Zu Fragen der Jugendgewinnung/-arbeit

Bastelstraßen...

Bastelstraßen...

Hallo,

zum Thema Fragen der Jugendgewinnung/-arbeit habe ich einmal einen Vorschlag und eine Bitte:

Eine Möglichkeit, der Jugend den Flugmodellbau nahe zu bringen, sind Bastelstraßen.
(Dabei gleich vorne weg: Es ist keine Garantie, Jugendliche darüber nachhaltig zu gewinnen - aber sie können sich damit beschäftigen und wir uns präsentieren...)

Gibt es gute, erprobte Balsagleiter mit Bauplan, Bauleitung und Fräsdatei, die der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden können, um keine Urheberrechtsverletzungen zu begehen, wenn man sie als Bausätze fräst, in einer Bastelstraße verwendet und oder als frei zugänglich weiter reicht?

Es wird genügend Modelle von Balsagleitern geben, keine Frage. Können diese aber auch die drei Bedingungen erfüllen?

Bastelstraßen im Rahmen von Schulveranstaltungen, Vereinsfesten usw. (Corona wird nicht ewig regieren...) wären eine gute Sache, zumal man auch anschließend gut einen Wettbewerb durchführen kann. (Das größte Problem dabei dürften nicht die Kinder, sondern eher die Gewinnung von Bastelstraßenbentreuern sein..)

Auch der DMFV stellt gern den Piccolino freundlicherweise und dankenswerter kostenfrei Weise für die Bastelstraße zur Verfügung (Habe ich auch schon nutzen dürfen - Danke an Fred Blum und seiner Crew!) - nur, vielleicht gibt es di auch etwas größer und i den Flugleitungen besser...

Vielleicht meint der Eine oder die Andere, da es das zur Genüge gibt, aber dann her damit. Auch gern an meine E-Mail...

Vielen Dank für Eure Unterstützung!
Viele Grüße!

Rainer
 
Hallo Rainer,
in meinem Verein haben wir in 2 Jahren, jeweils in den Sommerferien in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, Kinderferienaktionen durchgeführt. Die Aktionen dauerten von 10 bis 15/16 Uhr, es waren dabei 15 Mädchen und Jungs dabei.
Es wurden Gleiterbauen (vom DMFV zur Verfügung gestellt) und -fliegen in Form eines kleinen Wettbewerbs (mit Preisen), RC-Modell steuern, Grillen und ein PC-Flugsimulator angeboten.

Rückmeldung über Interesse an unserem Hobby kamen nach beiden Veranstaltungen keine. Der Tag wurde von den Eltern scheinbar nur als Möglichkeit angesehen, die Kinder mal einen Tag los zu sein.
Auch waren die Kids mehr am Simulator als an Bauen und Fliegen der Gleiter interessiert.

Der ganze Aufwand den der Verein hatte (Zelte aufbauen, Grillen vorbereiten, Waschmöglichkeit, WC....) war eigentlich für die Katz. Es liegt wohl daran, dass die heutige Jugend andere Interessen hat.
Wir haben diese Aktionen für die Zukunft eingestellt, obwohl die Stadtverwatlung davon begeistert war.

Wenn jemand andere Erfahrungen gemacht hat, so bin auch ich an Informationen interessiert.

Gruß
0IIi
 
Dran bleiben!

Dran bleiben!

Hallo OIIi,
ich denke dass das einfach eine falsche Erwartungshaltung ist.
Die Formel "ich mache X und erzeuge Y", bzw. "1 Veranstaltung mit 15 Kids erzeugt soundsoviel Modellbaunachwuchs", das sind keine Formeln die aufgehen. Jugendarbeit/Gewinnung ist oft ein steiniger Weg.
Man macht über Jahre das selbe, erfolglos - plötzlich hat man aus 1 Veranstaltung 5 (die sich kannten und daher alle zusammen zum Hobby finden).
Sicher ist es enttäuschend wenn das Ergebnis der Mühe ein Nichts ist. Es kann etwas entstehen, muss aber eben nicht...
 

mannikla

User
Hallo,
ist hier zwar die Rubrik Fesselflug, aber Jugendgewinnung zählt für Modellflug allgemein.
Und es sollte auch nicht nur um Jugendgewinnung gehen - oft sind es auch Ältere, die in der Jugend Modell fliegen wollten, nie dazu kamen und jetzt, Kinder aus dem Haus oder gar schon in Rente, die Zeit dazu hätten.

Jugendgewinnung ist ein Thema für sich, mit vielen Facetten.
Leider wird dieses Thema meist viel zu oberflächlich behandelt.
Viele reden davon, aber nur mit Reden ist es nicht getan. Damit muss man sich, auch auseinander setzten (mit dem Thema UND den Jugendlichen/Anfängern).
Das braucht vor allem Zeit und Einsatz von engagierten Modellflieger Kollegen.

Wir machen bei uns im Vereins schon seit vielen Jahren Kinderferienprogramm. Immer am ersten Wochenende der Schulferien.
Als Programm bieten wir Lehrer/Schülerfliegen und Basteln.
Wir stellen vom Verein 8 Lehrer/Schüler Piloten mit 8 L/S Anlagen und 8 L/S tauglichen Modellen und eine Gruppenbetreuung und Hilfe beim Basteln.
Gebastelt wurde schon Balsa Gleiter, Raketen mit Brennstoffpatronen und seit 2 Jahren Wasserraketen ( ich hätte ich nicht gedacht, das die so ein Hit werden).
Dazu nehmen wir max. 16 Kinder an. Diese werden aufgeteilt in 2 Gruppen. Die Kinder sind meist so zwischen 10 und 14 Jahren alt, inzwischen auch viele Mädchen, wobei das Interesse am Modellbau bei den Jungs aber wohl doch stärker ausgeprägt ist.

Eine Gruppe mit 8 Kindern geht auf den Platz zum Fliegen, die andere Gruppe in die Hütte zum Basteln.

