ein "Gashebel" für F2B

Liebe Kollegen

Auf dem Forum der F2B Arbeitsgruppe wurde eine neue Diskussion gestartet.

https://groups.yahoo.com/neo/groups/F2BWorkingGroup/conversations/messages/666

Hier der Hintergrund dazu:

Die lageabhängige Anpassung der Motorleistung ist eine unabdingbare Grundvoraussetzung für F2B.
Ihre Umsetzung durch spezielle Motoren, Tanks, Auspuffsysteme, usw. war und ist für den Betrieb von Modellen mit Verbrennungsmotoren eine anspruchsvolle Herausforderung. Darüber hinaus resultiert daraus heute ein Problem mit der allgemeinen Verfügbarkeit dementsprechender, preiswerter Komponenten im Handel.

Mit der, mit einem Anteil von geschätzten, 30% an Wettbewerben, erfolgreichen Zulassung elektrischer Antriebe für F2B wurde es möglich die Hauptkomponenten preisgünstig und flächendeckend zu beschaffen. Dabei zeigte es sich jedoch bald, dass eine situationsbedingte Anpassung der Leistung im Flug weiterhin benötigt wurde. In der Folge wurden für diesen Zweck software-basierte Steuergeräte entwickelt und zugelassen. Diese werden in verschiedener Form erfolgreich von spezialisierten Klein-Herstellern angeboten und über das Internet verkauft. Ihre Funktionsweise und erfolgreiche Programmierung ist nicht ganz einfach. Es ist davon auszugehen, dass lageabhängige Leistungssteuerungen für e-Motoren weiterentwickelt und angeboten werden. Ihr Einsatz für Verbrennungsmotoren ist, wenn auch vorstellbar, nicht ganz einfach möglich.

Zusammenfassend bin ich der Auffassung, dass heute:

a. Die Anwendung von Verbrennungsmotoren mit selbsttätiger Regelung für F2B durchaus anspruchsvoll und nicht auf Anhieb für jedermann preisgünstig möglich ist.

b. Die Anwendung elektrischer und selbsttätig regelnder Antriebe für F2B bei Anschaffung und Betrieb Vorteile in Bezug auf flächendeckende Verfügbarkeit, Kosten und Reproduzierbarkeit aufweist.

c. Sowohl bei Verbrennern als auch bei elektrischen Antrieben ist die selbsttätige Regelung der Leistung zwar heute vergleichbar gut, nicht aber in jeder Situation für höchste Ansprüche wirklich exakt genug.

d. Eine optimale Dosierung der Leistung im Flug ist wohl weniger durch den Einsatz immer aufwendigerer Sensorik und Signalverarbeitung, als vielmehr durch einen trainierten Piloten möglich. Dies nicht zuletzt gleichwertig auch für Piloten von Verbrenner F2B Modellen.

Meine Schlussfolgerungen sind diese:

1. Die Steuerung der Motorleistung im Flug über die Leinen ist seit langer Zeit zulässig. Sie wurde bisher, aus technischen Gründen (isolierte Leinen), für F2B nur selten angewandt.

2. Die Anwendung heute verfügbarer, kostengünstiger Fernsteuersysteme eliminiert diese Gründe vollständig und ermöglicht die lageabhängige Anpassung der Leistung durch den Piloten im Flug, genauso, wie es über die Leinen zulässig wäre.

3 Ein Verbot dieser Anwendung steht demnach im Widerspruch zur Zulässigkeit der Leistungssteuerung über die Leinen.

4. Das Fliegen von F2B Manövern, beispielsweise auch unter ungünstigen Bedingungen, würde durch die Verfügbarkeit eines „Gashebels“ in der Hand des Piloten eine neue, durchaus zeitgemässe Attraktivität erhalten.

5. Zu beachten bleibt, dass die Anwendung einer situativen R/C Leistungsteuerung erstmalig den Einsatz preiswerter, handelsüblicher Standard-Komponenten, wie z.B. e-Motoren, Regler, R/C Verbrennungsmotoren, usw. aus dem Fachhandel für jedermann ermöglichen würde.

Peter Germann
 
Hallo,
wenn ich mir den Plan anseh, wundert mich das kritische Flugverhalten nicht. Schwerpunkt zu weit zurück und ausserdem zu wenig Motorsturz. Das korrigiert sollte sie harmlos fliegen. Mit dem Profil, NACA 2415, ist eigentlich unkritisches Flugverhalten vorprogrammiert.
Gruß Hans
 
Hallo Peter !

