Stromaufnahme von HV Servos

Hallo,
ich habe eine allgem. Frage zur Stromaufnahme von HV Servos.
Beispiel: MKS Servo HBL 380 41 kg bei 8,2V
Stromaufnahme max. bei 8,2V = 6,2A lauf MKS

Ist diese Stromaufnahme max. das gleiche wie Stall current (at locked)?
Treten diese Ströme nur beim blockieren des Servors auf?

Mein Projekt in der nächsten Zeit: Extremflight Extra 2,35m
dort brauche ich 5 x MKD HBL 380

Wie stark muss das BEC sein? 5x 6,2A = 31 A (damit ich Sicher bin)
z.B.
Centralbox Jeti 200 = 15A dauer
Centralbox Jeti 400 = 30A dauer
oder diverse Powerboxen 2x20A spitze

Vielen Dank für Eure Hilfe.
Beste Grüße Thomas
 

onki

User
Hallo Thomas,

die max. Stromaufnahme ist i.d.R. der Blockierstrom.
Ich sag mal so, wenn der BEC-Strom dein größtes Problem ist, wenn alle Servos im Flug gleichzeitig für längere Zeit blockieren, dann solltest du in der Tat ein 30A BEC verwenden.
Im richtigen Leben sollte aber ein zeitgemäßes BEC mit ca. 10A Dauer- und 25A Kurzzeitbelastung mehr als ausreichend sein.

Die Centralboxen nutzen Polyfuses (selbstrückstellende Sicherungen) die bei etwa 6A Dauerstom abschalten und das Servo somit schützen, weil es ansonsten durchbrennt (es werden immerhin rund 50W Leistung verbraten).

Gruß
Onki
 
Hallo Onki,

Centralbox 200
Technische Daten:
• Versorgungsspannung: 3,5 – 15V
• Akkuempfehlung (Anzahl/Typ) 2-3 LiXX oder 4-10 NiXX
Laststrom: 90A peak / 10A kontinuierlich
• Intelligente Weiche ohne Spannungsregelung
• 15 voll programmierbare Servoausgänge
Jeder Servoausgang wird durch eine rücksetzbare Sicherung geschützt – im Kurzschlussfall wird das Servo von der Stromversorgung getrennt, geeignet für Servos mit einer Stromaufnahme von max. 6A im Normalbetrieb (nicht Blockierstrom).
• 2x Eingang zum Anschluss von Empfänger mit seriellem- oder PPM-Ausgang
• bis zu 3x Eingang für Duplex EX Telemetriesensoren
• Sicherheits-Magnetschalter
• Messwerte Telemetrie: verbrauchte Kapazität, Spannung, Strom der Empfängerakkus und Servo-Ausfall
• Ruhestrom / Power-Off Modus [µA] 120
• Betriebstemperatur [°C] - 20 bis +75
• Gewicht [g] 30
• Größe [mm] 62x38x16

Das sind die Daten von der Centralbox 200.
Dann müsste diese 200 ja schon für mich reichen? Oder? Ich dachte ich brauche schon die 400.
Ich dachte beim extrem 3 D Flug (wo alle Ruder extrem beansprucht werden) brauche ich mehr Ampere Leistung.
Das ist mein erstes Flugzeug in dieser Größe, sowie mit HV Servos und Jeti Anlage.
(vorher 1500mm Klasse, Standard Servos, Futaba, BEC= kein Problem)

Vielen Dank.
Beste Grüße von
Thomas:)



hier die Centralbox 400
Eigenschaften:
- Kanalsteckplätze: 24 mit 5V Impulsspannung
- Empfängeranschlüsse (z.B. für RSAT2): 2x
- Spannungsregelung für die Servoanschlüsse: 2x BEC mit einstellbarer Spannung von 5 bis 8,4V
- Telemetrie: Eingangsspannung der Akkus, Stromaufnahme der RC-Anlage, entnommene Kapazität, Temperatur, Überstromauslösung
- Externe Sensorenanschlüsse: für bis zu 4 Sensoren
- Überstrom/Kurzschlußabsicherung für jeden Servosteckplatz
- Unterstützte Protokolle: PPM, EXBUS, EX,..
- EIN/AUS Schalter: magnetischer Schaltgeber oder optional der JETI RC Switch
- Anschlußmöglichkeit für weitere JETI Central Boxen, die geregelte Ausgangsspannung wird über MPX Anschlüsse ausgegeben (bis 15A pro Anschluß).
- mechanisch gesicherte Akkuanschlüsse (Sicherungsclips)
- Vibrationsgeschützte Montagemöglichkeit
- Voll-Alugehäuse für perfekte Wärmeabfuhr bei hoher Last und mechanische Stabilität