Fluggruppe: bekommt in der Gruppe eine kurze, einfache (wirklich sehr einfache) Einweisung ins Fliegen(nix mit Aerodynamik, Strömung und Auftrieb) - warum ein Flieger fliegt, wie der gesteuert wird mit dem Hauptaugenmerk - auf sich zu fliegen. ca.10Min.
Danach kommt je 1 Kind zu einem L/S Piloten - und ab in die Luft.
Beim Ferienprogramm fliegt jedes der teilnehmenden Kinder sicherlich 15-30 Minuten an einer L/S Anlage.

Bastelgruppe: baut die Wasserraketen. Wenn die fertig sind, machen wir eine kurze Pause, die L/S Piloten können sich bisschen erholen, wir lassen die ersten Wasserraketen fliegen und es gibt etwas zum Futtern.

Nach der Pause werden die Gruppen getauscht.

Nachdem auch die zweite Gruppe durch ist gibt es noch mal ein allgemeines, großes Wasserraketen fliegen. Da ist immer ganz schön was los.

Erfolgsquote - die ist sehr gering, aber vorhanden.


Man muss man aber auch ein paar andere Punkte sehen und mit bedenken.

1.) Computer, Internet, Handy ( der Tod des Hobbys)
Das sind einfache Optionen, die heutzutage jeder Jugendlich in der Regel nutzen kann und ohne grossen Aufwand sich damit beschäftigen kann.
- da muss er nix planen, vorbereiten, jemanden fragen oder gar einen Fremden um Hilfe bitten. Einschalten – Spaß und/oder Unterhaltung haben – ausschalten – fertig.

2.) Sport
Wird von manchen Kindern auch noch gemacht.
- dafür muss auch jede Woche Zeit eingeplant werden.

3.) Die Ausrüstung
Fernsteuerung, Flieger und das ganze Zeugs drum herum.
Das ist die wohl grösste Hobbybremse, aber auch mit dem größten Optimierungspotential.

- da muss man dann auch mal an die Eltern denken. Viele Kinder haben vielfältige Interessen. Wenn sich aber ein Elternteil überlegen muss, eben mal kurz 300-500€ in die Hand zu nehmen und für eines seiner Kinder auszugeben ( bei einem zweiten Kind muss man dann ja auch was tun.... ) und das ganze Equipment liegt nach einem halben Jahr in der Ecke, weil Filius keine Lust mehr hat, dann ist das Thema oft schon erledigt.
Das sind sicherlich Überlegungen, die bei den Eltern stattfinden.
Dann noch manche Modellflugkollegen, die aus ihrer Sicht ja nur das Beste für den Anfänger wollen.
Aber solche Beratungen wie - nix Gebrauchtem kaufen – mit 500- 600 € ist man dabei, sonst ist doch alles nur Schrott, kein China Billig Zeugs - taugt nicht und man kauft zweimal, Segler oder Motorflieger - und dann im Detail die Fachbegriffe - wieviel Kanäle, welche Ausstattung, Mischer, Ladegerät, 3 oder 4S Akku…
Für die Eltern alles böhmische Dörfer – klingt verflixt kompliziert – ob das was für das Kind ist, wenn man selbst wie ein begossener Pudel da steht und nix verstanden hat.
Damit wird nicht unbedingt der Weg zum Hobby geebnet – eher Steine in den Weg gelegt.
Dabei kann ein etwas erfahrener Modellflieger und nicht der Papa oder die Mama gerade mit gebrauchter Ausstattung die finanzielle Grenze enorm nach unten drücken.
Ich geh da inzwischen sogar bisschen in Vorleistung. Wenn ich irgendwo einen geeigneten günstigen Sender oder Flieger sehe, kauf ich den, leg den in den Hobbyraum – der nächste Jugendliche ist sicher glücklicher kurzfristig einen eigenen Flieger zu bekommen.

Und für den allerersten Anfang reicht ein eigener Flieger – geflogen wird mit der L/S Anlage.
Da hält sich die Einstiegsinvestition noch in einem überschaubaren Rahmen.
Dann ist schon mal eine Zeitspanne von ein paar Wochen abgedeckt und man kann evtl. schon erkennen, ob es wirklich Interesse oder nur ein Strohfeuer ist.

4.) Die Entwicklung eines Jugendlichen
- das ist einfach so - die entwickeln sich noch weiter, wenn die erst 10 oder 11 Jahre alt sind.
Lasst die mal 14/15 und die Hormone aktiv werden - da kann Modellflug einfach abstinken.
Das ist aber die normale Entwicklung - war bei mir nicht anderst - mit 9 angefangen, war ich Feuer und Flamme, bis 14 - die erste Freundin, Mofa, Moped (sind heute kaum noch oder fast nicht mehr verbreitet), Führerschein, das erste Auto/Motorrad - kurz, bis 22 war mir Modellbau sowas von schnuppe... danach ging es erst wieder weiter...

Keine Regel ohne Ausnahme - es gibt auch die Jugendlichen, die über diese ganze Phase dem Modellbau treu bleiben.
- sitzt aber erstmal mal der Modellbau Virus drin, kommt der im späteren Lebensweg oft wieder zum Ausbruch.

5.) Wenn sich beim Ferienprogramm Interesse entwickelt, dann geht der eigentliche Aufwand erst los - dazu muss man bereit sein und auch Modellfliegerkollegen haben, die mithelfen, sich mit den Jugendlichen weiterhin auseinander zu setzten und mit L/S Fliegen weiterhin zu unterstützen.
Weiter sollte man bedenken – wir sind für die Anfänger ganz am Anfang alles Fremde, da gibt es mal mehr, mal weniger Hemmschwellen um nach Hilfe zu fragen. Es liegt an uns, auf die Anfänger einzugehen.

In den letzten 3 Jahren hatten wir ganze 2 Jugendliche, die aus dem Ferienprogramm heraus aktiv angefangen haben.
Beide sind erst nach dem 2ten Jahr Ferienprogramm richtig eingestiegen.
Wobei der Erste inzwischen 16 ist und sich wohl in seiner "normalen" Entwicklungsphase befindet. Abwarten, in 5-10 Jahren wird sich zeigen, ob der Virus noch wirkt...

