Plettenberg HP 355/45 27-Zellen Motor für FES-Antrieb anpassen?

Hallo RCN-Elektrofreaks,

ich habe noch einen alten F5B 27-Zellen Antrieb und frage mich, ob man den für einen FES-Antrieb anpassen könnte.

Der Segler hat 4,60m Spannweite und ein Startgewicht von 8,5kg.
Wenn ich diesen Motor mit 6s-LiPos für eine 18"x10" Luftschraube angepasst bekommen würde, wäre das cool.

Was meint ihr?
Was verkraftet dieser Motor an Strom?
Geht ein Direktantrieb mit 6s?
Er hat eine Surprise3 mit 27-Zellen NiCd-1000SCR an einer 14" Latte betrieben.

Leider habe ich keine weiteren Daten wie kv oder Windungen.

Gewicht ist relativ egal denn das muss sowieso vorne rein.

Danke für Eure Ideen und Gruß,

Nicola

PB077261.jpg

PB077266.jpg
 

GC

User
Die Surprise und Dein Segler haben etwas unterschiedliche Massen und Flugeigenschaften. Deshalb kann man den Motor für Deinen Segler - wenn überhaupt - nur mit Getriebe vernünftig einsetzen.

Frag doch mal den Andy Reisenauer, was er empfehlen würde. Er kennt meist auch die Daten solch alter Motoren.
 
Die Surprise und Dein Segler haben etwas unterschiedliche Massen und Flugeigenschaften. Deshalb kann man den Motor für Deinen Segler - wenn überhaupt - nur mit Getriebe vernünftig einsetzen.

Frag doch mal den Andy Reisenauer, was er empfehlen würde. Er kennt meist auch die Daten solch alter Motoren.


Ja, klar. Das sind natürlich völlig verschiedene Anwendungen.
An Andi Reisenauer hatte ich auch schon gedacht.
Danke für den Schubser 😃
 
Dem Antrieb ist es egal ob er Futter aus NiCd oder Lipo bekommt.
Wichtig sind die Volt unter Last.

Wenn du weniger Volt input hast kannst du mit der LS größer werden,
was ich sogar an meinem ollen Mosquito so praktiziere.



Gruß
Andreas

Hi Andreas,

ja, natürlich.
"6s LiPo" ist ja genauso eine Angabe was die Spannung anbelangt wie "27-Zellen NiCd".

Mich interessiert, ob dieser Motor mit der Stromstärke klar kommt, wenn man eben weniger Spannung anlegt und dabei den LS-Durchmesser größer wählt.
Oder entlötet der sich dann selbst oder fliegt auseinander wenn man ein Getriebe dran montiert und mit der Drehzahl hoch geht.

Was sich in meiner Frage widerspiegelt, ob ich an den Motor, so wie er ist, eine 18" Luftschraube oder größer dranmachen kann, weil ich ja bei 6s mit der Spannung unter der eines 27-Zellen Packs liege.
Also von 31V auf 22V. Leerlaufspannung, wohl gemerkt.

Unter Last sieht das natürlich bei den NiCd ganz anders aus.
Da werden wahrscheinlich nur noch 0,8V pro Zelle anliegen anstatt 1,2V.

Und diese Erfahrung fehlt mir.

Könnte ja sein, dass ich nicht der Einzige bin/war, der diese Frage schon mal gestellt hat.

Ich frage mal Andi Reisenauer.

Danke bis hierhin und Gruß,

Nicola
 
Hallo Nicola,

eine 18x10 wird wahrscheinlich nicht im Direktantrieb gehen. Mit 6S hast du unter Last nicht viel weniger Spannung als mit 27 NiCd.
Bei 27 NiCd ist der Ri vom Akkupack deutlicht größer als bei einem 6S LiPo. Zudem steigt die Aufnahmeleistung vom Prop mit
Durchmesser5. Falls du einen Drehzahlmesser hast, kannst du mit einem kleinen Propeller und z. B. einem 3S LiPo notdürftig das KV
bestimmen. Dann ist der Motorstrom sehr klein, das KV ist dann näherungsweise Drehzahl / Akkuspannung.

Beim Plettenberg hat es auch Datenblätter der Bürstenmotoren. Allerdings benötigst Du für ein Startgewicht von 8,5kg ca. 1400 Watt an elektrischer Leistung, bei 6S um die 67 A. Das ist für den Motor sicherlich zu viel.

Gruß
Micha
 
Pletti Motor

Pletti Motor

Hallo Nicola.

Als erstes wäre es mal wichtig wieviel Windungen dein Motor hat. Hat Plettenberg früher immer mit einem Filzstift auf den Motor geschrieben. Man kann evtl. auch im Läufer die Wicklungen zählen.
Denke das der 27 Zellen Motor 6 oder 7 Windungen hatte. Wenn du das weißt würde ich mal bei Plettenberg anrufen. Uwe Plettenberg oder Ulf Härter können dir bestimmt weiter helfen.
Ich denke mit einem 5S Lipo kommst du mit der Drehzahl hin.
 
Danke, Micha und Stefan!
Diese Art der Messung kannte ich noch nicht.

Das werde ich mal machen wenn Stefan Merz meinen Unitest II repariert hat.
Damit kann ich ja alles messen was nötig ist.

Ich habe gerade mal genauer in den Motor geschaut.

Ich meine, ich kann 5 Windungen zählen.
Raststufen hat er 12.
Müsste dann ein 12-Pol/5-Winder sein?!?

Gewicht ist ca. 650g

IMG_0518.jpg

IMG_0517.jpg

Einen Rückschlussring hat er nicht. Gab es damals noch nicht.
Aber dann schaue ich mal bei den Plettenberg-Datenblättern von den EVO-Motoren.

Thanxx!
 
Hallo Nicola.

Als erstes wäre es mal wichtig wieviel Windungen dein Motor hat. Hat Plettenberg früher immer mit einem Filzstift auf den Motor geschrieben. Man kann evtl. auch im Läufer die Wicklungen zählen.
Denke das der 27 Zellen Motor 6 oder 7 Windungen hatte. Wenn du das weißt würde ich mal bei Plettenberg anrufen. Uwe Plettenberg oder Ulf Härter können dir bestimmt weiter helfen.
Ich denke mit einem 5S Lipo kommst du mit der Drehzahl hin.

Hallo Cebulon,
...genau das hatte ich gerade gemacht als Du geschrieben hast :-)
Danke!

Stimmt, bei Plettenberg anrufen wäre der direkte Weg...OMG! Manchmal macht man sich's wirklich kompliziert...
 
Hallo Nicola,

eine 18x10 wird wahrscheinlich nicht im Direktantrieb gehen. Mit 6S hast du unter Last nicht viel weniger Spannung als mit 27 NiCd.
Bei 27 NiCd ist der Ri vom Akkupack deutlicht größer als bei einem 6S LiPo. Zudem steigt die Aufnahmeleistung vom Prop mit
Durchmesser5. Falls du einen Drehzahlmesser hast, kannst du mit einem kleinen Propeller und z. B. einem 3S LiPo notdürftig das KV
bestimmen. Dann ist der Motorstrom sehr klein, das KV ist dann näherungsweise Drehzahl / Akkuspannung.

Beim Plettenberg hat es auch Datenblätter der Bürstenmotoren. Allerdings benötigst Du für ein Startgewicht von 8,5kg ca. 1400 Watt an elektrischer Leistung, bei 6S um die 67 A. Das ist für den Motor sicherlich zu viel.

Gruß
Micha

Nachdem auf dem Bild mit dem antiken Regler zu sehen ist, dass der bis 75A geht, liegt die Vermutung nahe, dass der Motorstrom im Wettbewerbsbetrieb sicher nicht darüber, aber kurz vor den 75A war.
Bei 10 Sekunden Motorlaufzeit, oder so.
Also 1 Minute "Dauerbetrieb" als Segler-FES mit, sagen wir mal 60A, brät sicher den Motor durch...
 
Hallo Nicola,

falls es der 12-Pol/5-Winder ist, dann geht bei 6S max. eine Aeronaut Cam Carbon 13x11. Die hat bei einem 42 mm Mittelstück ein n100 von 4400 rpm. Das ergibt bei 9900 rpm ca. 1139 Watt Aufnahmeleistung. Siehe HP 355/45/5 Evolution Datenblatt bei 22.1 Volt, 59.6 A Motorstrom.

Gruss
Micha
 

S_a_S

User
hallo Nicola,

wenn wir mal von den geplanten 1800W Eingangsleistung und den 82% Wirkungsgrad ausgehen, müssen 324W Wärme abgeführt werden. Oder in den Wärmespeicher Motor (665g) eingetragen werden.

100°C ist die Grenze in der Bedienungsanleitung, angefangen bei 25°C bleiben 75K als Wärmedifferenz.
Kupfer hat 382 J·kg-1·K-1, Eisen 452 J·kg-1·K-1 als Spezifische Wärmekapazität, als Mittel schätzen wir jetzt mal mit 400 J /(kg*K)

delta Q = c * m * delta T = 400 J/(kg*K)* 0,665 kg * 75 K = 19950 J (oder Wattsekunden). Geteilt durch die 324W Verlustleistung theoretisch etwa 60s Betrieb, wenn nicht noch was durch Kühlluft (Turbospinner!) abgeführt werden kann ...

Abgesehen davon waren damals bei den 27 Zellen NiCd vermutlich auch nur 1,5Ah drin -> bei 60A sind das 1,5min (90s) bis zum leeren Akku. Mit modernem LiPo und großer Kapazität wäre zwar aus Akku-Sicht ein zweiter Durchstart drin - allerdings müsste der Motor bis dahin wieder auf 25°C abgekühlt sein. Also Temperaturtelemetriesensor an den Motor...

Grüße Stefan

PS: bei den 665g ist der Rückschlussring dabei --> kürzere Laufzeit...
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Hallo !


Bei einem Segler von 8,5 kg genügen 800Watt für störungsfreie Steigflüge, sogar mit Bodenstart.
(natürlich nicht mit einer 4,7 x 4,7 aber mit einer 17x11 ..17x13 ... 18x ....)


und im Wettbewerb wurden diese Motoren mit speziellen (weicheren) Kohlen und anderen Federn mit über 100A betrieben.




Gruß
Andreas
 
Hallo !


Bei einem Segler von 8,5 kg genügen 800Watt für störungsfreie Steigflüge, sogar mit Bodenstart.
(natürlich nicht mit einer 4,7 x 4,7 aber mit einer 17x11 ..17x13 ... 18x ....)


und im Wettbewerb wurden diese Motoren mit speziellen (weicheren) Kohlen und anderen Federn mit über 100A betrieben.




Gruß
Andreas

Da ich hauptsächlich im Gebirge fliege, sollte der Antrieb als gute Absaufhilfe dienen wenn es mal richtig runter geht.
Auch ist nicht immer eine Flitsche zur Hand. Also Handstart am Abgrund um das Teil sicher raus zu bekommen.
Und wenn das möglich ist, dann ist Bodenstart ja eh kein Problem mehr.

Ich habe hier im RCN irgendwo diese Faustformel gelesen, wonach bei einem Segler pro kg Masse 150W für einen sicheren Betrieb gut ausreichen.
Wären dann in meinem Beispiel etwa 1300W.

Ist diese grobe Einschätzung ausreichend und einigermaßen richtig?
Oder sollten es doch eher 1800W sein, wie oben schon mal in den Ring geworfen wurde?

Danke für Eure Gedanken dazu.

Gruß, Nicola
 
Hallo Nicola,

ich fliege bei meinen Seglern so mit 140 W/kg. Das langt bei gut angepasstem Antriebsstrang so für 10 m/sec Steiggeschwindigkeit. Bei guter Auslegung, Getriebeantrieb und großer Latte geht es auch schon mit 100 W/kg ganz passabel.

Gruss
Micha
 
Hallo Nicola,

aus dem Datenblatt vom HP355/45/5 hab ich die Motorkennwerte berechnet. Berechnung in meinem MotCalc mit einer Aeronaut 15x8 mit 42 mm Mittelstück.

HP355_45_5.jpg


Berechnung der Steiggeschwindigkeit

Annahmen:
Motorstrom im Flug ca. 86% vom Standstrom
Propellerwirkungsgrad 65% berechnet aus http://www.mh-aerotools.de/airfoils/images/propul1.gif
Details unter How a Propeller Works bei mh-aerotools.de

clc;
m = 8.5; % kg;
g = 9.81; % m/s^2
Pmech = 907; % W
eta_prop = 0.65;
Vsink = 1; % m/sec
Vsteig = (Pmech * eta_prop)/ (m * g) - Vsink

Vsteig = 6 m/sec

Gruss
Micha
 
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