GNOME 3M (nach Outerzone-Plan): Fragen zum Bau!

Hallo meine liebe Freunde des Segelflugs :-

Da dies mein erstes Posting innerhalb dieses Forums ist, möchte ich gleich als erstes mal vorstellen.
Mein Name ist Hans und ich komme aus der malerischen Zentralschweiz. Ich bin 53 Jahre alt und nach
sehr langer Abstinenz vom Modellbau, habe ich mich dazu entschieden dieses alte Hobby von mir wieder
neu zu beleben. In meiner Jugend habe ich diverse Holzmodelle von Graupner gebaut. Ich hatte immer Freude
am bauen und basteln von Segelfliegern.
Als ich diesen Sommer mit einem Pfadfinder Freund zusammen in Italien war, haben wir 3 Jugendliche beim Hangsegeln beobachtet.
Bald reifte bei mir der Entschluss, dieses "alte Hobby" wieder zu reaktivieren.
Nachdem ich mich ein wenig vorab informiert habe, stand der Entschluss fest.

- Da ich kein wirklicher Freund von Depron und beinahe fertig Modellen bin, ist für mich klar ich werde mein zukünftiges
Segler Modell selber aus Holz bauen. Im Gegensatz zu früher in meiner Jugend habe ich nun auch genügend Platz zum basteln
und kann mir auch die etwas teureren Werkzeuge wie Dekupiersäge,Schleifmaschine und vieles andere leisten.

- Ich spielte bereits mit dem Gedanken daran mir einen Amigo von Graupner zu bauen, als ich jedoch den Preis sah, traff mich beinahe der
Schock. Ich soll beinahe 170 Franken für einen Bausatz bezahlen welcher nur aus ein wenig Balsaholz / Flächenstäben und einer Plexyhabue besteht ?
Wie ich ebenfalls schnell mit Schrecken feststellen musste, ist der heutige Modellbau Trend eher in Richtung Fertigmodell anstelle von selber bauen.

- Da es auf dem Internet nahezu wimmelt von frei erhätlichen Plänen für Segler machte ich mich auf die Suche.
Meine persönlichen Anforderungen an das Modell waren in etwa die nachfolgenden.
- Spannweite irgendwo zwischen 2-3 Meter
- Das Gewicht des Seglers sollte sich in Grenzen halten
- Bau aus Standard Bals und Speerholz
- Tragflächenbespannung mit Spannlack ... oder eventuell Oracover ...
(Ich hatte leider in meiner Jugend ganz schlechte Erafhrungen mit Bügelfolie gemacht ...)
- Einigermassen ein gutmütiges Flugverhalten
- Auch für einen Wiedereinsteiger nach 40 Jahren fliegbar. (Zum guten Glück gibt es ja gute Simulatoren für den PC um etwas zu üben)
- Steuerung des Seglers über Höhen und Seitenruder


Ich wurde auch bald fündig und fand den Segler welchen ich in diesen Winter zuhause bauen wollte.


https://outerzone.co.uk/plan_details.asp?ID=10433

Der Plan des Gnome 3M in den Formaten DWG und PDF kann hier auch direkt runtergeladen werden.


In den letzten paar Wochen habe ich mir alles nötige besorgt (viele, viele Werkzeuge und alles drumherum inkl. Baubrett und Fernsteuerung ) um mit dem Bau bald anfangen zu können. Bis auf 2-3 kleine Unklarheiten im Bauplan welche für nich nicht ganz ersichtlich sind, ist eigentlich alles klar für den Bau. Ich hoffe nun auf eure Hilfe, um auch diese letzten 3 Unklarheiten aus der Welt zu schaffen.

1.) Detail Rumpf:

Im vorderen Teil des Rumpfes stimmt etwas nicht betreffend (der Draufsicht und der Seitenansicht) in der Spitze.
Wenn am oberen Ende der Rumpfläche ein Pappel Vierkant Holz von 3 x 6 mm verwendet wird, sind die oberen Ausparungen im Spanten F1 mit 6 x 6 mm zu gross. Müssten die oberen beiden Aussparungen nicht 3 x 6 mm sein ?


