Hallo,
Der Baiojet und somit auch der Tortuga hat die Canards noch nie gebraucht . Ich (und auch Kollegen) haben einige von den Dingern gebaut, mit Turbine , mit Prop und auch mit Impeller.
Ich persönlich habe beide Varianten mehrfach verglichen. Meine Erfahrung ist ganz klar , das die kleinen Dinger absolut nichts bringen außer mehr Gewicht und Einschränkungen bei der Positionierung von z.B. Keropumpe oder Akkus wenn ich beim Turbinenantrieb aus Gründen des Schwerpunktes mit dem ganzen Gelumpe weit nach vorn in die Spitze muss.Da ist der Servo samt Halterung ect… dann im Weg.
Egal ob bei extremer Geschwindigkeit oder Langsamflug. Da ist kein Unterschied festzustellen. Wer den Flieger auf absoluten Höchstgeschwindigkeit auslegt fängt sich noch eine verminderte V-Max ein.
Mit Kolibri T20 z.B. waren es damals etwa 30 kmh weniger wenn die Dinger montiert waren.
Überlege aber sie evtl eh wegzulassen ...der Funjet fliegt ja auch ohne ..hmmmm
Das ist genau der Punkt .Es gibt wohl kaum einen "Jet" wenn man das Ding so bezeichnen möchte ,welche einfacher,gutmütiger,langsamer und wendiger zu fliegen ist.
Und ein Tortuge oder Baiojet ist ein Funjet und nix anderes.
Und kein Mensch braucht dort Canards.
Ohne Canards muss der Schwerpunkt etwas nach hinten verlagert werden.Stand beim Baiojet noch in der Anleitung ,insofern war schon klar das die Dinger eh nur aus optischen Gründen mit dabei sind.
Dann nochmal zum Startgummi und den diversen Methoden die hier meist nur zu Unfällen führen.
Lasst einfach die ganzen überflüssigen Startwagen und Rampen oder dubiose Auslösemechanismen weg. Das birgt nur Potential für Dinge die schief gehen können.
Ein ganz normales üblich gestaltetes Bungee verwenden. Also erst das Gummi , dann die übliche paar Meter Schnur mit der Öse für den Pedalstart hinten.
Irgendwo mittig zwischen Gummi und Öse an dieser Schnur dann den "Bypass" für die bei mir etwa 2-3 Meter Schnur zum einklinken des Fliegers montieren.
Gummi ins Startpedal einklinken, Flieger an den "Bypass" klinken und alles in einer Linie übereinander legen , fertig. Direkt auf die Wiese ohne Rampe oder Startwagen.
Bei Turbinenantrieb kann man den Flieger ganz leicht versetzt zum Seil legen um dieses nicht unbedingt beim Start durchzubrennen je nach Material des Seils und evtl. negativer Anstellung der Turbine.
Für Turbine gibt's aber noch eine andere/bessere Methode der Startvorrichtung die ich hier nicht auch noch beschreiben möchte.Steht aber auch schon mehrfach hier im irgendwo im Forum beschrieben.
Und jetzt kommen die zwei wichtigsten Dinge überhaupt , die die häufigsten Probleme verursachen !!
Hinten kurz vor der Öse wo ins Pedal eingeklinkt wird , muss ein nicht zu kleiner Stofflappen mit eingeknotet werden. Dieser verhindert durch seine Luftwiderstand und seine Trägheit , das das Stück Seil was beim Start hinterm Flieger liegt beim Auslösen nach vorne schnellt und den Flieger triff/beschädigt oder sich sogar um diesen wickelt bzw. sich mit dem restlichen Seil verzwirbelt.
Zweiter Punkt ist die Spannung des Gummis. Es wird immer wieder viel zu wenig gespannt oder ein zu schwaches Gummi verwendet , so das schon ein Grasbüschel oder das Abkippen einer Fläche mit Bodenberührung dazu führt das der Flieger auskeilt oder am Boden anfängt zu schlingern.
Wir verwenden z.B. von EMC Vega das Gummi mit um 12 mm Durchmesser . Ich glaube das hieß damals Mega Rubber. Unsere Bungees sind alle schon ewige Jahre alt.
Das wird so stark gespannt das es für eine Person schon grenzwertig ist es ins Pedal einzuklinken. Kg Angaben kann ich nicht machen da nie gemessen.
Mit diesem Gummi sind es dann zwischen 20 und 25 Metern Spannung , je nach Gewicht des Fliegers und Windrichtung beim Start.
Es ist dann völlig egal wie die Wiese beschaffen ist oder ob der Flieger mit der Fläche über den Boden schleift , ja selbst bei übelstem Rückenwind starten wir so wenn es mal nicht anders geht.
Die Startgeschwindigkeit reicht dann sogar für eine Landekurve sollte die Turbine direkt beim Start absterben.
Natürlich muss der Starthaken entsprechend befestigt sein.Da sollte im Rumpf etwas Material gegengelegt werden mit flächiger Anbindung.
So starten wir wirklich jeden Flieger der kein Fahrwerk hat und wo uns und der Handstart etwas zu riskannt erscheint.
Ich kann mich an genau einen Start mit "Purzelbaum" des Baiojet erinnern , bei ich sage mal hunderten von Starts in den letzten Jahren bei diversen Fliegern.
Und das war als ich versucht habe das Gummi einmal nur etwas 15 Meter zu spannen.
Wenn das Ganze so wie beschrieben ausgelegt ist , dann starten die Flieger quasi von alleine ohne groß Höhe zu ziehen und einen eventuellen Strömungsabriss durch zu viel Höhe bei zu geringer Startgeschwindigkeit zu riskieren......
Gruß Jörg