HR-Modelle

Hallo,

ich habe in meinem Fundus eine Bausätze von HR-Modellbau. Bisher habe ich über die Modelle von Horst Räbel kaum Informationen gefunden. Hat jemand Infos oder Prospekte?

Gruß,

Günter
 

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Ich habe nur das Buch von Horst Räbel, da ist zumindest das vorne liegende Modell beschrieben.
Wenn du Interesse an dem Buch hast, schreib mir eine PN.
 

purzel

User †
Gutes Thema..

Gutes Thema..

Hallo,

dieses Thema, oder so ähnlich wollte ich hier auch einstellen, denn ich konnte noch einige Baukasten ergattern, die ich der Firma Bauer zuordne. ( Silberpfeil, Inka, Quay, ) Allen Baukasten ist gemein, dass der Karton noch den Aufdruck von Bauer hat, das Firmenlogo ist aber von HR-Modellflug überdruckt, beziehungsweise in der Bauanleitung ist ein entsprechender Stempel.

Markus
 

guckux

Vereinsmitglied, Seniorenbeauftragter
Guckux

Wenn jemand noch was zu Horst Räbel weiss - Modell-Angebot, Daten oder zur Firma, wäre das Wiki dankbar um weitere Informationen! ;)
 

purzel

User †
Bauer Modelle -Horst Räbel

Bauer Modelle -Horst Räbel

Hallo,

Einem von mir nicht weit entfernten Modellbauhändler werden in den letzten Monaten verstärkt die Modelle verstorbener Familienangehöriger zum Weiterverkauf angeboten.
Bei meinem gestrigen Besuch entdeckte ich einen Karton voll mit Unterlagen. Ein Katalog von HR / Bauer wechselte den Besitzer. Auf der Titelseite steht sowohl HR-modelltechnik also auch Bauermodelle.
Anhand der beiliegenden Preisliste kann der Katalog auf das Jahr 1989 datiert werden.
Inhalt, sowohl eine Vielzahl der Modelle, die Ich beim Thema Bauermodelle hochgeladen habe, als auch HR Modelle. Wobei erstere explizid noch mit dem Logo Bauer Modelle versehen sind.

@ fasthufi, von den Variant Modellen sind 4 Stück beschrieben.

Gerne würde ich diesen Katalog und sei es nur auszugsweise hier "zitieren". Problematisch dabei ist die Tatsache, dass die Abbildungen sich über zwei Seiten A4 erstrecken, der Beschreibungstext ist vweiss auf grauem Hintergrund.

Ob ich mit Abfotogrphieren weiterkomme wird sich zeigen. Jedenfalls habe ich weder heute noch am Wochenende Zeit hierfür.

Markus
 

KaiT

User
Moin,
so'n Räbel Super Variant 400 mit dem interessanten MVA Profil könnte mir auch seeehr gut gefallen;). Bis dahin etwas zum schmökern, ihr ahnt es schon, aus der Modell vom Januar und vom März 1983.

Grüsse, Kai
 

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purzel

User †
wie bereits angekündigt, im Katalog von 1989 sind folgende Variant aufgelistet

Variant 290 384 DM
Variant 300A 416 DM
Variant 400A 560 DM
Kranich 790 DM

Fortsetzung folgt

Markus
 

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guckux

Vereinsmitglied, Seniorenbeauftragter
Guckux Leutz

Das Wiki listet zZt 6 Variant-Modelle - Erscheinungsdatum und Infos gemäß Nürnberger Vorstellungsmesse.
Bitte schiebt doch die Bild-Infos dort rein, aus Katalogen etc - die sind alle noch Bilderlos :-(
 

Lupus

User
Informationen zur Fa. HR Modelltechnik

Informationen zur Fa. HR Modelltechnik

Durch Zufall bin ich erst jetzt auf diesen Thread gestoßen.
Vielleicht kann ich dazu beitragen, dass die Geschichte der Fa. HR-Modelltechnik nicht ganz verloren geht.
1982 bis Ende 1983 war ich als Flugmodell begeisterter junger Mann Mitarbeiter der Fa. HR Modelltechnik. Damals verlegte ich für diese Zeit meinen Wohnsitz aus dem Rems-Murr-Kreis in BW ins bayrische Forstern.

