Moin, Moin,
ich war schon lange nicht mehr aktiv in diesem Forum....und ich erzähle euch jetzt mal eine kleine Geschichte:
Vor kurzem sprach mich ein Vereinskollege auf dem Platz an. Er hatte festgestellt, dass wir eine leidlich aktive Aircombat Gruppe im Verein haben.
Er hatte einen EPA-Polenflieger aufgebaut und auch dabei und machte einige 'Fingerübungen' um zu sehen ob das klappt. Außerdem erwähnte er beiläufig, dass es am 20. Oktober ein Aircombat Treffen für EPA geben würde.
Ich hatte überhaupt keine Ahnung und noch knapp 14 Tage Zeit.......
. Dann schlugen erst die Neugier und danach der Ehrgeiz zu....
Nach umfangreicher Recherche der Regeln und der Polenbausätze entdeckte ich kurz vor der Verzweiflung einen Bausatz für die mir völlig unbekannte schwedische J22. Bestellt, schnellstens geliefert und in einem Anfall von Bauwut an drei Abenden fertiggestellt. Mein ältester Motor aus einer verschrotteten Schaumwaffel passte zufällig mit 56 g und 1180 kV genau in die vorgeschlagene Spezifikation. Servos einfach aus der alten Schaumwaffel.....
Erstflug mit ganz kleinen Ausschlägen und olala - was soll ich sagen: Die J22 geht rasant ab und senkrecht und fast ohne Geschwindigkeitsverlust durch Negativloops mit geschätzt 5 Metern Durchmesser und ist einfach nur fantastisch XD. Ein genauerer Blick auf das Profil erklärt dann auch warum. Sie hat es doch tatsächlich sofort nach dem Erstflug zu meinem 'Immer Dabei' Lieblingsmodell gebracht.
Die Ausschläge liegen wie vom Konstrukteur Thomas (hier 'Paratwa') empfohlen bei +- 6 mm für Höhe und +- 10 mm für Quer. Das passt super und mehr mag sie auch nicht so gerne ohne ungenau zu werden.
Im Verein hatte ich am 20. Oktober schon in meinem erste Heat einen Cut und dann war sie auch noch als Einzige ohne Schaden als Letzte in der Luft. Eine Frage jagte die nächste: Wieviele Zellen? Welche Kapazität? Was für ein Motor? Wie schwer? Und - ja - wichtig- ist alles in Übereinstimmung mit den ACES EPA Rules... na klar!
Eine Schrecksekunde aber gab es: Mit 12 Metern Beutestreamer (der war tatsächlich unglaubliche 12 mm breit) auf der Mitte der linken Fläche veränderte sich das Flugverhalten schlagartig - und auf voll gezogene Höhe kam erst mal gar nichts. Sie ging trotz Vollausschlag Höhe einfach weiter mit 45 Grad und Vollgas mit geschätzten 100 km/Stunde Richtung Grasnarbe. Da waren vielleicht noch 10 Meter Luft. Einen Meter oberhalb der Grasnarbe hatte ich sie dann auf Level (puuuuuhhhhh, schwitz), das hätte eine recht kurze Karriere für diesen Flieger sein können.
Es gab mal eine J22-B, hergestellt am 28.2.1945 (noch rechtzeitig) mit der Seriennummer s/n 22238 unter dem Höhenleitwerk, die später ohne Hoheitszeichen in einer Kunstflugstaffel flog und als Einzige rot lackiert war mit einem weißen Blitz an beiden Rumpfseiten. Sie war militärisch entkernt entsprechend schnell und bekannt als "Blixten" oder "J22 Röd", zu Deutsch 'Blitz' oder 'J22 Rot'.
sv.wikipedia.org
Meine J22 hat ist deshalb ganz einfach mit Edding rot angemalt und hat statt Hoheitszeichen den weißen Blitz an der Seite. Das ist zwar grauenhaft im Vergleich zu einer militärischen Variante mit Airbrush, Hoheitszeichen usw. - und es wird vermutlich die Semi-Scale-Freaks hier total abtörnen - aber ich denke in EPA sollte es so einfach wie möglich zugehen. Edding wiegt auch nichts und sie ist jetzt bei 380 Gramm. Ich habe eine 7x5 und 7x6 APCe ausprobiert. Mit beiden geht sie senkrecht ohne Ende. Jetzt ist eine 7x7 APC Sport drauf. Die dreht bei vollem Akku und 14,9 Ampere mit 11738 U/Min was bei 7 Zoll Steigung einer PSS (s. Aces WWII Rules) von 82166 ergibt (In WWII sind nur 72000!!! erlaubt :-))))
Das ist total geil und die Regeln geben es meiner Meinung nach her. Korrigiert mich bitte wenn ich hier falsch liegen sollte.
Es erfordert aber einen etwas empfindlicheren Gasfinger um über die 7 Minuten zu kommen. Das will ich morgen mal ausprobieren - das Wetter soll ja gut sein hier im Norden.
Ich bin jetzt total angefixt vom Aircombat und habe mir noch drei weitere J22 Bausätze besorgt - weil - das Glück wird nicht immer auf meiner Seite sein :-)
Ich kann nicht anders und werde auch in WWII einsteigen und habe dieses Forum nach den besten Modellen durchgekämmt.
Ich bin ein Holzwurm und kann/möchte keinen Schaum schneiden (der heiße Draht würde wahrscheinlich in meinen Fingern enden XD)
Ich brauche also einen Teilesatz für Schaumflieger, so wie dieser hier von Thomas und Florian oder einen Bauplan für ein reines Holzmodell.
Gemäß der Aussagen in diesem Forum sind die P39 von Martin Elmberg oder die YAK 9 von Timo aus Holz ohne Schaum aufbaubar und immer noch wettbewerbsfähig. Aber die haben glatte Profilunterseiten. Da ich gerne mal auf dem Rücken fliege und am liebsten ohne Geschwindigkeitsverlust um die Ecken heize brauche ich Kurven auch unter der Fläche ;-)
Daher bin ich jetzt auf die FW190A von Timo gekommen. Die gibt es ganz in Holz und mit Profil auf beiden Flächenseiten. Alle Erbauer äußern sich durchweg positiv bis begeistert, mit Ausnahme von denen die irgendeinen Fehler eingebaut haben. Die FW 190 Sie ist zwar schon Ende 2011 von Timo konstruiert worden aber wohl immer noch voll wettbewerbsfähig. Außerdem wollte ich schon als Junge eine FW 190 aufbauen, bin aber über den Balsa Rohbau nicht hinausgekommen.
Ich habe daher Timo gestern Abend eine PN geschickt mit der Bitte den Bauplan und drei Hauben zu erwerben.
Eine Spitfire oder Mustang fände ich auch super. Beide schaffen im Simulator einen Negativloop, was bei der ME 109 eher schwierig ist.
Ferner bin ich mit Thomas, dem Konstrukteur dieser wunderbaren J22, im Gespräch. Ich bin ihm für diesen genialen Flieger unendlich dankbar!
Er konstruiert, baut und fliegt nämlich auch 'reines Gold' für WWII'.
Bis demnächst, und passt alle auf euch auf...
Bernie