Dann gibt es noch mehr als genug andere Probleme, die das Leben für einen Anfänger nicht gerade leichter machen.
Das Mode Problem und keine Kompatibilität zwischen den Herstellern.
Ist der passende Lehrer Pilot nicht da, kann nicht geflogen werden.
Wenn ein Anfänger auf den Platz kommt, sollte er auch fliegen können.

Wir haben inzwischen einen L/S Anlage mit passendem Modell immer vor Ort, eingestellt auf den bei uns überwiegend verwendeten Mode und können damit Jugendliche und auch ältere Interessierte spätestens nach der Ladezeit für den Akku sofort fliegen lassen.

Das hat uns in den letzten auch neue Mitglieder gebracht.

Mal sehen wie es weitergeht…

Und ich hab keinen Schimmer, wie viele Stunden meine Kollegen und ich in letzten Jahren L/S geflogen sind, manchmal das eigene Modell gar nicht ausgeladen. Es waren aber sehr viele Stunden. Das hat aber auch Freude gemacht, die Entwicklung zu verfolgen, die ersten Flüge ohne Einzugreifen, der erste Start, die erste eigene Landung und dann der erste Flug ohne die Sicherheit des Lehrersenders.

Aber dafür muss man etwas tun. Und es entstehen trotzdem keine „Zustürme“ an neuen Mitgliedern.

Gruss Klaus

puh - das wurde jetzt aber lang - aber das ist so wie mit den Anfängern - es brauch Einsatz und Zeit...:)
 
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Rückmeldung über Interesse an unserem Hobby kamen nach beiden Veranstaltungen keine. Der Tag wurde von den Eltern scheinbar nur als Möglichkeit angesehen, die Kinder mal einen Tag los zu sein.
Auch waren die Kids mehr am Simulator als an Bauen und Fliegen der Gleiter interessiert.

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Wenn jemand andere Erfahrungen gemacht hat, so bin auch ich an Informationen interessiert.

Gruß
0IIi

Deshalb hatte ich die besseren Erfahrungen, wenn Eltern mit dabei sind. Wenn man die gewinnt, ist die Warscheinlichkeit größer, dass es zu Hause weiter geht.

Schönes WE

Ulli
 

f4bscale

User
Leider sind es immer wieder die gleichen Argumente.
Die Jugend hat andere interessen ...

Enttäuschung aus zu hohen Erwartungen...


Ich meine es braucht mehr Leute die nicht nur Reden oder schreiben.

Interesse wecken,ist die eine Seite, Interessenten und deren Eltern bei der Stange halten viel schwieriger.

Auch bei uns, die wir etwas tun wollen, ist es nicht immer einfach. Viele haben eine anstrengenden Job und dann noch

REGELMÄSSIG am Tag X zur Zeit Y sich mit oft sehr selbstbewußten Kinder und Jugendlichen zu befassen ist schon eine Herausforderung.

Ich betone es noch einmal, es sind nicht die Kinder und Jugendlichen die kein Interesse haben. Sie sind sehr begeisterungsfähig.

Es sind die Erwachsenen, die sei es aus beruflicher Überlastung oder anderen Gründen, sich zu wenig kümmern.
Und wenn es die Mamma ist, die den Sprössling wegen ein paar Papierschnipsel oder viel schlimmer Kleberflecken in der Kleidung zur Rechenschaft zieht.
Da ist es doch viel bequemer, der Spross sitzt vor der Glotze oder spielt mit dem Handy.

Also nehmt euch der wenigen an die beim Wurfgleiterbasteln mit besonderm eifer dabei sind. Es müssen nicht immer Arbeitsgemeinschaften oder Vereinsgruppen sein. manchmal sind es Nachbars Kinder, die staunend beim Einladen der Modelle vor der Fahrt zum Fluggelände stehen.

In diesem Sinne: habt Geduld bleibt selbst begeistert und vor allem tut etwas.
Von eurer Tätigkeit sollten hier Berichte stehen. Das motiviert auch andere.

Wolfram
 

f4bscale

User
Noch eine Nachbemerkung:

Wenn ihr Interesse an mehr Jugendarbeit besonders im Fesselflug habt, meldet euch bei Rainer, dann haben wir auch die Möglichkeit den Erfahrungsaustausch zu intensivieren.
Da würde auch schon ein Angebot für einen Ort zum Treffen, möglichst in der Mitte Deutschlands, sehr helfen.
Es gibt ja sicher auch wieder eine Zeit wo so etwas möglich ist.
W.
 
Da spricht mir einer aus dem Herzen....

Da spricht mir einer aus dem Herzen....

