Ich muss da einfach mal was anderes loswerden.
Dass die Flügelsegmente außen einfach stumpf angeklebt werden ist konstruktiv ein Unding. Von hinten gesehen ist ca. 50% der Fläche einfach Segment an Segment geklebt. Ohne Kohleverbinder oder Verbinderclips. Da hätten selbst zwei parallele 5mmx3mm Kohlerohre bis nach außen einen dermaßen viel besseren Flieger gemacht. Das ist jetzt ja keine leichte Schaumwaffel. Ich habe da jetzt oben und unten Kohleband zur Absicherung drauf gemacht. Schön ist das so nicht. 49 Gramm Glasfasermatte wäre auch eher ungeeignet, da es um die 100% Knickstellen geht falls der Kleber durch einen Schlag beim Transport seinen Dienst versagt. Oder mal eine Kurve zu eng geflogen wird. Es ist halt eine minimale Klebestelle zwischen den Flügelsegmenten. Die hätten ja zumindest kleinere Verbinderclips bis nach außen machen können. Naja mit Farbe lässt es sich etwas verstecken. Natürlich gibt es mehr Verwirbelungen, dadurch verbessern sich hoffentlich die Langsamflugeigenschaften.
Eigentlich mag ich das gar nicht schreiben. Es ist ja auch viel Aufwand sowas zu entwerfen. Aber es ist ja auch nicht ganz ungefährlich wenn sich so ein Kleber in der Luft löst weil man vielleicht mal eine Kurve enger fliegt. Absturz garantiert, weil der Stahldraht, der als Scharnier dient, dafür sorgt, dass der gelöste Teil am Flieger hängen bleibt. Dann ist auch nichts mehr zu steuern. Der Flieger kommt garantiert sofort runter.
Schade drum, das Flugbild und die Landeeigenschaften überzeugen schon, wenn man die Videos im Netz anschaut.
Man hätte mit minimalstem Aufwand einen sehr viel besseren Flieger machen können. Ich habe die 185cm lange (120mm Impeller) L39 von Lynxman gedruckt - das ist qualitativ noch mal eine ganz andere Liga. Auch im Bau, dauert noch. Kohlerohre, die bis außen ineinander rein geschoben werden und somit auch alles flugfest und transportfreundlich ist. Das sind die Rumpfsegmente auch einfach nur aneinander geklebt, aber das sind ja so gigantische Klebeflächen, dass alles andere bricht bevor die Klebestelle versagt.
Echt schade, da gehen so viele Stunden an Hobbyarbeit rein. Bin so an dem Punkt wo ich sage "bloß schnell die F86 fertig bauen", in die Luft bekommen und dann schauen wie es weiter geht. Man kommt ja kaum an 3dlabprint.com vorbei wenn man Flugzeuge druckt, aber haben die anderen Flieger ähnlich gravierende konstruktive Mängel? Ich war echt am überlegen mir dieses Flugzeug in groß zu drucken, aber überzeugt bin ich nicht mehr. Je größer um so mehr kommt man an die guten Flugeigenschaften. Der Flieger muss es ja auch aushalten, wenn ich mal eine Kurve doch zu eng fliege.
Habe grad auch die A330-300 von Dirty Dee (206cm Spannweite, 212cm Länge, 2 mal 70mm Impeller) fertig gedruckt. Das ist auch nicht alles so das Gelbe vom Ei was die äußeren Flügelsegmente betrifft. Aber zumindest greifen die Flügelsegmente ineinander rein und bieten eine Klebefläche die auf Knickbeanspruchung deutlich fester ist, weil die Klebestellen bei Belastung somit stark auf Zug belasten werden. Keine reine Knickbelastung für die Klebestelle. Klar, die Flügelsegmente passen da nicht so toll und man muss nachschleifen. Allerdings habe ich in PLA gedruckt, und die Anleitung sagt deutlich dass der Flieger für ABS-Druck entworfen ist. Mir fehlt halt eine vernünftige Lüftung für den ABS-Druck. Auch gibt er in der Bauanleitung noch an, an den Flügelenden Glasfasermatte drüber zu machen, aber dass es nicht nötig ist.
Es ist ja schon mal ein ziemlicher Schritt von glatten Carbonflächen zu gedruckten Flächen. Den Brocken muss man erst mal schlucken. Aber grad bei so einer F86 / Warbird verleiht die Druckoberfläche schon den Charakter, den eine glatte Glasfläche oder Styro-Abachi-Oberfläche schlichtweg nicht vermitteln kann, ohne dass mit viel Airbrush nachgeholfen wird.
Ich hoffe echt, dass die nachbessern.
Die andere Möglichkeit wäre, mit einem Cutter-Brandlötkolben die Fläche unten aufzuschneiden, und ein Kohlerohr bis nach außen zu verlegen. Mal schauen ob ich den Flügel neu drucke.