C.B. 26

Waltair

User
Hallo Mario,
du darfst den Heißsiegelkleber aber gerne gezielt einsetzen.
Du musst die Bespannung nicht am ganzen Gestell festbügeln.
Das Festkleben übernimmt später der Lack.
So habe ich meinen Rumpf mit einem Stück Stoff einschlagen können und diesen nur auf dem Rückengurt(um den Lappen erstmal zu fixieren), an den Schnittkanten zum Sperrholz und dann am untersten Bauchgurt angeheißsiegelt.

1910 linkes HLW.jpg

Dann die Klebenähte lackiert und erst nach deren Trocknen das Vlies gespannt.
Jetzt kannst du das Gestell immer noch unter dem gespannten Stoff verdrehen, ausrichten und so Verzug vermeiden.
Zum Schluss verklebt der Lack das Vlies mit dem Gerippe.

(Link zu meiner Anleitung)

Aaaaaaber, du hast eine hohle Tragflächen-Unterseite. Also fürchte ich, du musst dort das Vlies vorm Spannen an die Rippen kleben.
Das besteht mir bei meinem aktuellen Projekt auch gerade bevor.
Eine Hilfe müsste es sein, dass dem Heißsiegelkleber eine geringere Temperatur reicht, als welche das Vlies später in den Rippen-Feldern verträgt.
Sollte eine*r der Mitlesenden da Erfahrung haben, bitte ich auch für mich um Hinweise.

Weiterhin viel Erfolg
VG Waltair
 

Waltair

User
Hallo Mario,
da bis jetzt keiner Erfahrung zu hohlen Tragflächenunterseiten beizusteuern hatte :confused:, kommen jetzt meine.
Ich habe extra Oratex Heißsiegelkleber gekauft :cry:. (Hätte ich mal lieber den billigeren Ponal genommen).
Bei einem Flügel hat es auch ganz gut funktioniert :).
Beim 2. Flügel hat sich jedoch die Verklebung bei jeder 2. Rippe ganz oder teilweise gelöst :mad: nachdem ich das Gewebe mit dem Bügeleisen gespannt hatte.
Die Klebkraft auf den Rippen aus 1mm Sperrholz (ohne Aufleimer) war zu gering. Ich hatte jedoch keine Lust den Flügel noch mal und mit neuem Tuch zu bespannen.
Also habe ich die Bespannung mit weißem Nähgarn an den Rippen festgenäht und anschließend lackiert.
Dadurch habe ich auch gleich schöne Grenzschichtzäune errichtet. :D
750 vernäht.jpg

Ich möchte dir also empfehlen zumindest im hohlen Bereich Rippenaufleimer anzubringen, um die Klebefläche der Bespannung zu vergrößern.
VG Waltair
 

redpyle

User
Vielen Dank Waltair für das teilen deiner Erfahrungen!
Ich werde dazu auch noch einige Tests machen. Bisher habe ich das Seitenleitwerk bespannt und bin super zufrieden damit. Kein Verzug , keine Wellen und dank der aufgedoppelten Wurzelrippe auch dort kein Verzug. Alles sieht perfekt aus:

20190317_172553.jpg

20190317_172526.jpg

20190317_172355.jpg

20190317_172421.jpg

Weiter habe ich auch eine Erprobung in Sachen Festigkeit und Reparatur gemacht. Ich habe mit dem Finger eine recht große Beule reingedrückt (bist kurz vorm Reißen des Vlies) und diese anschließend mit nachbügeln und erneutem auftragen von Parkett-lack wieder so gut wie unsichtbar gemacht. Echt erstaunlich wie strapazierfähig dieses Vlies ist. Aber seht selbst:

20190317_172626.jpg

20190317_172630.jpg

20190317_172712.jpg

20190317_172841.jpg

20190317_172846.jpg

20190317_173254.jpg

Gruß, Mario
 
Vlies und seine Festigkeit

Vlies und seine Festigkeit

Gegen stumpfen Druck (Finger) ist es ziemlich fest.
Wenn eine Landung auf einem Stoppelfeld, oder noch schlimmer, einem abgeernteten Rapsfeld durchgeführt wird, wars das mit der Festigkeit von Polyestervlies.
Dann hat das Vlies auch seine Löcher, Kratzer und Risse.
Ganz wichtig und zu beachten ist auch die „Faserrichtung“. Hatte das mal bei einer einer Filoufläche nicht beachtet. Nach jeder Landung hatte die Fläche in Flugrichtung Risse. Einmal hatte ich auch ein extrem leichtes, sehr dünnes Vlies verarbeitet – dann lieber eine solide Papierbespannung.

Vielleicht ist auch eine Kombination von leichtem Papier und leichtem Vlies gut, oder wird das zu schwer?

Gruß
Andreas
 

redpyle

User
Es ging wieder etwas voran.
Aber die Prozedur ist schon sehr aufwändig. Ich habe in 4 Std. Arbeitszeit das Servo eingebaut, verkabelt, eine Anlenkung gebaut, die Fläche bespannt und mit Aqua-Clou lackiert. Ganze 4 Stunden! Bügelfolie ginge halt viel schneller. :rolleyes:
Aber es soll ja schön werden. Also so die Reihenfolge:

Die Fläche wiegt unbespannt 214g

20190409_174005.jpg

dann die Kanten mit Heißsiegelkleber einstreichen, antrocknen lassen und das Vlies anheften.

