ASH 26 (Beineke - 4 m): Baubericht

kaio

User
Hallo,

ich werde hier über die nächsten Monate über den Bau meiner ASH26 von Beineke berichten. Ziel ist einerseites eine Dokumentation über den Bau, andererseits nutze ich dies auch als Möglichkeit mir Rat von euch zu holen. Also darf auch gerne kommentiert werden... :-)

Über mich:

Ich hatte als Kind/Jungendlicher viel Modellbau betrieben. Nach 25 Jahren Abstinenz bin ich nun wieder auf den Geschmack gekommen. Seit ca. einem Jahr fliege ich einen Easyglider und habe letzten Winter eine Riva aus Mahagoni gebaut.
Da ich unheimlich gerne selber baue, habe ich nach dem passenden Projekt für diesen Winter gesucht. Durch einen Freund wurde ich auf die Beineke ASH26 aufmerksam. Seit ein paar Tagen ist sie nun da.

Zur Planung:

Nachdem ich fast alle Threads hier im Forum über die Beineke ASH26 und ASW27 gelesen habe, sind viele Fragen geklärt. Einige Gedanken habe ich mir bisher gemacht, ob das nacher alles genau so wird, weiß ich noch nocht. Soll ja spannend bleiben.

Tragflächen:

Anfangs überlegte ich ob ich Wölbklappen einbaue oder nicht. Nach dem Auspacken des Bausatzes stellte sich diese Frage nicht mehr. Die Wölbklappen sind schon ausgeschnitten und verkastet.
Ich werde später (vermutlich nach dem Erstflug) Winglets einbauen, einfach weil ich Winglets mag, sieht toll aus.
Die Ausschnitte für die Servos sind vermutlich zu klein da ich mir Servohalter bei servorahmen.de bestellt habe.

Rumpf:

Der Rumpf sieht in der Qualität super aus, auch der Haubenrahmen passt (fast) perfekt, hier wird es nur wenig zum Nacharbeiten geben. Das Cockpit wird in einem späteren Schritt ausgebaut werden.
Ansonsten gibt es hier die typischen Einbauten zu erledigen (EZFW, Servos, Elektronik, Antrieb).
Die Servos für HR und SR werde ich in den Rumpf nahe dem Schwerpunkt bauen und per Bowdenzug und Umlenkhebel (HR) anlenken.

Antrieb:

Der Flieger soll einen FES-Antrieb bekommen. Ich mag aber nicht die Nase absägen und die ASH soll eigenstartfähig sein. D.h. die Bodenfreiheit von der Spitze aus gesehen ist nicht so groß. Ich habe hier 18,5cm bei einem 75mm Rad zur Verfügung. D.h. als maximale Propellergröße wären das 12 Zoll. Laut recherchen gibt es einige Flieger in ähnlicher Größe/Gewicht die mit ca. 900-1000W und 12 Zoll zurecht kommen. Ich habe letzte Woche mit Andy Reisenauer telefoniert, er riet mir zu Handstart oder Startwagen und dann einem Leopard LC5065 380KV bei 6s mit einer 18*8,5GM Luftschraube. Bei 12 Zoll und ohne Spinner würde der Antrieb ziemlich warm werden und auch viel Lärm erzeugen. Es gibt von Hacker ein Video im Internet mit einem ähnlichen Flieger. Der hat einen Hacker A50-10L mit 530KV bei 6S mit einer 13*10RFM LS, sonderlich Laut ist dieser nicht und steigen tut er gut. Was die Wärme angeht, sehe ich das nicht so kritisch, da ich einen Steigflug mache und dann eine ganze Weile Segeln will, in dieser Phase kann der Motor gut abkühlen. Nun bin ich etwas hin und hergerissen wie es hierbei weitergeht und werde bestimmt nochmal mit Herrn Reisenauer telefonieren. Wenn hier jemand mit einem ähnlichen Szenario Erfahrung hat, bitte her damit. :-)

EZFW:

Ein EZFW soll er auch bekommen. Scale wären ca. 75mm Rad. Gibt es auf dem Markt. Zwecks Bodenfreiheit auch mit längerem Arm so dass der Flieger höher steht, sieht halt dann komisch aus. Also werde ich die Entscheidung zusammen mit dem Thema Antrieb machen müssen.

