F5E-Pylon (Solar)

Moin Freunde der schnellen Wenden.

Wir wollen mit unseren Solarmodellen Pylon zum Wettbewerb machen, erstmal zum austesten, später evtl als F5E Wettbewerbsklasse einreichen. Ich hoffe hier auf ein bissl Austausch und Anregung durch erfahrene F5D Piloten. Eigentlich wollte ich deswegen zum F5D Training oder nach Herzebrock, aber wie das immer so ist. …
Meine praktischen Pylon Erfahrungen belaufen sich da eher auf Zuschauer, ein bissl hier und Technik (Antriebe), und früher viel das DMFV Schaumwaffelpylon (FunFlyRacings).


Was ist anders an den Solarmodellen:

Zuerst denken natürlich alle an so Zweiachs Thermikschleicher, hier ein Video von der Speedstrecke in BadWünnenberg letzten Monat unter „mittleren“ Bedingungen:
https://www.youtube.com/watch?v=zzOjhA-toN8&list=PLP1RlhOjgp09b5K-2ys3ABqmct_OkZ5yy&index=2



-Man lässt im Flug stetig die sonnenzugewanten Fläche hängen, dadurch wird das Modell deutlich schneller. Idealmanöver: Wende rechts und links auf der Nulllinie, dazwischen ein Bogen um die Fläche hängen zu lassen.
Code:
[B]                                  ...                                       ___

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          ...                                               ...               |
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   Turn                                                           Turn       _|_
 Point                              O                               Point
                                   /|\  <-- PILOT
                                   / \                            
                                   
 |__________________________________|__________________________________|
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Was bisher geschah:
Im Wettbewerb müssen mehrere Modelle zwingend zugleich gegeneinander fliegen, da bei jedem Durchgang die Lichtbedingungen völlig anders sein können.

Die ersten Gedanken zum Regelwerk gingen damals schon in Richtung F5D, aber da scheuten wir den Aufwand, primär an den vielen Sportzeugen.
Wir haben uns dann für ein Regelwerk „metersammeln per GPS“ entschieden, aber die Modelle werden immer schneller, es ist mittlweile ein wildes Durcheinander, und eher ein ständiges Ausweichen um Kollisionen zu vermeiden, da die meisten in Augenhöhe fliegen (Windgradienten nutzen). ZUsätzlich gibt es Probleme bei der Genauigkeit der GPS Geräte (sorgt man lediglich nur für schlechten Empfäng, kommen rund 10% mehr Strecke bei rum. Zusätzlich kann man mit den G-Werten noch die Ecken schön runden, so das aus einem geflogenem Zickzack eine riesige Schlangenlinie wird (plus 10-20%)).


Back to the roots,wir haben wir in den letzten Wochen viel rumexperimentiert, und verschiedene Kursaufbauten getesten, Dreieck, Rechteck, andere merkwürdige geometrische Formen, um auch dieses „Bogenfliegen“ etwas kompensieren zu können.

Ideal scheint zu sein:
F5D Pylonkurs ½ Grösse .
Ausrichtung nach Sonne statt nach Wind.
Rahmenszeit 3-5min statt 10Runden.
Modellschonende Pool-Nudel-Pylons.

Nur 2 Modelle im Kurs.
Gewinner 2Punkte,
gleichstand jeh 1Punkt,
unter 3Runden geflogen; keine Punkte.

Das klappt schonmal recht gut, und macht beim fliegen fast süchtig, selten so viel Spaß gehabt :) . Die Rundenzeiten lagen bei guten Bedingungen bei 11-12Sekunden (10 Runden unter 2mins) , unter dicken Wolken ging es dann bis 30Sekunden rauf. (bei Aufbau Spitzpylon Ost)

Durch die geringe Geschwindigkeit und den kleinen Pylonabstand reicht scheinbar ein Zeitnehmer, dessen Persöhnlichkeit man spaltet, so das er zugleich Runden zählt und die beiden Breitenpylons überwacht. So reichen 4Helfer. Wir haben dann dazu dann abweichend am Spitzpylon zum „Wink“ angefangen zu zählen.
Hier suchen wir noch den idealen Ablauf…..Zeitnahme, Zählpunkt u.s.w.

Aufbau: Steht der Spitzpylon im Osten, umrundet man um den zweiten Breitenpylon etwas zu weit, und fliegt mit rechts-hängender Fläche zur Süd-Sonne auf den Spitzpylon zu. Bei „RUM“ muss man das Modell dann aber um etwa 120° drehen, bis man in die Höhe latschen kann. Nicht ideal.

Steht der Spitzpylon im Westen klappt das besser, man lässt die linke Fläche hängen. Dafür wird dann der Spitzpylon etwas zu weit umrundet, um den Bogen auf die Breitenpylons folgen zu lassen. Man hat hier zusätzlich zwischen den Breitenpylons noch die Sonne von hinten, so das man hier auch schneller ist. An sich die schönere Variante.

Bei beiden Varianten gerät man mit dem Modell in das Dreieck hinein, um den Bogen zu fliegen, es würde eine Mittellinie helfen, die nicht überflogen werden darf, damit man den anderen Modellen nicht zu entgegenkommend ist.

Ich grübel nun, bei Aufbau Spitzpylon Ost, ob wir da das Sakrileg begehen, und rechtsrum um den Kurs fliegen, aber eigentlich geht das garnicht, irgendwie verdrehts einem da innerlich, aber schneller wäre es jedenfalls. ;)

Nächstes Wochenende (23.06.2018) haben wir unser Solarmeeting in Hannover, mit Fun-Pylonwettbewerb, und können da allerlei Unartiges testen. Evtl. hat jemand von den F5Dlern da Ideen für uns ? Stolperfallen und Fettnäpfchen ? Ziel ist hier auch das F5E Regelwerk.
 

rkopka

User
Ist das mit den 2 Modellen gleichzeitig wirklich nötig ? Ich bin früher Pylon400 geflogen und da waren Kollisionen extrem selten und auch Berührungen (ohne weitere Folgen) sehr selten bei 3 Piloten. Für gleiche Bedingungen wären mehr Piloten gleichzeitig eher günstig. Oder schauen die Piloten dann so sehr nach der Sonnenausrichtung, daß sie die anderen übersehen ?
Mal eine verrückte Idee: wegen des kleineren Kurses, könnte man mehrere nebeneinander aufbauen und gleichzeitig fliegen ?

RK
 
Holger, bist Du das im Video?
Lustig, wenn man zu einem Namen mal eine Person sieht :-)

Sympathisch, fortschrittlich, nachahmenswert! Würde ich noch Modellbau betreiben, sowas wäre mein nächstes Projekt.

Wünsche viel Glück & Erfolg!
 

e-yello

User
Hallo Holger,

Sehr interessanter Ansatz...:cool:

Kannst du ein bisschen die Technik erlaetern, ...ist das alles aufwaendige Tueftlerhardware oder kann man da auch fuern Anfang irgendwas aus irgendwelchem Regal nehmen?

Gruss
Yello
 
Moin
Danke für die Antworten.

2Modelle, da man bei 2Modelle noch den anderen etwas im Auge hat, bei drei Modellen nicht mehr, Eingie haben da halt etwas Angst um die Modelle, die sind schon sehr empfindlich, und man kann sich nicht mal eben ein neues kaufen.

@Yellow, der Aufbau ist genial einfach, das schwierigste ist eigentlich das Material zu beschaffen. Aber wie überall, gibt es interne Quellen, so das die aktiven Piloten versorgt sind.
Grob umrissen:
Die Fläche ist eine "Planke" aus leichtem Styrodur mit einem AG04 auf 1% entwölbt. da werden die Solarzellen im Vakuumsack draufgeklebt, und anschliesend mit 50er und vollflächig überzogen.Der Rumpf ist ein einfacher Balsa Kastenrumpf, das Leitwerk Depron mit etwas Balsa.,,

Ein ordentlicher F5D Flieger ist da immens aufwändiger...

Antrieb ist auch nicht schwierig, AXI 2212/34 mit der 11x12Aeronaut funktioniert gut, oder was selbstgebautes.
Regler 32Bit Sunrise siskin 11A mit 2A SBEC m.E. nackt 2g ~10€.
zwischen Regler und Empfänger kommt noch ein Platinchen was alles andere regelt (-5€)

Mein aktuelles Modell (das im Video)
Abfluggewicht 420g
Solarpanel ~120g (zugleich Holm)
Motor/Prop ~90g
33dm² Flächeninhalt / 12,7g/dm²
 

Vultra

User
Hallo Holger,
das ist ja ein beeindruckendes Modell, welches Du da vorführst.
Ich bin jetzt nicht der große Elektroniker, aber kannst Du bitte einmal kurz erklären, was dieses ominöse Platinchen zwischen Regler und Empfänger so alles regelt.

Gruß
Gerhard
 
Hi Holle,
einfach Wunderbar. Habe meinen Freund jetzt auch überzeugt einen ganz normalen Leitwerksflieger aufzubauen. Er wollte anfangs umbedingt einen Nurflügel aber irgedwie bin ich überzeugt dass das ganz normal besser funktioniert.
Melde mich nächste Woche bei Dir.
Schau mal im Elektroflug Forum hier bei RC Network , da gibt es einen Solarfliegerfred, da ist alles erklärt.
Ja , sind ein paar Seiten zum lesen.
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/505097-Solarflieger

Happy Amps Christian
 

Paul1

User
Hi Holger,
bin gerade über den Thread gestolptert und spontan begeistert. Den Flieger habe ich schon vor einiger Zeit gesehen und finde die Leistung nur mit Solarzellen sehr beeindruckend. Steckt ja auch schon ne ganze Menge Knowhow drin. Außerdem auch sehr Interessant bezüglich der Erfahrungen mit GPS!

Damit auf einen Pylonkurs zu gehen stelle ich mir auch sehr spannend vor, aber auch nur bedingt spektakulär in Relation zu F5D. Erinnert vom Speed aber fast an die damaligen kleinen Speed400er mit NiCd.

Deine Gedanken für eine Rennserie sind schon recht konkret. Aus der Hüfte sehe ich die Flugaufgabe irgendwie näher bei z.B. F3K als F5D, was nicht ketzerisch klingen soll, sondern einfach weil das Wetter einen derart großen Einfluss auf das Renngeschehen hat etc.

Ich war dieses Jahr mal wieder auf nem F5D-Wettbewerb als Zuschauer, weshalb ich mich nur bedingt zur Mitrede hier autorisiert fühle. Und wenn ich richtig verstanden habe, dann möchtest du ja fragen, ob man Solar-Pylon und F5D zusammen austragen kann.

Es scheint mir nicht so einfach hier mit F5D eine Art Joint Venture anzustreben, aber wie gesagt, grunsätzlich klingts für mich sehr spannend und ich drück auf jeden Fall die Daumen, dass sich dazu was formt.

Ein nicht ganz ernst gemeinter Einwurf noch: Wie wäre es mit FPV durch Poolnudel-Tore zu fliegen? Dann brauchts keine Winker

VG Paul
 
Moin

Am Wochende hatten wir ein kleines Solarmeeting, und wir haben es getan.
Kurs 90x20m, ferngesteuerte Hupe vom Spitzpylon aus.
Wind, extrem, Böen bis WS6-7, es ist hier und auf den Nachbarplätzen deshalb niemand mehr geflogen.:eek:
Natürlich ist das nicht die Action von F5D, damit es nicht zuuuu laaaangweilig wird, der Kurs in halber Grösse.

Erfahrungen:
Sobald man sich auf den Kurs konzentriert nimmt man den Wind irgendwie nicht mehr so sehr wahr.
Poolnudeln werden bei dem Wind sehr schnell aldente :rolleyes:
Es macht riesig Spaß :)
Man käme mit dem kleinem Kurs mit 2Sportzeugen pro Flieger aus, einer beim Piloten, einer am Spitzpylon. Eine Hupe für zwei Modelle hat sich weniger bewährt (Kontext im Flug; "Ey, Du hast mein HUUUUB geklaut":p)

Das Video ist beim "rummdaddeln" entstanden, kein Race und ein paar heftige Böen sind auch drinn. ab Minute 3 haben wir mal spasseshalber die Richtung gewechselt. NEIN rechtsrum, das geht garnicht :D (Aber schneller ist es....)
Allgemein müssen wir da noch viel trainieren....
Später kam dann die Idee nach Schatten zu fliegen, dann sieht man wo das Modell am Spitzpylon ist, funzt bestens.


Bitte unten auf "Zahnrad" klicken, und die Auflösung höher stellen, ich weiss nicht wie das automatisch funzt.
 
Hi Holle,
mit dem Schatten könntet Ihr auch eine Hupe auslösen. Damit man nicht so genau den Wendepunkt treffen muss ein größeres Array mit Lichtsensoren basteln und am Boden auslegen. Wenn nicht gerade zwei Flieger quasi ineinender verstrickt den Pylon anfliegen weis eigentlich immer jeder wann er den Kehrpunkt überflogen hat und wen zwei gleichzeitig dann halt beide beim Ton.

Happy Amps Christian
 
Ihr könnt auch eine Elektrische Tätowirernadel an der linke Pobacke plazieren , das geht schneller wie die Schallgeschwindigkeit und macht den Piloten Aufmerksam. Die Schattenerkennung wäre recht günstig wenn man alten Solarzellenbruch verarbeitet.