Lieber Klaus (mannikla), ich sehe vieles ähnlich. Mit Wolfram habe ich mich schon viel ausgetauscht, woran manches wohl liegt, dass die Kinder und Jugendlichen nicht sooo flugmodellbegeistert sind, wie wir das gerne hätten.
Dazu hast da eine Menge Probleme angesprochen und ich finde, auch die wesentlichen benannt. Das hat mit dem technischem Verständnis zu tun, mit dem Geld, mit Transportfragen, den Einstellungen der Eltern zu ihren Kindern und auch den Erwartungshaltungen der Vereine und der Bereitschaft der Mitglieder, Jugendarbeit zu leisten...
Meine Erfahrung ist es, dass Bastelstraßen und -nachmittage oder auch Projekttage und -wochen wohl nicht immer die Nachhaltigkeit bringen, die man sich erhofft. Sie bringen aber den Kindern im Allgemeinen Spaß, vielleicht auch erstmals den Kontakt mit Werkzeugen und einen zielgerichteten Umgang damit - und dazu noch ein Flugmodell zum Schluss... Ein eigenes, selbst gebautes Ding was dann vielleicht sogar noch fliegt...
Aber dann ist das Projekt beendet...
Ich habe nun schon mehrere Modellbau-AGs aufgebaut und "betrieben". Meine Feststellung ist, dass gerade in den Klassen, 4, 5 und 6 sich viele begeistern lassen, in der Schule in einer AG mitzuwirken. Zumal auch die Schulen dies immer mehr unterstützen im Rahme ihrer Ganztagesbetreuung. Meine letzten AGs fingen mit 14 bzw. 9 Kindern an. Vom ersten Jahrgang sind noch 5 da, vom laufenden noch 8. Damit hatten weder ich noch die Schule gerechnet... Die Befürchtungen waren, die Kurse in der 2. Hälfte des Schuljahres mangels Teilnahme einzustellen...
Ich habe den Eindruck, dass, wenn die Kinder regelmäßig an ihren Modellen bauen, sie dabei nicht überfordert werden, sie ihre Flieger wachsen sehen, eher dabei bleiben. Hinzu kommen Ausflüge zur Wasserkuppe und zu dem Segelflugclub in Langenselbold mit Führung. Leider war das Wetter jeweils nicht zum Mitfliegen geeignet. Interessenten gab es...
Ich habe dabei auch nicht den unbedingten Wille, meinen AG-Mitgliedern die Fragen der Aerodynamik im Rahmen einer Einführung zu erläutern, wenn sie eine Balsagleiter oder einen Freiflieger kleiner UHU, Pionier oder Spatz und was es sonst noch gibt, bauen und fliegen. Das kommt von alleine - warum pumpt der eine und der andere nicht - wie kann man das verändern usw.
Dazu kommt noch, dass ich lieber mit den Kindern Fesselflug betreiben möchte, zumal elektrisch betrieben auch im Ort und an der Schule geht... Und jetzt erschlagen mich hoffentlich unsere Experten nicht, wenn ich sage, dass letztlich jeder Stein an einer Schnur, schnell genug geschleudert, auch fliegt....
... und was noch sehr schön ist, wenn die AG-Mitglieder am Tag der offenen Tür in der Schule selbst die Bastelstraßen betreiben oder, wie einem anderen Fall, einer mit mir in einem Kinderheim eine Bastelstraße betreute und erlebte, wieviel Freude er damit verschenkt hat.
Und wie du gesagt hast - so viele Stunden, so viel Material, so viel Manpower ergeben noch keine Nachwuchsjugend im Verein. Vor allem, wenn nur ein Teil eines Vereins dahinter stehen oder "man müsste" das Zepter schwingt...
Aber meine AG-Mitglieder hatten viel Spaß, hatten was gelernt und das ist doch schon eine Menge: Ich habe erlebt, wie die Kameradschaft, die gegenseitige Hilfe gewachsen ist. Wie man sich traute mit einem Balsamesser zu arbeiten, vor dem man anfangs fast panische Angst hatte. Ist doch auch was.
Na ja, und geflogen sind sie auch schon... Frei- und Fesselflug.
Deshalb der Erfahrungsaustausch, auch hier im Fesselflugforum...
Und um wieder zurück zur Bastelstraße zu kommen, zum Erfahrungsaustausch und zukünftigen Projekten (Mache icht reden, auch wenn letzeters ebenfalls sein soll)
1. unser "Rennsemmel" wird mir die Zeichnung für den Schleuderfesselflieger, de er mit seinem Vater entwickelt hat, zukommen lassen, so dass wir hier vielleicht ein paar Materialsätze fräsen und mal ausprobieren können. (Testmodelle könnte auch zu Beginn in reiner Handmade entstehen...)
2. Das E-Brett wird in Auswertung der gemachten Erfahrungen überarbeitet und verlässt die Testversion auf ein höheres und anspruchsvolleres Niveau
3. und der WM20XX, also der elektrisch betriebene KUKI, hat auch Produktionsreife erlangt...
Mal sehen, wie es weiter geht.
Wer Interesse hat, da mitzumachen - einfach eine PN oder E-Mail an mich...
Oder auch hier weiter mitmachen…
Grüße
Rainer
 

f4bscale

User
Da fangen wir doch gleich mal mit dem Erfahrungsaustausch an:

Keine Schule, keine AG oder Arbeit in der vereinseigenen Werkstatt.

Zumindest meine AG Schüler haben zu Hause kaum Möglichkeiten zum Bauen.

Aber Cuttermesser, Schere und Lineal, Klebstoff sind in den meisten Fällen vorhanden. Eine Drucker gibt es auch in fast jeder Familie.

Warum nicht mal Modelle aus Papier bauen? Dachte ich mir und sende morgen an meine AG- Mitglieder entsprechende Vorlagen. Besorgen muss ich nur noch Papier mit einer Grammatur von 150g/m². Eine Anfrage bei meinem Copyshop( der hat bei uns sogar zeitweise geöffnet) war erfolgreich. Ich bekomme da sogar die entsprechenden Kopien und bin nicht darauf angewiesen, das in den Familien alle Materialien vorrätig sind.
Der Bauplan für das Fesselflugmodell WM20XX KUKI geht morgen zur FMT. Teilesätze sind entsprechend der Erfahrungen der ersten 10 Muster überarbeitet. Die nächsten gehen in die Fertigung.


Wolfram

Hier eines der Papiermodelle. Im Netz gibt es noch viele weitere Vorschläge.

Anhang anzeigen Papercraft Spirit of St Luis 1.pdf

Leider ging es nur mit diesem Modell. Bei den anderen sind die Dateien vermutlich zu groß.
 

justme

User
Meiner Meinung nach sind allzu häufig diejenigen die es eigentlich gut mit der Jugendarbeit meinen die größten Showstopper.

Wie oft habe ich erleben müssen, dass Neulinge (auch Erwachsene) im Modellflug-Hobby - egal ob im Verein oder bei erfahrenen Kollegen - begrüßt werden, als ob sie jetzt das entschärfen einer Bombe erlernen werden. Alles geht los mit Warnungen und Alarmen. In den ersten 2 Minuten werden gut gelaunte Neugierige zugeschmissen mit den Dingen die sie alle verkehrt machen können und welche Gefahr sie für Ihre Umwelt darstellen. Anschließend kommt dann die Lawine mit den Formalitäten die sie beachten und einholen müssen. All die Papiere und Gesetze die es zu studieren und zu beachten gilt.