Vorausschicken möchte ich, dass ich Herrn Räbel seit fast 20 Jahren nicht mehr gesprochen habe. Wenn er noch lebt, müsste jetzt hoch in den 80-iger Lebensjahren sein.


Zur Geschichte der Fa. HR Modelltechnik, aus meiner persönlichen Sicht, soweit ich das nach der langen Zeit noch nachvollziehen kann :

Dipl. Ing Horst Räbel war nach seinen eigenen Aussagen stellvertretender Direktor der "Panavia Aircraft GmbH" und maßgeblich an der Entwicklung des Jagdbombers Tornado beteiligt.
Bereits zu dieser Zeit entwickelte er sein innovatives Modell-Segler - Programm " Variant", damals noch ausschließlich mit Rumpfkeule und Leitwerksrohr aus GFK.
Der Variant kam gut an und die Produktion in der heimischen Bastelwerkstatt, neben dem Hauptberuf, konnte den Bedarf nicht mehr befriedigen.
So spielte er bald mit dem Gedanken, sich selbstständig zu machen und eine eigene Modellbaufirma zu gründen.

Jetzt kommt die Fa. Bauer Modelle ins Spiel.
Soweit ich das von Herrn Räbel erfahren habe, wurden die Bauer Modelle buchstäblich "unter dem Dach" der Chocal GmbH in Schwäbisch Gmünd, unter abenteuerlichen Bedingungen hergestellt. Woher der Name "Bauer Modelle" kommt
ist mir leider nicht bekannt. Die Fa. Bauer Modelle hatte einige Jahre vorher den Vertrieb und die Herstellung der Modelle von Georg Friedrich, der vielen älteren Modellbauern noch gut bekannt sein dürfte, übernommen.
Darunter Modelle wie " Inka, Olymp, Aurelia ( Motorsegler), Silberpfeil (Nurflügler) oder Starlet (Deltasegler) " Außerdem Schubsi, den Bügeleisenschoner uvm.
Ergänzt wurden die Modelle dann durch eigene Entwicklungen wie z.B. den Leopard (damals RC1), die MIG 3, Auster Autocrat, FS 25, MÜ 28, den Doppeldecker Skybold, Bora, Kessy (ähnlich Graupner Taxi) usw.
Besondere Modelle waren die Impellermodelle Skyhawk, HE 162 "Salamander" und Hornet.
Die Fa. Bauer hatte damals die hervorragenden Impeller des inzwischen leider verstorbenen Dipl. Ing. Heinrich Voß im Lizenzbau hergestellt. (Damals gab es zu Impellern noch keine Alternative.)
Aus Gründen, die mir nicht bekannt sind, sollte die Fa. "Bauer Modelle" verkauft werden, just zu dem Zeitpunkt, zu der sich Herr Räbel selbstständig machen wollte.
So fanden die "HR-Modelltechnik" und "Bauer Modelle 1982/83 zueinander". Herr Räbel hatte seine Tätigkeit bei der Panavia Aircraft GmbH beendet.

Die neuen Produktionsräume wurden im Erdgeschoss des Verwaltungsgebäudes der ehemaligen Eicher Traktorenfabrik in Forstern bezogen und für die Produktion und den Vertrieb ausgebaut.
Dabei lernte ich Herrn Räbel als nimmermüden, querdenkenden und mit einem enormen Improvisationstalent ausgestatteten "Jungunternehmer" kennen. Er war damals 52 Jahre alt.
Herr Räbel legte sehr viel Wert auf Ordnung. In seinem Betrieb hatte alles "seinen Platz". Auf rationelle Arbeitsabläufe wurde sehr viel Wert gelegt.
Er war in früheren Jahren aktiver Segelflieger der manntragenden Zunft. Zu jener Zeit war er jedoch vor allem mit seinen Variant modellfliegerisch aktiv.
Die Firma hatte anfangs 6 Mitarbeiter für Produktion, Vertrieb und Marketing, einschließlich dem Chef.
Schon unter der Leitung der "Bauer Modelle" wurde die erste Neuheit der neuen Fa. HR-Modelltechnik angeschoben. Es war die Yak 55, konstruiert und auf vielen RC1X-Wettbewerben erfolgreich geflogen von Rolf Schuler.
Die erste Nürnberger Spielwarenmesse war erfolgreich. Die Auftragsbücher zunächst gut gefüllt.
Die ersten Probleme gab es dann aber mit verschlissenen Stanzwerkzeugen und Formen für die GFK Rümpfe, vor allem waren die älteren Rümpfe der Georg-Friedrich Modelle nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit.
Durch breite Nähte und Lunker in der Oberfläche mussten die Rümpfe vom Modellbauer gespachtelt und lackiert werden. Das war bei den Variant-Modellen von Herrn Räbel aber nicht der Fall. Die Rümpfe waren schon weiß
eingefärbt und das Konzept der Modelle modern, mit jenen Innovationen, für die Herr Räbel bekannt war.

