CARF YAK 55 SP 3.3m 40% `Wenn ein Flieger aus 2005 seinen Erstflug 2018 erlebt!´

Hallo geschätzte RC-Network Gemeinde!

Ich möchte Euch gerne einen Baubericht der besonderen Art vorstellen.
Im April 2016 habe ich hier in der Börse ein Angebot über eine neuen Bausatz CARF YAK 55 SP 3.3m 40% gefunden. Ansprechende Bilder haben mich neugierig gemacht:
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Nach drei monatiger Verhandlung ging es dann endlich auf ins 400km entfernte Balingen! Ein sehr freundlicher Empfang, ein Fachsimpeln über die Fliegerei und schwupp war die YAK auch schon eingeladen.

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Daheim angekommen ist aufgefallen, dass diese YAK im Jahre 2005 hergestellt wurde! Also schon ein stolzes Alter für ein solches Modell. Weiterhin habe ich bemerkt, dass in der Garage gar kein Platz für ein weiteres Modell zum lagern ist... Kurzerhand wurde das Esszimmer der Großeltern gekapert und die neue YAK auf dem Esstisch zwischengelagert:

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und für die Sommerzeit eingelagert:

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Während des Sommers 2016 konnte ich mir dann viele Gedanken machen, wie die neue YAK aufgebaut werden soll. Folgender Entschluss wurde gefasst: Es soll wieder ein RC-Network Flieger wie meine 35% Krill Extra werden. Das heißt so viele Teile wie möglich sollten aus dem Forum gekauft werden. Fast tägliche RC-Network Börsen besuche waren angesagt, bis alle Komponenten zusammen waren. Schlussendlich hat dies folgende Ausstattung ergeben:

CARF YAK 55 SP 3.3m 40%
Motor: ZDZ 180 B2RV-J Champion (einzigstes Teil was schon vorhanden war)
Schalldämpfer: Krumscheid KS 95
Luftschraube: Mejzlik 32x12 2-Blatt
Powerbox Competition SRS
Powerbox Zündungsschalter
Powerbox Smokepumpe
Servos:
9x Servos Futaba S9157; Querruder (6x), Seitenruder (3x)
2x Hitec 7990M; Höhenruder
1x Hitec 5645; Gas
Akkus: Turnigy LiFe 2100mAh (3x)
Empfänger: Jeti Rsat2 (2x)
Tank: Richter Tankverschlüsse mit Hohes-C Flaschen (2x)
Räder: DUBRO 140mm

Alle Teile aus dem Forum und von netten Fliegerkollegen erworben!

Doch was macht diesen Baubericht so besonders? Wer sich mit den CARF Modellen aus dieser Zeit auskennt sieht sofort, dass die Tragflächen nicht wie heute gewohnt mittels Steckungsrohr an dem Rumpf befestigt werden. Nein diese wurden mit längeren Holmen versehen, welche sich gegenseitig in die gegenüberliegende Fläche steckten. Das heißt der Rumpf ist "schwimmend" zwischen die Tragflächen geklemmt. Dies bereitet jedoch Schwierigkeiten beim Aufbau des Modells wenn keine helfende Hand dabei ist.

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--> Der Entschluss stand fest: Umbau auf Stand 2018!

Das heißt im Einzelnen:
- Umbau Flächensteckungssystem von Holmsteckung auf 60mm Kohlefaser Rohrsteckung
- Umbau Höhenleitwerksteckung von 19mm Aluminium Rohrsteckung auf 25mm Kohlefaser Rohrsteckung
- die Möglichkeit die EWD der Tragflächen sowie die EWD des Höhenleitwerks einzustellen (wie bei F3A Modellen) soll beibehalten werden
- Die Motorhaubenbefestigung auf heutigen Standard umändern (geschraubt und nicht geklemmt)
- Alles auf absoluten Leichtbau auslegen

Im Winter 2016 ging es dann los mit bauen. Ich habe alle Bauschritte umfangreich dokumentiert und wenn Interesse besteht, werde ich meinen Bericht ausführlich weiterführen.