Wenn es jetzt zum Modellbau und -flug kommt, geht es damit los was man alles beim Bau und beim Steuern verkehrt machen kann und wie schade es doch wäre und welche unglaubliche Gefahr es ist, wenn die Fuhre abstürzt. Nur weil Du mir nicht richtig zugehört hast!
Und natürlich unausweichlich: die Gefahr hört nachher nicht auf! Mit dem Akku gefährdest Du Deine Familie, Haus und Hof!

Wohl dem Interessierten, der in dieser Phase an jemanden kommt der sich daran erinnert, dass es eigentlich um den Spaß an einem Hobby geht. An jemanden der wohlgesonnen beobachtet und zurückhaltend aufpasst, das nichts passiert. Jemand der nicht nur demonstrieren will, was er für ein toller Hirsch er ist, dass er sich in diesem Kaos von Gesetzen, Vorschriften und Technolgie so gut auskennt und natürlich DIE Kompetenz am Platz ist.
Wenn der Neuling an so eine selten werdende Person trifft, dann erst besteht die Chance, dass aus einem bißchen Interesse und Neugierde eine Leidenschaft erwächst.

Just my 2 Cent zum Thema.
 

f4bscale

User
Was hat der Deutsche als erstes?

B E D E N K E N !

Die Worte meines Vorredners bestätigen das mit vielen Beispielen.

Anliegen von Rainer war es, das Thema Jugendarbeit im Modellflug an Schulen in den Vordergrund zu stellen. Es ging darum Interessenten zu finden, die hier mithelfen. Das Interesse ist groß. Seit meinem letzten Beitrag haben ca. 200 Leute mitgelesen. Das ist gut.

Aber, wer ist den nun wirklich bereit, sobald das wieder möglich ist, an einer Schule tätig zu werden?

Mal ein paar Zeilen zu schreiben, um die Zahl seiner Beiträge zu erhöhen, bringt uns in der Sache nicht weiter.


Wolfram
 
Frage an euch ALLE:

Gibt es denn in der ganzen BRD
keinen Modellfliegenden Schulleiter u.o. aktive DMFV Lehrkräfte an den Schulen,
die bestimmt eine Modellbau AG gründen könnten ??.

Auf Anhieb fällt mir da ein Semi Scale Kollege ein, Schulleiter a.D.,
der sicherlich ein paar Zeilen (Erfahrungen) hier dazu schreiben könnte.
Der ehrenwerte Herr :D ist allerdings wohl kein RC-nett-wörk User ??? :confused:.
Wolfram, du kennst F.K. ja auch.

Zurück zur Schule,
OPTIMAL wäre, der Rektor fliegt und , oder Klassenlehrer fliegt und
die Modellbau AG würde brummen.

Gruß
Peter
 

mannikla

User
Hallo,

ich hatte so verstanden - Jugendgewinnung.

Ich bin gerade dabei, mir einen Fesselflieger zu bauen, weil ich es einfach auch mal probieren möchte.
Deshalb ich ich überhaupt erst über diesen Thread gestolpert.
Ich bin allerdings bei uns im Verein auch der Einzige mit Fesselflug Ambitionen.

Natürlich ist eine Schul AG eine gute Option - aber nicht die Einzige.
Es klagen doch viele Vereine über fehlende Jugend.
Findet jemand in seiner Nähe keine AG willige Schule, besteht alternativ noch die Möglichkeit im Verein.
Wenn es denn ein Verein, bzw. dessen Mitglieder, überhaupt möchte - es ist den meisten Modellfliegern warscheinlich schon klar, das man in einen Anfänger eine nicht unerhebliche Menge an Zeit investieren kann/muss.

Wenn sich das Thema auf Fesselflug AGs beschränken sollte, das wird nicht mein Thema sein.
Wir im Verein sind 100% RC Flieger - wir können unser Ferienprogramm nur mit RC im L/S Betrieb bestreiten.

Wir haben ein ganz anderse Problem, welches eine Schul AG nicht hat.
Wir wollen mit den Kids basteln und fliegen. Dazu haben wir aber nur einen Nachmittag, an dem dann aber auch nahezu der ganze Verein "Gewehr bei Fuss" steht. An diesem Tag geht es nur um die Kinder.
Aber ein Bastelprojekt muss sich in max. 2 Std. abschliessen lassen und darf auch nicht zu teuer sein.

Da wir jetzt schon im 2ten oder 3 Jahr die Wasserraketen bauen, würde mich der Fessel Schleuder Flieger sehr interessieren. Evtl lässt sich daraus etwas ableiten, was in 2 Std. umsetzbar ist.

Ist jetzt zwar bisschen Off Topic, aber es zeigt, wie es funktionieren kann...

Vor 4 oder 5 Jahren kam die Idee auf, Raketen mit Treibsatz zu bauen. Geht schnell, lässt sich in 2 Std. umsetzen.
Problem dabei - ein Treibsatz kostet irgendwas um die 2€. Wir konnten mit den Kids pro Rakete max. 2 Starts machen und die Starts nur unter Aufsicht eines Erwachsenen.
War eine Riesen Gaudi bei uns Alten und den Kids, aber halt auch schnell vorbei.

Dann kam die Idee mit den Wasserraketen. Von dieser Idee war ich nicht so überzeugt.
Rakete besteht aus einer 1 oder 1,5 Liter PET Flasche ( Mineralwasser ) einem halben Tennisball auf den Boden geklebt ( als Landungsdämpfer ) 3 Leitflügel aus Pappe um den Flaschenhals verteilt und einen Gardena Anschluss auf das Gewinde geschraubt.
In die Flasche kommt ca. 200ml Wasser.
Dann kommte eine Startrampe auf die der Gardena Anschluss aufgesteckt wird. Über die Startrampe wird mit einem Kompressor ca. 3 bis 5 bar Druck in die Flasche gegeben.
NAch dem Ausslösen treibt der Druck das Wasser aus der Flasche - Die Rakete fliegt je nach Füllmenge und Druck ca. 50m hoch.
Ein Start kostet 200ml Wasser und den Strom vom Kompressor.

