Versuch u. Irrtum" nicht kritisch, weil man das auch gut aussteuern kann. Bei Tiefe ist es schon schwieriger. Man muss es einfach in Sicherheitshöhe testen! Wenn die Reaktion zu heftig ist, testen, was passiert, wenn man die Klappen erst bei deutlich verringerter Geschwindigkeit setzt. Je geringer die Geschwindigeit, um so zahmer ist die Reaktion. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass je größer und schwerer das Modell ist, umso weniger Zumischung ist nötig.
Mit der Geschwindigkeit, bei der die Klappen normalerweise gesetzt werden sollten, ist es schon einfacher: Frühestens bei Halbgas. Warbirds werden gewöhnlich weitgehend mit Vollgas geflogen. Hat man "fertig", gibt es normalerweise eine Beruhigungs- und Abkühlungsrunde, in der etwa mit Halbgas geflogen wird. Das dient auch dazu, sich wieder an das Flug- und Steuerverhalten bei geringerer Geschwindigkeit zu gewöhnen. Aus dieser Abkühlungsrunde wird der Landeanflug eingeleitet: Gegenanflug, Kurve zum Queranflug. Jetzt weiter Gas wegnehmen. Während zuvor noch in einigermaßen konstanter Höhe geflogen wurde, wird im Queranflug schon der Sinkflug begonnen. Jetzt die Klappen setzen und mit gesetzten Klappen im weiteren Sinkflug zum Endanflug einkurven. Idealerweise kann der Gleitwinkel aus dem Queranflug beibehalten werden bis zur Schwelle. Im Endanflug nimmt man dann weiter Gas weg und setzt mit etwas Schleppgas auf. Man merkt dabei, wie die Klappen bremsen und zugleich den Auftrieb erhöhen, so dass mit Schleppgas eigentlich extrem weit ausgeschwebt werden könnte. Will man aber nicht und geht auch auf normalen Plätzen meistens nicht, also ein bis zwei Zacken Gas noch weg und den Flieger aktiv aufsetzen. Die meisten Warbirds der Gewichtsklasse ab etwa 8kg vertragen es nicht, wenn man sie wie eine Kunstflugmaschine bis zur Minimalgeschwindigkeit ausschweben und in Spornlage aufsetzen lässt.. Der Aufsetzwinkel muss so flach wie möglich sein und der Flieger muss noch so schnell sein, dass das Bremsmoment der Räder bei Bodenberührung die Geschwindigkeit nicht merklich verringert. Erst nach dem Aufsetzen das Gas ganz raus nehmen.
Klingt jetzt komplizierter als es in Wahrheit ist, es ist ein flüssiger Ablauf von vielleicht 20 Sekunden, das meiste davon macht man als geübter Modellflieger ohnehin so.

Grüße
Michael
 

steve

User
Hallo,
ich lege mir den Mischeranteil auf einen Drehschalter und taste mich im Flug an die optimale Grundposition heran. Neben dem Mischeranteil ist auch die Geschwindigkeit, mit der zum einen die Klappen ausfahren und zum anderen der Mischeranteil zugemischt wird, eine wichtige Stellschraube.

Bei den meisten Klappen muss Höhe zugemischt werden.

Beim Klappenwinkel ist alles über 30° tendenziell stark bremsend. Kommt auch auf die Größe/Tiefe der Klappe an.

Ich habe bei einem konkreten Modell die Klappen auf einen Drehschalter. Der hat auf halben Weg eine leichte Rastung, die Klappen haben dann z.B. 20°. Dann geht es bis zum unteren Anschlag des Drehschalters auf 40°.
Die erste Position nutze ich beim Start und im Landeanflug. Die letzte im Endanflug bis zum Aufsetzen.

VG
 
Warbirds landen sich anders

Warbirds landen sich anders

Bei meiner Spitfire Spreitzklappen und bei der Mustang Landeklappen, brauche ich keine Tiefentrimmung. Wichtig ist man landet mit waagrechter Rumpfposition. Die Klappen mach ja eine größere Flügelanstellung. Der höhere Auftrieb wird mit einem negativem Moment etwas kompensiert, führt aber zum abbremsen des Fliegers was man mit Gas kompensieren muss. Sind die Klappen voll ausgefahren,dann wird nur mit der Gasstellung der Gleitpfad eingestellt. Nachdem das Hfw Bodenkontakt hat, langsam Gas raus. Wer da viel mit dem HLW spielt wird ein Hüpftier bekommen. Durch Ziehen kommt das Hfw weiter vor und die Stöße führen zum hochspringen.... mit unschönen Folgen.

Wer gut eingestellte Landeklappen hat braucht fast kein HR bei der Landung. Die voll gefahrenen Klappen erzeugen einen Bodeneffekt,der den Flieger selber abfängt (flacher Anflug vorausgesetzt)

Das bekommt man selber fast nicht so schön hin😉

Gruß
Eberhard
 

Udo66

User
Hallo Michael, Steve und Eberhard!

Herzlichen Dank für eure schnellen und aufschlussreichen Antworten! Zwar ist mein Wunsch nach Sicherheit bei der Einstellung der Klappen nicht in Erfüllung gegangen aber nun weis ich das dies hier nun mal so ist! Sind halt Warbirds :).
Euch allen schöne Feiertage und einen guten Rutsch!

Herzliche Grüße

Udo
 
Hallo Udo,

bei meinen schnelleren (und schwereren Fliegern) muss ich wie Eberhard kein Höhe dazumischen. Und der Ausschlag der Klappen richtet sich beim Flieger nach dem Auftrieb den man braucht (leicht brauchen weniger Auftrieb) und dem Luftwiderstand des Modells (gute Aerodynmaik braucht mehr Ausschlag zum Bremsen). Irgendwo kommt der Punkt an dem die klappen mehr bremsen als Auftrieb bringen, das muss man erst herausfinden.
In der Praxis hab ich zwei Ausschläge, für wenig und viel Wind. Ein bisschen Ausschlag ist aber nie verkehrt, die Flieger liegen damit ruhiger in der Luft was gerade beim Landen angenehm ist.

Grüße, Timo
 
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