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Hallo,
mittlerweile bieten viele Hersteller von GFK-Modellen Rümpfe ohne sichtbare Naht auf dem Rumpfrücken an. Da wurde aber nicht der ganze Rumpf nachträglich lackiert, sondern vermutlich die Trennaht etwas "in die Tiefe" abgeschliffen, eingefärbtes Deckschichtharz drauf gegeben, plan geschliffen und anschließend poliert, so dass es ohne Übergänge wie aus einem Guss ausschaut.
Soweit meine Theorie.
Gibt es irgendwo ein Tutorial, wie genau das tatsächlich gemacht wird inkl. genannter notwendiger Werkstoffe und Arbeitsmaterialien?
Ein paar Infos wären super!
Gruß
BlueBolt
Das Problem wird hierbei sein, den genauen Farbton zu treffen. Vor gar nicht allzulanger Zeit war ein Großteil der weißen Rümpfe mit T35 (respektive EPIKOTE™ Resin MGS T35)* als Oberfläche hergestellt worden. Das hat (annähernd) RAL 9010 und lässt sich sehr gut schleifen und polieren. Mittlerweile werden aber immer mehr 2K-Lacke (auch entsprechend modifizierte Systeme) verwendet, da diese höher pigmentiert und in einer Vielzahl an Farbtönen & -systemen erhältlich sind. Die meisten Lacksysteme verschiedener Hersteller differieren aber geringfügig im Farbton, sodass eine konkrete Empfehlung hier wenig sinnhaftig erscheint, wenn nicht klar ist, welches konkret verwendet wurde.
* Ist mittlerweile vom Verkauf an Endverbraucher ausgeschlossen.
Viele Grüße,
Stefan
Hallo !
Die Hersteller werden euch auch nicht alle Tricks verraten ,die sie dort anwenden.
Die Farbe ist ja die gleiche wie auf den Rumpf, also kein Farbunterschied.
Mir hat mal einer den Tipp gegeben, die Rumpfformkante etwas anschrägen,
vor dem Zusammenbau dort die Farbe eingedickt reinspritzen und zusammenbauen.
So wäre dann etwas Material zum beischleifen und polieren der Naht vorhanden.
Ich hab es nicht übers Herz gebracht ,meine mühsam erstellte , scharfe Formenkante ,
für eine schmale Naht , zu brechen.
Ich sehe beim nachträglichen Auflackieren das Problem der Anhaftung auf dem
ausgeformten Teil durch eventuell vorhandene Wachsreste und den
Sprühnebel daneben.
Es wird schon etwas Aufwand bedeuten ,weswegen man auch nur den Rumpfrücken oben lackiert.
Vielleicht verrät ja ein nicht Profi ein paar brauchbare Tricks.
Fliegergruss. Gerhard
Ich ging davon aus, dass der Rumpf bereits vorhanden ist. Wenn dieser selbst angefertigt wird, dann T35 besorgen und ab dafür. Das wie dürfte ja problemlos selbst herauszufinden sein. Wichtig ist nur eine gut vorbereitete Oberfläche.
Hallo Gerhard.
Selbst wenn Hersteller verschiedene Tricks verraten würden - es gibt doch eh nur ein paar wenige die tatsächlich ihre Modelle noch komplett selbst bauen und davon profitieren könnten.
Zum Thema "unsichtbare Naht" weis ich aus zuverlässiger Quelle, das ein Hersteller die Rumpfnaht verschleift und anschliessend mit 2K-Lack mittels Airbrush "freihändig" überlackiert und nach den trocken die Übergänge wieder wegpoliert.
Ich glaube jedoch nicht das jetzt hunderte Modellflieger ihre Rumpfnähte optisch aufarbeiten...
LG
Harry
Hallo Harry !
Klar bauen nicht so viele mehr alles selbst, den ein oder anderen (mich eingeschlossen,baue noch)
würde es schon interressieren.
Es ist hier ein etwas speziellerer Forumsteil ,den Fertigkäufer eigentlich weniger
besuchen ,es sei denn ihre Harz/Härtermischung wird nicht fest.