Also kann beliebig viel geflogen werden, wenn denn die Raketen die Landungen unbeschadet überstehen, was meist nicht der Fall ist.
Da hat sich inzwischen ein Kreislauf eingestellt...
- Start
- Landung
- Einzelteile einsammeln
- in die Hütte zur Reperatur
- Wasser tanken
- nächster Start
Das ist dann wirklich ein Win Win Effekt.
Wir Modellflieger haben Pause und könne bisschen Entspannen und die Kids sind am Rennen und haben ganz offensichtlich auch noch einen riesigen Spass daran.
Inzwischen finde ich die Wasserraketen das beste Bastelprogramm das wir bisher hatten.

Spätestens hier, nahe am Ende des Programms muss die Info kommen, das die Kids gerne auch an einem Wochenende noch mal zum L/S Fliegen kommen können, wenn sie denn wollen.
Da sollte man dann auch bisschen das Gespräch mit den Eltern suchen, um evtl zu erkennen, wo schon ein gesteigertes Intesesse oder klare Absichten vorhanden sind.

Es ist uns keine Option eingesfallen, noch mehr zu erleichtern.

Für die Kids, die weiterhin noch kommen ( das ist manchmal 0, eines, oder max. 2), haben wir eine Whats App Gruppe eingerichtet, in der alle Lehrer und alle Schüler vertreten sind.
Da wird gefragt, ob ein Lehrer oben ist ( oben ist unser Flugplatz, liegt auf einem leichten Hügel), oder meine Kollegen und ich scheiben rein, wenn wir hoch fahren.
Im Moment sind in der Gruppe aktuell noch 2 Anfänger vom letzten Jahr - dieses Jahr ging leider noch nix, aber sobald es weiter geht bekommt es jeder mit.
Aktueller Status der Beiden: Landen klappt schon ganz.

Meine Vorgehesweise beim L/S Fliegen:
L/S fliegen nur in Sicherheitshöhe
Erst nur die Richtung - Thema auf sich zu fliegen
Dabei will ich von meinen Schülern gerade Linien geflogen sehen, um zu sehen, ob sie auch äussere Einflüsse korrigieren, bzw. eine Kurve sanft einleiten aber konsequent beenden.
wenn das klappt kommt die Höhe dazu
wenn dann die ersten sauberen Kurve geflogen werden dürfen sie auch mal nach Lust und Laune am Himmel herumgeigen.
dann wird geübt und geübt um Routine zu bekommen, dabei werden auch die ersten Starts aus der Hand mit Steigflügen genacht
Ich kann mit meiner Anlage das Schülersignal übersteuern, ohne umzuschalten
Bei diesen Routine Übungsflügen geb ich dann gern mal bisschen Quer, um den Flieger aus der Bahn zu bringen.
Dabei merk ich dann recht schnell, ob der Schüler entsprechend und vor allem schnell korrigiert.
Dann mach ich ab und an Höhe und Quer ins Eck, um die Jungs zu überraschen und das sie schnell den Flieger abfangen müssen.
Wenn das gut klappt fangen wir an mit tieferen Platzüberflüge.
Daraus resultiert dann die erste Landung, aber ohne diese beim Schüler anzukündigen. Geht eigentlich ganz entspannt und die erste Landung geschieht mehr aus Zufall und ohne Angst davor.
Danach werden dann verstärkt Landungen geübt.
Flieger starten, ganz kuzer Steigflug damit eine ausreichende Höhe erreicht wird, Motor aus und landen.
Anfangs noch mit Ansage und verbaler Einteilung des Landeanflugs, dann nach eigener Einteilung.

Bis zu diesem Stand ist in der Regel keine Reperatur am Flieger nötig, weil immer ein Lehrer eingreifen kann.

Gruss Klaus
 
es kann nur einen geben oder entweder oder....

es kann nur einen geben oder entweder oder....

Hallo Klaus,

auch wenn es hier im Fesselflugforum wohl eher um Fesselflug und seinen Nachwuchs gehen wird, wie anders wo halt um das RC-Fliegen oder Schiffchen bauen usw. - geht es letztlich um die Jugendarbeit und die Erfahrungen, die jeder gesammelt hat und weitergeben kann.
Und da macht es sich gut, wenn man über den Tellerrand schauen und sich mit dem Nachbarn austauschen kann.
Euer Raketenprojekt finde ich Klasse und werde mich damit auch näher beschäftigen! Ist bestimmt ein guter Ausgeich und eine gute Erfahrung - nicht nur für die Kinder.
Aber wenn Du andeutest, falls es nur um Fesselflug-AGs geht wäre es nicht Deins, weil du RC-Fliegen im LS betreiben willst, ergibt sich für mich die Frage: Wieso machst Du dann was mit Raketen??

Provokativ gestellt... Aber im Ernst, ich bin bei mir auch der einzige Fesselflieger. Der auch ab und zu RC fliegt und das mehr als ein UND sieht. In der AG werden Balsagleiter und auch Freiflugmodelle sowie dann Fesselflieger gebaut. Wir gehen auch, wenn alles klappt, zu Wettbewerben im Freiflug...

Da der elektrische Fesselflug an der Schule im Ort betrieben werden kann, also nebenan auf dem Sportplatz, kommt das mir als auch Fesselflieger sehr entgegen: Kein großer Transport der Kinder und Materialien... Selbst mit dem gebaute Freiflieger müssen wir auf den Modellflugplatz, da sich sonst kaum Möglichkeiten bieten. Und Handstarts mit der Gefahr des Geländer- und Zaunkontaktes ist auch nicht so mein Ding…

Es geht darum, den Kindern etwas zu bieten wo sie, wenn sie sich darauf einlassen, etwas lernen und auch Spaß haben. Ob sie dann dabei bleiben? Ich weiß es vorher nicht. Aber meine Erfahrung sagt, wie vorher schon geschrieben, wenn sie nicht nur einen Tag beschäftigt werden , sondern es kontinuierlich passiert, bleiben sie länger dabei und dann vielleicht auch einer eher "hängen".