Elektronik:

Da ich eine MZ-12PRO von Graupner besitze, werde ich einen GR-24 mit Vario bestellen. Der Regler wird vermutlich ein Graupner Brushless Control +T 70 da dieser gleich die Telemetriedaten zur Verfügung stellen kann. Der BEC kann "nur" 3A und in spitze 10A. Anfangs dachte ich das wird zu knapp. Als Servos sind insgesamt 10 Hitec Analog Servos zu gange. Davon sind die meisten nur ganz selten pro Flug in Betrieb (SK, WK, EZFW, Schleppkupplung) so dass QR (2x), SR und HR die Dauerleistung definieren. Dazu kommen zwei Low-ESR-Elkos an den Empfänger, das sollte erstmal reichen. Vielleicht eine Doppelstromversorgung, aber mal schauen.

Soweit erstmal dazu. Ich hoffe dass ich den Flieger ca. im April fertig habe damit ich mit der neuen Saison dann fliegen kann.

Viele Grüße,

Kai
 

kaio

User
Gestern habe ich mal alle Teile zusammengelegt, hat schon eine stattliche Größe, passt aber in den Keller :)

IMG_6818.jpg

Heute habe ich mit der Flächensteckung begonnen und mir Pappschablonen gebaut und die Löcher auf dem Rumpf übertragen:

IMG_6845.jpg


Vg,

Kai
 
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Reaktionen: due

S_a_S

User
Ich habe hier 18,5cm bei einem 75mm Rad zur Verfügung.
hallo Kai,
3cm Bodenfreiheit ist knapp, könnte aber reichen (wird aber auf Rasen grüne Blattspitzen geben).
Sind die 185mm bei liegendem Rumpf oder in Fluglage gemessen (also HR eben) ?
Dazuhin wäre auch noch zu berücksichtigen, wie weit das Rad vom Schwerpunkt weg ist, nicht dass durch den Motorsturz alleine durch die leicht nach unten gerichtete Zugkraft das Modell auf die Nase will.

Das Vorbild hat überwiegend Klapptriebwerk (wäre dann im Maßstab 13,3"). Nur ist dafür vermutlich der Rumpfrücken nicht ausgelegt.

Größere Löffel haben besseren Wirkungsgrad - wenn schon nicht richtig "scale", wäre der Startwagen durchaus überlegenswert, falls Handstart nicht geht.

Grüße Stefan
 
Tolle Sache. Das ist genau das Projekt wie ich es zur Zeit auch plane. Ich will auf jeden Fall Eigenstartfähig starten, also ohne Startwagen. Evtl. Ein größeres Rad als 75mm und das Fahrwerk 2cm weiter vorn.


Torsten
 

kaio

User
hallo Kai,
3cm Bodenfreiheit ist knapp, könnte aber reichen (wird aber auf Rasen grüne Blattspitzen geben).
Sind die 185mm bei liegendem Rumpf oder in Fluglage gemessen (also HR eben) ?
Dazuhin wäre auch noch zu berücksichtigen, wie weit das Rad vom Schwerpunkt weg ist, nicht dass durch den Motorsturz alleine durch die leicht nach unten gerichtete Zugkraft das Modell auf die Nase will.

Das Vorbild hat überwiegend Klapptriebwerk (wäre dann im Maßstab 13,3"). Nur ist dafür vermutlich der Rumpfrücken nicht ausgelegt.

Größere Löffel haben besseren Wirkungsgrad - wenn schon nicht richtig "scale", wäre der Startwagen durchaus überlegenswert, falls Handstart nicht geht.

Grüße Stefan

Hallo Stefan, gemessen bei liegendem Rumpf, also Heck auf dem Boden, genauso wie es beim Start sein sollte. Vielleicht bekomme ich mit einem größeren Rad noch ein paar cm. Das mit dem größeren Prop leuchtet mir ein und die Antriebsempfehlung von Andy Reisenauer ist bestimmt richtig gut. Aber vielleicht kann man ein paar Kompromisse eingehen und hat einen funktionalen Antrieb und ist trotzdem eigenstartfähig.


