Herreshoff 12 1/2 ft class in 1:5

Schotführung

Schotführung

Um das Cockpit fertigstellen zu können, muss die Schotführung festgelegt werden. Insbesondere beid er Fockschot ergeben sich manigfaltigste Möglichkeiten das zu tun. Beim Herreschoff 12 1/2 footer wird die Fock an einem Baum gefahren und die Schot läuft von einer Klampe auf der einen Seite über einen Block auf dem Vordeck einen weiteren Block am Baum über einen weiteren Block auf dem Vordeck, der auf der andereren Seite angeordnet ist, wiederumg auf eine Klampe auf der anderen Seite. Auf diese Weise kann die Fockschot von beiden Seiten bedient werden, ohne sie lösen zu müsen. Bei einer Wende geht der Baum einfach auf die andere Seite, ohne, dass die Schot bedient werden muss. Ein tolles System, das sich der Captn Nat da ausgedacht hat.

Wir nutzen es im Modell, um die Schot auf der einen Seite unbemerkt unter Deck zu führen und auf der anderen Seite wie im Original zu belegen, um die Fock zu trimmen.

Zunächst werden die beiden Vordecksblöcke installiert. Ich verwende einen Augbolzen und einen Schäkel dazu.
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Dann wird die Schot eingefädelt und gespannt. Sieht schon fast nach segeln aus, oder?
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Mit der gespannten Schot wird festgelegt wo die Belegklampe hinkommt
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Ich habe die Klampe auf der Innenseite montiert. Manche Eigner haben sie auch auf dem Seitendeck montiert, weil sie dann im Cockpit nicht so stört. Mein Mdell wird aber von einem Einhandsegler benutzt, deshalb hat er diese Position gewählt, denn da kommt man besser dran zum Trimmen:
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Die Klampe wird an Ort und Stelle durchbohrt und darunter im Ckpitsüll ein Bowdenzugrohr eingezogen.
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Das Rohr läuft unter dem Seitendeck zum achteren Stauraum
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und verschwindet dort in einem großen Bogen in der Kielhacke. Dort wird die Schot später an ddie Winde angeschlossen.
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Wenn man etwas Schot auf der Klampe belegt, sieht man kaum noch, dass die Schot gar nicht auf der Klampe belegt ist, sondern unter Decck verschwindet.
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Morgen geht es dann ans Lackieren der Naturholzteile, denn der Ausbau des Rumpfes ist damit schon fast erledigt.
 
Nachbauwillige???

Nachbauwillige???

So nun mal eine Frage ans Publikum:

Gibt es eigentlich jemanden da draußen in der großen weiten Welt des Internets, der auch so einen Herreshoff 12 1/2 footer bauen möchte?

Ich habe jetzt 9 GfK-Rümpfe gebaut und alle Empfänger sind schon fleissig am Bauen (auch wenn keiner hier was davon postet...). Wir werden also in der Saison 2020 bestimmt einige Schiffe aufs Wasser bekommen. Allerdings ist meine Form durch viele Lunker nicht mehr so recht zu gebrauchen und ich habe auch keine Lust noch mehr Rümpfe zu laminieren, wenngleich die letzten wirklich perfekt geworden sind.

Aber ich würde mich dazu hinreißen lassen eine Holzversion des Herreshoff 12 1/2 footer zu konstruieren, sofern Interesse besteht. Ich denke mit 4 mm Balsaholz Beplankung und nur einer dünnen GfK-Schicht lässt sich auch ein leichter Rumpf bauen. Auch ein Frästeilesatz wäre denkbar, was die Bauzeit deutlich verringern würde. Jo Schuster vom Modellbauservice würde die Teile sicherlich gerne aus Pappelsperrholz für uns fräsen.

Das ist ne Menge Arbeit für mich, würde ich aber gerne machen, wenn sich ein paar Interessenten melden.

