Motor ohne Luftschraube laufen lassen

TRX17

User
Man lernt nie aus!

Per Zufall habe ich heute in einer Anleitung gelesen, dass man einen Motor nie ohne Luftschraube laufen lassen soll. Anscheinend könnte der Regler dabei durchbrennen!
Genau das habe ich aber bisher immer gemacht. Einen Test ohne Propeller bis zur maximalen Drehzahl, da ein Ueberdrehen bei bürstenlosen Motoren ja nicht möglich ist.

Kann dabei wirklich etwas passieren, hat das schon jemand erlebt?

Gruss, Walter
 
Hallo Walter

Wie soll ein Überdrehen nicht möglich sein?

Bzw was ist bei dir die max. Drehzahl bzw. wie erreichst du diese.


Gruß

Thomas
 
Hallo Walter,

man sollte die max. zulässige Drehzahl vom Motor nicht überschreiten, was ohne Last schnell geschehen kann. Bei einem Kontronik Kira 480-34 sind das z.B. 50000 rpm. Bei einem 4S LiPo voll geladen sind das ca. 57000 rpm ohne Propeller. Dann kann eventuell der Motor mechanisch beschädigt werden und blockieren. Ansonsten ist das weder für den Motor noch für den Regler ein Problem.

Gruss
Micha
 
Hallo,

die Drehzahlkonstante KV [rpm/V] verbindet die Drehzahl n mit der in der Motorwicklung induzierten Spannung Uind (=EMK).
Diese Spannung ist der Klemmspannung entgegengerichtet. Ein DC-Motor beschleunigt so lange bis die induzierten Spannung
gleich groß wie die angelegte Versorgungsspannung ist.

Beispiel, Motor ohne Propeller:

3S LiPo voll geladen = 12.6 Volt.
n = 2000 rpm/V * 12.6 V = 25200 rpm.

Die max. Drehzahl (Kommutierungsfrequenz) welche ein Regler erreichen kann, bestimmt die max. erreichbare Drehzahl vom Motor.
Ist der Motor vom Beispiel ein Innenläufer mit der Polzahl 2, dann muss der Regler jezt mit einer Frequenz von 420 Hz kommutieren.
Bei heutigen Reglern liegt die Drehzahlgrenze im Bereich von 300.000 rpm (2-Poler). Die brushless Motoren sind eigentlich permanenterregte Synchronmotore, welche mit einem frequenzvariablen Drehfeld vom Regler betrieben werden. Hierbei wird die Block-Kommutierung angewendet.

Ein Überschreiten der zulässigen Drehzahl ist also nur mit einer zu hohen Versorgungsspannung möglich.

Gruss
Micha
 
Hallo Walter,

einen Regler kann man durch Unterlast nicht zerstören. Es ist ja ratsam eine Reserve beim Strom zu haben. Betreibt man einen Motor mit 30 A, so sollte der Regler am besten für 40 A Dauerlast oder mehr ausgelegt sein. Ich messe bei einem neuen Motor immer den Leerlaufstrom und die Drehzahl, also ohne Propeller. Braucht man z. B. für Drive Calc.

Gruss
Micha
 
Hallo Walter,

man sollte die max. zulässige Drehzahl vom Motor nicht überschreiten, was ohne Last schnell geschehen kann. Bei einem Kontronik Kira 480-34 sind das z.B. 50000 rpm. Bei einem 4S LiPo voll geladen sind das ca. 57000 rpm ohne Propeller. Dann kann eventuell der Motor mechanisch beschädigt werden und blockieren. Ansonsten ist das weder für den Motor noch für den Regler ein Problem.

Gruss
Micha

Hallo Wallter,

wegen oben genannter Problematik habe ich dir die Gegenfrage gestellt.
Wenn dir nämlich die Magnete um die Ohren fliegen, ist das nicht so toll.
Die 4S mit Luftschraube stellen in Praxis kein Problem dar, aber eben im Leerlauf schon.
Des weiteren wird eine (Nenn)-Spannung von 3,7V angenommen, aber so ein ganz voller Lipo hat da gleich mal über 10% mehr Spannung,
da kann es halt mal schiefgehen.

Gruß

Thomas
 

TRX17

User
Hallo Walter,

man sollte die max. zulässige Drehzahl vom Motor nicht überschreiten, was ohne Last schnell geschehen kann. Bei einem Kontronik Kira 480-34 sind das z.B. 50000 rpm. Bei einem 4S LiPo voll geladen sind das ca. 57000 rpm ohne Propeller. Dann kann eventuell der Motor mechanisch beschädigt werden und blockieren. Ansonsten ist das weder für den Motor noch für den Regler ein Problem.

Gruss
Micha

Wenn man das mit den 50'000 Umdrehungen genau nimmt, wäre der nur für 3S Antriebe zugelassen, denn im Sturzflug mit frischem Akku kann das durchaus passieren (theoretisch).

Gruss, Walter
 
Mit welchem Prop ?
 
