Hallo,
ich möchte hier mal eine Diskussion über die verschiedenen Arten der Ruderanlenkungen anstoßen.
Dabei soll es ausschließlich um die Ruderanlenkungen in Tragflächen gehen, also alles rund um Querruder und Wölbklappen.
Ich habe so gut wie alle Arten im Einsatz und alle haben meiner Erfahrung nach ihre Vor- und Nachteile.
Die klassische Anlenkung (Ruder an der Oberseite anscharniert) verwende ich in Modellen, wo lediglich geringe Ruderausschläge nach unten benötigt werden, weil beispielsweise noch eine Störklappe mit in der Fläche ist. Diese Anlenkung ist recht einfach und kann, wenn man die Ruderhörner beispielsweise beidseitig an einen Kugelkopf positioniert, auch extrem stabil sein.
Störend ist die doch recht signifikante Hutze, die wegen der herausgeführten Anlenkung nötig ist. Diese sieht beinerseits nicht sehr schön aus und stört mitunter beim Ein- bzw. Auspacken aus der Flächentasche. Aerodynamisch hat das natürlich auch Einflüsse, die der gewöhnliche Modellflieger aber wohl nie wirklich merken würde (zumindest nicht bei einem Blindtest).
Die Ruderspalte unten können einfach mit Spaltband abgedeckt werden. Bei höheren Geschwindigkeiten (gefühlt so ab 200km/h) fangen meiner Ansicht nach hier aber die dünnen Versionen an zu vibrieren was zu einem bemerkenswerten Sound führen kann. Die Hebelverhältnisse können den benötigten Ausschlägen angepasst werden, was aber bei "dicken" Tragflächen" zu Problemen führen kann, da der Abtriebshebel recht klein sein kann und am Rahmen oder der Tragfläche selbst schleifen kann.
Die Überkreuzanlenkung ist bei meinen Zweckmodellen wie auch bei Scalefliegern verbreitet, wenn große Ausschläge nach unten (Butterfly) notwendig sind. Hier müssen die Klappen unten angeschlagen sein. Optisch ist dies eine Herausforderung, da der Spalt über eine Einlauflippe abgedeckt werden muss was aufwändig ist und schon gelegentlich zu Problemen mit blockierenden Rudern im Flug geführt hat. Ansonsten ist diese Art der Anlenkung sehr robust und die nötigen Nutzen sind sehr dezent, weil kaum etwas übersteht.
Die IDS-Anlenkung ist die optimierte Form der Überkreuzanlenkung und bei mir derzeit in einem Modell (Orca) im Einsatz. Die Hebelarme sind sehr kurz, die Hebelverhältnisse aber gleich bzw. ähnlich wie bei Überkreuzanlenkung. Eine Nachrüstung ist sehr schwer zu bewerkstelligen, daher sollte diese Anlenkungsart schon beoim Bau berücksichtigt werden. Bei IDS-Anlenkung gibt es keinen signifikanten Überstand, was aerodynamisch vorteilhaft ist und beim verpacken auch weniger Probleme bringt. Auch optisch sind diese Anlenkungen ein Hingucker.
Etwas skeptisch bin ich allerdings noch, was die Robustheit dieser Anlenkung angeht, wenn man sie bei ruppigen Bedingungen am Hang bzw. alpin einsetzt. Hier könnten die kleinen Hebel am Ruder und das Kunststoffmaterial (obwohl verstärkt) zu Problemen führen.
RDS-Anlenkung hatte ich im Skywalker, konnte aber nur kurz überzeugen. Wenn man einen Schlag auf die Fläche bekommt weiten sich die Taschen im Bereich der Nulllage und ich hatte nach kurzer Zeit schon sehr viel Spiel in der Mittellage. Ich kann mir nicht vorstellen, wie dieses Problem behoben werden kann, da die Taschen doch recht groß sein müssen.
Eins aber eint alle Anlenkungen. Ohne habhafte Krafteinleitung im Ruder taugen alle Typen nichts. Daher ist hier auf entsprechnde Klebeflächen bzw. Verstärkungen zu achten.
Aktuell plane ich einen neuen Ventus und ich hedere noch mit mir, welchen Anlenkungstyp ich verwende. Da keine großen Ausschläge benötigt werden und ein anschlagen unten daher nicht nötig ist, würde ich wieder zu klassisch neigen. Mich stört einfach die Einlauflippe auf der Oberseite, weil das nunmal die Sichtfläche ist und hier unebenheiten immer blöd aussehen.
So nun freue ich mich euf eure Anmerkungen.