Also meldet Euch und bringt Leben in diesen Thread!!!:):):)
 
Hi Klaus,

ich bin ein regelmäßiger und aufmerksamer Mitleser hier in diesem Thema.
Ich bin eigentlich Modellflieger, teste mich aber gerade an das Thema RC Boot heran, weil ich mir diverse Jugendträume realisieren will, die vor über 40 Jahren einfach nicht machbar waren.
Gerade nehme ich einen alten Bugsier 3 nach einer Restauration wieder in Betrieb.
Das nächste Thema steht schon sehr lange unter dem Tisch, die Wiederauferstehung eines Graupner OPTIMIST, was auch viel Arbeit wird.
Also grundsätzlich würde mich das Boot interessieren, bin mir aber nicht sicher, ob ich damit zum jetzigen Zeitpunkt überfordert wäre.
Ich kann zwar Modellflugzeuge und Modellhubschrauber bauen und fliegen, aber bei Segelbooten habe ich echt keine Ahnung worauf es ankommt.
Damit meine ich nicht die Handwerkliche Anfertigung, sondern die richtige Auslegung der Funktionen bei so einem Boot und der spätere Umgang damit auf dem See.

Allerdings hätte ich einen kleinen "Joker" im Ärmel.
Mario, der auch eines dieser Segelboote hier baut ist in der gleichen Firma beschäftigt, wie ich. ;)

Es ist also die Frage zu klären, ob sich ein Einsteiger an so ein Projekt wagen soll?
Oder ob es nicht besser ist, zuerst mal einen OPTIMIST, oder eine "Dulcibella XL" auf das Wasser zu bringen und damit Erfahrung im Bau und Umgang mit einem RC Segelboot zu sammeln.
Dein Projekt scheint mir nicht unbedingt ein Einsteiger Projekt zu sein, sondern eher etwas für Fortgeschrittene.

Viele Grüße, Dieter
 
Hallo Dieter,

der Herreshoff 12 1/2 footer ist relativ einfach zu bauen. Wenn Du Flugzeuge bauen kannst, dann kannst Du den auch bauen. Und erst Recht, wenn Du den Mario fragen kannst, denn der ist echt ein Experte. Das Segeln auf dem Wasser ist auch kein Problem, denn Segelboote können nicht abstürzen. Klingt banal, ist aber ein wesentlicher Faktor beim segeln lernen. Wenn Du was falsch machst, dann bleibt das Boot einfach stehen und Du hast Zeit nachzudenken. Das geht beim Fliegen nicht. Soweit also kein Problem (ich fliege übrigens auch ;-))

Allerdings gibt es schon zwei Fußangeln:
  1. Ich weiß selbst noch nicht wie das Modell segeln wird.
    Das Original segelt sehr gut und in der Regel tun das die Modelle auch. Aber beim Verkleinern gibt es ein paar physikalische Gegebenheiten, die das Verhalten des Modells negativ beeinflussen können, sofern es genau maßstäblich verkleinert ist, was hier der Fall ist. Nach meiner Erfahrung wird es klapppen, aber Sicherheit haben wir erst nach der Probefahrt.
  2. Das mit dem Einbau der RC-Anlage ist bei diesem Modell kniffelig.
    Standard Lösungen, wie bei einer Optimist, oder anderen käuflichen Modellen, sind hier nicht möglich. Die Ruderanlenkung geht noch mit der Seilanlenkung wie hier gezeigt, oder mit RDS-Anlenkung wie es der Mario macht. Aber die Segelwinde ist ein echtes Problem. Es ist zwar viel Platz unter Deck, aber der ist schlecht zugänglich. Ich habe hier eine recht einfach Lösung gezeigt. Mario baut die Expertenlösung, die wesentlich aufwändiger ist.

Ich denke beide Hürden sind zu meistern. Die erste meistere ich für Dich und die zweite ist etwas Denkarbeit. Denn bei herkömmlichen Schotsystemen muss man einfach nur darauf achten, dass die Schot auf der Winde nicht lose wird, denn sonst gibt es Wuling. Die Lösung: Umlaufschoten. Solche mit einer Doppeltrommel, bei der die Winde aufwickelt was sie abwickelt und solche wie ich sie verwende, bei der die Schot der Winde immer mittels Gummi gespannt wird. Ich werde beim Einbau der Winde dazu noch etwas posten.

Kurzum, ich traue Dir das Projekt zu, aber Du musst Zeit mitbringen, denn es ist trotz gutter Vorarbeit noch viel Arbeit.

