OS FS 40 zerlegen

Hallo Experten der 4-Takt-Gemeinde,

mir ist von einem Vereinskollegen eine Schachtel mit Motorteilen vermacht worden:
ein fast vollständiges Sortiment von FS40 Einzelteilen.

OSFS40prt1.jpg

OSFS40prt2.jpg

Garnitur und Ventile sehen noch recht frisch aus, sodass sich eine Wiederinbetriebnahme lohnt. Die Kurbelwellenlager habe ich schon ersetzt.
Bei der Nockenwelle stoße ich aber auf ungewöhnlichen Widerstand. Sie lässt sich nicht herausziehen. Ich vermute, das Ritzel geht nicht am Auslassstößel vorbei. Die Stößel klemmen beide ziemlich fest in ihren Zylindern. Man kann sie mit mehreren kg Druck herunterdrücken und mit den Nocken wieder hochdrehen. Leider nicht hoch genug!

Meine Erfahrungen mit 4-Taktern gehen erst bei 125 cm3 los und kleine Hubräume habe ich nur als 2-Takter. Kurz gesagt: ich habe hier eine Wissenslücke.

Deshalb meine Frage: Wie kriege ich diese störrischen Stößel heraus?

Beste Grüße
Andreas
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Andreas

Hast du das ganze schon mal schön warm gemacht
und dann überkopf auf eine Holzplatte geklopft?

Oder wenn warm kommst du nicht an der Nocke vorbei mit einem Stahldraht
und kannst die Stössel rausdrücken?
Und viel Spass bei der Demontage des hinteren Lagers der Nockenwelle :D

Aber was willst mit dem Motor ? ist kein Leistungswunder aber es gibt dafür
eien wünderschönen Flieger Skyloop 404

Gruß Bernd
 

Antares

User
...Bei der Nockenwelle stoße ich aber auf ungewöhnlichen Widerstand. Sie lässt sich nicht herausziehen. Ich vermute, das Ritzel geht nicht am Auslassstößel vorbei. Die Stößel klemmen beide ziemlich fest in ihren Zylindern.

Deshalb meine Frage: Wie kriege ich diese störrischen Stößel heraus?

Beste Grüße
Andreas


Hi Andreas,

so einen habe ich schon mal gemacht; anbei ein Bild, da sieht man links neben dem gehäuse die Nockenwelle. Der eine Stößel muß raus. Das rechte Lager, das noch im Gehäuse steckt, sollte eigentlich im Deckel bleiben... die Tipps von Bernd sind schon richtig, wenn du das Nockenwellenlager ersetzt, brauchst ja keine Rücksicht darauf zu nehmen. Bei meinem gingen die leicht raus.
Gruselig fand ich die Kipphebel bei meinem: die auf die Ventile wirkende Fläche hat nicht nur einen leichten Grat, dazu ist sie noch etwas nach innen gewölbt, also genau gegen den Bewegungsablauf. Die habe ich dann leicht ballig geschliffen.

Teile vorher2-xs.jpg

LG,
Harald
 
Eigentlich...

Eigentlich...

... war mir ja schon klar, wie es gehen soll, aber mangels eigener Erfahrung brauchte es nur der Bestätigung durch 2 Experten mit ihrem KnowHow. Mit dieser Stärkung war es in nur 5 Minuten geschafft. Danke den Experten.

Einfach mal etwas höher aufheizen, ein paar mal den Block kräftig auf Holz klopfen, da war die Nockenwelle draußen. Kurz nachheizen, einmal aufschlagen, lag das innere Lager daneben. Die Stößel ließen sich dann auch noch mit einem kurzen Inbusschlüssel heraushebeln.

OSFS40prt3.jpg

Nun wird nochmal gereinigt und dann kommen neue Lager hinein. Zum Glück habe ich noch ausreichend Ersatzlager von meinen EF-1-Scorpions übrig. Die sind zwar aus Edelstahl, aber das sollte hier ausreichend sein. Es muss nur der Staubschutz ab.

Jetzt werde ich nur nochmal Hilfe beim Zusammenbau benötigen. Wie müssen denn Kurbel- und Nockenwelle zusammenkommen. Markierungen auf der Nocke gibt es nicht. Ungefähr kann man sich das Timing ja herleiten, aber ob das dann "zahngenau" ist?