Gruß
Onki
ich möchte hier mal eine Diskussion über die verschiedenen Arten der Ruderanlenkungen anstoßen.
Dabei soll es ausschließlich um die Ruderanlenkungen in Tragflächen gehen, also alles rund um Querruder und Wölbklappen.
Ich habe so gut wie alle Arten im Einsatz und alle haben meiner Erfahrung nach ihre Vor- und Nachteile.
Die klassische Anlenkung (Ruder an der Oberseite anscharniert) verwende ich in Modellen, wo lediglich geringe Ruderausschläge nach unten benötigt werden, weil beispielsweise noch eine Störklappe mit in der Fläche ist. Diese Anlenkung ist recht einfach und kann, wenn man die Ruderhörner beispielsweise beidseitig an einen Kugelkopf positioniert, auch extrem stabil sein.
Störend ist die doch recht signifikante Hutze, die wegen der herausgeführten Anlenkung nötig ist. Diese sieht beinerseits nicht sehr schön aus und stört mitunter beim Ein- bzw. Auspacken aus der Flächentasche. Aerodynamisch hat das natürlich auch Einflüsse, die der gewöhnliche Modellflieger aber wohl nie wirklich merken würde (zumindest nicht bei einem Blindtest).
Die Ruderspalte unten können einfach mit Spaltband abgedeckt werden. Bei höheren Geschwindigkeiten (gefühlt so ab 200km/h) fangen meiner Ansicht nach hier aber die dünnen Versionen an zu vibrieren was zu einem bemerkenswerten Sound führen kann. Die Hebelverhältnisse können den benötigten Ausschlägen angepasst werden, was aber bei "dicken" Tragflächen" zu Problemen führen kann, da der Abtriebshebel recht klein sein kann und am Rahmen oder der Tragfläche selbst schleifen kann.
Die Überkreuzanlenkung ist bei meinen Zweckmodellen wie auch bei Scalefliegern verbreitet, wenn große Ausschläge nach unten (Butterfly) notwendig sind. Hier müssen die Klappen unten angeschlagen sein. Optisch ist dies eine Herausforderung, da der Spalt über eine Einlauflippe abgedeckt werden muss was aufwändig ist und schon gelegentlich zu Problemen mit blockierenden Rudern im Flug geführt hat. Ansonsten ist diese Art der Anlenkung sehr robust und die nötigen Nutzen sind sehr dezent, weil kaum etwas übersteht.
Die IDS-Anlenkung ist die optimierte Form der Überkreuzanlenkung und bei mir derzeit in einem Modell (Orca) im Einsatz. Die Hebelarme sind sehr kurz, die Hebelverhältnisse aber gleich bzw. ähnlich wie bei Überkreuzanlenkung. Eine Nachrüstung ist sehr schwer zu bewerkstelligen, daher sollte diese Anlenkungsart schon beoim Bau berücksichtigt werden. Bei IDS-Anlenkung gibt es keinen signifikanten Überstand, was aerodynamisch vorteilhaft ist und beim verpacken auch weniger Probleme bringt. Auch optisch sind diese Anlenkungen ein Hingucker.
Etwas skeptisch bin ich allerdings noch, was die Robustheit dieser Anlenkung angeht, wenn man sie bei ruppigen Bedingungen am Hang bzw. alpin einsetzt. Hier könnten die kleinen Hebel am Ruder und das Kunststoffmaterial (obwohl verstärkt) zu Problemen führen.
RDS-Anlenkung hatte ich im Skywalker, konnte aber nur kurz überzeugen. Wenn man einen Schlag auf die Fläche bekommt weiten sich die Taschen im Bereich der Nulllage und ich hatte nach kurzer Zeit schon sehr viel Spiel in der Mittellage. Ich kann mir nicht vorstellen, wie dieses Problem behoben werden kann, da die Taschen doch recht groß sein müssen.
Eins aber eint alle Anlenkungen. Ohne habhafte Krafteinleitung im Ruder taugen alle Typen nichts. Daher ist hier auf entsprechnde Klebeflächen bzw. Verstärkungen zu achten.
Aktuell plane ich einen neuen Ventus und ich hedere noch mit mir, welchen Anlenkungstyp ich verwende. Da keine großen Ausschläge benötigt werden und ein anschlagen unten daher nicht nötig ist, würde ich wieder zu klassisch neigen. Mich stört einfach die Einlauflippe auf der Oberseite, weil das nunmal die Sichtfläche ist und hier unebenheiten immer blöd aussehen.
So nun freue ich mich euf eure Anmerkungen.
Gruß
Onki