Was hast Du denn da für Winglets?

Das sind die W1000 von HG Modellbau. Die sind innen Hohl. Man schneidet sie einfach an der selben Profiltiefe ab. Bei mir wird das ca. 17cm pro Seite zusätzlich.

Tolle Sache. Das ist genau das Projekt wie ich es zur Zeit auch plane. Ich will auf jeden Fall Eigenstartfähig starten, also ohne Startwagen. Evtl. Ein größeres Rad als 75mm und das Fahrwerk 2cm weiter vorn.
Torsten
Baust du den selben Flieger? Ich messe gleich mal ob das 90mm Fahrwerk von Topmodel CZ dort reinpasst. Mit 90mm passt vielleicht sogar eine 13 Zoll LS.

Vg,

Kai
 
Noch baue ich ihn nicht, aber ich plane es. Ich habe noch eine 30 Jahre alte ASW 24 zum experimentieren. Da habe ich mal zur Probe eine 12er drauf gemacht. Damit konnte man fliegen obwohl der Motor viel zu wenig kV hatte. Gehen wird das auf jeden Fall. Ich würde auch eine 12 oder 13er nehmen.

Torsten
 

Knutt

User
Hallo Kai

Ich werde später (vermutlich nach dem Erstflug) Winglets einbauen, einfach weil ich Winglets mag, sieht toll aus.

Du solltest die Winglets unbedingt in einem Rutsch mit den Tragflächen bauen. Es muss ja irgendwie eine "Steckung" in den Außenbereich der Flächen und der Wingets eingebaut werden. Das geht im Nachhinein sehr, sehr bescheiden. Ich halte die 17cm für die Winglets auch für viel zu lang! Das verändert die Ansicht des Modells total, die ASW wird viel träger auf die Querruder reagieren und Du musst die Winglets sehr stabil mit einer "richtigen" Steckung an den Flächen befestigen. Bei einer Bodenberührung mit dem Winglet erzeugen die 17cm einen ordentlichen Hebel und könnten sonst leicht aus der Fläche ausreisen. Auch im Flug spielen die 17cm eine große Rolle. Die Flächen sind im Außenbereich nicht mehr sehr drehsteif, Holm ist da auch keiner mehr. Ich würde die Winglets so kurz wie möglich machen, unmittelbar vor der Wölbung nach oben abschneiden. Diese könnten so mit einer einfachen Messingrohrsteckung befestigt werden. Vermutlich sind Deine dafür aber dann an der Schnittstelle nicht tief genug. Egal wie Du Dich entscheidest. Werden die Winglets abgenommen kommt dafür ein Randbogen an die Fläche. Der kann aus einem Balsaklotz geschliffen werden und bekommt eine Anschlussrippe aus Sperrholz. Damit erlebst Du beim Erstflug mit originaler Spannweite keine Überraschung und kannst später, der Situation entsprechend (am Hang, Thermik, Wind), entscheiden ob Du kurz oder lang fliegen möchtest. Auch beim Einstecken in die Flächentaschen flutschen diese mit Randbögen immer gut hinein. Ohne Randbögen wirst Du mit der Zeit immer Schäden an den spitzen Endleisten haben.

Und hab immer ein Auge auf das Gewicht!!

Grüße aus der Nacht, Knut
 

kaio

User
Hi Knut,

danke für deine Hinweise! Das mit dem simplen Randbogen klingt gut, das werde ich machen. Die Winglets mache ich so kurz es geht, es ist nicht viel was ich anpassen muss wenn ich sie nur 3-4cm lang mache. Ich würde dann das fehlende Stück mit etwas Balsa auffüllen. Ich denke das sollte gehen.

