Funkstörungen durch Landwirtschaftstechnik

DD8ED

Vereinsmitglied
Hallo,

manchmal genügt schon eine ungünstigt verlegte Empfangsantenne im Flugzeug kombiniert mit Fluglage und Entfernung, um dann eine Empfangsstörung (Signal zu schwach) zu bekommen. Dieser Effekt ist immer wieder mal zu beobachten.

Was auch passieren kann, sind ungewollte Reflektionen (z.B. an Gewässern, feuchten Böden, großen metallischen Gebilden, etc.) auf dem Weg von Sender zu Empfänger. Dies kann dann auch zu einer Empfangsstörung (Signalauslöschung durch Überlagerung) führen.

Eine Funkstörung durch Störsignale würde ich mal ausschließen. ;)

Albert

Miese Antennenverlegung wird immer gerne genommen. Z.B. bei Carbonrümpfen nur den abgesetzten Teil von Kabelantennen rausgucken zu lassen- Dann geht die Antenne nicht mehr.
Reflektionen und das daraus resultierende Fading gibt es bei 2.4 GHz immer, wenn das Hinderniss in der Fersnelzone ist. Passiert oft bei flach und weit weg. Da reicht die Reflektion am Fussboden.
Allerdings sind die Auslöschungszonen sehr klein (wenige Zentimeter), treten aber oft auf. Die üblichen Systeme kommen aber damit klar. Dazu muss man sich auch mal vor Augen halten, dass eine Paketfehlerrate von 70 - 80% zwar die Latenzzeit erhöht, aber nicht zum Verbindungsabbruch führt, wenn das Systemdesign ordentlich ist.. So fehlertolerant sind nur wenige andere Funksysteme.
 

schmie

User
Mähdrescher senden nicht!!

Mähdrescher senden nicht!!

Liebe Leut,
mal ein bischen landwirtschafltiches Wissen für Euch
Ein Mähdrescher hat keine Sender, bestenfalls Empfänger wie ein Auto
Wenn vorhanden, wird das GPS zusammen mit einem Rechner zur Ertragskartierung verwendet und sonst nichts.
Bei der Ertragsmessung geht es auch nicht um 1 cm genaue Erfassung, desshalb gibt es da auch nie ein Feld Korrektursignal.

Anders wäre es bei dem Säen oder Pflanzen. Hier werden, wenn es genau gehen muss, schon Korrektursignal Sender verwendet. Das aber wie gesagt beim Säen und nicht beim Ernten!!!

Kameras gibt es schon immer wieder am Drescher und noch mehr am Häcksler, aber die sind zu 99,9 % verkabelt.
Lenkautomaten am Drescher beziehen sich nicht auf die globale Position sondern auf die Schnittkannte des Erntegutes und sind desshalb meist Laser Geräte.

An Häckslern werden zudem noch manchmal mechanische Taster verwendet und an Pflegegeräten (Hackgeräten) gibt es noch optische Sensorik
ABER all diese Dinge senden nicht!!

Wenn W-Lan im 2,4 GHz bereich an Bord ist sind das meist die Handys der Fahrer ;)
Und wieviele Handys habt Ihr am Platz :D

Sollte noch jemand genaue Details zu Landwirtschaftliche Maschinen brauchen, einfach fragen.
Gruß
Ernst
 

Ay3.14

User
...
Reflektionen und das daraus resultierende Fading gibt es bei 2.4 GHz immer, wenn das Hinderniss in der Fersnelzone ist. Passiert oft bei flach und weit weg. Da reicht die Reflektion am Fussboden.
...
Ich würde mal Fresnel und Hinderniss bei einer quasi-optischen Funkwellenausbreitung weglassen, dann passt das auch mit den Funkauslöschungen durch Reflexionen. ;)


...
Die üblichen Systeme kommen aber damit klar.
...
Damit kommt (leider) kein Funksystem klar, wie auch die Praxis immer wieder beweist.
 