2.) Flügel

Der grundsätliche Aufbau des Flügels mittels klassischer Rippennbauweise ist mir soweit klar. Die 2 Aussenflügel werden mittels Eisenstab und Holzdübel mit den Innenflügeln verbunden. Das eigentliche Problem sind die beiden Innenflügel.
Werden die 2 Innenflügel nun fix verleimt oder werden auch die inneren beiden Teil verschraubt um es besser zu transportieren ?
Oder werden nur die Spanten WDB1 und WDB2 fix eingeleimt ? Und die linken und rechten Flügelteile ineinnander geschoben
und mittels Nylonschraube am Rump fixiert ?

In den beiden Mittelteilen des Flügels ist etwas eingezeichnet welches im englishen Bauplan als "Plastiq Tubing" bezeichnet wird.
Ist das ein einfacher Gummischlauch wie etwa der folgende Link als zusätzliche Verstärkung in den Flügel eingebaut wird ?
Kann auf dieses zusätzliche Gweicht eventuell verzichen ? Ich möchte das Teil so leicht wie nur irgendmöglich bauen ?

https://www.mopec.com/product/clear-plastic-tubing-thick-walled-2/



3.) Maxinmaler Winkel für Höhen und Seitenruderausschlag ?

Da ich keinen entsprechenden Hinweis in den Plänen fand, soll ich einfach mal schätzen ? Oder gibt es hier Werte (z.b. grösser als 30 Grad) welche auf gar keinen Fall überschritten werden dürfen ?

Ich bedanke mich bereits im Vorraus und viele Grüsse aus der Schweiz
 

Hägar

User
Hallo Linuxhead,

zunächst herzlich willkommen hier. Und Gratulation zu Deiner Entscheidung für den Wiedereinstieg in den Modellbau.

Vorab: Der Titel sollte irgendwie so geändert werden, dass man den Bezug zum Gnome 3M erkennt. Sonst findet man irgendwann weder Fragen noch Antworten hierzu wieder...

Zu Deinen Fragen:

1. Rumpf
Ja, der vordere Rumpfspant F1 ist im Detail der oberen Leistenaufnahme falsch gezeichnet. Aus den Rumpfansichten ergibt sich eindeutig, dass alle Leisten im Format 1/4" x 1/4" (etwa 6x6mm) sind mit Ausnahme des Haubenausschnittes: Dieser ist mit 1/8" x 1/4" (etwa 3x6 mm) Leisten eingefasst. Vermutlich, um mehr freie Breite beim Hineinfummeln der RC-Einbauten zu haben.

Die beiden oberen Ausschnitte im Spant F1 müssten angepasst werden. Ebenso die Ausschnitte im Spant F2A.
In dem Zusammenhang: Es ist konstruktiv bzw. von der Statik her etwas unglücklich, dass die beiden hier in Rede stehenden Leisten stumpf vor dem zweiten Spant F2 enden sollen. Ich würde auch in F2 noch Ausschnitte für diese Leisten machen. Die Leisten etwas nach hinten verlängern, durch F2 hindurchführen und von unten an 1/4" x 1/4" -Leisten der Tragflächenauflage anschmiegen. Das alles fest verleimen, und Du hast eine quasi durchgängige Kraftführung.

Wieso schreibst Du von Pappel-Leisten? Ungewöhnlich... Ich lese "Hardwood" = Hartholz. Dies ist die übliche Unterscheidung zum weichen Balsa, und im Regelfall ist Kiefer gemeint.


2. Flügel:
Das Flügelmittelteil ist einteilig. Das ist auch in Ordnung so, weil Dein Packmaß des Fliegers durch die Rumpflänge vorgegeben ist. Solange das Flügelmittelteil kürzer als der Rumpf ist, gibt es keine Veranlassung, Gewicht und Aufwand für eine zusätzliche Teilung/Steckung zu investieren.

Da auch das Flügelmittelteil eine (geringe) V-Form hat, können die Holmleisten nicht durchgehend sein. Um dennoch das hohe Biegemoment in der Flügelwurzel tragen zu können, werden die Leisten beider Hälften des Mittelteils fest mit den beiden Steg-Bauteilen WDB1, WDB2 verleimt. Dazu steht im Plan nur Plywood = Sperrholz. Wegen der hier auftretenden hohen Kräfte sollte aber kein weiches (und billiges) Pappelsperrholz, sondern tragfähiges Flugzeugsperrholz (Birke oder Buche) verwendet werden.

Mit "Plastic Tubing" = Kunststoffrohre sind Bowdenzughüllen gemeint, durch die eine Seilzuganlenkung (Angelschnur) für die Bremsklappen geführt wird. Wie das genau funktioniert, wurde mal im Unterforum betreffend RES gezeigt. Finde ich aber auf die Schnelle nicht. Vielleicht kann jemand anderes helfen.

3. Ruderausschläge:

+/- 30° sind ein gutes Maß. Mehr Ausschlag bringt kaum zusätzliche Wirkung und bremst nur.

Hoffe, das hat für den Anfang geholfen.

Gruß zurück,
Stefan

P.S. Keine Angst vor Folienbespannung. Zumindest Oracover funktioniert stressfrei. Und die Fehlerquote dürfte geringer als mit Seide und Spannlack sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hägar

Vielen Dank für die Infos.

Den kleinen Tip mit der Verlängerung der vorderen Spanten hinter den Bereich vom Spanten F2 werde ich natürlich entsprechend
beim Bau berücksichtigen. Damit wären eigentlich nur noch die Frage offen, ob ich die leeren Bowdenzüge imm Mittelteil des Flügels
aus Festigkeitsgründen wirklich einbauen soll. Eine nochmalige Kontrolle ergab, das bei der Gnome 2M (beim kleineren Bruder des Gnome 3M)
keine Leisten ab oberen Kabinenrand angebracht waren. Werde einen entsprechenden Hinweis auf der Website platzieren.

Ich glaube auch,dass Oracover wahrscheinlich der richtige Weg zum Bespannen der Flügel und des Höhen und Seitenleitwerkes ist.
Da ich das Modell bei meiner Freundin im Obergeschoss baue, wird sie es mir sicher danken, wenn ich keinen "Spannlack"sondern nur das Bügeleisen ohne Geruchsbelästigung benutze. :-)

Ich werden den kompletten Bau natürlich ausführlich dokumentieren und hier einstellen.
 

Hägar

User
...Damit wären eigentlich nur noch die Frage offen, ob ich die leeren Bowdenzüge imm Mittelteil des Flügels
aus Festigkeitsgründen wirklich einbauen soll. ...

Naja, eigentlich sollte diese Frage nicht mehr offen sein. Oben hatte ich ja geschrieben, dass der Zweck der Bowdenzugrohre in der Anlenkung der Bremsklappen besteht. Mit Festigkeit hat dies überhaupt nichts zu tun. Wenn Du entweder keine Bremsklappen einbaust oder aber für diese eine andere Anlenkung bevorzugst, dann kannst Du die Bowdenzugrohre weglassen. Die Festigkeit, egal ob mit oder ohne Rohre, bleibt jedenfalls gleich.

... Ich werden den kompletten Bau natürlich ausführlich dokumentieren und hier einstellen. ...
Ja, bitte.
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Hallo Hans,

wie ich sehe, war dies Dein erstes Posting bei :rcn:!

Deshalb: Ein herzliches Willkommen im Forum von :rcn:!

Ich bin sicher, Du wirst hier viel Spaß haben. Aber nicht nur das, sondern Du wirst auch schnell und ausführliche Hilfe erhalten, wenn Du mal die eine oder andere modellfliegertypische Frage hast. Möchtest Du dagegen mal abseits vom Modellbau über Gott und die Welt oder über andere, nebensächliche Dinge philosophieren, bietet sich das „Café Klatsch“ an!

Jetzt wiederhole ich mich also: Herzlich willkommen und viel Spaß im Forum von :rcn:!

Noch eine kurze abschließende Bemerkung: Wenn mal etwas schief läuft, also ein anderer User sich beispielsweise daneben benimmt, ausfällig wird oder auf andere Art und Weise den Forenfrieden stört: Nicht einfach mit gleicher Münze heimzahlen! Besser den "Petzbutton" nutzen, das ist das kleine dunkelgraue Dreieck mit Ausrufezeichen unterhalb Deines Postings, und mich mit ein paar erklärenden Worten über die Situation informieren bzw. auf sie aufmerksam machen!

Gleich noch ein Tipp für zukünftige Threads von Dir: Gib im Titel einen deutlichen Hinweis an, was Gegenstand des Threads ist. Damit weiß jeder Leser sofort, ob das Thema für ihn interessant ist.

Gruß
Eckart Müller
Moderator
:rcn:
 
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