Oder anders ausgedrückt: der Kira mit Lüfter kann sowohl per Drehzahl , wie auch leistungsmässig überlastet werden, Zuviel von dem ein oder anderen macht ihn tot. Mit mehr als 3s muss halt die Leistung die Drehzahl drücken.. muss der Prop halt wachsen
 

TRX17

User
Offenbar gibt es wenige, die bei diesem Thema sattelfest sind. Auf meine Anfrage hin hat auch der Vertreiber von Motor und Regler meiner Vermutung zugestimmt, dass die Warnung wohl ein Relikt aus alten Zeiten ist und vermutlich keine Gültigkeit mehr hat. So ganz genau weiss es aber niemand. Meine Beobachtungen und Versuche deuten aber darauf hin, dass man die Motoren problemlos im zugelassenen Drehzahlbereich fahren kann, egal ob mit oder ohne Propeller.

Gruss, Walter
 

aue

User
Wenn ich Michas Aussage mit dem Kira-Beispiel 480-34 richtig verstehe, geht es um folgendes: Ohne Last fällt die Spannung des LiPos nur wenig bis gar nicht und die vollen 4,2V/Zelle gehen auf die Drehzahl. Damit werden die max. zulässigen 50.000 Upm überschritten (16,8 x 3400 = 57.120). Entsprechend der Last fällt die Spannung und somit die max. erreichte Drehzahl. Ein Testen mit und ohne Prop macht also schon einen gewichtigen Unterschied.

Schöne Grüße
Andreas
 
Hallo Andreas,

unter Last gibt es nicht nur einen Spannungsabfall am Ri vom Antriebsakku, sondern auch am Regler sowie an der Motorwicklung.
Details siehe Definition des Antriebsstranges.

Somit ist die Leerlaufdrehzahl natürlich deutlich höher als die Drehzahl im Betrieb mit Propeller. Das Motor KV kann im übrigen
um ein paar Prozentpunkte nach oben oder unten abweichen, hängt unter anderem vom Regler und dem eingestelltem Timing ab.

Gruss
Micha
 
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Reaktionen: aue
Hallo zusammen!

Aus meinen Erfahrungen heraus haben sich zwei Ursachen für Zerstörungen bei Leerlaufversuchen ergeben:

-wenn die mechanische Stabilität des Rotors den Zentrifugalkräften durch Drehzahlerhöhung nicht mehr standhält.
Diese Drehzahlgrenze kann aber auch bei Lastläufen überschritten werden, halt mit wesentlich mehr Aufwand.
Wird der Motor allerdings innerhalb der vom Hersteller angegebenen max. Drehzahl betrieben dann darf nichts passieren, egal ob im Leerlauf oder mit Belastung.
Ein Rotor kann sich aber schon auch mal aufgrund von Materialvorbeschädigungen unterhalb der max. Drehzahl zerlegen.

-wenn der Regler mit der notwendigen Kommutierungsdrehzahl des Motors nicht mehr mithalten kann.
Das kommt schnell zum tragen bei vielpoligen, hochdrehenden Motoren und zusammen mit älteren Reglern die eben
noch nicht die hohen Kommutierungsfrequenzen konnten.
Dann kommt es zu heftigem Stottern des Motors und das wird bei hohen Drehzahlen sowohl für den Motor als auch für den Regler
äußerst gefährlich: am Motor starke Kraftimpulse, am Regler extreme Stromspitzen. Wenn dann alles ganz bleibt, hat man Glück.

Gruß Bernhard
 
Hi,
ohne Last kann die Leerlaufdrehzahl zu hoch sein. Da fast kein Hersteller die Drehzahlgrenzen bei den Motoren angibt kann man da schnell was zerstören. Viele Steller können auch nicht die hohen Drehzahlen Kommutieren auch wenn die Betriebsanleitung höhere Grenzfrequenzen zulässt. Da die Wicklungen und die Eisenquerschnitte von Motor zu Motor unterschiedlich sind sind die Induktivitäten der Spulen unterschiedlich. Je höher die Drehzahl desto mehr Probleme haben dann die Steller mit dem Kommutieren und das Risiko für eine Fehlkommutierung steigt. Dabei werden sehr hohenKräfte frei die mal eben einen Magnetstreifen heraus reissen und damit die Isolierung der Spulen beschädigen. Oder die Maschine blockiert total und reist sich aus der Verankerung heraus.
Dann ist es noch möglich dass sich aus den Permanentmagneten durch Fliehkraft kleine Teile heraus lösen oder gar der ganze Rotor sich auflöst und zerreißt.
Bei Aussenläufern kann sich die Glocke durch die Fliehkraft die an den Positionen der Magnete am stärksten ist, stark verformen , siehe angehängtes Photo eines Testlaufs durch einen Unwissenden Motorenbastler.

Happy Amps Christian
 
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Motor ohne Luftschraube

Motor ohne Luftschraube

...Anzahl und Anordnung der Magnete läßt eher den Schluß zu ,dass es ein kaskadiertes Magnetsystem von einem 6p 9n Scorpion sein könnte.
..nur so theoretisch natürlich (siehe Markierungen am Glockenrand.)
gruß Holger
 
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