F3A-Fliegen mit Gyros - Teil 3) Ein Blick in die Glaskugel

BulDo

User
Hallo zusammen,

ich werde wohl nie einen Wettbewerb mitfliegen, bin dennoch gegen Kreisel in Flächenfliegern.
Das ist meine persönliche Meinung, ich möchte das Fliegen was ich steuere. Schaukelt es zu sehr bin ich zu langsam und sieht es nicht sauber aus, muss ich mehr üben.

Grüße
Thomas
 
...
bin dennoch gegen Kreisel in Flächenfliegern.
...
Ich nicht mehr so wirklich.

Im August war vom Verein Lehrer-Schüler-Fliegen im Rahmen eines Ferienprogramms. Schon 4 Tage vor dem
Termin war gut Wind angesagt mit Böen knapp über 50km/h. Da ich oft auf der "will-haben-Welle" schwimme,
hatte ich einen bis dahin ungenutzten NX3 liegen. In weiser Vorraussicht hatte ich den mal eingebaut und war von
3 Lehrerpiloten dann der einzige der Schülerbetrieb gemacht hat. Den anderen Lehrern war es deutlich zu windig.
Die Kids hat es daher nur teilweise gefreut :(

Von meiner Aircombat-Zeit bin ich für mich auch mal zünftige Wetterlagen gewohnt. Aber für L/S-Betrieb ist ein
Gyro schon eine große Hilfe.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Gyro-Dämpfung auch die F3A-Trainingszeiten erweitert. Die Windsituation spielt
dann eine untergeordnete Rolle. Man kann es nach Erreichen eines Trainingszieles nämlich auch abschalten - selber. ;)

Ich bin aber kein F3A-Pilot, ist nur meine unmaßgebliche Meinung zum Thema "Fläche + Gyro".
So festgefahren bin ich da nicht. Fliege aber eigentlich ohne, schaun wir mal, wie es weitergeht...

CU Eddy


Mein L/S-Pappel Stick zur Auflockerung... :D
ps-y-01.jpg
 
Nur um mal mit einem Vorurteil aufzuräumen bei den Piloten, die Kreisel beim F3A-Fliegen nur vom Hörensagen kennen.

Hier wird suggeriert, dass Rollen und Rollenkombinationen sich "wie von selbst" fliegen. Das ist ein Märchen. Auch mit Kreisel muss - genauso wie ohne Kreisel - bei Rollen sauber und wohl dosiert mit SR dafür gesorgt werden dass in den Messerlagen der Rumpf die passende Anstellung hat, damit das Modell nicht absäuft. Ein Kreisel hilft da absolut nix.

Geht doch einfach mal - mit Kreisel - bei Wind trainieren, bei dem ihr sonst einfach zuhause bleibt, weil das Fliegen keinen Spaß macht.

Oder legt euch ein 1,5m F3A-immer-dabei-Trainingsmodell zu und übt neue Figurenfolgen. Das neue F3A-F21 hat viele geeignete Figuren dafür.

... Und dann berichtet hier noch mal.

Bis dahin erlaube ich mir einfach, meine Zweifel an der Beurteilung über die Möglichkeiten und Grenzen von Kreiseln im F3A-Bereich zum Ausdruck zu bringen für den Personenkreis, der Kreisel bisher nur vom Hörensagen kennt. Für mich hört sich das an wie "das haben wir schon immer so gemacht, warum sollen wir da irgendwas ändern". Es liegt mir aber fern, jemanden daran zu hindern, ohne Kreisel zu fliegen.

Und noch was: Glaubt bitte nicht, einfach einen Kreisel einzubauen, und alles "is easy going". Das Modell muss im Sender komplett neu abgestimmt werden.

LG
Hannes
 

Wolfgang Fleischer

Vereinsmitglied
... wohl dosiert mit SR dafür gesorgt werden dass in den Messerlagen der Rumpf die passende Anstellung hat, damit das Modell nicht absäuft. Ein Kreisel hilft da absolut nix.
Na ja, es kommt darauf an, wie ich den Kreisel programmiere, Ich kann den Kreisel auch so einstellen, dass ich in der Messerlage gar nichts mehr machen muss, man könnte den Sender weglegen und das Modell fliegt im Messer weiter...
 