Dennoch würde ich Dir raten die OPTIMIST fertig zu machen und mit der etwas Segelbooterfahrung zu sammeln. Ich habe auch eine restauriert und sie immernoch im Besitz, das ist ein ganz tolles Modell mit viel Platz im Inneren, so dass Du sehr leicht mit der Segelwinde experimentieren kannst. Ist ja auch eh gerade Bausaison, pack sie einfach an. Ich helfe auch gerne, sofern Du Fragen hast, allerdings nicht in diesem Thread, denn den hätte ich gerne diesem Projektchen gewidmet.

Schöne Grüße, immer eine Hand breit Wasser unterm Kiel und Holm und Ripppenbruch für 2020

Klaus
 
Hallo Peter,

freut mich, wenn Dich mein Projekt unterhalten hat. Es ist aber noch nicht zu Ende, also lies bitte fleissig weiter. Und vielleicht hast Du ja Lust Dich in der nächsten Bausaison selbst zu unterhalten, indem Du einen Herreshoff 12 1/2 footer baust. Du wirst sehen, so ein Scale Modell segelt durchaus auch anspruchsvoll und gänzlich anders als Deine Modellyachten.

Na, Lust bekommen?

Schöne Grüße

Klaus
 
Schotführung 2

Schotführung 2

Nun haben wir gesehen wie die Schoten in den Belegklampen verschwindet. Auf den Bildern sind meine handgeschnitzen Klampen zu sehen. Nico wird noch was zu seinen gedruckten Klampen schreiben, die sind inzwischen auch auf meiner Captn Nat installiert. Sieht super aus. Aber ich will Euch nicht allzu neugierig machen...:cool:

Nochmal zur Erinnerung, die Fockschot wird über das gebogene Bowdenzugröhrchen in die Bilge geführt. Die Großschot übrigens auch, aber im Prinzip funktioniert das gleich.
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Hier kommen die Schoten in den Röhrchen an. Das ist der Blick von vorne in die Bilge nach achtern. Der Übersichtlichkeit halber habe ich hier die Schoten noch nicht drin, denn sonst sieht man nix mehr. Das rechte Röhrchen führt die Vorschot.
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Der Block in der Mitte wird von der Winde beim Dichtholen nach vorne in den Bug gezogen. Um mehr Schotweg zu erhalten wird die Vorschot durch diesen doppelscheibigen Block gezogen, wieder hinten geführt und an dem Punkt, wo der Block vom vorigen Bild ist, festgeknotet. Mit der Großschot wird im Prinzip genauso verfahren. Sie wird durch die zweite Scheibe dieses Blocks wieder nach hinten umgelenkt, aber an dem hinteren Block aus dem vorigen Bild wieder nach vorne umgelenkt und an diesem Block hier in der Bildmitte festgeknotet. Sie ist damit dreifach übersetzt, weil sie noch mehr Schotweg braucht, als das Vorsegel
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Hier jetzt der Block im Bug an dem die Schot, die auf die Winde gewickelt wird, umgelenkt wird. Diese Schot wird durch einen Gummi gespannt, der wiederum am hinteren Block (aus dem ersten Bild) nach vorne umgelenkt und an diesem Block festgeknotet ist. Dadurch ist die Schot, die von der Winde gewickelt wird, immer gespannt und kann nicht von der Trommel springen, während die Schoten, die zu den Segeln gehen auch mal locker sein können.
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Hier der Blick auf meine Captn. Nat mit den vollständig installierten Schoten. Wer genau hinschaut, kann schon Nicos Klampen erkennen. An Deck ist von der ganzen Technik nichts zu sehen. So soll es sein. Der Peter wird das nicht verstehen, denn bei den Regattaseglern legt man das alles an Deck, damit man gut dran kommt. Aber wir Scaler machen das immer so, sofern es irgendwie geht.
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Natürlich gibt es viele andere Möglichkeiten ein Schotsystem aufzubauen. Dieses hier hat Vor- und Nachteile. Bei mir hat es sich auf vielen anderen Modellen gut bewährt, es ist nämlich einfach und zuverlässig. Dafür braucht es etwas Platz, was in dem beengten Rumpf die Öffnung im Cockpitboden erforderlich macht.