Also ich fliege inzwischen alle meine Elektrischen Fesselflieger mit RC-Fernsteuerung zur Motorkontrolle. (umgebaute 30€ RC-Car Pistole)
Dazu, wenn es der Regler hergibt, noch Governor Mode
Es ist ja bei Carrier, Scale, Elektrocombat, F2B-B (Kleine Fesselflugklasse hier in D) und F2G schon so erlaubt.
Das wäre ja Konsequent das auch bei F2B so zu machen. Das ist auch eine Baustelle für sich, habe auch erstmal einige Bodenkontakte mit den Fliegern gehabt, bis ich das richtig raus hatte.
Ich bin aber kein F2B Pilot. Meineserachtens ist aber die Kontrolle über einen aktiven Timer bei E und über die Motorcharackteristik bei V besser, da sie schneller reagiert als der Prozeß des Erkennens und Handelns beim Menschen. Es würde aber die Einstiegshürde deutlich senken. Für mich ist der Hauptvorteil, dass ich öfter zum fliegen komme, da ich Elektromodelle bei mir in der nähe mal zwischendurch fliegen kann und keinen Helfer hab, der dann spontan genug Zeit hat. Timer mit Zeitschaltuhr sind mir persönlich etwas zu unsicher.

Der V Motor ist sowieso zu träge, wenn er über Drosselvergaser gesteuert wird, da muss man schon an die Zündung ran. Ich hatte mal angefangen was zu bauen, und zwar aktiver Timer wie beim E und dann Zündung, welche vom Timer beeinflusst wird. Mangels interesse und da ich eh kein F2B fliege hab ichs dann sein gelassen. Wird auch etwas schwerer mit Zündung und Akku, wobei man kleinere Motoren fliegen könnte, da man sie richtig Spitz und nicht unterverdichtet laufen lassen kann. Man kann dann auch 6-4-2-4-6 Takt fliegen oder 2 und 4 Takt im schneller beliebiger Fequenz. Besser ist es aber, den Zündzeitpunkt zu verschieben, einerseits je nach Leistung, andererseits Temperaturgesteuert.

Viele Grüße,
Sebastian
 

Martin Kühschelm

Moderator
Teammitglied
Hallo Peter,

die diskutierte Änderung stürzt mich in einen Zwiespalt!
Auf der einen Seite sollte doch die Leistungsanpassung durch einen guten BL-Regler und/oder einen aktiven Timer ausreichend sein. Brauchen wir mehr? Wenn ich mir deine Flüge ins Gedächtnis zurückrufe, sehe ich hier keinen weiteren Bedarf. Oder bist du mit der Motorleistung unzufrieden?
Andererseits sind alle Maßnahmen, die den Fesselflug attraktiver machen, begrüssenswert.

Im ersten Moment neige ich aber dazu, diesen „Gashebel“ abzulehnen. Gerade die Beschäftigung mit den gegebenen Restriktionen macht die Sache für mich reizvoll.
Es ist wie beim Fotografieren. Je mehr Objektive man hat, desto eher verzettelt man sich. Die Beschäftigung mit dem Motiv, der Lichtsituation und dem fototechnischen Equipment, fördert das bewußte Fotografieren. Es macht mehr Spaß und die Ergebnisse sind besser.

Je länger ich aber darüber nachdenke, desto eher halte ich es für wahrscheinlich, dass man den Wettbewerbspiloten damit gar keinen Gefallen macht. Das Handling wird dadurch nicht einfacher.
Für Anfänger mag das gut sein. Der Einstieg könnte damit leichter werden, wenn man so ausgestattet gleich auch ein regelkonformes Fluggerät hat.

Also - warum nicht?

Liebe Grüsse
Martin
 
Es ist natürlich so, Martin, dass es keine Verpflichtung, gibt eine im Reglement zugelassene Technik einzusetzen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Regelung der Leistung über die Leinen. Diese ist, seit vielen Jahren, zulässig, wird aber in F2B nicht angewandt.

Was also könnten wir eigentlich verlieren?

Gruss, Peter

p.s. Was meine eigenen Flüge betrifft, so wäre für mich wohl noch viel mehr technische Unterstützung notwendig...
 
Liebe Freunde

auf Grund mehr oder weniger umfassender, teilweise gar heftiger Ablehnung aus Kreisen der internationalen F2B Gemeinschaft haben wir entschieden unseen Ansatz zur Zulassung der F2B Leistungsteuerung über eine Fernsteuerung, sowohl für Verbrenner als auch für elektrische Antriebe, nicht weiter zu verfolgen. Dies obwohl eine solche Leistungsteuerung über die Leinen durchaus gestattet ist.