Für mich ist es ja genau das, dass ich auch bei Wind meinen Flieger korrekt durch die Figuren Steuen kann.
Und wenn ich das noch nicht kann und mit Kreisel trainiere, dann lerne ich das wohl nie. Aber soll ja jeder so machen wie er will. Nur auf einen Wettbewerb hat für mich ein Kreisel nichts verloren ;)
Wolfgang
 
Na ja, es kommt darauf an, wie ich den Kreisel programmiere, Ich kann den Kreisel auch so einstellen, dass ich in der Messerlage gar nichts mehr machen muss, man könnte den Sender weglegen und das Modell fliegt im Messer weiter...
Das geht aber nur mit Barometer.
Ansonsten hält der Gyro zwar die Lage, aber nicht die Höhe und die wird zB im Messerflug mit Seite bzw Gas gehalten.

Ein Gyro kann normalerweise nur die Lage im Raum halten. Seiten- oder Höhenversatz bemerkt der nicht.
Nur wenn das Modell sich dreht wird gegen gehalten. Daraus wird aber immer noch kein Vorhaltewinkel.

Um Drift oder Höhe auszugleichen sind GPS und Baro nötig.

CU Eddy
 

Vultra

User
Hallo Hannes,

Nur um mal mit einem Vorurteil aufzuräumen bei den Piloten, die Kreisel beim F3A-Fliegen nur vom Hörensagen kennen.

Kreisel sind beim „wettbewerbsmäßigen“ F3A-Fliegen verboten! Genauso wie Varios bei F3J-Wettbewerben verboten sind.

Und dies finde ich auch gut so. Es gibt meiner Meinung nach durchaus rationale Gründe Kreisel im F3A zu verbieten.

Ziel solcher Veranstaltungen sollte meiner Meinung nach sein, dass der beste Pilot gewinnt und nicht der Pilot mit der besten Technik.

Wenn man die einzelnen Flüge der Europa- und Weltmeisterschaften der letzten Jahre vergleicht, so habe ich den Eindruck, dass sich die Spitzengruppe noch einmal weiterentwickelt hat, deutlich enger zusammengerückt und vor allem wesentlich breiter geworden ist. Es gibt inzwischen sehr viele Piloten, welche auf allerhöchstem Niveau fliegen. Die Unterschiede sind mittlerweile wirklich extrem gering und liegen oft nur noch am Flugstil.

Wie schwierig das Ganze dadurch geworden ist zeigt sich meiner Meinung nach auch in den Bewertungen der Punktrichter. Betrachtet man jetzt die Flüge und Bewertungen der letzten Weltmeisterschaft und auch die Verwerfungen, welche es dann nach der TBL z.B. im Halbfinale gegeben hat so sehe ich die Problematik auch gerade darin, dass die Unterschiede bei den Spitzenpiloten einfach zu gering sind um hier eindeutige Bewertungen herbeizuführen. Ich habe schon fast das Gefühl, dass vieles hier vom Würfeln nicht mehr allzu weit entfernt ist. Man müßte meiner Meinung nach versuchen wieder eine größere Spreizung zu erreichen, sei es durch noch schwierigere Programme oder eventuell durch neue Figuren (lässt sich natürlich sehr kontrovers diskutieren). Eine Freigabe von Kreiseln würde meiner Meinung nach gerade einer Spreizung entgegenwirken. Die Anmerkung, dass beim Einsatz eines Kreisels eh die gleichen Piloten vorne sein würden lasse ich hier nicht gelten.

Als noch größeres Problem sehe ich aber die Möglichkeiten, welche komplexe Kreiselsysteme schaffen könnten. Es wird hier aktuell eigentlich fast nur über einfache, in den Empfängern integrierte Kreiselsysteme gesprochen. Würden Kreisel im FAI-Bereich freigegeben könnte man meiner Überzeugung nach diese in Empfängern integrierten einfachen Systeme in kürzester Zeit vergessen. Es wäre dann Tür und Tor für sündhaft teure Systeme geöffnet. Diese könnten durch die mittlerweile zur Verfügung stehende Technik bzw. Softwaremöglichkeiten einzelne Flugmanöver massiv beeinflussen. Der erste Schritt zur autonomen, bzw. „teilweise“ autonomen Ausführung von Flugfiguren wäre vollzogen. Die gerade auf solchen Gebieten schnell voranschreitende Entwicklung ist meiner Meinung nach nicht vorhersehbar. Ich sehe die massive Gefahr, dass der Flugoptimierung am Computer ein wesentlicher Bestandteil werden könnte. Ganz zu schweigen von den nochmals hinzukommenden erheblichen Kosten solcher Systeme. Na gut, der Pilot braucht dann nicht mehr so viel trainieren und spart dabei Akkus bzw. Sprit; die Stromkosten eines Computers sind geringer ;)
Diese dann im Raum stehenden Möglichkeiten gilt es vorzubeugen, am besten, wenn von vorne weg Kreisel und auch jegliche andere elektronischen Systeme im FAI-Bereich verboten bleiben.

