Timer v. Keith Renecle

Martin Kühschelm

Moderator
Teammitglied
Hallo,

ich erzähle mal von meinen Erfahrungen mit dem KR Governor Timer von Keith Renecle.
Die Geschichte fängt eigentlich schlecht an, denn der Antrieb mit dem Timer schaltete sich nach ca. 5 Sekunden wieder aus. Das war so absurd, dass ich einige Zeit gebraucht habe, um die wahre Ursache herauszufinden.

Um die Batterien auszuschliessen, habe ich mit mehreren Batterien getestet. Immer dasselbe Phänomen!
Dann hatte ich den Regler in Verdacht und habe verschiedene Experimente und Massnahmen durchgeführt - mit dem Erfolg, dass der Motor falsch herum drehte, aber trotzdem nach ca. 5 Sekunden abschaltete. Ich habe ihn dann mit einer ProgramCard neu eingerichtet - ohne Besserung.

Mein Messgerät um Timer zu erforschen ist die Jeti-Box. Ich möchte das Teil nicht mehr missen!
Über die Jeti-Box konnte ich beobachten, dass während des Vorlauf-Timers ein Signal von 1.000 msec ausgegeben wurde - also Motorstillstand. So weit, so gut! Danach (d.h. nach 25 Sekunden) stieg das Signal an - auf ungefähr 1.500 msec und der Motor lief an. Aber wieder nach ca. 5 Sekunden stand der Motor! Die Jeti-Box sagte aber: "kein Signal" !!
Hier hätte ich zumindest das Motor-Stop-Signal von 1.000 msec erwartet und nicht "kein Signal", das hier eher als Fehlfunktion zu interpretieren ist.

Es kann doch gar nicht sein, dass der Timer kaputt ist. Dem Teil kann doch gar nichts passieren!

Langsam richtete sich mein Verdacht auf ein anderes Teil. Ich wiederholte das Experiment mit abgezogenem Motorsensorkabel. Dieses Kabel führt zu einem der drei Motorkabel und sorgt dafür, dass der KR-Timer die Motordrehzahl erkennen kann.
Siehe da, nach kurzer Zeit meldet die Jeti-Box wieder "kein Signal" !

Jetzt kann man sich geschickt anstellen um einen Kabelbruch zu entdecken oder dämlich. Ich neige zu 'ungeschickt' - sei's drum! Nach umständlicher Suche habe ich den Kabelbruch gefunden. An der Lötstelle, mit der das Kabel mit der Steckbuchse befestigt sein sollte, war der Schaden.
Der Schaden war leicht zu beheben und der Motor läuft seitdem zuverlässig.

Die ganze Aktion hatte den Vorteil, dass ich mich intensiv mit dem Timer beschäftigen mußte. Ich hatte anfänglich Vorbehalte gegenüber dem Timer, die sich aber nicht bestätigt haben - im Gegenteil!

Der Timer ist zwar anders zu programmieren als ich es sonst gewohnt bin, aber es funktioniert wirklich sehr zuverläßig und trotzdem einfach!
Schön ist auch der kurzzeitige Drehzahlabfall kurz vor Ende der programmierten Flugzeit.

Sehr wichtig ist auch, dass nach Ende der Flugzeit der Timer nicht erneut gestartet werden kann - das geht nur, wenn der Timer vorher stromlos gemacht wurde. Ich finde das sehr sehr WICHTIG!! Es gibt Timer, die dieses Sicherheitsmerkmal nicht haben!
Damit haben sich auch meine Vorbehalte gegenüber den Schiebeschalter zum Ein- und Ausschalten des Timers in Luft aufgelöst.

Der KR Governor Timer von Keith Renecle ist also sehr zuverlässig im Betrieb, absolut sicher in der Handhabung, klein , leicht und einfach zu programmieren (, wenn man die Bedienungsanleitung gelesen hat).

Durch die Drehzahlüberwachung und -steuerung kann er auch mit kostengünstigen Reglern betrieben werden.
Es empfiehlt sich aber dann ein Drehzahlmesser zur Kontrolle der gemachten bzw. veränderten Einstellungen.


Liebe Grüsse
Martin


PS
Meine Preferenz liegt aber nach wie vor auf Timer deutscher Herstellung.
 
KR Timer

KR Timer

Hallo Martin,
kannst du mal die Funktionsweise des Timers erklären.
Ist es ein aktiver Timer?
Wenn er die Drehzahl erkennt, regelt er bei Abfall der Spannung
die Drehzahl auch während des Fluges nach?
Welche Regler sind geeeignet.
Worin liegt denn der Unterschied zu deinen anderen Reglern?
Grüße
Dietmar
 

Martin Kühschelm

Moderator
Teammitglied
Hi Dietmar,

der Timer von Keith Renecle steuert die Drehzahl, so dass Spannungsabfälle am Ende der Flugzeit ebenso ausgeglichen werden wie sich ändernde Lastsituationen. Die Drehzahl bleibt also immer stabil (abgesehen von ganz geringen Schwankungen). Da bei einer Bodenberührung die Drehzahl unter einen speziellen Schwellwert abfällt, erkennt der Timer den Crash und schaltet den Antrieb ab. Somit wird der gesamte Antriebsstrang gegen Überlast und Durchbrennen geschützt.

Die Drehzahl wird hier stufenweise eingestellt, wobei eine Stufe irgendwo zwischen 50 und 100RPM liegt. Hier spielt die Polanzahl des Motors eine Rolle. Bei dem Timer, den ich von Hermann E. bekomme, kann ich das direkt einstellen (über eine Bedieneroberfläche).

Die Signalisierierung, dass die Flugzeit abläuft, erfolgt über eine Drehzahlschwankung, Hermann's Timer machen dies über eine leuchtstarke LED - das ist aber Geschmackssache.

Prinzipiell gibt es zwischen diesen aktiven Timern keinen Unterschied. Aktive Timer mit Lageerkennung sind dann aber nochmals eine andere Klasse.

Wenn es Informationsbedarf dazu gibt, werde ich hier eine Liste mit den verschiedenen Timern einstellen.


Martin
 
Fesselflugtimer

Fesselflugtimer

Hallo Martin,
eine detaillierte Vorstellung der am Markt befindlichen
Fesselflugtimer mit einer Beschreibung und der Bezugsquelle
wäre sicherlich eine gute Sache. Informationen über geeignete
Methanolmotoren und deren Abstimmung gibt es viele, der Elektroantrieb im
Fesselflug ist da noch deutlich unterrepräsentiert.
Wenn du dazu etwas schreiben könntest wäre das sicher für viele
Piloten hilfreich.
Grüße
Dietmar
 
Hmmm

Hmmm

...interessant!

@ Martin: danke für die Pionierarbeit.
@ Dietmar: können wir das nicht auch beim EF1 gebrauchen.

Sollte man vielleicht mal verlinken.

Größere Stückzahl - bessere Preise

Andreas
 
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