In einer Bastelstraße wirst du wohl nicht in ein, zwei Stunden eine Fesselflieger oder RC-Flieger bauen können (Gut, einfach mit einem gut gefrästen Teilen und Sekundenkleber gebaut vom Experten vielleicht schon - aber ungeübte Kinder?). Deshalb Balsagleiter und daneben, wie bei Euch RC- oder eben Fesselfliegen als Angebot.

Es geht hier in dieser Rubrik eindeutig in erster Linie um Fesselflug - aber eben auch um den Erfahrungsaustausch über die Arbeit mit den Kindern.
Da kann man für alle Sparten was lernen, denke ich.
Ich glaube dran – sonst hätte ich es nicht angestoßen…
… und ich freue mich, auch von Euch was zu lernen…

Viele Grüße!
Rainer
 

f4bscale

User
Ich hatte schon gedacht, ich mach was falsch bei meiner AG-Arbeit. Wenn man die zusammengefasste Tätigkeit der aktiven Jugendarbeiter liest, kann schon die Frage aufkommen "Und wann baut ihr Flugmodelle?"
Ich habe ehrlich gesagt in den wöchentlichen zwei AG Stunden kaum Zeit für Wurfgleiter oder ähnlich gelagerte Projekte. Meine AG läuft unter dem Namen "AG Fesselflug". Da werden Fesselflugmodelle gebaut und eine Menge handwerklicher Fähigkeiten erlernt. Bei gutem Wetter wird gleich auf dem Schulsportplatz geflogen. Im vergangenen Schuljahr hat es einer der Schüler sogar geschafft, einen KUKI fertigzustellen. Wie gesagt, ich hatte und wollte bisher keine Baukästen. Auch Geduld gehört zu den Dingen, die meine Schüler lernen. Die Werkstatt muss nach der Arbeit sauber sein. Ein Punkt, der viel Kraft erfordert. Für mich ist das Bauen von Modellen nur der Gegenstand an dem gelernt wird.
Wenn dann irgendwann einer beim Modellflug bleibt, ist das etwas ganz besonderes. Bisher sind das nur wenige, und die sind gute RC-Piloten und Modellbauer. Einige Arbeiten in der Flugzeugindustrie oder haben eigene Firmen und erinnern sich heute an eine gute Schulzeit mit der Arbeitsgemeinschaft. Wenn Lob und Unterstüzung von den Eltern kommen, weiß ich wieder, es war nicht falsch die zwei Stunden mit den Kinder zu verbringen.


Wolfram
 

mannikla

User
Hallo,
@ Reiner

ich mach mir auch weiterhin Gedanken um die Jugend / Anfänger.
Nur nicht mit dem Schwerpunkt Fesselflug. Unser Ferienprogramm wird vom ganzen Verein getragen und da ist nun mal RC Flug das Thema.

Raketen sind es einfach in der Entwicklung geworden - früher waren es auch Balsa Gleiter. Aber die Raketen sind bei den Kids echt der Renner. Wenn die geflogen werden ist aber auch echt der Teufel los. Da sind die Kids richtig mit Euphorie dabei, Und es ist ja nur ein Teil vom Feriebprogramm. Aber dafür haben wir auch nur ca. 2 - max. 3 Stunden.

Die Fesselflug Gleiter interessieren mich. Vieleicht lässt sich da etwas ableiten, was kostengünstig und trotzdem in 2-3 Stunden zu realisieren ist.

Gruss Klaus
 
mir ging es ebe um das UND...

mir ging es ebe um das UND...

Hallo Klaus, wir sind uns da vollkommen einig - jeder hat so seine Spezialdisziplinen und Schwerpunkte und Erfahrungen...
Und wenn bei Euch der ganze Verein da mitwirkt, ist das eine besondere Sache, die nicht genug gewürdigt werden kann.
Aber wie man auch an Wolfram sehen kann, gibt es selbst im Fesselflug bei der Jugendarbeit einige sich unterscheidende Vorgehensweisen:
Er arbeitet von vorherein aktiv und zielgerichtet auf das Fesselfugmodell und das Fliegen des selben hin, während ich sage, mir geht es um Fesselflug, aber auch um das Drumherum, wie Balsagleiter, Freiflieger und dann die Fesselflieger. Aber auch Bastelstraßen in der Schule oder eben auch um einen Bastel- und Erlebnisnachmittag in einem Kinderreim. Oder auch um den Besuch eines Segelflugklubs oder auch um den Besuch eines Museums, wie das auf der Wasserkuppe mir einer sehr großen Abteilung Modellflugmodelle aller Sparten... Jetzt habe ich ein AG-Mitglied, das eine RC-Schaumwaffel geschenkt bekommen hat... und die fliegen lernen will…
Und meine AG-Mitglieder aus dem 2. Jahrgang waren dabei, ihre KUKIs fertig zu stellen - Tragfläche fast alle zum Bespannen bereit und Rumpf auch fast komplett zum Lackieren oder Bespannen... und dann kam Corona...
So hat jeder seinen Weg... Und es ist keiner falsch:
Jeder beschäftigt sich mit der Jugend, will mit ihnen aus unserer Sicht eine sinnvolle Freizeit gestalten und ihnen versuchen was von unseren handwerklichen Kenntnissen und Werten beibringen.

Und, das ist meine feste Überzeugung: Es gibt nicht zu wenig Jugendliche, die Interesse hätten. es gibt viel zu wenige, die sich aktiv mit der Jugend beschäftigen wollen und dann alles Mögliche an Gründen haben bis auch dahin, dass niemand dabei geblieben wäre... Aber das hängt von der Sichtweise und den Zielen ab, die man verfolgt.

... und wenn ich die letzte Zeit unseres Forums betrachte: dann sind mit Dir wohl drei neue oder Wiedereinsteiger, die das mit dem Fesselflug zumindest mal probieren wollen....