Happy Amps Christian
 
Moin Freunde der schnellen Wenden :)

mal ein grober Versuch eines Rohentwurfes:

Technische Bestimmungen
Maximale Solarfläche: xx.xx dm² (maximal 12Stück Sunpowerzellen).
Nur Monokristaline Solarzellen sind erlaubt.
Es ist kein Energiespeicher/Doppelschichtkondensator/Empfängerakku im Modell erlaubt.
Faserverbundwerkstoffe sind erlaubt. Flügel und Leitwerke aus Negativformen sind verboten.

Beschreibung der Rennstrecke
Der dreieckige Kurs ist wie folgt ausgelegt:
Der Abstand zwischen den Pylonen Nr. 1 und Nr. 2 beträgt 90m.
Der Abstand zwischen den Pylonen Nr. 1 und Nr. 3 beträgt 90m.
Der Abstand zwischen Pylon Nr. 2 und Nr. 3 beträgt 20m.
Pylon Nr. 1 steht in Richtung West - Nord-West
Die Pylone müssen eine Mindesthöhe von zwei (2) Metern haben, dürfen aber drei (3) Meter nicht überschreiten.

Offizielle
Jedem Wettbewerbsteilnehmer werden in jedem Rennen zwei (2) Offizielle zugeteilt:

Ein Offizieller, der Zeitnehmer/Rundenzähler steht bei dem Piloten, kontrolliert ob Pylon Nr 2+3 nicht geschnitten wurden, die Rahmenszeit stoppt, und die geflogenen Runden zählt.
Gezählt werden volle Umrundungen ab Pylon Nr.1 nach Signal durch den Pylonrichter.

Ein Offizieller als Pylonrichter(Winker) am Pylon Nr.1 für jeden Wettbewerbsteilnehmer in jedem Rennen.
Der Pylonrichter steht senkrecht zur Richtung des Pylonkurses auf der Seite des Sicherheitsbereichs.
Jeder Pylonrichter bekommt einen Sender für ein akustisches Funksignal direkt zum Piloten.

Der Wettbewerbsleiter überzeugt sich, dass alle Wettbewerbsteilnehmer und Offizielle für den Start bereit sind, und sorgt dafür, dass jedes Modell vor Beginn eines jeden Rennens von einem Winker identifiziert worden ist.

Durchführung des Starts
Die Startrichtung bestimmt der Wettbewerbsleiter unter Berücksichtigung der Windrichtung.
Nach Startfreigabe durch den Wettbewerbsleiter müssen alle Modelle innerhalb fünf Sekunden in der Luft sein.
Die Rahmenzeit von 3(5?)Minuten beginnt mit der Freigabe des Modells durch Handstart.

Nach dem Start wird jede Berührung von Modellen untereinander als Zusammenstoß angesehen, und alle Modelle müssen so bald wie möglich landen. Der Wettbewerbsleiter muss solchen Wettbewerbsteilnehmern eine zweite Gelegenheit geben, in diesem Durchgang zu einer Wertung zu kommen, vorausgesetzt, dass nach seiner Meinung die Modelle noch flugtüchtig sind oder der Wettbewerbsteilnehmer über ein flugtüchtiges Ersatzmodell verfügt.

Durchführung des Rennens
a) Es dürfen maximal drei (3) Modelle in einem Lauf starten.
b) Alle Runden werden gegen den Uhrzeigersinn mit Linkskurven geflogen.
Eine Runde beginnt und endet mit dem akustischem Funksignal vom Pylonrichter Nr. 1, und beinhaltet die vollständige Umrundung aller drei Pylons.
Der Pylonrichter löst das akustische Funksignal aus, sobald das Modell die Ebene des Pylon Nr. 1 erreicht.
c) Bei Ausfall der Zeitnahme, der Rundenzählung, der Signalisierung oder anderer Geräte in
der Verantwortung des Veranstalters, muss den betroffenen Wettbewerbsteilnehmern Gelegenheit zu einer Wertung in diesem Durchgang gegeben werden.
d) Der Verlust irgendeines Teiles des Modells, nachdem die Flagge gesenkt worden ist und
bevor der Motor steht, schließt das Modell von diesem Flug aus.

Wertung
Es werden so viele Durchgänge wie möglich geflogen, mindestens jedoch drei (3).
Die Gruppen werden nach jedem Durchgang neu zusammengestellt.
Es müssen mindestens drei (3) Runden geflogen werden, um eine Platzierung zu bekommen.
Es werden die Anzahl der geflogenen Runden gewertet, der erstplatzierte einer Gruppe bekommt zwei (2) Punkte, bei Gleichstand jeder einen (1) Punkt.
Die zwei(drei?) Erstplatzierten nach Punkten fliegen im Anschluss ein Stechen. Ergibt dieses Gleichstand, werden zur Platzierung die bisher erreichten Punkte mit herangezogen.
 
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