Aufgrund einer außergewöhnlich großen Mieterhöhung für die Produktionsräume in Forstern beschloss Herr Räbel nach einem Jahr, den Betrieb in einen Neubau im Gewerbegebiet des nahe liegenden Ebersberg zu verlegen.
Dieser Umzug kostete die junge Firma sehr große Anstrengungen.
Nach diesem Umzug im Jahr 1983 kann ich nichts mehr aus erster Hand berichten, da ich die HR Modelltechnik aus persönlichen Gründen verließ und wieder in heimatliche Gefilde zog.

Durch einen schier unglaublichen Zufall konnte ich im Jahr 2000 noch einmal mit Herrn Räbel telefonieren. Er berichtete mir, dass die HR Modelltechnik in den 90-iger Jahren zahlungsunfähig wurde.
Die Firma wurde aufgelöst. Auf meine Frage, ob es noch Restbestände aus seiner Produktion gäbe, teilte mir Herr Räbel mit, dass nichts mehr übrig sei. Er konnte mir auch nicht sagen wer die Werkzeuge oder
Formen für die Rümpfe gekauft hat. Da ihn das Thema offensichtlich schmerzte, fragte ich nicht weiter nach den genaueren Umständen der Abwicklung der HR-Modelltechnik.
Im großen und Ganzen war nach Herrn Räbels Aussagen wohl die allgemeine Marktentwicklung und die zunehmenden Importe aus billig-Produktionsländern nach der Wende der Grund für den Zusammenbruch der Firma.
Herr Räbel arbeitete damals an der Gründung einer neuen Firma, mit dem Ziel der Entwicklung von unbemannten Flugkörpern für den militärischen Bereich.

So das war's was ich dazu berichten kann. Vielleicht ist es für den einen oder anderen interessant.

Viele Grüße

Markus
 

jannicam

Vereinsmitglied
Hallo Markus,
vielen Dank für diese ausführliche und interessante Schilderung des Werdegangs der Firma!
Ein solcher Bericht aus erster Hand ist für mich immer eine hochspannende, und hier etwas wehmütige Lektüre.
Dieser (Aufstieg und) Fall steht wohl exemplarisch für viele Schicksale der weniger bekannte Modellbau-Hersteller.
Beste Grüße,
Jan
 

Lupus

User
Informationen zur Fa. HR Modelltechnik

Informationen zur Fa. HR Modelltechnik

Hallo Jan,

vielen Dank Für dein Feedback.
Ich freue mich über Dein Interesse an diesem Stück Modellbau-Geschichte.

Ich habe noch zwei Informationen, die eventuell zum Verbleib der Formen für die Rümpfe und der Kabinenhauben beitragen könnten.
Die GFK- Rümpfe wurden von einem Betrieb in Reichenbach /Fils in BW hergestellt. Leider kann ich mich an den Namen nicht mehr erinnern. Die Rümpfe für Modellflugzeuge waren
dort eher ein Nebenprodukt. Es wurden außerdem GFK-Teile für andere industrielle Produkte hergestellt.
Die Kabinenhauben hat damals Herr Ulmer aus Willmandingen hergestellt, damals, 1982/83, noch als Nebenerwerb in der heimischen Garage.
Vielleicht weiß jemand etwas über den Verbleib der Formen für den Skybolt, Skyhawk, Auster MIG 3 oder auch den Variant-Modellsegelflugzeugen.

Viele Grüße

Markus
 

guckux

Vereinsmitglied, Seniorenbeauftragter
Guckux Markus

vielen Dank Für dein Feedback.
Ich freue mich über Dein Interesse an diesem Stück Modellbau-Geschichte.

