Weltweit erster OPUS Jet von PAF Modellbau / Bauservice mit Beleuchtung

Ich habe :

Eagle Tree Airspeed Expander V3 ( der mit der manuellen Anzeige durch Blinksequenz )
Jeti MSpeed EX 450
Unilog Speedsensor (450 kmh)

und ein Kollege hatte damals das Futaba SBS01TAS .



Bei Montage am PKW und idealer Anströmung (kein Wind an den Tagen) , gerade Strecke , und Speed per GPS abgelesen da der Tacho ja auch nicht genau geht , hatte ich bei 120 kmh bei Geradeausfahrt beim Eagle Tree Abweichungen von 4-6 kmh.Beim Unilog teils exakter Wert bis max. 3 kmh (das war das genaueste) , Futaba 4-8 kmh. Abweichungen mal nach oben und mal nach unten.
Da man hier nicht unter Laborbedingungen testet und das Ganze auch nicht mit allen Pitots gleichzeitig durchgeführt wurde , alles ganz gute Werte wie ich finde und eng beieinander.

Jeder auch nur kleine Richtungswechsel im Auto lässt den Wert sofort schwanken.

Nur das Jeti hatte grundsätzlich eine Abweichung nach oben von um 20 kmh bei 120 kmh Geschwindigkeit.Wir kamen so auf 15-17% Abweichung nach oben , aber das recht genau und relativ gleichbleibend.


Im Flieger dann in der Nase montiert so wie auch an der Nasenleiste (beides getestet) und nach Herstellervorschrift platziert , wurden die Abweichungen dann teilweise abstrus. Je schneller desto größer die Ausreisser. Testobjekt war ein etwas schärferer 4S Funjet mit gut 1,5 Kw Leistung der gleichbleibend immer reproduzierbar mit um 260 kmh durch die Radarpistole flog , was auch zum Antrieb passte.Also diesen Wert mal als Anhaltspunkt genommen.

Die Pitot Messungen schwankten bei allen Rohren , unabhängig vom Hersteller , teils nach oben und nach unten. Bis 70 kmh Abweichung selbst bei "normalem" Flugstiel bei um 260 kmh Geschwindigkeit.Aber auch immer wieder recht exakte Messungen die sich mit der Radarpistole deckten. Nachher fand ich heraus , das ich Abweichungen nach oben durch enge Manöver noch provozieren konnte.Dann waren auch über 100 kmh Abweichung drin.

Auch hier das Jeti wieder kontinuierlich mit den größten Abweichungen nach oben.

Nachher habe ich das Eagle Tree noch in einem Baiojet (Nase) mit 2,5 Kg Kolibri montiert. Er mag irgendwo um 350 kmh schnell sein.Mit der Radarpistole haben wir ihn leider nicht mehr zu fassen bekommen. Anzeigen von 220 kmh bis 550 kmh wurden abgelesen wenn ich eng geflogen bin.Das Eagle Tree soll angeblich bis 560 kmh messen.Also ein kaum verlässlicher Wert.
Noch schlimmer als ich das Pitot auf meinen Opus mit 3 Kg Kolibri unter die Fläche (Nasenleiste mit vorgeschriebenem Überstand) geklebt hatte.
Da waren die Messungen noch abstruser aber auch der Flugstiel :p

Das ein Pitot die Geschwindigkeit am Wind und nicht über Grund misst ist natürlich klar.Insofern habe ich möglichst bei Windstille getestet um den Vergleich mit der Radarpistole überhaupt ziehen zu können.
Die grossen Abweichungen resultieren aus den im Flug und gerade bei engen Manövern sich ändernden Druckverhältnissen am Rohr.Es misst ja in der Spitze den einströmenden Druck und gleicht diesen mit dem Umgebungsdruck ab ,welcher weiter hinten am Rohr durch mehrere seitliche Bohrungen erfasst wird.Daraus wird ein Wert errechnet.Wird das Rohr nicht mehr exakt von vorn angeströmt und durchschneidet die Luft seitlich wie bei engen Manövern ,oder es herrsch noch starker Seitenwind , kann das System in dieser kleinen Grösse eigentlich auch nicht mehr exakt funktionieren.

Sofern ich das Rohr ideal platziere , kein Wind herrscht , ich vorher die grundsätzliche Abweichung mit dem Autotest ermittel , und dann Teilabschnitte wie einen perfekten gerade Überflug per Telemetrie herausziehen kann , dann wird es denke ich auch einigermassen verlässliche Messungen geben.

Aber das Ding draufschnallen und nachher schauen was max. Speed war , ergibt keine ordentlichen Messungen.


Ob aktuelle Pitots vielleicht schon besser funktionieren kann ich nicht sagen. Meine sind ja auch schon ein paar Jahre alt.





Gruß Jörg


Hallo Jörg,

vielen Dank für die ausführliche Schilderung. Da hast Du Dir ja richtig viel Mühe gemacht. Toll!!


Die 70 bis 100kmh Schwankungen sind für einen "Normalflug" deutlich zu viel Abweichung.


Bei einmal knackig 90° um die Kurve, und das bei 200-300kmh da reisst kurzzeitig die Strömung am Rohr ab. Nun ja das schaffen die besten Pitotrohre aus der Luftfahrt nicht.


Das Thema darf man bitte nicht absolut bewerten. Ein und der selbe Staudruckmesser mit seinem Pitot, an verschiedenen Stellen im Flugzeug eingebaut, zeigt dann in der Regel auch immer leicht unterschiedliche Werte.


Bei unruhiger Luft (böse Thermik) kann es zu einem "Bouncing" (Springen) der Fahrtmesseranzeige kommen. In einem manntragenden Flieger habe ich da selbst schon ein Bouncing von fast 50kmh gesehen.


Für mich wichtig ist nur der Trend der Geschwindigkeitsentwicklung z.B. bei der Landung.


Ein guter Fahrtmesser muss natürlich folgenden Merksatz berücksichtigen: Der Staudruck wächst mit dem Quadraht der Geschwindigkeit!
Die bedeutet das eine lineare Drucksensorausgabe entsprechend korrigiert werden muss. Macht dies ein Sensor nicht, dann kommt es zu falschen Anzeigen gerade bei großen Geschwindigkeiten.



Ich wünsche ein schönes Wochenende

Viele Grüße aus Schöneck

Dirk
 
Habe heute mal gemessen. Mit dem jeti Staudruckrohr, geht leider nur bis 360 kmh.

Mein Opus mit T35....... Bei Standdrehzahl von ca 98000 sind es 140 kmh. Bei Halbgas sind es 245kmh. Für Vollgas muß ein anderes System her weil bei 360 bei meinem Jeti Schluss ist. Es ist deutlich zu sehen, dass selbst bei längerer Halbgasstellung der Speed weiterhin zunimmt. Da muss halt erst mal was beschleunigt werden......

Alle Werte in Horizontalfluglage auf relativ gleicher Höhe, also nix mit Anstecken.

Welchen Speedsensor würdet ihr empfehlen weil der SM Logger2 würde ja GPS anzeigen..... aber nicht in meinem CFK Opus.

Gruß
Andreas
 

Scrad

User
Jeti geht brutal vor wie hier schon oft erörtert wurde.

Ich habe auch den M Speed 450 .

Wer die echte Geschwindigkeit wissen möchte sollte was anderes probieren ;)

Wer sich an den hohen falschen Werten erfreut ist beim Jeti genau richtig :D
 
Nachtrag. Heute.

Mit dem SM GPS Logger2.

Komischer Weise sind die geloggten Daten relativ identisch mit dem Jeti Rohr. Allerdings sieht man sehr genau wo mit Rückenwind geflogen wird, also wird gemittelt.
Vollgas im Horizontalflug 370 Kmh. Flugradius ca. 300 Meter in der liegenden Acht.

Was aber sehr interessant ist.
sowohl in der Stand Drehzahl und bei Halbgas werden im Abschwung Anstechen mit gleichbleibende Schub aus ca. 250 Meter ca. 110 kmh mehr Speed in der anschließenden Geraden erreicht.
Wenn ich das nun auch auf Vollgas übernehme sind um die 460 Kmh also wirklich drin. Sprit Verbrauch 158 ml die Minute.
Der zu erreichen max Speed ist nur im Speedflugstiel möglich, immerhin sehr beachtlich!
 
Habt ihr das auch......
Muss nach 5 Flügen die V Leitwerks schrauben immer leicht nachziehen so ca. ne 1/32 Umdrehung. Richtig handfest bleiben die nie.

Gruß
Andreas
 
Hallo Andreas,

einfach mal das Leitwerk vom Rumpf abnehmen und schauen, ob die Unterseite des Leitwerks flächig auf der Rumpfröhre aufliegt. Falls nicht entweder Leitwerk in diesem Bereich einschleifen und mit Eintrennung und Harz anpassen oder z.B. dünnes Schleifpapier auf den Rumpf legen und die Aufnahmefläche nacharbeiten. Wichtig ist nicht die EWD zu verändern.

Hintergrund:
Gerade beim größeren Rumpf kann es sein, dass das Leitwerk an den seitlichen Kanten aufliegt und diese sich durch die Vibrationen der Abgasstrahl Verwirbelungen in die Farbschicht einarbeiten. Außerdem die Senkungen ggf. nacharbeiten damit der Schraubenkopf flächig trägt.

Ein wenig blaue Schraubensicherung hilft zusätzlich ;).

Grüße
Matthias
 

Scrad

User
Hallo,


ich habe schon mehrere Opus gebaut und geflogen. Wie oben geschrieben sollte das Leitwerk schon mal flächig aufliegen ,was nicht immer gegeben ist. Aber selbst wenn dies der Fall ist muss man die Schraube immer mal wieder einen Hauch nachziehen. Musste ich bislang bei jedem Opus ob kleiner oder großer Rumpf.

Sie drehen sich nicht raus , weswegen die Schraubensicherung das Problem auch nicht beseitig.

Vielmehr gibt das Leitwerk immer wieder einen Hauch nach unter dem Druck der Schraube und auch weil dort eine thermische Belastung durch den Abgasstrahl auftritt.

Wer genau hinsieht wird je nach Anstellung der Turbine um die Schrauben herum sehen das das Gewebe etwas durchschlägt weil es schon recht warm dort wird.Alle paar Flüge kontrollieren und gut ist.


Eine weitere Eigenart ist das nötige Nachtrimmen um meist nur einen Click oder max. zwei. Passiert durch die unterschiedliche Längenänderung zwischen Rumpf und Kohlestange im Inneren bei Temperaturunterschieden.




Gruß Jörg
 
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