Vielleicht haben wir Glück und die Kollegen Mitbauer berichten über ihre Schotsysteme. Ich weiß, da schwirren noch ganz andere Gedanken in den Köpfen. Da sind wir mal gespannt was kommt, denn momentan stehen wir noch ganz am Anfang dieses Projektes. Die anderen haben teilweise ihre Rümpfe erst jetzt bekommen, es sind inzwischen neun Stück. Ob wir alle neun mal gleichzeitig aufs Wasser bekommen? :confused::confused::confused:
 
Hallo in die Runde,

ja, ich bin seit einigen Tagen "stolzer" Besitzer eines 3D-Druckers. Naja, was liegt da näher, als mich ebenmal an den Klampen zu versuchen. Die Konstruktion stammt jedoch nicht von mir, sondern aus der allseits bekannten Webseite "Thi...se.com". Hier ist der Uploader eingewisser "gobluejd". Ich habe die Teile dann lediglich in der Größe angepasst. Daher hier einfach mal die Bilder vom Einbau bei Klaus...
DSCN5811.JPGDSCN5811.JPG

... und das Ganze belegt...

... die passenden Klüsen sind in Arbeit...

Bis dann
Gruss by Grisu
 

Walter Ludwig

Moderator
Teammitglied
Willkommen

Willkommen

Hallo Grisu,

willkommen im Club der RCNler. Damit wären wir schon mal drei H-12,5-Bauer die hier schreiben. Vielleicht schließt sich ja der eine oder andere H-12,5-Mitbauer noch an.

Die Klampen sehen ja echt gut aus. Ich werde für mich aber eine andere Variante ausführen.

Ein Bericht über meinen Baufortschritt kommt heute Abend.

H-12,5 Ahoi

Walter
 

Walter Ludwig

Moderator
Teammitglied
H-12,5-003 lebt

H-12,5-003 lebt

Hallo Freunde der H 12,5er,

es ist ja nicht so, dass Klaus alleine baut. Bei mir geht es allerdings viel langsamer voran.

Ich habe in den letzten Wochen u.a. das vordere Schott erstellt. Dabei habe ich angenommen, dass das Schott im Original aus einzelnen Brettern und nicht aus einer Holzplatte gebaut wurde. Also habe ich mittels Skalpell und Dreikantfeile eine Brettstruktur in das Schott eingearbeitet.

IMG_0184.jpg[/ATTACH]IMG_0188.jpgIMG_0189.jpg

Mal sehen, wie das weiß lackiert aussieht.

Mit einer Schablone (aus Graupappe) für den Cockpitboden habe ich dann die Position der beiden hinteren Schotts ermittelt. Auch diese Teile sind mit den oben beschriebenen ‚Rillen‘ ausgestattet.

IMG_0197.jpgIMG_0200.jpgIMG_0260.jpg

Tipp: Graupappe gibt es im Baumarkt in der Bastelabteilung und eignet sich ganz hervorragend für Schablonen. Sie lässt sich mit einem scharfen Skalpell recht gut zuschneiden und mit Schleifpapier behandeln. Ich stelle alle größeren Bauteile erst aus der Graupappe her und passe sie dann an den Rumpf an. Wenn alles passt wird die Form dann auf Sperrholz übertragen.

Inzwischen sind auch die vorderen Balkweger eingeklebt.

In den Tagen vor und nach Weihnachten musste ich meine Werkstatt abtreten, damit mein Sohn mein Weihnachtsgeschenk bauen bzw. fertigstellen konnte.

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Das Ergebnis ist eine neue Werkbank.

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Am Wochenende habe ich mit der Fertigstellung der Gaffel weitergemacht.


IMG_0256.jpgIMG_0261.jpgIMG_0267.jpg

Soweit mein derzeitiger Baufortschritt. Derzeit wird der Heckspiegel furniert. Sobald er fertig ist gibt es Bilder.

Neben Klaus und mir beteiligen ja noch ein paar andere Modellbauer an dem Projekt. Insgesamt hat Klaus bis jetzt neun Rümpfe hergestellt. Neben seinen beiden Exemplaren sind sieben Rümpfe bei ihren jeweiligen Modellbauern angekommen.

Mario und ich haben ja die ersten Exemplare der Rümpfe – Baunummern 004 und 003 – schon im vergangenen Jahr bekommen. Mario ist auch schon recht weit mit seinem Boot. Die Baunummer 005 bis 009 wurden in den letzten Tagen ‚ausgeliefert‘.

Ich werde mal fragen, ob ich gelegentlich über den Baufortschritt der Anderen berichten darf.