Gerne - ich verfolge das auch hier, in den FMT-Neuheiten der 80er bin ich auf die Vielfalt und Universalität der Variant-Reihe gestossen, welche mein "Interesse" geweckt hatte...
In meiner Modellflugjugendzeit war HR für mich unbekannt... :D

Wenn ich mal etwas Zeit finde, werde ich die Infos von Dir für das Wiki aufbereiten :cool: - da gehört sowas rein :p
 
Soweit ich das von Herrn Räbel erfahren habe, wurden die Bauer Modelle buchstäblich "unter dem Dach" der Chocal GmbH in Schwäbisch Gmünd, unter abenteuerlichen Bedingungen hergestellt. Woher der Name "Bauer Modelle" kommt

Markus

vielen Dank für deinen Bericht. Woher der Name Bauer kommt wissen wohl noch einige ältere Modellflieger aus Schw. Gmünd, da mindestens einer aus der ehemaligen
Firma auch sehr aktiver Modellflieger war.

Gruß
Hans-Jürgen

PS: ich hab jemand einen Link geschickt, diese Person müsste mehr über diese ehemalige Firma wissen
 
Horst Räbels Buch "modellflug profile"

Horst Räbels Buch "modellflug profile"

Hallo zusammen

Ich habe seit kurzem "modellflug profile", eines von Horst Räbels Büchern. Kennt Ihr dieses? Oder andere?

Das ist der Grund warum ich interessiert war zu erfahren, wer Horst Räbel ist.
Und so bin ich auf diesen Thread gestossen.

Spannend!

Danke für die bisherigen Informationen.

Falls jemand Interesse oder Fragen zum Buch hat, einfach melden.

Viele Grüsse
Cornell
 

nunukula

User
Toll, das es hier ein Threat zu gibt.

Mir ist vorhin ein "Student" Baukasten in die Hände gefallen. Es kommt selten vor, daß Google rein gar nichts dazu findet.

Vielleicht hat jemand Infos zu besagtem Segler? :)

VG,

Patrick
 
Informationen zur Fa. HR Modelltechnik

Informationen zur Fa. HR Modelltechnik

Durch Zufall bin ich erst jetzt auf diesen Thread gestoßen.
Vielleicht kann ich dazu beitragen, dass die Geschichte der Fa. HR-Modelltechnik nicht ganz verloren geht.
1982 bis Ende 1983 war ich als Flugmodell begeisterter junger Mann Mitarbeiter der Fa. HR Modelltechnik. Damals verlegte ich für diese Zeit meinen Wohnsitz aus dem Rems-Murr-Kreis in BW ins bayrische Forstern.

Vorausschicken möchte ich, dass ich Herrn Räbel seit fast 20 Jahren nicht mehr gesprochen habe. Wenn er noch lebt, müsste jetzt hoch in den 80-iger Lebensjahren sein.


Zur Geschichte der Fa. HR Modelltechnik, aus meiner persönlichen Sicht, soweit ich das nach der langen Zeit noch nachvollziehen kann :

Dipl. Ing Horst Räbel war nach seinen eigenen Aussagen stellvertretender Direktor der "Panavia Aircraft GmbH" und maßgeblich an der Entwicklung des Jagdbombers Tornado beteiligt.
Bereits zu dieser Zeit entwickelte er sein innovatives Modell-Segler - Programm " Variant", damals noch ausschließlich mit Rumpfkeule und Leitwerksrohr aus GFK.
Der Variant kam gut an und die Produktion in der heimischen Bastelwerkstatt, neben dem Hauptberuf, konnte den Bedarf nicht mehr befriedigen.
So spielte er bald mit dem Gedanken, sich selbstständig zu machen und eine eigene Modellbaufirma zu gründen.