Wolfgang Fleischer

Vereinsmitglied
Hallo Thomas,
ich habe mir die besagten Logdaten angesehen.
Eine Unterbrechung des HF Signal kann man zu 100% ausschließen.
Jede gute Anlage würde das ja auch sofort durch Töne oder Ansagen melden.
Die Qualität des Signal war i.O. die Datenverluste des Prozessor waren 20ms.
Die Logdaten weisen aber auf andere Ursachen, die für einen Absturz in Frage kommen.
Nicht immer findet man an Hand der Logdaten die Ursache, bestimmte Dinge kann man aber ausschließen.

Bild119.jpg
 

DD8ED

Vereinsmitglied
Ich würde mal Fresnel und Hinderniss bei einer quasi-optischen Funkwellenausbreitung weglassen, dann passt das auch mit den Funkauslöschungen durch Reflexionen. ;)

Die Betrachtung der Fresnelzone bezieht sich immer auf quasioptische und optische Verbindungen. Den Hauptanteil an Reflektionen und Dämpfung haben Hindernisse in der Fresnelzone, da innerhalb dieser die meiste Energie in Richtung Empfänger transportiert wird. Da wo kaum oder keine Energie in diese Richtung ist, kann auch nichts störend reflekriert werden. Allerdings ist das (leider) nicht der einzige Mechanismus.
Infos dazu hier


Damit kommt (leider) kein Funksystem klar, wie auch die Praxis immer wieder beweist.
Da der Ort der Auslöschung bei 2.4 GHz relativ begrenzt und frequenzabhängig ist heissen die Wundermittel dagegen "Antennendiversity" und "Frequency Hopping". Beides ist Standard im R/C-Bereich und klappt in der Praxis sehr gut.
Es gibt nebenbei Funksysteme, die um so besser funktionieren, je mehr Reflektionen da sind. Z.B. Time-Reverse Systeme.
 

Mario12

User
Thomas, hattest du einen Kreisel im Modell?
Für mich hört sich das so an, als ob sich die Befestigung des Kreisels gelöst hat und selbiger dann im Modell rumwackeln konnte.
Wenn Modell und Gyroskope nicht mehr fest miteinander verbunden sind, gibt es falsche Steuerbefehle vom Kreiselsystem.

Grüße
Mario
 

waterman

User †
Thomas, hattest du einen Kreisel im Modell?
Für mich hört sich das so an, als ob sich die Befestigung des Kreisels gelöst hat und selbiger dann im Modell rumwackeln konnte.
Wenn Modell und Gyroskope nicht mehr fest miteinander verbunden sind, gibt es falsche Steuerbefehle vom Kreiselsystem.

Grüße
Mario

Hallo Mario,
es war kein Kreisel im Modell. Ich bin von der vielfältigen Diskussion überrascht und habe auch viel neues Wissen mitnehmen können. Nochmals vielen Dank an Wolfgang Fleischmann und alle anderen fleißigen Mitstreiter.
Gruß
Thomas
 

s.nase

User
Ich glaube das weniger irgendwelche 2.4ghz VTX oder andere 2.4ghz Telemetrie/Assistenz Systeme bei großen Landmaschinen das Problem sein können. Denn für unsere schmalbandigen TX-Protokolle der Fernbedienungen findet sich da immer noch eine ausreichend große Lücke, um eine stabile Verbindung zu gewährleisten. Spätestens nach 2sec. finde sich eine Lücke im Frequenzband, um wieder ein brauchbare Signalpaket zu übertragen. Wenn man die FailsavePosition richtig wählt, sollte das Abfangen selbst nach 2sec. eigentlich keine Schwierigkeiten bereiten.