Bis denne

Walter
 
Hallo Walter,

das sieht ja schon super toll aus, ich freu mich schon auf meine Gaffel!

Ja richtig, wir sind zu acht und bauen neuen Boote. drei Boote sind noch nicht begonnen, sind aber schon in der Planung. Ich bin mir sicher, dass alle neuen Boote aufs Wasser kommen werden. Die Frage ist nur wann und ob wir es schaffen werden alle gemeinsam zu segeln. Wir werden sehen!

Schöne Grüße

Klaus
 
Cockpitboden

Cockpitboden

Ja, auch bei mir ging es voran. Nebenher baue ich die Nummer 2 aus und heute habe ich den Cockpitboden mit Bodenbrettern versehen.

Die 12x2 mm Leisten sind aus einem alten Lattenrost gesägt, dessen Latten 12 mm Dicke haben. Praktisch! Mit der Kreissäge habe ich die Leisten auf 2,4 mm gesägt und dann am Dickenhobel auf genau 2 mm gehobelt:
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Dann wird der Plan auf ein Sperrholzbrett geklebt. Sprühkleber, was sonst, und die Querbretter mit Modellbaunadeln angeheftet. Die haben natütlich ordentlich Übermaß.
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Die Bodenbretter sind auf der Kappsäge exakt abgelängt und werden hinten an einen Anschlag angelegt. Ich habe zunächst alle BRetter mit der Rückseite nach oben auf eine Ebene gelegt und mit Aktivator eingesprüht. Dann wird von der Mitte beginnend beplankt. Immer einen tropfen Sekundenkleber auf die Querbretter, Brett drauf, fertig. Das mittlere Brett wird sauber ausgerichtet und die anderen mit Abstandshaltern aus Abfallholz angebracht. So kangelt man sich von der Mitte nach außen.
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Der Rohling sieht schon ganz ordentlich aus. die Fugen sind 2 mm breit. Im Original wären das 10 mm. Mehr sollte der Spalt nicht sein, denn sonst kann man sich beim Barfuß Segeln ganz übel die Zehen verrenken. Woher ich das weiß? :confused:
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Mittels Schablone wir der Umriß des Bodenbretts angezeichnet...
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... und mit der Kataba ausgesägt.
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Fertig, sieht super aus, oder?
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Mastbau

Mastbau

Meinen Gaffelmast baut der Thomas. Er ist bereits auf dem Postweg zu mir. Aber ich habe ihn noch nicht. Der kommt dann auf die Nummer 2 drauf, meine Water Lily.

Captn Nat, die Nummer 1, bekommt ein Wishbone Rigg. Das sieht so aus:
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(Quelle: Herreshoff Museum)
Das Großsegel wird dabei in einer Keep gefahren und der Baum ist ein Gabelbaum, so wie ihn die Sufer heute auch benutzen, nur dass der hier schon vor 100 Jahren erfunden wurde.

Ih habe ein paar sehr erlesene 4 mm Brettchen aus Oregon Pine mit stehender Maserung, die ich vor ein paar Jahren mal für meine Jolle gemacht habe. Davon habe ich zwei aufeinander geklebt. Mit Epoxy, versteht sich, ...
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... und mit vielen Klammern auf der Arbeitsplatte fixiert bis das Epoxy ausgehärtet ist.
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Dann wird das gute Stück auseinander gesägt, eine Hohlkehle zur Gewichtsersparnis reingesägt und konisch gehobelt.
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Nachdem alles sauber verputzt ist, wird ein 1,5 m langes Bowdenzugröhrchen mit Sekundenkleber aufgeheftet.
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Und ein weiteres 4 mm Brett mit einer Nut versehen, die so groß ist wie der Querschnitt des Bowdenzugröhrchens.
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Diese Nut wird mit Epoxyharz, das mit Thixotropiermittel angedickt ist, aufgefüllt.
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Und dann ist wirder Klemmen auf der geraden Arbeitsplatte dran, bis das Harz gehärtet ist.
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Nach dem Hobeln sieht das dann so aus. Das große Loch ist zur Geschitsersparnis, das kleine ist später die Keep, als die Nut in der das Großsegel geführt wird.
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Mit einem KLebeband beklebt, kann nun die Mittellinie angezeichnet und mit einer kleinen Trennscheibe mit einer Nut geöffnet werden. Dabei darf nur die obere Wand des Röhrchens durchtrennt werden, die untere muss unbeschädigt bleiben, damit das Segel später darin gut läuft.
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So sieht das dann fast fertig beschliffen aus:
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Und so an der Stelle an der das Segel eingefädelt wird:
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und so am Masttopp. Der ist übrigens mit einem Zapfen in dem Erleichterungsloch eingelassen und ebenfalls mit angedicktem Epoxy angeklebt. In die Öffnung kommt später eine Rolle, die das Fall umlenkt. Der Mastfuß iat genauso gebaut, hier habe ich übrigens Mahagoni verwendet, weil es härter ist und die Kräfte besser aufnehmen kann als Oregon Pine.
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Uuups, zwei Dinge habe ich noch vergessen:

1. Das Gewicht, mein Mast wiegt ohne Lack nun 134 g. Das ist ein guter Wert, wie ich finde. Das ist zwar fast doppelt so viel wie ein poltrudiertes 12 x 1 mm Kohlerohr, aber dafür sieht mein Mast besser aus und hat eine Keep!

2. Der Gaffelmast von Thomas wiegt 85 g, ist aber auch nur 1 m lang, während der Wishbone Masst 1,4 m lang ist. Wir haben also das gleiche Spezifische Gewicht hinbekommen. Thomas hat meinen Mast aus 10 x 10 Fichtenleisten zusammengeklebt und dann mit viel Schweiß in Form gehobelt und geschliffen. Der Gaffelmast ist wesentlich einfacher zu bauen, weil er keine Keeep hat. Dafür braucht man Mastringe. Wie man die macht? Das verrate ich Euch zu gegebener Zeit. Oder es schreibt jemand anderes? Es giebt nähmlich viele Möglichkeiten MAsstringe anzufertigen...
 
Wer gibt, der bekommt zurück

Wer gibt, der bekommt zurück

Das tolle an diesem Projekt ist, dass es mir tatsächlich gelungen ist so viele Mitstreiter zu begeistern. Alle haben von mir einen Rumpf bekommen, kostenlos. Ich habe die Hoffnung damit verbunden, dass dann auch tatsächlich Boote daraus entstehen. Das ist voll aufgegangen und schon viel mehr als ich erwartet habe. Aber das Beste ist, dass sich nun alle irgendwie bei mir revanchieren wollen. So baut mir Thomas den Gaffelmast, Walter die Gaffel mit der Klau, Nico die Klampen und Lippen (die sind gerade auf dem Drucker), Mario hat mich gleich mit zwei Decks versorgt, durch Gerhard bin ich nun zu einem neuen Flugzeugprojekt gekommen und so weiter und so weiter.

All die schönen Sachen werden auf meine WATER LILY kommen (außer dem Flugzeug) und so wird dieses Boot für mich ein Stück der ganz besonderen Art, denn immer wenn ich mit ihm segeln gehe, werde ich an meine Segelfreunde denken, denn jeder hat ja dann einen Teil dazu beigetragen. Ist das nicht toll?
:):):)
 
Segelsteuerung

Segelsteuerung

Ich wurde nun schon mehrfach gefragt wie ich das mit der Segelsteuerung gemacht habe. Ich habe ja schon viel in diesem Thread gezeigt. Aber ich gebe es zu, die Bilder reichen nicht aus, denn die Schotführung unter Deck ist darauf nur sehr schlecht zu erkennen, obwohl ich schon unterschiedliche Farben für das Schotenmaterial verwendet habe. Also hier nochmal eine kleine Theoriestunde.

In diesem Bild habe ich nochmal die Schotführung skizziert, die ich früher schon mal hier verbal beschrieben habe.
Fockschot:
Man sieht recht gut, dass die Vorschot bei der Steuerbord Klampe an Deck kommt, zum Vordeck geführt wird, über den Block am Fockbaum zum Decksblock an Backbord läuft, um dann auf der Backbord Klampe belegt zu werden. Wie gesagt, kann dadurch die Fockschot ganz leicht an der Backbordklampe eingestellt werden.
129.jpg

Großschot:
Die Großschot kommt an dder Klampe auf dem Achterdeck aus dem Rumpf und läuft über einen Umlenkblock am Baum zum Block am Traveller und von dort zur Baumnock, wo sie mit einem Schäkel befestigt ist. Die Großschot kann nicht an Deck getrimmt werden, deshalb wird sie bei dichtgeholter Winde einfach so eingestellt, dass der Baum mittschiffs steht. Die Fock wird dann wie oben beschrieben eingestellt. 5° Öffnungswinkel ist ein guter Startwert.
129.jpg

Damit wäre mal das Schotsystem über Deck klar. Jetzt kommen wir zum spannenden Teil, der Schotführung unter Deck.