Was wollen wir mehr?
Und was Wolfram betrifft, sind wir gemeinsam aktiv dabei, in der Jugendarbeit etwas zu verändern, also sie isbesondere im uns auch den Fesselflug wieder stärker zu etablieren. Und da gibt es eben die heutigen Bedingungen (außerhalb von Corona-Zeiten), die uns entgegen kommen können:
1. Für alle Sparten: Die Ganztagesschulen und die Ganztagesbetreuung an den Schulen – die Schulen suchen nach Arbeitsgemeinschaften, um die Kinder betreuen zu können.
2. Der Fesselflug kann auf einem begrenzten Raum, sehr sicher bei richtiger Handhabung und elektrisch betrieben IM ORT durchgeführt werden – also AN DER Schule...
Und da machen wir viel gemeinsam, trotz teilweiser unterschiedlicher Auffassungen über die Wege im Detail…

Insoweit freue ich mich auf jeden Beitrag auch von Dir und Interessierten, der uns bei der Jugendarbeit weiter bringt.

AXO: Der Schleuderfesselflieger stammt aus der Feder von Sebastians (Rennsemmel´s) Vater, wenn ich mich richtig erinnere. Sebastian wollte mir eine Zeichnung schicken, um ihn vielleicht auch als Frästeilesatz mit Steuerdreieck und einfachem Griff so fräsen zu können, dass er in kürzester Zeit auch auf einer Bastelstraße mit den altersmäßig/handwerklich geeigneten Jugendlichen gebaut werden können.
Um nicht wieder hin und her suchen zu müssen, habe ich mir erlaubt, dass Modell und eine Skizze, beides im diesem Thread ein paar Seiten weiter vorn als Beiträge von Rennsemmel enthalten, als Screenshorts hier noch miteinzubauen.

Ich hoffe, es klappt: Ich bin mir sicher, dass es klappt mit der Aktivierung der Jugendarbeit, aus meiner Sicht vor allem mit der im Fesselflug ;)) !
Grüsse!
Rainer
 

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f4bscale

User
Da war doch noch etwas in meinem Keller versteckt. Zum Interesse wecken gut geignet. Da gab es in den 60-zigern ein Hubschrauberspielzeug. Ich habe es wieder ausgegraben und die rein mechanische Steuerung durch eine RC-Anlage ersetzt.

https://www.youtube.com/watch?v=As8eCjL6Kg8

Es ist nicht einfach, über den Schraubstockberg am H, zu landen. Nach einiger Übung habe ich es auch geschafft.

Ihr habt recht, ein wenig Abwechslung in der AG-Arbeit kann nicht schaden.

Wolfram
 
Es wurde mal wieder gefflogen...

Es wurde mal wieder gefflogen...

Es ist zwar durch Corona alles still geworden, keinen Bauaktivitäten mehr in der Schule und die Kinder weit verstreut...
So baue ich in der Schule die 5 KUKI´s Stufe für Stufe weiter und die „Spatzen“ auch, bis sie alle wieder kommen. Und wenn sie nur die letzten Teile montieren und so ihren Fessel- bzw. Freiflieger fertigstellen. Rumpf, Fläche und Leitwerk sind ja schon im Rohbau fertig...

Da ich meine drei "Trainigs-" KUKI´s schon seit einiger Zeit fertig habe, konnte ich schon gestern und dienstags und mittwochs mal mit Zweien meiner Jungs zum Einzeltrainig antreten.
Und es hat geklappt! Alle drei KUKI´s wurden von beiden geflogen - ohne Bruch. Bisher waren sie im letzten Jahr „nur“ das E-Brett drei-, vier Mal geflogen...
Dafür hat es jetzt prima geklappt.

Zum Neustart habe ich mir die Hinweise von Wolfram zu Herzen genommen, auch wenn wir hier keine Bitumen oder Betonpiste haben.
Wenn das Modell ausgewogen ist und die Leinen stimmen, steht der Pilot im Kreis, der Helfer hebt das Modell auf Schulterhöhe, um die horizontale Stellung des Höhenruders zu prüfen. Dann soll der Pilot mit dem Hinweis, nur den ausgestreckten Arm mit "arretierter" Faust heben und senken, um selbst zu sehen, wie das Höhenruder reagiert. Dabei kann man auch sehen, dass der Arm gehoben oder gesenkt wird, OHNE dass sich das Höhenruder bewegt... Ich hätte das nicht geglaubt, aber das war in einem Fall so, obwohl mir der Pilot beschwor, die Faust in einem festen Winkel zum Arm „arretiert“ zu haben....
Dann wurde das Modell abgesetzt und es wurden erst knapp eine Runde am Boden Rollen geübt... Auf Bitumen und Beton geht das ganz prima... Im Gras nicht ganz so gut. Ging auch nur mit leicht gezogenem Höhenruder (doch vielleicht noc größere Räder...?)
Die Starts verliefen und die Flüge war letztlich auch recht gut...
Sie können schon stolz auf sich sein ich bin es auf jeden Fall!
Na, dann arten wir auf schönes Wetter und die nächsten Flüge. Vielleicht kommen die anderen drei Fesselflugkandidaten auch noch zum Fliegen…
Grüße!
Rainer
 

f4bscale

User
Von mir ein Tipp zum Rollen auf Gras. Die Räder sollten 55 bis 60mm Durchmesser haben. Das reicht oft für normal gemähten Rasen. Höhenruder leicht gezogen genügt vor allem bei geringer Rollgeschwindigkeit nicht. Je schneller das Modell rollt, desto weniger Höhenruder ist nötig. Ein wenig Lenken um die Hochachse des Modells sollte man auch üben.
Wie geht das den? Werden einige Fragen.
Der Arm wird in horizontaler Richtung bewegt, so das über die Leinenführung am Ranbogen das Modell gelenkt wird. Bewegung in Flugrichtung - das Modell dreht nach außen- Bewegung gegen die Flugrichtung dreht das Modell nach innen. Dabei kann man durch gefühlvolles Verändern der Drehzahl des Motors die Bewegung unterstützen.

Wolfram
 
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