Fliegergruss. Gerhard
Sehr interessant, kannst du das etwas ausführlicher beschreiben?
Wie schaut es mit der Haftung auf der doch recht schmalen angeschliffenen Nahtstelle aus?
Handelt es sich diesbezüglich um den gleichen (eingefärbten) Lacktyp, der auch in die Form als Deckschicht eingespritzt wird?
Oder ist es ein Lack, der auch zum gewöhnlichen Lackieren verwendet wird?
Falls es ein gewöhnlicher 2K Lack ist, müsste das doch auch unter Verwendung von gewöhnlichen Autolacken auf Rumpfnähten gehen, oder?
Hallo BlueBolt.
Am kommenden Wochenende bin ich mit meiner "Quelle" beim Hangfliegen und werde ihn mal interviewen.
LG
Harry
Hallo Gerhard,
da kommst Du dem Ziel schon sehr nahe. Ein Anschrägen ist nicht erforderlich, eher hinderlich. Wichtig ist eine Naht, bestehend aus einer Mumpe mit sehr viel Farbanteil. Die Deckschicht benötigt um den Nahtbereich deutlich mehr Schichtdicke. Damit ist Material vorhanden, was geschliffen und poliert werden kann und eine kaum noch sichtbare Naht hinterläßt - je nach Arbeitsaufwand.
Ist dann noch die Frage, ob nass-in-nass oder mit Formschienen gearbeitet wird.
Ist dann noch grundsätzlich die Frage, ob man es wirklich möchte. Nicht wenige verbinden mit einem nahtlosen Rumpf einen nachlackierten Rumpf - mit sichtbarer Naht ist klar, dass er in-mold lackiert wurde.
VG
Diese Mumpe besteht idR. aus Epoxyharz weiß eingefärbt und Microballons.
da wird ein farblicher Übergang nicht zu vermeiden sein.
eges
Für Hersteller ist das T35 aber noch erhältlich und wird wohl auch noch verwendet.
Meine Idee wär jetzt die Rumpfhälften nicht naß in naß verkleben, sondern das Laminat an der Kante bündig abschneiden, härten lassen und mit einem extra Band die Hälften verkleben. Statt mit eingefärbten Epoxy, mit T35 Vorgelat.
Planschleifen und polieren sollte kein Problem sein, wenn die Formhälften einigermaßen aufeinanderpassen.
Ich hab noch was von dem Zeug rumliegen, wenn mir mal langweilig ist werd ichs probieren. Ob die Verbindung T35 / Epoxy auch in umgekehrter Reihenfolge funktioniert, wird sich zeigen.
Evtl. muß etwas verdünnt werden, damit das Gewebeband durchtränkt wird. Was nimmt man dazu?
PS: Das Zeug liegt bei mir schon länger und ist lt. Datenblatt nicht lange haltbar. Wie erkennt man obs noch taugt? Härtet überlagertes Material evtl. nicht mehr aus, das wär der Gau wenns in der Form passiert.
I mog nimma
T35 kann mit Styrol flüssiger gemacht werden. Notfalls geht auch Azeton.
Sollte dein T35 nicht mehr aushärten kannst Du es mit Beschleuniger wieder zum aushärten bringen.
eges
Bei einer derart hochbelasteten Verklebung sollte man das Verklebeharz tunlichst nur mit Thixotropiermittel und Baumwollflocken oder Microzellulose füllen.
http://www.rc-network.de/forum/showt...=1#post4684984
Viele Grüße,
Stefan
T35 funktioniert für vieles, aber definitiv nicht als Verklebeharz. Das Gelcoat hat eine viel zu hohe Bruchdehnung und eine deutlich schlechtere Haftung auf unterschiedlichsten Substraten im Vergleich zu Epoxydharz. Es gibt in der Tat auch Verklebeharze auf UP-Basis, aber die sind strukturviskos eingestellt und nur geringfügig elastifiziert.
Geändert von Gideon (20.08.2019 um 19:55 Uhr)
Viele Grüße,
Stefan
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