Der Einfachheit halber stelle ich die folgenden Bilder in Stufen dar. Das System umfasst drei Schoten, die Hauptschot, die Vorschot und die Großschot.

Hauptschot (schwarz)
Das ist die Schot, die von der Winde aufgwickelt wird. Sie ist auch auf den Bildern meines Modells schwarz. Wichtig ist, dass diese Schot immer gespannt ist, egal, ob die Segel Wind haben, oder schlapp runter hängen. Wenn das nicht gegeben ist, dann gibt es Wuling (Wuling = gaaaanz schlecht). Damit das nicht passiert haben wir den Spanngummi (grau). Er muss lang genug sein, damit er sich ausreichend dehnen kann, ohne dabei allzugroße Kräfte auszuübern, die ja von der Winde aufzubringen sind. Deshalb ist er einfach umgelenkt.
130.jpg

Fockschot (grün):
Die Fockschot braucht, weil sie ja über Deck geschoren ist, ganz schön viel Weg, mehr Weg, als die Hauptwinde unter Deck zur Verfügung stellen kann. Deshalb läuft sie über den Block am Ende der Hauptschot und wird hinten im Rumpf festgeknotet. Einstellen können wir sie ja über Deck, praktisch, nicht?
131.jpg

Großschot (rot):
Die Großschot braucht noch mehr Weg als die Fockschot, deshalb ist sie unter Deck zwei mal umgelenkt. Sie läuft also zunaächst auf die zweite Scheibe des Blocks am Ende der Hauptschot (die erste Scheibe hat ja schon die Fockschot), dann nach hinten auf den zweiten doppelseitigen Block (dessen erste Scheibe schon durch den Gummi belegt ist) und dann wieder ganz nach vorne in den Bug, wo sie festgebunden wird.
132.jpg
Komponenten (Orange):
Das Bild zeigt noch welche Teile ich verwendet habe:
133.jpg

Hier habe ich mal zusammengestellt welche Beschläge ich für meine CAPTN NAT verwendet habe, die Liste wird aber sicherlich noch wachsen:

Beschläge Herreshoff 12 1/2 foot class im Maßstab 1:5
ArtikelHerstellerArtikelnummerAnzahlVerwendung
SilikongummiRipmaxZ-JS-8805111 mHauptschot
Einscheibiger BlockKDHKDH1391/1910Hauptschot, Fockschot, Großschot, Gaffelfall, Piekfall, Fockfall
Zweischeibiger BlockKDHKDH 1391/201Hauptschot
Zweischeibiger Block mit ÖseKDHKDH 1390/202Hauptschot, Piekfall
Schäkel 8,6*5,6mmAJ-Modellyachten550013Vorschot, Großschot, Gaffelfall, Piekfall, Fockfall
Augbolzen mit Rundkopf M2AJ-Modellyachten50025Vorschot, Großschot
PüttingeisenKDHKDH 1391/133Wanten, Vorstag
Modellyacht-SeilKDHKDH 1390/4220 mSchoten
Belegklampe 20 mmNico3D-Druck6Vorschot, Großschot, Gaffelfall, Piekfall, Fockfall
Lippe 15 mmNico3D-Druck2Vordeck

Mit Ausnahme der Beschläge, die Nico gedruckt hat, kann man fast alles bei AJ-Modellbau kaufen. Eine sehr gute Adresse übrigens! Nur den Ripmax-Gummi haben die nicht. Er ist leider momentan sehr schwer zu bekommen (weil ich alle Vorräte gekauft habe :D), aber man kann auch ganz dünnen Hutgummi nehmen.
 
Die Flotte wächst

Die Flotte wächst

Der Walter hat es ja schon angemerkt, die Flotte wächst. Und, was noch viel wichtiger ist:

wir haben einen neuen Namen!!!:)

Der Thomas hat sich mit seiner Herzdame nach einiger Diskussion auf eine kleine Moonblume geeinigt und beschlossen, dass sein Boot rot wird, weil er noch kein rotes hat. Eine tolle Geschichte! Das ist bei mir auch so, denn schließlich ist jedes neue Modell ein neues Familienmitglied und das muss einen Namen haben. Wir zählen unsere Kinder doch schließlich auch nicht einfach durch, Lisa 1, Lisa 2, Lisa 3, oder Paul a, Paul b, Paul c, oder so, sondern wir geben ihnen Namen. Das ist bei Booten auch so, weil Boot eine Seele haben. Das war schon immer so und es wird auch immer so bleiben, Namen sind wichtig!;)

Damit haben wir nun diese (Klassen-)Liste mit den genauen Startdaten drin:
Nummer DatumGewichtVornameausgeliefert amBootsname
H12,5 - 001/2019
24.11.2019443 gKlaus24.11.2019
Captn Nat
H12,5 - 002/201925.11.2019532 gKlaus25.11.2019Water Lily
H12,5 - 003/201926.11.2019503 gWalter29.11.2019Aerondil
H12,5 - 004/201927.11.2019478 gMario29.11.2019Wizzard
H12,5 - 005/201921.12.2019501 gGerhard27.12.2019
H12,5 - 006/201922.12.2019476 gThomas27.12.2019Poppy
H12,5 - 007/201923.12.2019431 gNico06.01.2020Sailing Seven
H12,5 - 007B/201924.12.2019422 gUwe27.12.2019
H12,5 - 009/2019
31.12.2019426 gUli05.01.2020

Wie gesagt, wir sind erst am Anfang!!!:)
 
Nochmal Weihnachten

Nochmal Weihnachten

Heute war für mich nochmal Weihnachten. Gleich zwei Pakete kamen an, ein gaaaanz langes und ein gaaaanz kleines.

In dem gaaanz langen war der Masst von Thomas. Er ist etwas länger als das Boot
136.jpg

Seht mal hin wie perfekt der ist. Man fühlt nicht mal die kleinste Unebenheit.
137.jpg
Ich hätte ihn nicht perfekter bauen können. Danke Thomas, der bekommt einen Ehrenplatz auf der Water Lily!!!:)

und in dem gaaanz kleinen war das hier drin:
138.jpg

zwei 3D-gedruckte Lippen von Nico:
139.jpg
Wenn man gaaaanz dicht hingeht, dann sieht man die Zeiligkeit. Ich habe sie aber bewusst so gelassen und gleich auf meiner Catn Nat montiert. Sieht doch super aus oder? Danke Nico!:)
 
Türen und Mastfuß

Türen und Mastfuß

Ich habe natürlich auch weiter gebaut. Mein Türen sind endlich fertig geworden und passen nun saugend in ihre Ausschnitte:

134.jpg

Und dann habe ich noch den Mastfuß "gebaut". Das ist einfach nur ene M4-Edelstahl-Schraube auf der der Mast mit einem 3mm MS-Stab steht. Dadurch kann sich der Masst ganz leicht drehen, was beim Wishbone Rigg notwendig ist.
135.jpg
Manchmal sind die einfachen Lösungen die wirklich guten...
 
Neuer Name

Neuer Name

Ja, der Uwe hatte ein wenig Zeit zum Nachdenken und herausgekommen ist ein neuer Name. CORDULA GRÜN soll sein Boot heißen, damit können wir unsere Baunummernliste wieder ein Stück vollständiger machen:

Nummer DatumGewichtVornameausgeliefert amBootsname
H12,5 - 001/2019
24.11.2019443 gKlaus24.11.2019Captn Nat
H12,5 - 002/201925.11.2019532 gKlaus25.11.2019Water Lily
H12,5 - 003/201926.11.2019503 gWalter29.11.2019Aerondil
H12,5 - 004/201927.11.2019478 gMario29.11.2019Wizzard
H12,5 - 005/201921.12.2019501 gGerhard27.12.2019
H12,5 - 006/201922.12.2019476 gThomas27.12.2019Poppy
H12,5 - 007/201923.12.2019431 gNico06.01.2020Sailing Seven
H12,5 - 007B/201924.12.2019422 gUwe27.12.2019Cordula Grün
H12,5 - 009/201931.12.2019426 gUli05.01.2020
 
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