Den einzigen Vorteil von Kreiseln sehe ich in einer Reduzierung der Wettereinflüsse. Der eine Pilot hat Glück und fliegt bei Sonnenschein und Windstelle, der andere muß leider kurz vor dem Gewitter ran.

Aber die genannten Problematiken und Nachteile der Kreiselsysteme überwiegen hier meiner Meinung nach ganz einfach.

Bei internationalen F3A-Wettbewerbe im Rahmen der FAI sowie den entsprechenden deutschen Ausscheidungswettbewerben sollten meiner Meinung nach Kreisel ganz klar verboten bleiben.

Bei diversen anderen nationalen Kunstflugwettbewerben kann man ggf. zu abweichenden Erkenntnissen kommen.

In welcher Art und Weise ein Pilot trainieren möchte bleibt natürlich ihm überlassen.

Ich persönlich glaube nicht, dass durch eine Freigabe von Kreiseln ein weiterer Rückgang des F3A-Fliegens verhindert werden kann. Die Problematik herzu ist vielschichtig und liegt in anderen Bereichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, es kommt darauf an, wie ich den Kreisel programmiere, Ich kann den Kreisel auch so einstellen, dass ich in der Messerlage gar nichts mehr machen muss, man könnte den Sender weglegen und das Modell fliegt im Messer weiter...

Hallo Wolfgang,
du hast sicher recht, wenn es um den reinen Messerflug über eine größere Strecke geht: Einmal in's Messer legen, dann mit dem Seitenruder den passenden Rumpfanstellwinkel einstellen, und der Flieger behält ohne Steuern seine Flugbahn mit Kreisel (Headinglock) bei; ohne Kreisel muss man da aber auch nicht viel tun. Merke: KEIN Modell behält eine horizontale Flugbahn im Messerflug bei ohne einen - wenn auch oft nur schwer sichtbaren - Anstellwinkel des Rumpfs zur Flugbahn; irgendwoher muss der notwendige Auftrieb ja kommen. Heading lock ist aus anderen Gründen für's F3A-Fliegen ungeeignet. Blöderweise ist der erforderliche Anstellwinkel des Rumpfes auch noch von der Fluggeschwindigkeit anhängig. Bei Jet's ist es wohl ein wenig anders: die gehen geschwindigkeitsbedingt wohl rein ballistisch durch eine Rolle; dafür kommen da soweit ich weiß auch nicht beispielsweise drei aufeinanderfolgende Rollen mit wechselnder Drehrichtung vor.

Rollfiguren im F3A-Bereich werden aber anders geflogen, damit es anständig Punkte gibt: Da wird noch während der Rollbewegung mit SR-Einsatz (Dosierung UND Timing müssen passen) der Rumpf - für den Betrachter oft nicht sichtbar - so angestellt, dass im Messerflug die Flugbahn schön horizontal bleibt; ein "Lupfen" vor Beginn der Rollbewegung ist ebenso verpönt. Einmal im Messerflug ist dann alles relativ easy. Bei "durchgeflogenen" Rollen muss man genauso mit SR und oft etwas HR die horizontale Flugbahn in ähnlicher Weise sauber aussteuern. Und da hilft auch der beste Kreisel unabhängig vom Betriebsmodus nur minimal. Letztendlich hilft da nur viiiiel Training, wie gesagt egal ab mit oder ohne Kreisel.