20190411_170647.jpg

Nach dem Heften müssen ja wie schon mal erwähnt die gehefteten Stellen mit Clou fixiert werden, damit diese sich beim Bügeln nicht wieder lösen. Das ist besonders auf der Flächenunterseite wichtig, da dort das Profil ja wie soll ich sagen "negativ" ist, also das Vlies im gespannten Zustand nicht aufliegen würde. Dann kann mit Fön und Bügeleisen gespannt werden. Ich habe mich erst mit dem Fön Stück für Stück abwechselnd Ober- und Unterseite Vorgespannt und abschließend mit dem Bügeleisen nachgebügelt um Verzug zu vermeiden.

20190411_173303.jpg

Dann hab ich alles mit Aqua-Clou bepinselt.

20190411_175301.jpg

Und zum Schluss noch mal auf die Waage:

20190411_180906.jpg

20190411_181053.jpg

24g wiegt die Bespannung einer Fläche.

20190411_181847.jpg

Hier nochmal die "negative" Unterseite:

20190411_181128.jpg

Merke:
An den Rudern sollte man ein Spaltmaß von ca. 0,5mm nicht unterschreiten. Ich habe zu genau gebaut :rolleyes: und nach dem Bespannen hat das Vlies am Ruder gestriffen. Das konnte beigeschliffen werden, wäre aber vermeidbar gewesen. Schau mer mal ob's bei der zweiten Fläche ohne schleifen klappt.....


Grüßle, Mario
 

redpyle

User
Hallo zusammen,
es ging wieder etwas weiter. Alle Komponenten sind verbaut und einprogrammiert. Der Bajonettverschluss an der abnehmbaren Nase ist (bis auf die Verriegelung) ebenfalls fertig. Die Tragflächen sowie Leitwerke sind mit Vlies bespannt und einsatzbereit. Der Rumpf ist (bis auf die Nase) fertig mit Balsaleisten beplankt und wartet aufs bespannen. Nun dazu habe ich noch keinen richtigen Plan, der Rumpf hat im Bereich der Tragflächenübergänge einige knifflige Rundungen und ich vermute, in einem ganzen Stück kann ich den Rumpf nicht bespannen. Darüber werde ich noch etwas nachdenken müssen. Aber hier kommen mal ein paar Bilder:


20190501_135414.jpg


20190501_135505.jpg


20190514_220423.jpg


20190514_220606.jpg

(Auf dem letzen Bild ist der Bajonettverschluss nicht ganz verrastet. Darum ist die Nase verdreht ;) )


Ich versuche bis zum Vatertag fertig zu werden. We will see......

Gruß, Mario
 

redpyle

User
Sie fliegt!!!

Am Vatertag war es soweit, ich habe Sie ihrem Element übergeben. Geschätzter Schwerpunkt bei 30%, kurzer Rudercheck und einfach in den Wind geschoben: sie gleitet wunderbar. Die Ruderfolgsamkeit ist ebenfalls Prima. Ich habe dann 15 gr. Blei aus der Nase genommen und jetzt passt alles. Wo der Schwerpunkt jetzt genau liegt werde ich noch ausmessen. Dann kann die Nase verkleidet werden und gut is. Alter Schwede war ich Happy, Thermik hat sie auch gleich gefunden. Hier die Bilder zum Erstflug:


1.jpg


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Jetzt müssen in die Konstruktion noch ein paar kleine Änderungen und Anpassungen einfließen, damit sie einfacher zu bauen wird und vielleicht etwas robuster. Denn alltagstauglich ist sie in dieser Form ganz und gar nicht. Unfassbar oft habe ich beim Bau mit meinen Pratzen die fragilen Balsaleisten eingedrückt.

7.jpg

Und die Bespannung mit Vlies ist zwar schön und antik aber wahnsinnig aufwändig.

Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Ein traumhaftes Flugbild.....

3.jpg

PS: Vielen Dank Marko für deine Unterstützung!!!



Gruß, Mario
 
Mario und Marko,
vielen lieben Dank für die schönen Fotos und für das schöne Projekt .....


DANKE


ich hatte den anderen Thread gelesen und war (ja eigentlich doch nicht) erstaunt das erst mal wieder jeder zuerst die Dollarzeichen in den Augen hat ....


schön das ihr beide euch gefunden habt und ein tolles Projekt verwirklicht habt ....
 

Langenohl

User †
Sie fliegt!!!



Jetzt müssen in die Konstruktion noch ein paar kleine Änderungen und Anpassungen einfließen, damit sie einfacher zu bauen wird und vielleicht etwas robuster. Denn alltagstauglich ist sie in dieser Form ganz und gar nicht. Unfassbar oft habe ich beim Bau mit meinen Pratzen die fragilen Balsaleisten eingedrückt.

Anhang anzeigen 2139003


Die rechteckigen Rumpfgurte sollten besser mit den Schmalseiten nach innen/außen angebracht werden, um 90 Grad gedreht zu Deinem Verfahren. Dann halten sie seitlichem Druck erheblich besser stand.
 
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