Vg,

Kai
 
Winglets

Winglets

Hallo,
warum immer Winglets anbringen?
Die meisten Segler bekommen diese Masnahme im Nachhinein.
Werden nur verbaut um die Größen in den jeweiligen Klassen nicht zu überschreiten.
Besser wäre das Winglet umgelegt zur Spannweitenvergrößerung zu verwenden.
Unbedingt brauchen tut man sie nicht.
Zudem sehen die normalen (originalen) Randbögen oft besser aus.
Viele Vorteile wirst du nicht bemerken.
Gruß Andi
 
Winglets stören extrem beim Transport. Die kleinen sind ja meist fest verbunden. Da bricht schon mal was ab wenn die nur stumpf verklebt sind. Bei Größeren ist abnehmen Plicht. Ich selbst würde keine haben wollen.


Torsten
 

kaio

User
Winglets braucht der Segler natürlich nicht zwingend, ich mag die Dinger aber und daher baue ich welche dran. Ich werde die abnehmbar machen und kürzer wie Knut empfohlen hat.

@Thomas, mein Postfach war voll, geht jetzt aber wieder!

Vg,

Kai
 

nessy

User
ASH 26 Reineke

ASH 26 Reineke

Hallo Kai

Die Länge der Winglets ist doch dadurch vorgegeben das die Tiefe der Winglets , gleich der Tiefe der Tragfläche am Randbogen sein muß.
Viel Möglichkeit die Länge zu variieren wirst du nicht haben.

Mit freundlichen Grüßen
Nessy
 

kaio

User
Hallo,

@Nessy, du hast natürlich recht. Ich werde die Winglets mit einem Stück Balsa versehen und dann in die Kontur schleifen. Ich poste ein paar Bilder wenn es soweit ist.


Ansonsten habe ich die Flügesteckung fertig. Nach dem Übertragen der Kontur mittels Schablone habe ich die Löcher vorgebohrt und dann mit dem Dremel bearbeitet bis die Hülsen passten. Ich habe dann die Flächen in Position gebracht und einige Male an- und abgesteckt, bis es perfekt passte. Dann habe ich die Hülsen mit 5min Epoxy angeheftet und später mit Harz angedickt mit Baumwollflocken ordentlich verklebt. Nun sitzen die Flächen schonmal ordentlich.

Während des anpassens mit passenden Dingen unterbaut die ich so in der Werkstatt finden konnte:
IMG_6860.jpg

Fertig verklebt:
IMG_6866.jpg

Fertig, und hält sogar :):
IMG_6867.jpg

Vg,

Kai
 

flymaik

User
Deine Lösung finde ich nicht optimal.
Da die Steckung nicht grad üppig bemessen ist , "lebt" das Ganze im Rumpf etwas.;)
Das Rohr würde ich durchgängig machen und mit einem Halbspant abstützen.
 

kaio

User
Das ist interessant. Laut Herrn Beineke soll das ausreichen. Aber ein Spant kommt noch rein, zusammen mit dem Fahrwerk.
 

S_a_S

User
Maik,
einen großen Zugewinn an Biegesteifigkeit wirst Du mit Messingröhrchen nicht bekommen, das muss schon der Stahl richten.

Als Ösen zur Verstärkung des Lochs gegen Abrieb reicht dann auch, wie von Beineke vorgesehen, der Rohrstummel. Müssen in der Luft "nur" das Gewicht des Rumpfs und am Boden das der Flächen aufnehmen.

Als Abstandshalter der Rumpfseiten gegen Druck von der Flächenwurzel (bei Landung, deutlich weniger im Flug) dient ja dann der Spant, der hat dann auch die größere Auflagefläche als ein mit Kleber vermufftes Rohr.

Gürtel mit Hosenträger wäre dann das Messingrohr am Spant mit Bindfaden (oder Rovings) festgenäht, sauber mit diesem verharzt. Und das ganze nicht nui im Querschnitt (wenns gut gemacht ist, fängt das auch den Stahl noch etwas ab), sondern auch parallel zur Fläche (Formschluss) in den Rumpf eingeharzt. Ist eine Riesenfummelei und baut etwas schwerer.

Mit dem Spant über dem Fahrwerk werden dafür dessen Kräfte auf die Rumpfwand verteilt - und kann gleichzeitig Abstandshalter für die Fläche sein.

Grüße Stefan
 
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