Ein Ausflug
Ein Ausflug
Stahl durch Kohlefaser ersetzen? Ein Thema, bei dem man gerne Fakten statt Bauchgefühl hätte...
...ich habe von meiner aktiven F3B-A und F3B-E Zeit sowie beim Hangfliegen im Hoch- und Mittelgebirge als auch am heimischen Flugplatz bis heute schon so viele reine Kohlerundstabsteckungen, zumeist die dünnen zwischen 8 und 12mm, brechen sehen, da brauche ich keine Tabelle
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Zu früheren Zeiten steckte man im F3B die Außenflügel mit 10er oder 12er Kohlestäbchen an. Beim Thermikking (der eine oder andere kennt ihn noch...) wurden die jeweils einteiligen Flügel mit einem 10er oder 12er Rundstab an den Rumpf gesteckt. So mancher Gewichtsfetischist hat hier das Austauschen des Rundstahls gegen einen Kohlestab mehr als bereut. Es genügte dann eine harte Landung um den Stab durch die Kerbwirkung der Messingröhrchen so zu beschädigen, dass er beim nächsten Hochstart einfach gebrochen ist. Dies ergab ein sehr unschönes Landeergebniss und die Flugzeit vom Ausklingen bis zur ersten Bodenberührung langte auch nirgends hin
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Das gleiche dann bei der früher mal so bliebten 2m-Klasse (wir erinnern uns an diverse B4s, Swifte, Föxe und DGs...). Am Hang geworfen, schöne geflogen, drei bis vier etwas ruppigere Landungen und beim nächsten Flug, siehe oben...
Nicht ohne Grund also haben sich dann im Großseglerbereich Glasfaserrundstabsteckungen anstatt der Kohle durch gesetzt. Glas gibt deutlich mehr nach als Kohle und bricht dadurch viel später. Aber bei nur 8mm ist ein Glasstab einfach zu dünn und daher ungeeignet!
Die heute verwendeten Kohlevierkantsteckungen sind bitte nicht mit genannten Kohlestäbchen zu verwechseln. Diese Vierkantsteckungen sind deutlich höher dimmensioniert und schon konstruktionsbedingt viel bruchfester! Meist auch breiter wie hoch...
Bester Kompromiss zwischen Gewicht und Festigkeit ist also in diesem Fall die o.g. Stahl-Kohle-Hybridsteckung. Alu kann man übrigens knicken
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