Piperfreund
User
Biegen von Holz
Biegen von Holz
Wer Segelboot dieser Machart baut, der kommt irgendwann an einen Punkt an dem Holz um engere Radien gebogen werden muss, als das das Holz eigentlich gerne möchte. Wer hat nicht schon mal eine schöne Planke abgebrochen, eine, die aus einem so tollen Holzsztück war, dass es kein zweites gab? Ich schon oft. Deshalb habe ich mir diesmal beim Biegen mehr Mühe gegeben.
Spanten:
Ihr seht auf einem der Bilder eingebogene Spanten. Die sind aus 2 x 3 mm Hartholz und brechen kaltblütig ab, wenn man versucht an Ort und Stelle zu bringen. Nicht aber, wenn man sie 3 Minuten kocht und dann einbiegt, oder über eine Form biegt, wie ich das gemacht habe. Eine Nacht trocknen lassen und die Dinger sind so krumm wie man sie haben möchte und super fest, ohne gebrochen zu sein.
Cockpitumrandung:
Bei anderen Booten könnte hier auch "Kajütwand" stehen. Eine Cockpitumrandung - wie auch eine Kajütwand - zeichnet sich dadurch aus, dass sie:
- Die Optik des Bootes dominiert
- Krumm ist
- per Definition bricht, sobald man sie nur ansatzweise biegen möchte
- und natürlich aus dem oben erwähnten exquisiten Stück Holz besteht, das man nur einmal hat.
Bei meiner WATER LILY ist das exquisite Stück Holz Oregon Pine mit exakt senkrechter Masserung auf 2 mm Dicke gehobelt. Bei CAPTN NAT ist es Mahagoni gewesen, das beim Kaltbiegen gebrochen ist. Das passiert nicht, wenn man es wie die großen Bootsbauer macht, nämlich das Holz dämpft bevor man es biegt.
Das geht so:
Ich habe bei meinem Enttapeziergerät den Schlauch abgeschnitten und statt der Enttapezierplatte ein PVC-Rohr angeschlossen, das schräg an einem Bock befestigt ist. Das Rohr ist am oberen Ende mit etwas Alufolie verschlossen. Die Folie bekommt ein Loch, damit der Dampf rauskann, die Wärme aber nicht.
Nun wird angeheizt, bis ober den Dampf rauskommt:
Die Rohlinge habe ich natürlich vorher mit einer Schablone zugeschnitten.
Sie werden jetzt 5 Minuten in das heiße PVC-Rohr geschoben, wobei unbedingt die Alufolie wieder geschlossen werden muss, damit die Wärme dring bleibt. Dann wird das Werkstück herausgeholt und sehr schnell an Ort und Stelle gebracht und festgespannt. Diese Vorgang muss schnell gehen, ist das Werkstück zu kalt, dann bricht es wieder.
Über Nacht trocken lassen und fertig ist die Laube.
Wenn Ihr das nachmachen wollt, dann denkt dran, dass man sich hübsch häßlich verletzen kann. Nehmt ein Enttapeziergerät und keinen Kochtopf auf dem Gaskocher, denn das Gerät kann nicht umfallen und weil kein Gas dabei auch keine unschönen Verbrennungen erzeugen. Beim Hantieren daran denken, dass der Dampf auch heiß ist und das Werkstück ebenso. Also Handschuhe tragen und das Werkstück mit der Zange ins Rohr packen und wieder rausholen.
Wenn man das beachtet, kann nichts passieren und man hat Freude am fertigen Werkstück. Probiet es selbst!
Biegen von Holz
Wer Segelboot dieser Machart baut, der kommt irgendwann an einen Punkt an dem Holz um engere Radien gebogen werden muss, als das das Holz eigentlich gerne möchte. Wer hat nicht schon mal eine schöne Planke abgebrochen, eine, die aus einem so tollen Holzsztück war, dass es kein zweites gab? Ich schon oft. Deshalb habe ich mir diesmal beim Biegen mehr Mühe gegeben.
Spanten:
Ihr seht auf einem der Bilder eingebogene Spanten. Die sind aus 2 x 3 mm Hartholz und brechen kaltblütig ab, wenn man versucht an Ort und Stelle zu bringen. Nicht aber, wenn man sie 3 Minuten kocht und dann einbiegt, oder über eine Form biegt, wie ich das gemacht habe. Eine Nacht trocknen lassen und die Dinger sind so krumm wie man sie haben möchte und super fest, ohne gebrochen zu sein.
Cockpitumrandung:
Bei anderen Booten könnte hier auch "Kajütwand" stehen. Eine Cockpitumrandung - wie auch eine Kajütwand - zeichnet sich dadurch aus, dass sie:
- Die Optik des Bootes dominiert
- Krumm ist
- per Definition bricht, sobald man sie nur ansatzweise biegen möchte
- und natürlich aus dem oben erwähnten exquisiten Stück Holz besteht, das man nur einmal hat.
Bei meiner WATER LILY ist das exquisite Stück Holz Oregon Pine mit exakt senkrechter Masserung auf 2 mm Dicke gehobelt. Bei CAPTN NAT ist es Mahagoni gewesen, das beim Kaltbiegen gebrochen ist. Das passiert nicht, wenn man es wie die großen Bootsbauer macht, nämlich das Holz dämpft bevor man es biegt.
Das geht so:
Ich habe bei meinem Enttapeziergerät den Schlauch abgeschnitten und statt der Enttapezierplatte ein PVC-Rohr angeschlossen, das schräg an einem Bock befestigt ist. Das Rohr ist am oberen Ende mit etwas Alufolie verschlossen. Die Folie bekommt ein Loch, damit der Dampf rauskann, die Wärme aber nicht.
Nun wird angeheizt, bis ober den Dampf rauskommt:
Die Rohlinge habe ich natürlich vorher mit einer Schablone zugeschnitten.
Sie werden jetzt 5 Minuten in das heiße PVC-Rohr geschoben, wobei unbedingt die Alufolie wieder geschlossen werden muss, damit die Wärme dring bleibt. Dann wird das Werkstück herausgeholt und sehr schnell an Ort und Stelle gebracht und festgespannt. Diese Vorgang muss schnell gehen, ist das Werkstück zu kalt, dann bricht es wieder.
Über Nacht trocken lassen und fertig ist die Laube.
Wenn Ihr das nachmachen wollt, dann denkt dran, dass man sich hübsch häßlich verletzen kann. Nehmt ein Enttapeziergerät und keinen Kochtopf auf dem Gaskocher, denn das Gerät kann nicht umfallen und weil kein Gas dabei auch keine unschönen Verbrennungen erzeugen. Beim Hantieren daran denken, dass der Dampf auch heiß ist und das Werkstück ebenso. Also Handschuhe tragen und das Werkstück mit der Zange ins Rohr packen und wieder rausholen.
Wenn man das beachtet, kann nichts passieren und man hat Freude am fertigen Werkstück. Probiet es selbst!