Problematischer können da schon breitbandige Dauerstörsignale von Lichtmaschinen, Motoren oder Schaltreglern sein. Bei so dicken Landmaschinen ist auch der elektrische Leistungsverbrauch recht hoch, und somit auch die Amplitude der möglichen Störsignale, sollte die hoffendlich verbauten Gegenmassnahmen versagen(defekt sein).
 

schmie

User
[QUOTE Problematischer können da schon breitbandige Dauerstörsignale von Lichtmaschinen, Motoren oder Schaltreglern sein. Bei so dicken Landmaschinen ist auch der elektrische Leistungsverbrauch recht hoch, und somit auch die Amplitude der möglichen Störsignale, sollte die hoffendlich verbauten Gegenmassnahmen versagen(defekt sein).[/QUOTE]

ist schon richtig, wir haben in den Maschinen inzwischen eine Menge an Elektrik und Elektronik. In der Regel sitzt in einem Mähdrescher eine 120 Ah Lichtmaschiene ( halt genauso wie in einem durchschnittlichem PKW mit etwas Schnik Schnak)

ABER ich gebe zu bedenken:
nach meiner Kenntnis sagen alle Flugbetriebsordnungen von Modellflugplätzen:
Ein An- oder Überfliegen von Personen oder Maschinen und Fahrzeugen ist verboten und es muss mindestens 25m Abstand gehalten werden.

Ein " feuerndes" elektrisches Bauteil in einer Maschine, dass in mehr als 25m Entfernung einen Einfluss hat, würde innerhalb der Maschine sogut wie alle Rechner außer Betrieb sezten.
Und von Rechnern haben wir in den Maschinen grad mehr als genug an Bord.
Von Motorsteuergeräten über Überwachungssysteme bis hin zu Steuergäten von Dreschorganen für Hangausgeich usw..

Wenn da sowas in der MAschine so stören würde, kämen unsere Mechaniker gar nicht mehr vom Acker heim!

Frohes Weitersuchen :)

Ernst
 

S_a_S

User
War der Akku ordentliich befestigt? Rutscht dieser nach hinten, wird das Modell deutlich hibbelig bis unsteuerbar.

Das 2.4GHz Band ist ein ISM - Band, da sind Störungen zu tolerieren. Bluetooth, WLAN, SRD, ... Anspruch auf völlig freies Frequenzband hat man nicht. Aber solange die RC Anlage die Bindung hält und keine Warnung über den Rückkanal bekommt,
sollte zumindest eine leicht verzögerte oder zeitlich weniger fein aufgelöste Übertragung erfolgen (analog zum Videoruckeln bei vollem WLAN).
 

waterman

User †
Funkstörungen durch Landwirtschaftstechnik

Hallo,
ich wollte nun noch abschließend zu dem von mir eröffneten Thread bewerken, daß seit Ende der Erntesaison keinerlei Störungen mehr verzeichnet worden.
Gruß Thomas
 
Hallo,


Also ggf. auch mal die Flugsituation hinterfragen.
Wie schon gesagt gibt es bei 2,4G (wie auch schon bei 35MHz mit SPCM) kjeine solchen "Störungen". Die Servos gehen entweder in eine vorbestimmte Stellung oder bleiben wo sie sind.

Gruß
Onki

Das ist in der Praxis etwas anders. Ich habe diesen Tanz einige Zeit Zeit gehabt und zwei Modelle geerdet.

Zwischen einem gültigen Signal und dem FailSave liegen viele ms in denen die Ruder bei der letzten gültigen Position stehen. Erhält der Empfänger jetzt ein gültiges Signal, laufen die Servos in diese neue Position und bleiben bis zum nächsten gültigen Signal wieder stehen ... usw.
Jetzt stell dir vor es kommen so alle 100 - 200 ms mal ein paar gültige Signale durch, während du an den Knüppeln arbeitest ...

Sigi
 

onki

User
Hallo Sigi,

Als Seglerpilot würdest du bei einem solchen Ruder-Updateintervall überhaupt nichts mitbekommen.
200ms Pause bedeutet ich bekomme 5 gültige Signale pro Sekunde. Ein Traum:cool:.

