Lipo Lagerung im Waffenschrank?

Don

User
Hallo zusammen,

durch einen Zufall ist mir ein Waffenschrank zugelaufen, für den ich so keine Verwendung habe - bis
mir die Idee kam, diesen zur Lagerung von Lipo-Zellen zu verwenden - was hältet ihr davon?

Der Waffenschrank hat am Boden und an der Rückwand insgesamt 3 Löcher - ich denke diesen
sollen zur Verankerung im Boden und in der Wand genutzt werden (wahrscheinlich Auflage für
Waffenlagerung?).

Hat jemand von euch einen solchen Waffenschrank in Nutzung und wie löse ich am besten das
Problem, wenn es tatsächlich mal zum Brand kommt, dass der Überdruck aus dem Schrank raus
kann und die schwarzen Rußpartikel zurückgehalten werden - muss ich ggf. so etwas wie ein
Überdruckventil mit Rauchfilter einbauen?

Freue mich auf Eure Ideen - gern auch per Bild.

Gruß
Der_Don
 

Aupi

User
Lagerung

Lagerung

Servus!
ich hab bei mir im Keller einen alten Ofen mit Anschluss am Kamin!
Der Ofen dient zur Lagerung der Lipos. Sollten die wirklich hochgehen, dann kann der
ganze Dreck durch´s Ofenrohr über den Kamin raus und nix brennt.
Ist auf jeden Fall sicherer, als Lipo-Koffer und.....

Waffenschrank sollte auch gehen, allerdings hast eben das Problem, wenn was ist, dass der
ganze Dreck die Wohnung versaut und du evtl. renovieren musst. Aber sonst denk ich, bestimmt
ne brauchbare Lösung.

Gruß
Toni
 
Waffenschrank ist doch super, der hat wenigstens vernünftige Scharniere und Verschlüsse die auch Berstdruck aushalten.

Statt Fermacell würde ich (bzw. habe ich bei meinem Blechschrank genommen) Gipskartonplatten Typ F (GK-F) nehmen. Das lässt sich viel leichter zuschneiden. Ich habe aus GK-F auch noch Fächer gebaut in denen die Akkus einzeln liegen können.
Die gesamte Innenverkleidung habe ich aus 20 mm GK-F gemacht, die Fächer aus 12,5mm.
An der Decke des Schranks habe ich noch einen Rauchmelder installiert.
Und dann habe ich meinem Schrank noch vier Rollen gegönnt, wenn der Rauchmelder anspringt schiebe ich den Schrank nach draußen und schaue dann nach was passiert ist.
Um den Überdruck rauszulassen habe ich eine Filterkartusche von einer "Gasmaske" genommen, gibts einzeln im Netz. Einfach Loch in den Schrank und mit Silikon eingeklebt.

Jörg
 

Huskydoc

User
Wie willst du denn die Tür des Waffenschranks vernünftig gegen austretende Gase abdichten? Thermisch muss er ja auch noch an allen Öffnungen sicher sein. Die Bohrungen im Schrank dienen tatsächlich der Befestigung an Wand und/oder Boden. Je nach dem welche Klassifizierung der Schrank hat, welche Waffenart und wie viel davon verwahrt werden soll.
Bei meinen Waffenschränken sitzen die Türen recht klapprig in der Zarge, also auch wenn die Bolzen in ihren Verriegelung sitzen. Ich habe bisher keinen Waffenschrank gesehen, der an der Tür gasdicht schließt.
Und was heißt hier Berstdruck beim Waffenschrank? Wer gibt welchen Berstdruck bei welchen Waffenschrank vor?
Bei Waffenschränken ist der Widerstandsgrad (Aufbruchsicherheit)und/oder Feuerwiderstand definiert, sonst nichts. Und das ist von der Bauart des Schranks abhängig.
Da ich außer Waffen auch Munition in meinen Schränken lagere, bin ich froh, dass die Türen wenige Millimeter Luft haben. Nennt sich Druckentlastung.
Ein völlig gasdichter und thermisch sicherer Schrank ist eine super Bombe.....
Ich habe gerade mal nachgesehen und versucht mit nur einer einfachen 5mm dicken Schaumstoffdichtung die Tür eines Waffenschranks zu schließen und zu verriegeln......, keine Chance. Die "Dichtung" lässt sich auf dem gesamten Türumfang nicht so stark verdichten, dass die Bolzen in der Zarge verriegeln.
Ich möchte das Vorhaben nicht schmälern, es sind nur meine Gedanken dazu.....;)
 
Ah, wieder die Diskussion um Rauchgasaustritt

In meinen Augen unsinnig, es geht beim sicheren Lagern um Besitzstandwahrung, also das meine Hütte nicht abfackelt. Rauchgasverschutzungen lassen sich im Gegensatz zu Brandschäden viel leichter sanieren.

Und vorab sollte man sich im Klaren sein, dass Lipobrände zu 90% beim Laden und Entladen passieren, also müssen wir uns jetzt beim Lagern noch um die verbleibenden 10% kümmern.

Eigentlich bräuchte ein Blechschrank noch nicht einmal eine GK Auskleidung wenn man sicherstellen kann, dass der Schrank von allen brennbaren Stoffen außerhalb so weit weg steht das durch die Hitze welches das Blech abgeben würde keine Brandweiterleitung passiert. Damit die Außenwände eben nicht so heiß werden gibt es die innere Auskleidung aus Schamotte, Gips, Fliesen etc.

Um Türen abzudichten kann man die Falze auch mit Schaumbildner streichen, dann wird zumindest in dem Bereich wo die Temperatur hoch genug ist jede Fuge verschlossen.

Sind wir uns doch im Klaren, dass gar nichts Tuen leichtsinnig ist, die einfachste Schutzmethode sind Liposäcke gefolgt von Tonschüsseln mit Deckel etc., dann kommen schon die Umwehrungen wie z. B. Blechschränke danach die Ofenvariante gefolgt von echten Gefahrstoffschränken. Die ultimative Schutzmethode ist ganz auf Lipos zu verzichten. Aber wer mit dem Feuer spielt muss halt damit rechnen, dass es auch mal warm wird.

Jörg
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

So ein Stahlschrank ist sicher besser als nichts.
Ich würde da aber gar nicht den Schrank umbauen, sondern direkt an der Ursache ansetzen.
Suche Dir einen Baustoffhändler der Blähglas 2-4mm als Isoliermaterial anbietet. Oder suche im Netz nach Blähglas 2 - 4 mm.
Da darfst Du ruhig einen 100 l Sack kaufen. Dann füllst Du das Material in verschließbare Beutel. Legst es unter, auf, neben Deine Akkus. Oben möglichst dicke Beutel.

Im Brandfall schmilzt der Beutel. Das Blähglas rieselt heraus und mit zunehmender Hitze schmilzt es und erstickt so Deinen Brand. Bis zum Schmelzpunkt wird es sicher rauchen. Aber das dauert nicht allzu lange.

Das Zeug kannst Du auch zum Hinterfüllen von GFK-Formen nehmen. Da ist aber die Löschwirkung gleich Null. ;)

Ich verwende das Blähglas in meinen Akku-Munitionskisten. Die Beutel schweiße ich mir selber aus passenden Folienschläuchen.
 

Don

User
Hallo zusammen,

das waren ja schon mal eine Menge Anregungen zu dem Thema - das hilft deutlich weiter.

1) der Schrank wird draußen stehen, wind- und wettergeschützt ggf. auch in der Garage - da
bin ich mir noch nicht sicher.
2) der Hinweis mit dichten Türen ist richtig, das hatte ich nicht auf dem Schirm - die
Tür ist so etwas von undicht, dass hier das Thema Druck und auch austretender Rauch
nicht abzudichten ist - vordergründig geht es wie Jörg schreibt um Besitzstandwahrung.
3) Der Einbau eines Filters ist aufgrund 3) absolet, da ich mir nicht die Mühe machen werde
etwas abzudichten, was so undicht hergestellt worden ist.
4) ein Auskleiden mit Fermacell .... werde ich vor diesem Hintergrund auch nicht machen
5) Einbau eines kleines Feuermelders ist eine gute Idee


@Claus Eckert:

Du schreibst von Blähglas in der Größe 2-4 mm in Folienschläuchen zur Brandlöschung.
Bisher kannte ich nur Extover (von der Messe Soest) - handelt es sich hierbei um dasselbe
Produkt oder ist dies anders chemisch zumsammengesetzt?
Wenn man den Preis für den 100l Sack zwischen Extover und einem Blähglas eines anderen
Lieferanten vergleicht (z.B. Poraver, Geocell, Liaver) liegt hier locker von Preisunterschied
von 100% pro Sack vor.

Die von dir beschriebene Lösung erscheint nach Einbau von Böden (ggf. Fermacell) die
praktikabelste zu sein.

Würde mich freuen, wenn ihr noch mal beschreibt welches und warum dieses Blähglas
ihr verwendet ggf. mit Bezugsquelle.

Gruß
Der_DON
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Extrover und Poraver sind vom selber Vertreiber.
Ich habe alle Materialien gekauft und augenscheinlich verglichen. Ich konnte keinen Unterschied erkennen. Auch nicht im Gewichtsvergleich.
Es gibt auch nicht so viele Herstellungsstätten für Blähglas.

Extover wird mit der Brandklasse D geeignet vertrieben.

Deine Bemerkung zu den Preisen entspricht meiner Wahrnehmung.
 

.Claus

User
Kauft euch doch einfach anständige Akkus.

ich vertraue auch einer bestimmten deutschen Akkumarke mit 3 Buchstaben zwar mehr als einem 0815 China Kracher.
Das ist ja leider das Problem, der beste Akku kann mal versagen :cry:
Alle meine Akkus liegen gesichert, egal welcher Hersteller.

Die meisten Akkus gehen eh beim laden hoch und nicht wenn diese auf Lagerspannung herum liegen.
 

max

User
Hi Olaf,
zwei Dinge die mir so durch den Kopf schießen.

Ich würde meine Akkus niemals draußen mit entsprechenden Temperaturschwankungen und Extreme im Sommer wie Winter lagern, auch nicht in der Garage.

Dann mal so die ketzerische Frage was den der Rauchmelder in der Kiste bringen soll? Wenn ein oder dann mehrere Akkus hochgehen wirst du das auch ohne Melder merken:-).

Wichtiger ist die direkte Umgebung des Schrankes. So ein Waffenschrank ist, so glaube ich, nur ein vernünftiger Stahlschrank, oder ist dieser irgendwie isoliert? Sofern nicht, wird im Falle eines Runaways die Oberfläche schon ziemlich heiß, kann sie zumindest theoretisch wenn der Akku in die richtige Richtung entlastet. Brennbare Sachen sollten dann nicht in der direkten Umgebung oder gar angelagert sein.

Sonst aber ne coole Idee!

Grüße
Marcus
 

vollker

User
Stahlwandschrank mit Blähglas und Rauchabzug

Stahlwandschrank mit Blähglas und Rauchabzug

Danke für die Anregungen hier. Ich hatte im Bastelkeller seit einiger Zeit einen toten Lichtschacht (Neue Terrasse mit WPC-Bohlen belegt). Durch ihn fällt also kein Licht mehr in den Keller, aber man konnte noch lüften:
IMG_5142.jpg
IMG_5175.jpg

Ich habe mir also einen Stahl-Hängeschrank mit Lochrückwand gekauft und direkt vor das Fenster gehängt. Die Glasscheibe vom Fenster habe ich rausgenommen, das Gitter davor gelassen:

IMG_5143.jpg
IMG_5168.jpg

Hinter zwei von den drei Türen habe ich Boden und Wände mit Rigipsplatten verkleidet. Aus einem Rest vom Zaun (Doppelstabgitter) habe ich Gitterböden für Blähglasbeutel gebogen und auf die Rigipswände aufgelegt:

IMG_5146.jpg
IMG_5144.jpg


Jetzt mussten noch die Akkus separiert werden, dazu hatte ich bisher alte Tassen verwendet:

IMG_5147.jpg
IMG_5148.jpg

Das mit den Tassen beanspruchte allerding viel ungenutzen Platz in den Zwischenräumen. Ich habe mir dann lieber aus Ripips Zwischenwände zusammengeklebt und bekomme nun mehr Akkus unter:

IMG_5161.jpg
IMG_5170.JPG

Nun beobachte ich die Temperaturen im Winter vor dem halboffenen Fenster und muss gegebenenfalls noch die offen Fensteröffnung weiter verkleinern, so dass die Kälte nicht mehr vollflächig einströmen kann. Aktuell bei Außentemeraturen um den Gefrierpunkt sind es im Hängeschrank 8 Grad Celsius.

Für den Transport in Blech-Keksdosen habe ich 6-Liter Gefrierbeutel mit Blähglas gefüllt: eine Lage unten rein, darauf die Akkus, darauf noch ein Beutel:
IMG_5166.JPG
IMG_5176.JPG
 

Wilf

User
Waffenschrank

Waffenschrank

... So ein Waffenschrank ist, so glaube ich, nur ein vernünftiger Stahlschrank, oder ist dieser irgendwie isoliert? Sofern nicht, wird im Falle eines Runaways die Oberfläche schon ziemlich heiß, kann sie zumindest theoretisch wenn der Akku in die richtige Richtung entlastet. Brennbare Sachen sollten dann nicht in der direkten Umgebung oder gar angelagert sein. ...
Das kommt ziemlich hin. Ein Waffenschrank ist u.a. so gebaut, dass den Waffen thermisch nichts passiert, wenn zufälligerweise die Hütte abbrennt. (Vor nicht allzulanger Zeit ist allerdings bei einem Brand ein Waffentresor mit hochgegangen, der randvoll mit Kurzwaffen-Munition war.)

Das müsste umgekehrt auch funktionieren, dass es also außen kühl bleibt, wenn es drinnen heiß wird. Da können die Lipos ruhig auf Kernschmelze machen. So ein rd. 100 kg schwerer Metallschrank wird davon an der Oberfläche nicht einmal lauwarm.
 
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