Folgende Punkte folgen:

1 Gewichtsberechnung mit Komponentenvorstellung
2 Antriebsstrang mit:
2.1 Motoreinbau
2.2 Ansaugtrichter Herstellung (Form bauen und Teile laminieren)
2.3 Schalldämpfer Einbau
2.4 Krümmer Löten mit Smoker Vorwärmung
2.5 Gasservo & Choke Einbau
2.6 Motorhaubenbefestigung ändern & Lüfteratrappe mit Luftführung herstellen
2.7 Treibstoffsystem und Smoke Einbauen
2.8 Spinner mit Verlängerungsring herstellen (Form bauen und Teile laminieren)
3 Hauptfahrwerk
4 Seitenruder und Heckfahrwerk
5 Höhenleitwerk mit Steckungsumbau sowie Steckungshülsen Herstellung
6 Tragfläche mit Steckungsumbau
7 Kabinenhaube
8 Anlageneinbau
9 Einfliegen

Grüße Daniel
 

Frank 300

User gesperrt
Hallo,

wie realisiert du das, Holm raus und Hülse rein?
Warum machst du das, es hat doch funktioniert?

Ich hoffe die Fahrwerksaufnahme ist besser verklebt als in der 2,60m..
das war wie üblich bei Carf, nur mit eingedickten Harzrauben rein geklatscht!

Gerade bei dem Yakfahrwerk, was null Energie aufnimmt, war das ein
riesen Schwachpunkt ...das Brettchen reisst einfach raus.. wo die Radschuhe hin gehen, brauch ich dir
sicher nicht zu sagen ...

War aber sonst ein toller Flieger...schade das Carf ihn nicht mehr ( mit ein paar Verbesserungen )baut!

Gruss Frank
 
Eine klasse Idee wie ich finde! Ich lese auf jeden Fall auch mit!! :)
Ich fliege auch die 2,60m Yak und kann ebenfalls nur sagen eine richtig geniale Maschine! Wirklich schade das diese nicht mehr gebaut wird!
Mit der 3,30m Variante wirst du sicherlich eine Menge Spaß haben! Oder du hast ihn wahrscheinlich schon!? ;)

Viele Grüße
Chris
 
Frage und Antwort

Frage und Antwort

Hallo Zusammen,

@Frank 300: "wie realisiert du das, Holm raus und Hülse rein?"
Ja! Im Kapitel 6 wird dies dann ausführlich gezeigt. Die Holme kommen weg und dafür eine Hülse rein. Das "alte" System hat zwar funktioniert, jedoch war der Aufbau recht umständlich. Eine Fläche alleine hat im Rumpf nicht gehalten, es mussten immer beide gleichzeitig "eingesteckt" werden. Das ist auch gar nicht so einfach mit solch großen Tragflächen und man benötigt immer zwei Mann.

"Ich hoffe die Fahrwerksaufnahme ist besser verklebt als in der 2,60m"
Die Verarbeitungsqualität des Bausatzes ist sehr hoch! Alle Teile waren sauber verklebt und oftmals mit Kohle Rovings verstärkt. Siehe kommende Bilder! Ich werde immer den Ausgangszustand zeigen und was ich nachgearbeitet habe.

@Chr155: "Wird bei Punkt 3. Das Fahrwerk getauscht?"
In diesem Kapitel wird es um die Befestigung der Radschuhe gehen sowie die Befestigung des Original-Fahrwerkes im Rumpf.

Grüße Daniel
 
1 Gewichtsberechnung mit Komponentenvorstellung

1 Gewichtsberechnung mit Komponentenvorstellung

Hallo Zusammen,

wie im Namen des Kapitels ersichtlich, stelle ich euch kurz die verbauten Komponenten mit zugehörigen Gewichten vor.

Als Antrieb kommt wie oben erwähnt ein ZDZ 180 B2RV-J Champion zum Einsatz. Es ist immer wieder toll einen Motor nagelneu aus der Schachtel zu nehmen:
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Zu Beginn werden alle Einzelteile gewogen:
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Ein ZDZ 180 wiegt ohne Zündung und ohne Schrauben: 3578g

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Die Zündung wiegt: 186g

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Und die Schrauben mit Zubehör wiegen: 198g

Als Dämpfer kommen Krumscheid KS 95 mit Smokeranschluss zum Einsatz:
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Richter Tankverschlüsse sind auch dabei:
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Zum ersten Mal kommt bei mir eine Powerbox Smokepumpe zum Einsatz. Bisher hatte ich die Smokepumpen immer selbst gebaut:
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Und die Futaba S9157 Servos warten auch schon auf den Einbau:
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Nach dem Wiegen aller Komponenten ergibt sich folgende Übersicht:

Bausatz:
Rumpf + Motorhaube: 3760g
Tragfläche links: 2444g
Tragfläche rechts: 2452g
Höhenruder links: 452g
Höhenruder rechts: 448g
Steckungsrohr Höhenleitwerk: 75g
Seitenruder: 290g
Kabinenhaube fertig verklebt: 500g
Fahrwerksbügel links: 293g
Fahrwerksbügel rechts: 288g
DUBRO Räder 140mm: 440g
Radschuhe links: 73g
Radschuhe rechts: 71g
Radachsen und Schrauben: 43g
Fahrwerkbefestigung im Rumpf: 33g CFK Platte mit 2 Schrauben
Heckfahrwerk: 85g

Antrieb:
ZDZ 180 B2RV-J Champion: 3776g
Abstandsbolzen: 69g
gedrehte Unterlegscheiben: 20g
Schrauben zur Motorbefestigung: 40g
Zündung: 186g
Spinner: 140g
Luftschraube (32x12 2-Blatt Mejzlik): 250g
Krümmer links + rechts: 245g mit Smokervorwärmung
Schalldämpfer (KS) links + rechts: 720g
Auspuffschellen (4x): 55g
PTFE Reduzierstück: 24g
Auspuffhalterung: 120g
Luftführung Motor: 75g
Flügel in der Motorhaube: 100g

Anlage:
Powerbox Competition SRS: 135g
Servos Futaba S9157 (10x): 720g
Hitec 7990M (2x): 180g
Akkus (3x) LiFe 2100mAh: 350g
Zündungsschalter: 26g
Jeti Rsat2 (2x): 18g
Ruderhörner: 78g
Kugelköpfe (20x): 28g
Verbindungsstangen Anlenkung (10x): 60g
Seilanlenkung: 30g

Tanksystem:
Richter Tankverschlüsse (2x): 90g
Tanks (2x): 130g
Tankventile (2x): 25g
Filzpendel (2x): 20g
Schlauch (3m): 30g
Flexschlauch für Kabelschutz: 40g
Powerbox Smokepumpe: 125g
Tankhalterung: 153g

Verkabelung:
Steckersicherungen (5x): 5g
Kabel (8m): 184g
Multiplexstecker (10x): 35g
Kabelhalter (10x): 15g

Kleinteile: 350g


SUMME: 20354g

In dieser Flugzeuggröße ist das ein super Gewicht. Diese Modelle wurden damals oft mit DA-150 oder ähnlichen Antrieben mit Resorohren geflogen. Da dürfte der ZDZ-180 mit dem Modell leichtes Spiel haben.

Grüße Daniel
 
2.1 Motoreinbau

2.1 Motoreinbau

Hallo Zusammen,

Für den Motoreinbau wurde die YAK zunächst gerade ausgerichtet und auf dem Tisch befestigt.
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Danach wurde der Motorspannt vermessen und festgestellt, dass dieser verdreht auf dem Motordoom geklebt wurde.
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Dies wurde dann korrigiert und die Motorbefestigungslöcher so gebohrt, dass der Motor mit entsprechendem Sturz/Seitenzug mittig aus der Motorhaube schaut.
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Im Anschluss wurde die Form des Motorspannts an die Lochposition angepasst.
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Für den ZDZ typischen Heckvergaser wurde im 3D ein ausschnitt berechnet, der eine einfache Montage bei minimalen Materialaustrag ermöglicht. Mit der resultierenden Zeichnung kann ganz einfach der passende Ausschnitt in den Motor Spannt eingebracht werden.
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Der Motorspannt wurde dann abschließend abgerundet und mit Kohlefaser verstärkt.
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Passende Abstandsbolzen mit dazugehörigen Unterlegscheiben wurde gedreht:
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Siese wiegen zusammen 69g:
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Hier ein Bild der Unterlegscheiben für innen:
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Die Abstandsbolzen werden mit Hilfe der Unterlegscheiben von innen an den Motorspannt geschraubt:
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So sieht das ganze dann fertig für die Motormontage aus:
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Und schon ist der Motor drin!
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Zum Schluss wurde die Zentrierschraube in die Probellernabe geschraubt. Dazu habe ich ein "Spezialwerkzeug" mit allen gängigen Lochbildern zum gegen Halten.
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Für die Anlenkung am Vergaser wird der Choke Hebel zunächst demontiert:
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Der Drossel Klappen Hebel ausgebuchst:
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Und dann ein neuer Hebel für Choke und ein Kugelkopf für Gas angebracht.
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Grüße Daniel
 
2.2 Ansaugtrichter Herstellung

2.2 Ansaugtrichter Herstellung

Hallo Zusammen,

weiter geht es mit dem Ansaugtrichter.
Zunächst wurde eine Zeichnung erstellt und entsprechend dieser, eine From aus Aluminium gedreht:
Ansaugtrichter ZDZ-180.PNG

Nachdem die Form eingewachst und die Gelschicht aus durchsichtigem Harz hart war, begann das Laminieren mit 90g Kohle:
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Nach dem Aushärten wird alles zum entformen in den Tiefkühler gepackt. Wenn alles kalt ist, springt der Trichter alleine von der Form:
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Danach entgraten, einen Flansch aus schwarzem GFK aussägen:
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und schließlich verkleben:
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Ein Trichter wiegt dann 10g:
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Und wird zusammen mit dem Vergaser an den Motor geschraubt. Die Größe ist so gewählt, dass dieser mit durch den Ausschnitt im Motorspannt passt:
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Grüße Daniel
 

Frank 300

User gesperrt
schön zu zusehen !

Wenn du ein Kasten in den Rumpf zb. aus Wabe gebaut hättest, wäre
das mit der Flachholmsteckung gegangen.

Dann kann man erst die eine Fläche rein schieben und dann
die andere...

Aber ich schau hier gerne zu ;)

Grüße
Frank
 
Frage und Antwort

Frage und Antwort

Hallo Zusammen,

@Frank 300: "Kasten in den Rumpf mit Flachholmsteckung"
Das wäre bestimmt auch gegangen! So kann man das auf jeden Fall auch machen.
Wenn du dann aber später das Gewicht von der heraus getrennten Flachholmsteckung siehst, verstehst du warum ich nicht noch mehr zusätzlich reinbauen wollte.

Grüße Daniel
 
2.3 Schalldämpfer Einbau

2.3 Schalldämpfer Einbau

Hallo Zusammen,

weiter geht es mit dem Einbau der Schalldämpfer im extra dafür vorgesehenen Dämpfer-Tunnel. Dieser Tunnel ist so groß und so lang, dass eigentlich jedes Schalldämpfer-System darin Platz finden sollte. Es wäre auch ohne Probleme möglich, die YAK mit Resorohren zu fliegen und das Dämpfersystem wäre immernoch komplett von dem rest der Anlage getrennt.
Es kommt eine weiche Befestigung mittels Schläuchen, in einem dafür eingebrachten Schalldämpfer-Spannt, zum Einsatz.

Dafür wurde ein 2 mm Sperrholz entsprechend ausgesägt, dass es in den Dämpfertunnel passt:
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Dann beidseitig mit Kohle beschichtet:
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Anschließend die Schlauchstücken eingesetzt, sowie die Dämpfer "Probe" gehalten:
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Für eine einfachere Wartung habe ich mich dazu entschieden, diesen Schalldämpfer-Spannt in das Modell von vorne sowie von oben zu schrauben.
Dafür wurden entsprechende Klötzchen angefertigt, die in das Modell geklebt werden, um Material für die unteren drei Holzschrauben zu haben:
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Für die oberen drei Holzschrauben wurde eine Verstärkung eingebracht. Dies geschah indem der Dämpfertunnel in diesen Bereichen vom Schaum befreit wurde und statt dessen Sperrholz einlaminiert wurde. Die Verschraubung geht nun direkt durch den Dämpfertunnel in den Schalldämpferspannt:
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Das ganze wiegt wie oben zu sehen ca. 66g. Um die Schalldämpfer dann montieren zu können, wurde für den Auslass ein Langloch in den Rumpf eingebracht:
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Dieser Bereich wurde dann verstärkt um ein Ausbrechen zu vermeiden:
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Damit die Dämpfer in Position gehalten werden und die Auslässe an Ort und stelle bleiben, werden diese mit einer Klammer fixiert. Die Klammer ist ebenfalls geschraubt, sodass alles im Servicefall recht schnell demontiert ist.
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Die Anschraubpunkte werden wieder in den Rumpf geklebt:
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Und schon sind die beiden Schalldämpfer eingebaut.

Grüße Daniel
 

Frank 300

User gesperrt
hast du das schon mal so praktiziert mit den Dämpferauslassröhrchen?

Wenn nein, wirst du jetzt die Erfahrung machen....was passiert .

.. ja Stefan ;)
 
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