Danke RC-Network
Andreas
 
Hi Andreas !
Wieder einer mehr :)
Ich meine, der FS40 hat eine Körnung auf der Seite des Zahnrades der Nockenwelle, die muss im O.T. oben sein.
Kann aber auch sein, dass ich das mit einem anderen Verwechsle.

Viele Grüße,
Sebastian
 

Antares

User
Hi Andreas !
Wieder einer mehr :)
Ich meine, der FS40 hat eine Körnung auf der Seite des Zahnrades der Nockenwelle, die muss im O.T. oben sein.
Kann aber auch sein, dass ich das mit einem anderen Verwechsle.

Viele Grüße,
Sebastian

Das kann ich bestätigen, da ist eine Körner Markierung. Der Rest ergibt sich ja aus der Logik...

LG,
Harald
 
Unter dem Dreck...

Unter dem Dreck...

... werde ich vielleicht noch fündig.
Ansonsten werde ich den Kolben auf OT stellen und die NW so, dass sich beide Nocken gerade überschneiden.

Gruß Andreas
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Andreas

Für ältere mit Bild:D

Steuerzeiten OS.jpg


Und T ist Totpunkt falls einer fragt ;)
Die Stösseltassen würde ich aber noch etwas schleifen/polieren
da ist ja Rost dran ansonsten klemmt das nachher und ein Ventil bleibt offen hängen.

Gruß Bernd
 

Mooney

Vereinsmitglied
Falls noch Ersatzteile benötigt werden, ich hab noch so einiges in gebraucht zuhause.
Bernd sprach vom Sky Loop 404, damit meint er das hier:


Appetizer :)

01Skyloop 404.jpg

Hab den Baukasten noch zu Hause, irgendwann baue ich ihn wieder........
 

matt

User
Hallo zusammen,

wieder mal ein schönes Thema hier, ich mag die Nitros einfach.:)
Bei meinem ersten OS FS40, welchen ich zerlegt habe, hat mir der Kolbenbolzen einfach nur den Stinkefinger gezeigt...der wollte nicht raus, eine ziemliche Zitterpartie bei allen verranzten OS FS-Motoren. Der Kolbenbolzen muss ja quasi durch das Loch im Gehäuse fallen, etwas ziehen geht noch, aber wenn der fest ist, war's das. Was zum Lesen über den OS FS40 (Anhang anzeigen OS_FS-40 test.pdf).
Der normale FS40 hat zwar keinen Bums, dafür bietet der Motor einen super Sound durch die gemäßigten Steuerzeiten.
Anbei mal ein Vergleich zwischen OS FS40 und OS FS40 Surpass. Die Mechanik für den Choke am Surpass begeistert mich immer wieder!

OS FS 40_2.jpg

OS FS 40_1.jpg

Der Sky Loop 404 ist ja wirklich süß, ob's da Pläne im Netz gibt? Meist sind ja die Rippen und Spanten bei Pilot nicht dezidiert gezeichnet.
Eine gewisse Ähnlichkeit zu diesem Zeitgenossen kann aber nicht abgestritten werden:

Astro_Hog.jpg

Gruß Andreas
 
Unter einen dicken Kruste...

Unter einen dicken Kruste...

...von verharztem Rizinusöl habe ich dann doch noch den Körnerpunkt gefunden.
Zum Zusammenbau sollte man noch erwähnen, dass der Punkt bei ganz eingeschobener Nockenwelle fluchten muss. Dazu muss sie, einen Zahn weiter nach links gedreht, angesetzt werden, weil sie sich beim Einschieben wieder nach rechts dreht.

Nockenwelle und Stößel habe ich mit 4800er MicroMesh geputzt. RuckZuck - sauber.

OSFS40prt4.jpg

Im Fundus noch ein paar M2,5 Schrauben gefunden - fast fertig.
Den fehlenden Mitnehmer habe ich an einem alten Rumpfmotor von einem 2cm3 Automotor gefunden. Er musste nur von 7,65mm auf 8mm "aufgebohrt" werden.
Bohren ging natürlich nicht. Die Gegenstücke zu den Abflachungen an der Kurbelwelle müssen erhalten bleiben. Also feilen.

OSFS40prt5.jpg

So wird er jetzt erstmal getestet. Wenn er zufriedenstellend funktioniert, kann ich ihn immer noch mit Originalteilen ergänzen.

Weiterschrauben
Andreas
 

matt

User
Hi Andy,

wenn ich das verranzte Gehäuse so sehe, schreit der förmlich nach einem Vollbad mit Tickopur. Wenn du willst, schick ihn zu mir, ich mache das Ding sauber";)

Grüße Andreas

PS: Wo ist eigentlich die Düsennadel?
 
Erstmal...

Erstmal...

...muss er sich beweisen.
Wenn er gut läuft, und ich ein angemessenes Flugzeug dafür finde (Chester Goon oder Folkerts SK-3 oder Crosby CR4), dann kann ich ihn immer noch schick machen.
Ich komme auf dein Angebot zurück, Andreas.
Die DüNa lag bis eben noch in der "DüNa/DüSto"-Kiste (Originalbeschriftung). Ich habe eine gefunden.

Vielleicht schaffe ich am Wochenende noch einen Testflug.
Andreas

p.s.
Mein Auspufftopf sieht angebastelt aus. Auslass-Ø 3,6mm Ist das o.k. so?
 
Erste Lebenszeichen

Erste Lebenszeichen

Hallo 4-Taktfreunde,

auf der Suche nach einem fliegenden "Prüfstand" für meinen FS 40 habe ich nichts aktuell Flugklares gefunden.
Der Hinweis auf den SkyLoop hat eine verschüttete Erinnerung freigelegt: ganz hinten auf dem Dachboden sind die "Müllsäcke" mit den Absturzopfern gelagert. Vor ein paar Jahren habe ich mal sowas ähnliches in Zahlung genommen. Ein Flugschüler musste mir unbedingt vorführen, wie er Rollen fliegt. Er hatte schon 2 geflogen, ohne Tiefen- und Seitenrudereinsatz. Seine 3. (und die vorerst letzte des Modells) hat er in 4m Höhe angesetzt. Das Ende war ein Einschlag im Acker. Ein Flügel war gerissen und des Rumpfes in ca. 100 Splitter geborsten.

TD40crash02.jpg

TD40crash01.jpg

TD40crash03.jpg

So ein Schaden sieht schlimmer aus als er letztlich ist. 3-4 mal täglich 5 Minuten puzzlen mit Weißleim läßt die Teileanzahl schon nach wenigen Tagen auf einstellige Anzahl schrumpfen. Das ist der aktuelle Stand auf den Bildern. Nach und nach werden so ganz stresslos aus kleinen, große Teile und schließlich wieder ein ganzer Rumpf. Mit einem Stützkorsett aus 120er Glas und verdünntem Epoxidharz ist er nachher stabiler als vor dem Crash und nur 50-100 Gramm schwerer. In der Summe ist das meist schneller als ein Neubau.

Ist der reine Zeiteinsatz auch gering, so kann so eine Reparatur schon mal 2 Wochen dauern. So lange wollte ich mit der Wiedererweckung des kleinen 4-Takters nicht warten. Also musste noch ein anderes Modell vorher gefunden werden.

So viel meine Wahl auf meine 2. SE 2000. Vor 18 Monaten aus Lambertheim als Backupmodell für meinen Motorentester http://www.rc-network.de/forum/show...dtimertuning?p=4614019&viewfull=1#post4614019 mitgebracht, lag sie bis jetzt nur herum.

Nach den Gesetzen von Murphy sterben die liebsten unersetzlichen Modelle immer den schnellsten Tod. Um das zu vermeiden muss man sich nur ein Ersatzmodell, ein Backup, anschaffen und einlagern. Damit ist Murphies Law ausgehebelt und das Erstmodell hält ewig.
Hat bis jetzt gut funktioniert.
Diese leicht lädierte und abgewohnte Ersatz-SE 2000 sollte nun den FS 40 bekommen. Die Reaktivierung dieses Modells hat nur 2 Abende gedauert.

SE2002-01.jpg

Gestern also Versuch eines Erstflugs.

Zunächst wollte er gar nicht. Nach einigem Probieren ist er schließlich doch angesprungen. Bei den diversen Startvorgängen kam es immer wieder zu Rückschlägen, die ein paar mal auch den Spinner abgedreht haben. Dabei wurde sogar der Anlasser beschädigt. Woher diese Frühzündungen kommen, weiß ich noch nicht. Ich verwende 5% Nitro. Die Kerze ist relativ kalt und die Glühung musste dran bleiben, damit der Motor durchläuft.

Schließlich hat es bei vollem Motorlauf einen Knall gegeben. Spinner und Propeller haben sich gelöst und sind nach vorn davongeflogen. Der Motor ist schlagartig stehengeblieben. Zu meinem Glück stand ich seitlich. Er lässt sich nach wie vor durchdrehen, hat Kompression und fühlt sich gesund an. Kein Kolbenfresser, kein Ventil-Kolben-Kontakt.

SE2002-02.jpg

Kennt jemand diesen Effekt und weiß woran das liegen kann?
Ich würde den Fehler gern beheben, bevor ich es wieder probiere.

Gruß Andreas
 

Mooney

Vereinsmitglied
Vermutung:

Der Prop war nicht mehr richtig fest durch die Anlassorgien.

Und generell nehme ich nur OS F Kerzen fuer die 4-Takter.
 
Hallo Andreas,

ich würde....
F-Kerze nehmen, beim Glühen aus 2V Akku einen Vorwiderstand benutzen, kein Ansaugen vor dem Ansetzen des Anlasers, sonst schlägt es gern zurück.
Prop 11x6 war für den Fluggetrieb beim FS40 immer erste Wahl. Der Motor läuft normalerweise sehr kultiviert.

Dominik
 
Der Prop war nicht mehr richtig fest durch die Anlassorgien.

Was sind denn Anlassorgien?

Der Anlasser überträgt seine Kraft durch 2 verschieden große Gummiringe auf den Spinner. In diesem Fall hat überwiegend der innere kleine getragen. Der hat dann auf die Spitzenmutter gewirkt. Das lockert diese tatsächlich.

kein Ansaugen vor dem Ansetzen des Anlasers, sonst schlägt es gern zurück.

Ansaugen geht bei dem Einbau gar nicht.

Heute nochmal probiert:
Anderer Spinner und anderer Anlasser.
Kerze geprüft - kalte 4Takt, keine OS.
Ventilfedern - o.k.
Ventilspiel - etwas viel aber o.k. E-0,1, A-0,2.
Pleuelspiel unteres Auge - etwas erhöht.
Steuerzeiten geprüft - o.k.
Stößel leichtgängig - Beim Durchdrehen ohne Stößelstangen saugt das Öl an den Nocken die Stößel sogar wieder herunter.

Erneuter Testlauf:
sehr gutes Startverhalten, Standgas/Leerlaufverhalten o.k.
Beim Gasgeben - Drehzahlen über 4000 kommt es zu vereinzelten Klick-Geräuschen und ruckartigen Frühzündungen oder Blockaden.

Kompression vor- und nachher o.k. - keine Ventilkontaktmarken.
Nach Demontage der Stößelstangen wurden die Ventile von Hand maximal heruntergedrückt. Beim Durchdrehen von Hand war kein Kontakt zwischen Ventil und Kolben möglich.

Ich habe immer noch keine Idee, was es sein könnte.

Gruß Andreas
 
Hallo Andreas,
das hört sich für mich doch sehr nach falscher Kerze an.Probier doch mal eine "OS F ".Ich betreibe selber 2 von diesen Motoren ( einen in meinem Satyr,der andere liegt im Augenblick in der Schachtel ).Dieses Verhalten kenne ich von diesen Motoren nur wenn ich aus Mangel eine andere als die " F " eingeschraubt habe,dann läuft der Motor wie ein Sack Nüsse.
MfG lutz

P.s 5% Nitro sollten schon im Sprit sein !
 
O.k.,o.k....

O.k.,o.k....

... wenn jetzt schon 3 Experten auf OS F pochen, will ich es mal glauben und probieren.

Sack Nüsse ist noch geschmeichelt - ein Eimer Ziegelsteine trifft es eher.

5% Nitro habe ich üblicherweise immer drin, sollte es denn mehr sein?

Gruß Andreas
 
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