technische Daten:
Gewicht [g]: 271
Abmessungen [mm]: 130 x 86 x 19
Dauerstrom max. [A]: 30
Versorgungsspannung [V]: 6 ... 14
Akkuanschlüsse: 2
Ausgänge mit geregelter Spannung: 2
Spitzenstrom (300ms) [A] : 200
Stromaufnahme im AUS-Zustand [uA]: 60
 

onki

User
Hallo Thomas,

Die CB200 sollte für mein dafürhalten durchaus passend sein. Der dort genannte Strom bezieht sich auf das, was die Hardware (Leitrerbahnen, Stecker) abkönnen, denn die CB200 hat kein BEC drin.
Der (einzige) Vorteil der CB400 ist neben den zahlreicheren Ausgängen die Tatsache, das einige Ausgänge über ein BEC heruntergeregelt werden können.
Das ist bei Mischbestückung (HV/LV-Servos) sicher von Vorteil aber ich würde dann lieber durchgängig in HV-Servos investieren als in eine CB400.
Der Überlastschutz ist dort AFAIK gleich wie bei der CB200.

Da du ja einen Prop vorne dran hast und somit einen Regler benötigst, würde ich in dem Fall zu einem BEC-Regler raten (z.B. dem Mezon oder MezonPro - ich denke mal du steuerst mit Jeti).
Neben der integrierten Telemetrie (damit kannst du dann u.a. den BEC-Strom messen) haben die Regler auch ein ausgezeichnetes, leistungsstarkes BEC.

Da die CB200 zwei Spannungseingänge (Weichenfunktion) hat, würde ich an Eingang 2 einen Notakku dranhängen, der im (unwahrscheinlichen) Notfall einspringt, sollte das BEC mal die Ohren anlegen. Dazu nutze ich einen 2,5Ah 2s LiFePo (A123), weil der vermeintlich sicherer ist als ein LiPo, eine etwas geringerer Spannungslage hat (so erkenne ich Ausfälle problemlos) und im Modell verbleiben kann weil er nur alle paar Flugtage mal geladen werden muss.

Ich bin zwar mit Seglern unterwegs nutze das aber auch in dieser Weise mit ein paar kleinen Addons:
https://onki.de/uebermich/bauberichte/235-haube-fertig

Damit wird das BEC (und der Regler) über den RC-Schalter eingeschaltet. Denkbar ist aber auch eine Art Sicherheitsschalter (Kurzschlussstecker) am Modell, der zum scharfstellen entfernt wird. Das kann so leider nur der Mezon.

Gruß
Onki
 
Hallo Onki,
vielen Dank für Deine Antworten.
So habe ich schon besser eine Vorstellung. Ich werde dann wohl die Centralbox 200 nehmen.
Aber nicht mit BEC Regler sondern OPTO (wahrscheinlich Master-Jeti Spin 170 Opto), und 2 Akkus Lipo oder LiFePo an der Centralbox.
Beste Grüße und Vielen Dank von
Thomas
P.S. Sehr schöner Baubericht!
 
Hallo Thomas,

zunächst folgendes: in der Regel sind die Angaben von Stellkraft und Stellzeit die Extremwerte eines Servos:
Max. Stellkraft: Haltekraft wenn das Servo bei max. Belastung das Ruderarm nicht mehr verstellen kann
Min. Stellzeit: wenn das Servo ohne Belastung ist

Kein Servo mit einem max. Drehmoment von z.B. 400 Ncm stemmt die Last bei nur 0,1 sec Stellzeit für 45/60° Aussschlag.

Bei den neuen Futaba Servos der HPS Serie mit neuem Brushless Motor habe ich zum ersten mal ein Diagramm
gesehen, das den Zusammenhang von Stellkraft, Stellzeit und Stromaufnahme darstellt (siehe Bild).

hps-a700_1_1.jpg

Quelle: Ripmax / Futaba

Und ja du siehst richtig: bei HV 7,4 V beträgt der Blockierstrom 15 A, was dem max. Dauerstrom einer CB200 entspricht.

In der Praxis fliessen im Durchschnitt aber wesentlich geringere Ströme. Spitzenströme treten nur bei kurzfristigen Belastungen auf.