Nach meiner Ansicht kommt die Ablehnung unseres Vorschlages durch die Gemeinde einer verpassten Chance zur nachhaltigen Sicherung der Attraktivität von F2B gleich. Die vorgebrachten Argumente wie z.B. Traditionspflege (Kein RC !), Kosten, Machbarkeit und/oder Handhabbarkeit sind insofern nicht wirklich stichhaltig, als dass sie die Innovationsfähigkeit und das Streben nach Perfektion vieler Fesselflieger erheblich unter Wert einschätzen.

mit besten Grüssen, Peter Germann
 
Peter, das ist schade.
Wer hat denn das Argument Kosten ins spiel gebracht ? So eine RC-Car Pistole kostet 30€ bei Conrad Electronic. Dafür bekommt man keinen Timer mit Fernabschaltung.
Ich stell mir über das Dual Rate am Sender die Bodendrehzahl ein und Flieg dann mit Abzug am Anschlag und lass den Rest den Governor machen, wenn vorhanden. Naja, dann eben nicht..

Viele Grüße,
Sebastian
 

db4mv

User
#Rennsemmel,

Hallo Sebastian,

wir haben uns letztes Wochenende in Hammersbach kennengelernt. Du hast mir Deine RC-Car Pistole gezeigt. Außerdem hat mir Rainer geraten, für den Anfang mit einer RC-Car Funke zu üben, weil es dann ganz gemütlich losgeht. Erst das Modell nur rollen lassen, dann langsame Runden, bis der Drehwurm etwas nachlässt.

Inzwischen habe ich eine eigene RC-Car Funke erstanden (38€) und mache erste Tests damit. Siehe Bilder. Deine "Gummiband"-Lösung habe ich kapiert. Ich werde das Teil aber aufschrauben und eine Rückholfeder aushängen, damit beim Hebel ganz nach vorne die Nullstellung liegt. Was mich zunächst irritiert hat: Wenn der Sender ausgeschaltet wurde, lief bei fehlendem Signal der Motor (fast) voll an. Ich habe dann doch die "Fail Safe" Taste am Empfänger gefunden, um die "Nullstellung" (Motor AUS) zu sichern. Leider merkt der Empfänger sich das nur für ca. 25 Sekunden, dann läuft der Motor doch wieder an. Also: Akku im Modell abstecken, dann erst den Sender ausschalten. Wie bei den RClern auch. ;)

Ich hatte gehofft, dass der Sender auch mit Flugmodell-Empfängern der gleichen Marke zusammenarbeitet - immerhin das gleiche Protokoll "AFHDS 2A". Das hat leider nicht funktioniert. Ein kleiner Trost: Zusätzliche Empfänger kosten nur ca. 10€ in der Bucht.

Grüße

Norbert

Flysky FS-GT2E Sender und Empfänger.jpg Empfänger mit Failsafe_Taste.jpg
 
Hallo Norbert !

Ja, mit den Empfängern ist das immer ein bisschen eine Sache.
Meine Funke wird inzwischen nicht mehr hergestellt, da gibts jetzt nur noch empfänger für um die 30€. Da hab ich mir aber ein neues Set über Ebay Kleinanzeigen geholt. Dass der Regler losläuft ist ja wirklich ungewöhnlich, das hatte ich noch nicht. Ist das bei allen Reglern so oder nur bei diesem ?
Ich wollte bei dem Racer nach den Erfahrungen am WE auch eine Steckbrücke nachrüsten, damit das Modell zuverlässig aus ist.
Wo du noch aufpassen solltest ist, dass das Gummiband auch zu stark sein kann. Ich hab mir bei meiner Funke mal mit einem Flächengummi die Vorderseite des Abzugs abgebrochen, der Kunststoff ist nicht so Robust. Ansonsten Funktioniert das aber ganz gut, ich nutze meine inzwischen 4 E-Modelle nur mit dem Sender.
Wobei ich mir beim Kunstflieger schon manchmal einen Timer vorstellen könnte, da man das Drehzahlsetup Reproduzierbarer
hinbekommt.

Was sehr wichtig ist - Der Leinenzug ist deine Ruderstellkraft - in Brenzligen Situationen also lieber eher auf dem Gas bleiben, so kannst du den Flieger eher noch herumbekommen als wenn du spontan vom Gas gehst, da ist dann auf einem Schlag der Leinenzug weg und die Ruder werden nicht mehr angeströmt.

Viele Grüße,
Sebastian
 
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