Man kann es auch - etwas vereinfacht - anders ausdrücken: Solange der Pilot die Knüppel los lässt (also Flug in gerader Linie), ist ein Kreisel eine - mir - willkommene Unterstützung. Sobald aber ein Knüppel außerhalb der Mitte ist und das Modell damit eine Drehung um eine (oder bei z.B. Rollenkreisen auch mehrere) seiner Achsen macht, kommt es fast nur noch auf das Pilotenkönnen an. Ein Kreisel dämpft höchstenfalls Turbulenzen, und eine Windkorrektur führt ein Kreisel schon mal gar nicht durch. Oder anders ausgedrückt: Ein F3A-Pilot braucht bei Windstille keinen Kreisel. Aber das habe hier http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/753223-F3A-Fliegen-mit-Gyros-Teil-1-Erfahrungen im Großen und Ganzen alles schon mal beschrieben.

Die Kunst besteht u.a. darin, jede Figur so zu beenden, dass der IMMER darauf folgende Geradeausflug von Anfang an passt. Dabei gilt: Die Anfänger haben einfache Figuren mit viiiiiel Zeit zwischen den Figuren zur Korrektur von Fehler beim Ausflug aus der Vorfigur. Bei den Experten werden die Figuren deutlich komplexer, und die Zeit zur Korrektur zwischen den Figuren ist deutlich knapper bemessen.

LG
Hannes
 
Halle Gerhard,

erst mal danke für die freundliche Antwort!

Hallo Hannes,
Kreisel sind beim „wettbewerbsmäßigen“ F3A-Fliegen verboten! Genauso wie Varios bei F3J-Wettbewerben verboten sind.

Das war deine Antwort auf dieses Zitat von mir:
Nur um mal mit einem Vorurteil aufzuräumen bei den Piloten, die Kreisel beim F3A-Fliegen nur vom Hörensagen kennen.
Und aus genau diesem Grund bleibt alles beim Altvorderen. Nur ja keine Experimente, es soll einfach alles beim Alten bleiben, das haben wir schon immer so gemacht.

Ziel solcher Veranstaltungen sollte meiner Meinung nach sein, dass der beste Pilot gewinnt und nicht der Pilot mit der besten Technik.
Volle Zustimmung! nur mit dem Unterschied, dass sich daran nach meiner Überzeugung durch den Einsatz von Kreiseln nix ändert.


Wenn man die einzelnen Flüge der Europa- und Weltmeisterschaften der letzten Jahre vergleicht, so habe ich den Eindruck, dass sich die Spitzengruppe noch einmal weiterentwickelt hat, deutlich enger zusammengerückt und vor allem wesentlich breiter geworden ist. Es gibt inzwischen sehr viele Piloten, welche auf allerhöchstem Niveau fliegen. Die Unterschiede sind mittlerweile wirklich extrem gering und liegen oft nur noch am Flugstil.

Wie schwierig das Ganze dadurch geworden ist zeigt sich meiner Meinung nach auch in den Bewertungen der Punktrichter. Betrachtet man jetzt die Flüge und Bewertungen der letzten Weltmeisterschaft und auch die Verwerfungen, welche es dann nach der TBL z.B. im Halbfinale gegeben hat so sehe ich die Problematik auch gerade darin, dass die Unterschiede bei den Spitzenpiloten einfach zu gering sind um hier eindeutige Bewertungen herbeizuführen. Ich habe schon fast das Gefühl, dass vieles hier vom Würfeln nicht mehr allzu weit entfernt ist. Man müßte meiner Meinung nach versuchen wieder eine größere Spreizung zu erreichen, sei es durch noch schwierigere Programme oder eventuell durch neue Figuren (lässt sich natürlich sehr kontrovers diskutieren).
...

Volle Zustimmung!

...Eine Freigabe von Kreiseln würde meiner Meinung nach gerade einer Spreizung entgegenwirken. Die Anmerkung, dass beim Einsatz eines Kreisels eh die gleichen Piloten vorne sein würden lasse ich hier nicht gelten.

Und genau hier bin ich nicht deiner Meinung. Meine Frage ist: Wie kommst du zu dieser Meinung? Wissen, Erfahrung, Hörensagen oder ist es schlicht und ergreifend einfach nur deine Meinung? Was spricht dagegen, im Laufe der Jahre die Programme an die geänderte Technik anzupassen? Das war doch schon immer so. Vergleich doch nur mal die Entwicklung der Programme aus RC1-Zeiten mit den jetzigen.