Beispiel: nehmen wir mal einen LiPo Empfängerakku miet einer Kapazität von 5 Ah an. 20% Restkapazität sollte im Akku bleiben, d.h. es sind 4 Ah
Kapazität nutzbar. 4 Ah bedeutet, man kann 4 A Dauerstrom für 1 Stunde entnehmen. Bei dem max zulässigen Dauerstrom der CB200
von 15 A wäre dann die 4 Ah Kapazität (15:4=3,75) des Akku (60min:3,75=16min) nach 16 min aufgebraucht.

Gruss,
Richard
 

FamZim

User
Hallo

Per Telemetrie läst sich doch so einiges messen und auch speichern.
Kann man , statt den Akkustrom nicht einfach den BEC Strom messen und speichern, mit Anschlus "hinter" dem BEC ?
Dann gehen doch nur die Empfängerströme durch die Messeinheit ??

Gruß Aloys.
 
http://https://www.mttec.de/HBL380-HV-Digital-Servo-brushless
Hallo Richard,
vielen Dank für Deine Antwort.
Ich habe nochmal beim Servo HBL 380HV geschaut.
Auf der Seite von mittec.de habe ich folgende Angaben gefunden:
1.gif

Auf der Seite von MKS in den USA stehen folgende Werte:
2.gif

Ich dachte vorher die Werte von mittec sind die Ströme beim blockieren.
Lt. MKS USA bei 8,2V 11.0A.
Sind die Werte von mittec.de Stromaufnahme im Normalbetrieb?
Wenn Ja = dann sind ja 6,2A im Normalbetrieb möglich!!!

Jeti Centralbox 200 = geeignet für Servos mit einer Stromaufnahme von max. 6A im Normalbetrieb (nicht Blockierstrom).
Vielen Dank.
Beste Grüße
Thomas
 
Hallo

Per Telemetrie läst sich doch so einiges messen und auch speichern.
Kann man , statt den Akkustrom nicht einfach den BEC Strom messen und speichern, mit Anschlus "hinter" dem BEC ?
Dann gehen doch nur die Empfängerströme durch die Messeinheit ??

Gruß Aloys.

Zur Not ein wattsup dazwischen. Speichert wenigstens den Max. Strom.
 

onki

User
So langsam wird ein neues Steckersystem bei den Servos notwendig...

Da muss ich dir uneingeschränkt recht geben.
Problem ist nur, dass sich die RC-Heinis wieder mal nicht auf ein Stecksystem einigen können und jeder seinen eigenen Quark ausbrütet.
Das wäre dann mehr als Kontraproduktiv.

Zum Glück läuft das Zeug unter Spielzeug. Bei den Strömen und dem Stecksystem könnten die gleich mal ihr CE-Label vom Servo kratzen.

Ich vermute aber das sind Anlaufströme, die nur impulsartig vorkommen.

Gibt es denn keine Kunstflieger, die vernünftige Telemetrie eingebaut haben? Dann könnte man mal den nackten Zahlen Praxiswerte entgegensetzen.

In meinem Shark mit insgesamt 13 Servos (alles keine Miniservos) war die bisher größte Gesamt-Stromaufnahme des BEC bei rund 10A für etwa 5s.

Das war bei einer Landung mit Störklappen und Radbremse voll und auch noch etwas Verzögerung im hohen Gras.

Gruß
Onki
 

s.nase

User
Mit Telemetrie lassen sich keine Impulsbelastungen(z.B. bei Drehrichtungswechseln) aufzeichnen, weil die Stromimpulse zu kurz sind. Mit einer telemetrietypischen Messwerterfassung von 3Hz.. kann man nur Dauerströme(z.B. Blockierstrom) erfassen. Selbst die 100Hz eines UniSens sind da noch nicht wirklich ausreichend.
 

onki

User
Hallo,

Um sehr kurze Impulsbelastungen abzufangen hat die Physik den Kondensator erfunden.
Und Steuersignale werden minimal versetzt abgegeben, sadass es keine parallelel Kurzzeit-Belastungen.
Wenn man das so hört müsste eigentlich jedes Modell kurz nach dem Start vom Himmel fallen.
Komischerweise fliegen die aber alle und i.d.R. fallen sie vom Himmel weil der Pilot sich verknüppelt.

Gruß
Onki
 
@ Gerd (OT)
Die Graupner Hott-Anlagen übertragen die Telemetrie in max 10Hz.
Das Protokoll des Empfängers fragt das Unisens in 10Hz ab, worauf es jeh einen Datensatz (45Byte) liefert.

Ich denke das wird der Flaschenhals sein, an dem das Unisens angepasst wurde.
Oder takten andere RC-Anlagen höher ?
 