Ich weiß ja nicht was du fliegst aber mir machen 5s Pause usw. Sorgen.

Gruß
Onki
 
@ Ernst

Wo funken denn die Landwirtschaftlichen Sender (bei uns stationär),
die den Maschinen ermöglichen eine grade Linie zu fahren?

Gruß
Tom
 

S_a_S

User
das dürfte dann DGPS - lokale Zeitbasis + genau vermessener Ort zur genaueren Positionsbestimmung. Es gibt einige permanente Stationen, bei größeren Straßen- oder Schienenprojekten werden oft auch lokale Sendemasten aufgestellt. Frequenzbereich zwischen Lang- und Mittelwelle.

Landmaschinen sind teilweise Mobilfunk(Handy)basiert
http://www.farmrtk.eu/rtk-datendienst/glossar-wissenswertes/#c575
oder im 2m / 70cm Band.

Spannender wäre da eher Synchronisation zwischen Erntefahrzeug und nebenher fahrendem Transportanhänger.

Grüße Stefan
 

onki

User
Hallo,

egal was es ist. Wenn es im 2G4 ISM-Band funkt muss es sich auch an die Regeln halten.
Und es scheint ja, als sei dies nicht der Fall.
Daher wäre das aus meiner Sicht ein Fall für Bundesnetzagentur.

Gruß
Onki
 
Danke für die Info Stefan.

Bei uns am Platz kommt zeitweise das wlan von einem ca 2,5 km entfernten Industriebetrieb an.
Wegen der Wellblechumhausung der Gebäude hat da wohl jemand die Repeater etwas "lauter" gestellt.
Juckt aber anscheinend unsere Fernsteuerungen nicht.
Also kein Handlungsbedarf.

Wenn die Landwirtschaft ihre "Brötchen" verdienen muss, ist bei uns der betreffende Luftraum gesperrt.

Gruß
Tom
 

S_a_S

User
Wenn es im 2G4 ISM-Band funkt muss es sich auch an die Regeln halten.
Und es scheint ja, als sei dies nicht der Fall.
Daher wäre das aus meiner Sicht ein Fall für Bundesnetzagentur.

Die verweist auf den Frequenzplan.

https://www.bundesnetzagentur.de/Sh.../Frequenzplan.pdf?__blob=publicationFile&v=12

im ganzen Frequenzteilplan 302 (2400 - 2450 MHz, teilweise auch Anwendungen bis 500W - 302008) gibt es den Zusatz D150

D150 Die Frequenzbereiche 9 – 10 kHz, 13 553 – 13 567 kHz, 26 957 – 27 283
kHz, 40,66 – 40,70 MHz, 433,05 – 434,79 MHz, 2 400 – 2 500 MHz, 5 725 –
5 875 MHz und 24 – 24,25 GHz sind für ISM-Anwendungen bestimmt. Funk-
dienste, die innerhalb dieser Frequenzbereiche wahrgenommen werden,
müssen Störungen, die durch diese Anwendungen verursacht werden, hin-
nehmen.

Bei 35MHz ist D150 nicht vermerkt.

Grüße Stefan
 

schmie

User
sorry Tom

sorry Tom

habs erst jetzt gesehen.

wie hier schon gesagt wurde, gehen RTK Korrektorsignale übers Handy.
Landmaschinenhändler bieten das Signal an, es kann aber auch an der Hofstelle ein Sender montiert sein.
John Derre A-Händler werden sogar verpflichtet das Signal anzubieten.

Gruß
Ernst
 
Dann hat hier ein Händler gute Arbeit geleistet und eine feste Hofantenne verkauft.
Wuchtiges Teil, auch wenn es grün angemalt ist.
Da bekommt man Ehrfurcht von, wenn man selber mit Funk unterwegs ist.
Leider konnte mir die Chefin von dem Hof nichts technisches darüber erklären.

Gruß
Tom
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten