Servus Zusammen, hallo Josef,
ich glaube ja nicht, dass das Problem beim TOW liegt. Auch ist es eher nicht hilfreich, den SP nach vorne zu legen UND tief zu trimmen. Turbulatoren helfen hier auch nicht, weil wir mit den vielen Gurten unter der Beplankung in Holz sowieso nicht besonders gute laminare Laufstrecken bauen können.
Der Hai4 ist ein Brett, das aufgrund einer Schränkung stabil fliegt. Die Schränkung verhindert schon grundsätzlich, dass man den ganzen Flügel mit einem reduzierten Anstellwinkel schnell fliegen kann - irgendwo passt es halt immer nicht. Die "Entschränkung" per Tiefenruder ist auch schwierig, weil ja irgendwann der Momentenhaushalt nicht mehr passt. Daher ist der fliegbare Bereich hier eingeschränkt. Die kleineren Haie haben auch mehr Zuspitzung und Pfeilung, also weniger große Außenflügel, die bei Reduzierung des Anstellwinkels wie beim Hai4 scheunentorartig in den Wind gestellt werden. Und pfeilungsbedingt wahrscheinlich auch weniger Schränkung. So kann der Tigerhai deutlich flotter geflogen werden, was wir am Platz auch schon festgestellt haben.
Kürzlich hatte ich das Vergnügen, in ca. 350 m Höhe großflächige Thermik zu haben. Mit meiner hinteren SP-Lage hatte ich nur einen Graupner-Zacken zum Tieftrimmen, der zweite führte zum Unterschneiden. Mit dieser Einstellung bewegte sich der Hai4 lt. GPS bei etwa 80 km/h, mit Schwankungen um grob +- 5 km/h (per Augen-Nonius über das Diagramm geschielt). Das dürfte wohl etwa die Oberkante sein. Und ja, ich habs Anfangs mal mit Gewalt ganz schnell probieren wollen. Einer der dicken Stahlstäbe war nach spontanem Flügelschlagen dann nicht mehr gerade. Ach ja, die Masse brauchen wir jetzt hier auch noch: Soweit ich mich erinnere ist das hier berühmt gewordene TOW bei meinem Hai etwa 3.350 Gramm.
Die andere Frage ist, warum der Hai im bockigen Geläuf mal auf und mal ab ging. Da der Konstrukteur gegen das negative Wendemoment der QR-Ausschläge kein SR aufbietet, empfiehlt er eine QR-Differenzierung. Diese ist aber intrinsisch zugleich ein HR-Ausschlag, wenn auch nur einseitig (Über die Torsionskräfte in diesem Flügel hatten wir an anderer Stelle schon mal was geschrieben). Anfangs fand ich das toll, dass der Hai beim Einkreisen immer so schön weggestiegen ist. Später habe ich verstanden, dass das ja auch eine Fahrtwegnahme ist und die von mir anfänglich kritisierte träge QR-Wirkung auf diesen Fahrtverlust zurückzuführen ist. Besonders nämlich dann, wenn man viel und seitenwechselnd mit dem QR arbeitet. Es könnte also sein, Josef, dass Dein Hai auf diese Weise ausgebremst wurde und dann zum Spielball der Turbulenzen wurde.
Als Abhilfe ist meine innerste Klappe inzwischen negativ differenziert, damit agiert die QR-Differenzierung weiter am großen Hebel, während die HR-Wirkung an anderer Stelle (teils) kompensiert wird. Wie gesagt, die Torsionsmomente in diesem Flügel...
Meine Meinung ist, dass der Hai schon gut im Gebirge gehen sollte, aber nicht gut in starken Turbulenzen.
So, jetzt Eure Meinungen zu dieser Theorie...
Gruß carsten