Hi,

OT
Jeti überträgt das was vom Sensor kommt etwa mit 9Hz und nimmt keinen Einfluß auf das was der Sensor schickt ( EX-Protokoll ).
Je Paket können mehrere Werte übertragen werden.
Welcher Wert in diesem Rahmen wie oft übertragen wird bestimmt also der Sensor(hersteller).
Das sieht allerdings anders aus wenn ein Expander und mehrere Sensoren im Spiel sind.
/OT


Gruß

gecko
 

s.nase

User
Ein üblicher Elko kann nur eine verschwindend kleine Energiemenge speichern. Damit lassen sich Lastspitzen nur etwas abrunden. Letztlich hilft er nur dem BEC, dessen Über-& UntersteuerungsFehler etwas zu verringern(BEC wird weniger warm). Spätestens wenn alle Servos gleichzeitig ihre Drehrichtung ändern(maximale Peakbelastung), hat der Elko praktisch kaum noch ein Einfluss auf die Spannungsstabilität.

Um solche extremen Bedingungen zu vermeiden(wo sich die PeakImpulse aller Servos addieren), kann man das SenderProtokoll so einstellen das nicht alle Servos in einem einzellenen Protokoll Frame ihre Drehrichtung ändern. Damit muß das BEC nicht einen großen Peak leisten, sondern mehrere klein kurz hintereinander. In dem Fall kann dann auch ein Elko wieder seinen Zweck erfüllen, und die vielen kleinen kurz aufeinander folgenden Peaks zu einem etwas längeren "Dauerimpuls" verschleiern. Ob die dadurch zusätzlich entstehenden Verzögerungszeit beim Kunstflug auffallen, kann ich aber nicht einschätzen. Bei einem E-Segler mit etwas knapp dimensionierten BEC hat das zeitlich versetzte Ansteuern der Servos jedenfalls zu deutlich exakter arbeitenden Servoverhalten geführt.

Zwei in Reihe betriebene Schaltregler(BEC,ServoTreiber) neigen bei Lastwechseln immer dazu, sich gegenseitig zu beeinflussen, und die Spannungsschwankungen gegenseitig zu verstärken. Das Verhalten könnte man aber vielleicht mit einem LinearRegler zwischen Versorgungsspannung(RX-Akku/BEC) und den Servos minimieren, indem der LinearRegler die Versorgungsspannung um 0.5V absenkt. Weil ein LinearRegler idR deutlich schneller und exakter arbeitet als ein Schaltregler. Der Ruheverbrauch würde dadurch zwar etwas ansteigen, aber die Servoversorgung wäre auch bei gleichzeitig angesteuerten Servos noch sehr stabil. So ähnlich macht man das auch bei der Stromversorgung von hochwertigen Audioverstärkern.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
... hat der Elko praktisch kaum noch ein Einfluss auf die Spannungsstabilität. ...
Nur bedingt richtig ... immerhin besteht auch eine zeitl. Abhängigkeit aus: I = C * ΔU/Δt. ... stelle mal nach ΔU um,
dann erkennst Du, dass die Wirkung des Kondensator mit <-> ohne zu 100% erhalten bleibt gerade wenn wir
hier über kurze Impulse reden - also sehr kleines Δt! ;)

... für mich ist ein LowESR als "Glättungspuffer" seit 2G4 Standard im RC Modellbau!

Damit bin ich durch mit OT ... :rolleyes:
 

onki

User
Hallo,

irgendwie werden hier Lösungen angeboten, für Probleme, die in der Realität nicht oder nur so verschwindend gering vorhanden sind, das sie keine Rolle spielen.

Daher nochmal die Frage. Gibt es da draußen denn keine Kunstflieger, der hier ein Log (BEC-Spannung / Strom) einstellen kann?
Grau ist alle Theorie. Und wenn das mit den vermeintlichen Spannungseinbrüchen wirklich so schlimm wäre, würden die Kisten reihenweise vom Himmel fallen.
Was ich bisher gesehen hab lag aber bisher immer am Piloten.
Das ist für mich in etwa die gleiche Panikmache, wie man sie bei den sagenumwobenen Rückströmen sieht. Ist wieder der Yeti (der ohne Fernsteuerung) keiner hat ihn gesehen aber alle reden davon:rolleyes:.

Natürlich fliege ich solche Modelle nicht mit einem 3A China BEC. Aber wie bei den Servo-Stellkräften ist hier eine Inflation im Gange die nicht wirklich nachvollziehbar ist.

Gruß
Onki
 
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