Als noch größeres Problem sehe ich aber die Möglichkeiten, welche komplexe Kreiselsysteme schaffen könnten. Es wird hier aktuell eigentlich fast nur über einfache, in den Empfängern integrierte Kreiselsysteme gesprochen. Würden Kreisel im FAI-Bereich freigegeben könnte man meiner Überzeugung nach diese in Empfängern integrierten einfachen Systeme in kürzester Zeit vergessen. Es wäre dann Tür und Tor für sündhaft teure Systeme geöffnet. Diese könnten durch die mittlerweile zur Verfügung stehende Technik bzw. Softwaremöglichkeiten einzelne Flugmanöver massiv beeinflussen. Der erste Schritt zur autonomen, bzw. „teilweise“ autonomen Ausführung von Flugfiguren wäre vollzogen. Die gerade auf solchen Gebieten schnell voranschreitende Entwicklung ist meiner Meinung nach nicht vorhersehbar. Ich sehe die massive Gefahr, dass der Flugoptimierung am Computer ein wesentlicher Bestandteil werden könnte. Ganz zu schweigen von den nochmals hinzukommenden erheblichen Kosten solcher Systeme. Na gut, der Pilot braucht dann nicht mehr so viel trainieren und spart dabei Akkus bzw. Sprit; die Stromkosten eines Computers sind geringer ;)
Diese dann im Raum stehenden Möglichkeiten gilt es vorzubeugen, am besten, wenn von vorne weg Kreisel und auch jegliche andere elektronischen Systeme im FAI-Bereich verboten bleiben.

Auch da bin ich - wie schon mal beschrieben - anderer Meinung. Sensoren mit der erforderlichen Genauigkeit gibt es schon lange. Sie sind nur in den letzten Jahren in Empfänger integriert worden, weil sie kleiner geworden sind und vor allem die erforderliche Rechenleistung der Prozessoren auf deutlich kleinerem Bauraum und zu niedrigeren Preisen angeboten werden können; die integrierten Kreiselsysteme stehen - soweit ich weiß - externen Systemen inzwischen in nichts mehr nach.

Eine gaaaanz andere Nummer ist eine aktive Flugbahnsteuerung. Wie schon mal geschrieben, sehe ich derartige System nicht mal am Horizont. Die Komplexität wird da deutlich unterschätzt und ist überhaupt nicht vergleichbar mit den Anforderungen von Coptern. Da ist ja nix reglementiert. Außer dem Abfliegen von Wegpunkten könne die meines Wissens auch nicht viel. Zur Technik: Lies dich mal in das Fach Regelungstechnik im Masterstudium Maschinenbau ein, um eine Ahnung von der Komplexität zu bekommen. Schwer verdaulich, sage ich nur.

Etwas näher am F3A-Thema ist da der Helikunstflug. Du prognostizierst mit deiner Meinung ja dessen Untergang. Ich kenne mich im Heli-Bereich aber nur vom Hörensagen eines mit der Materie vertrauten Vereinskollegen aus. Da hat es meines Wissens keine Entwicklung hin zu "sündhaft teuren Systemen" gegeben, und auch da gewinnen nach wie vor die besten Piloten. Wenn dem so ist, verstehe ich noch weniger die vermeintlichen "rationalen Argumente" der F3A-Kreiselgegner.

Den einzigen Vorteil von Kreiseln sehe ich in einer Reduzierung der Wettereinflüsse. Der eine Pilot hat Glück und fliegt bei Sonnenschein und Windstelle, der andere muß leider kurz vor dem Gewitter ran.
Das habe ich so noch gar nicht gesehen, da bin ich ganz deiner Meinung (würde vielleicht einzigen Vorteil durch Hauptvorteil ersetzen


...Ich persönlich glaube nicht, dass durch eine Freigabe von Kreiseln ein weiterer Rückgang des F3A-Fliegens verhindert werden kann. Die Problematik herzu ist vielschichtig und liegt in anderen Bereichen.
Das Kreiselthema ist möglicherweise eine, aber sicher nicht die Hauptursache für den Rückgang der Teilnehmerzahlen im F3A-Bereich.

LG
Hannes
 
Unterschiedliche Wertungen mit teilweise eklatanten Punktunterschieden von Punktrichter zu Punktrichter haben ihre Gründe, teils gewollt, teils ungewollt. Nach einer EM/WM bekommen die Punktrichter ihre persönliche Rangfolge, da wundern sich einige schon, was sie gepunktet haben ...

Aber das Thema gehört hier nicht hin!
 
Gyro

Gyro

Hallo Zusammen
Die Geschichte ist eig. ganz einfach.
Gegen Gyro im Wettbewerb spricht eigentlich nichts. Die Punktrichter werten was sie sehen. So sind auch mit Gyro die relevanten Dinge zu sehen. Fliegt er in der Box, sind alle Rundungen gleich, sind die Figuren richtig positioniert, stimmen die Winkel und die Drehgeschwindigkeiten uswusw. Das muss der Pilot auch mit Gyro richtig machen. Aber er wird mit Gyro dabei kaum durch den Wind gestört.
Fakt ist dass es mit Gyro für die Punktrichter schwieriger wird weil eben Wettereinflüsse (z.B. starker Seitenwind) durch einen Gyro eliminiert werden können. Und da ein Wettbewerb ja immer aus mehreren Flügen besteht wird kaum ein Pilot immer gutes - der andere immer schlechtes Wetter haben.

Wichtig ist: entweder alle mit Gyro oder keiner.
Ich habe das selber erlebt an Flugtagen und dann auch am EXFC 2011. Wir sind bei sehr böhigen Verhältnissen ohne Gyro geflogen. Das GAT ist mit Gyro geflogen. Der Verhalten der Flugzeuge wärend den Programmen war klar zu sehen. Unsere beiden YAK 55 hats kräftig geschüttelt und wir waren dauernd am korrigieren. Die Extras vom GAT sind totz Böhen wie an der Schnur gezogen geflogen. Wie werten die Punktrichter wohl in so einem Fall?

Für mich als Kunstflieger ist es auch eine Frage der Herausforderung. Den Seitenwind oder Lageveränderungen durch Böhen selbst korrigieren zu können und das Programm trotz Wind sauber fliegen zu können macht (mir) mehr Spass.

Ich bin nicht gegen Gyros - es macht das Fliegen aber langweiliger. Ich habe das Fliegen mit Gyro ausgiebig versucht. Bin aber für mich zum Schluss gekommen das es für mich beim Kunstfliegen keine Vorteile bringt da ich beim Wechsel vom klassischen Kunstflug ins 3d den Gyro auch noch ausschalten muss - das brauch ich nicht. Lieber versuche ich im klassischen Kunstflug so gut zu fliegen dass die Zuschauer denken ich fliege mit Gyro....

Schauen wir bei den Jets - Da fliegen (fast) alle mit Gyro - Da ist es ja auch erlaubt - da alle (oder zumindest die meisten) mit Gyro fliegen ist die Chancengleichheit gewährleistet. Bei den Jets machen Gyro für mich auch mehr Sinn - Es gibt ein doch sehr viel scaleähnliches Flugverhalten wenn die Jets bei Böhen nicht umher tanzen....

Soviel mal von mir
 
...
Fakt ist dass es mit Gyro für die Punktrichter schwieriger wird weil eben Wettereinflüsse (z.B. starker Seitenwind) durch einen Gyro eliminiert werden können....

Das ist so leider nicht richtig. Ich antworte mal in "Fachchinesisch": ;)

Ein Gyro hat nur Auswirkung auf die rotatorischen Freiheitsgrade eines Modells und NICHT auf die translatorischen Freiheitsgrade. Dein starker Seitenwind "schiebt" das Modell zur Seite, da hilft kein Kreisel. Nur Turbolenzen, die das Modell z.B. um die Längsachse nach rechts und links schütteln, werden gedämpft (bzw. je nach Einstellung des Kreisels korrigiert).

Nix für ungut :)
Hannes
 
Kreisel

Kreisel

Hallo

Lese schon eine Zeit mit. Geht es hier um die Rechtfertigung einen Kreisel im Wettbewerb zu nutzen? Ich denke das es nicht gut ist, Kreisel im Wettbewerb zuzulassen. Siehe Formel 1. Seit dem die elektronischen Helferlein in den Autos sind und der Fahrer nur noch wenig zum Rennen beiträgt ist die Formel 1 langweilig und uninteressant geworden.
Für den Wochenendpiloten ist der Kreisel sicher eine gute Option und auch legitim.
Meiner Meinung sollte weiter hin das Können des Piloten wichtig sein und nicht wer hat die besten elektronischen Helferlein.
Aber das ist nur meine Meinung.

Gruß
 

KO

User
Der Vergleich mit der F1 ist mir auch gekommen, je mehr vom Computer geregelt, wird und weniger vom Piloten, umso weniger interessiert es die Zuschauer.

Was mir beim Modellkumstflug besonders gefällt ist, dass jeder sich ein Modell (auch aus Holz und Folie) selbst bauen kann und wettbewerbsfähig sein kann. Das geht nichtmal bei den Segler Wettbewerben und den Vorteil sollte man nicht wegwerfen.
Grüße KO
 

Lownoise

User
Hallo ihr beiden,
Hier ist von Figuren-Fliegen (eben F3A und für die Helis F3C) die Rede. Wir sind meilenweit davon entfernt, auf Knopfdruck komplexe Kunstflugprogramme auf Knopfdruck von irgendeiner nerdigen Software vorfliegen zu lassen; ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

LG
Hannes

Nur so als Info: In der Halle sieht das gar nicht mal sooo schlecht aus...


Kleiner Scherz am Rande:
Für mich gehören Kreisel ins Kinderzimmer, und Gyros auf den Teller ;)
 
Ich möchte noch mal auf die beiden Beiträge von rebel2300 und KO eingehen.

Ich glaube, ihr habt völlig falsche Vorstellungen von den Einsatzmöglichkeiten und Grenzen von Kreiseln. Auch mit Kreiseln entscheidet das Pilotenkönnen und nicht das beste elektronische Helferlein.

Beschäftigt euch doch mal etwas genauer mit dem Unterschied zwischen Flugbahn und Fluglage einerseits und Steuerung und Regelung andererseits.

Zum Beitrag von Sebastian Lownoise:
Die Cliks in der Halle finde ich wirklich gut. Die Tüftelei daran muss Spaß gemacht haben:cool:. Ich möchte aber auch nicht wissen, mit welchem Aufwand das verbunden war. Die erforderliche Technik zur Positionsbestimmung gibt es schon länger, z.B. hier: https://www.infsoft.com/de/anwendungsbeispiele. Diese Technik funzt nur im (Indoor)-Nahbereich und ist auf bodengebundene Infrastruktur angewiesen (und somit für F3A nicht anwendbar).

Outdoor braucht man GPS. Die erreichte Genauigkeit der aktuellen GPS-Systeme ist physikalisch bedingt nicht ausreichend für F3A-Kunstflug. Höhere Präzision erreicht man nur mit weiterer in Flugplatznähe befindlicher bodengebundener und kostenpflichtiger Infrastruktur (s.a. https://de.wikipedia.org/wiki/Differential_Global_Positioning_System). Allerdings ist die Frequenz der Signalauffrischung für unsere Anwendungsfälle wohl nicht ausreichend.

Wie mehrfach gesagt: ich sehe kein System am Horizont, mit dem die Anforderungen für ansehnlichen F3A-Kunstflug erfüllt werden können, und erst recht nicht ein System nach dem Motto "Hallo Alexa, fliege jetzt einen Rollenkreis mit zwei Rollen in Gegendrehrichtung".

Und ich lasse mich weiter gerne eines besseren belehren.;);)


Nix für ungut!:)

LG
Hannes
 

KO

User
Und wovon träumst Du nachts?

Lieber Rainer, ich denke du vergreifst dich im Ton,
wenn du mir sagen willst, dass man für ein konkurrenzfähiges F3A Modell unbedingt voll GFK und CFK benötigt, ist das deine Meinung und die respektiere ich, wenn ich sie auch nicht teile!

Alle anderen Anspielungen kannst du dir ersparen!!!
 
... wenn du mir sagen willst, dass man für ein konkurrenzfähiges F3A Modell uinbedingt voll GFK und CFK benötigt....

Braucht man nicht, aber eine ordentliche Ahnung, worauf es ankommt! Du tust, als würde es genügen, ein paar Balsabrettchen zusammen zu pappen, Folie drauf kleben und der konkurrenzfähige F3A Flieger ist fertig.

Und übrigens: auch beim Segelflieger entscheidet die Auslegung, nicht die Bauweise...
 
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