Jetzt kommt die Fa. Bauer Modelle ins Spiel.
Soweit ich das von Herrn Räbel erfahren habe, wurden die Bauer Modelle buchstäblich "unter dem Dach" der Chocal GmbH in Schwäbisch Gmünd, unter abenteuerlichen Bedingungen hergestellt. Woher der Name "Bauer Modelle" kommt
ist mir leider nicht bekannt. Die Fa. Bauer Modelle hatte einige Jahre vorher den Vertrieb und die Herstellung der Modelle von Georg Friedrich, der vielen älteren Modellbauern noch gut bekannt sein dürfte, übernommen.
Darunter Modelle wie " Inka, Olymp, Aurelia ( Motorsegler), Silberpfeil (Nurflügler) oder Starlet (Deltasegler) " Außerdem Schubsi, den Bügeleisenschoner uvm.
Ergänzt wurden die Modelle dann durch eigene Entwicklungen wie z.B. den Leopard (damals RC1), die MIG 3, Auster Autocrat, FS 25, MÜ 28, den Doppeldecker Skybold, Bora, Kessy (ähnlich Graupner Taxi) usw.
Besondere Modelle waren die Impellermodelle Skyhawk, HE 162 "Salamander" und Hornet.
Die Fa. Bauer hatte damals die hervorragenden Impeller des inzwischen leider verstorbenen Dipl. Ing. Heinrich Voß im Lizenzbau hergestellt. (Damals gab es zu Impellern noch keine Alternative.)
Aus Gründen, die mir nicht bekannt sind, sollte die Fa. "Bauer Modelle" verkauft werden, just zu dem Zeitpunkt, zu der sich Herr Räbel selbstständig machen wollte.
So fanden die "HR-Modelltechnik" und "Bauer Modelle 1982/83 zueinander". Herr Räbel hatte seine Tätigkeit bei der Panavia Aircraft GmbH beendet.

Die neuen Produktionsräume wurden im Erdgeschoss des Verwaltungsgebäudes der ehemaligen Eicher Traktorenfabrik in Forstern bezogen und für die Produktion und den Vertrieb ausgebaut.
Dabei lernte ich Herrn Räbel als nimmermüden, querdenkenden und mit einem enormen Improvisationstalent ausgestatteten "Jungunternehmer" kennen. Er war damals 52 Jahre alt.
Herr Räbel legte sehr viel Wert auf Ordnung. In seinem Betrieb hatte alles "seinen Platz". Auf rationelle Arbeitsabläufe wurde sehr viel Wert gelegt.
Er war in früheren Jahren aktiver Segelflieger der manntragenden Zunft. Zu jener Zeit war er jedoch vor allem mit seinen Variant modellfliegerisch aktiv.
Die Firma hatte anfangs 6 Mitarbeiter für Produktion, Vertrieb und Marketing, einschließlich dem Chef.
Schon unter der Leitung der "Bauer Modelle" wurde die erste Neuheit der neuen Fa. HR-Modelltechnik angeschoben. Es war die Yak 55, konstruiert und auf vielen RC1X-Wettbewerben erfolgreich geflogen von Rolf Schuler.
Die erste Nürnberger Spielwarenmesse war erfolgreich. Die Auftragsbücher zunächst gut gefüllt.
Die ersten Probleme gab es dann aber mit verschlissenen Stanzwerkzeugen und Formen für die GFK Rümpfe, vor allem waren die älteren Rümpfe der Georg-Friedrich Modelle nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit.
Durch breite Nähte und Lunker in der Oberfläche mussten die Rümpfe vom Modellbauer gespachtelt und lackiert werden. Das war bei den Variant-Modellen von Herrn Räbel aber nicht der Fall. Die Rümpfe waren schon weiß
eingefärbt und das Konzept der Modelle modern, mit jenen Innovationen, für die Herr Räbel bekannt war.

Aufgrund einer außergewöhnlich großen Mieterhöhung für die Produktionsräume in Forstern beschloss Herr Räbel nach einem Jahr, den Betrieb in einen Neubau im Gewerbegebiet des nahe liegenden Ebersberg zu verlegen.
Dieser Umzug kostete die junge Firma sehr große Anstrengungen.
Nach diesem Umzug im Jahr 1983 kann ich nichts mehr aus erster Hand berichten, da ich die HR Modelltechnik aus persönlichen Gründen verließ und wieder in heimatliche Gefilde zog.

Durch einen schier unglaublichen Zufall konnte ich im Jahr 2000 noch einmal mit Herrn Räbel telefonieren. Er berichtete mir, dass die HR Modelltechnik in den 90-iger Jahren zahlungsunfähig wurde.
Die Firma wurde aufgelöst. Auf meine Frage, ob es noch Restbestände aus seiner Produktion gäbe, teilte mir Herr Räbel mit, dass nichts mehr übrig sei. Er konnte mir auch nicht sagen wer die Werkzeuge oder
Formen für die Rümpfe gekauft hat. Da ihn das Thema offensichtlich schmerzte, fragte ich nicht weiter nach den genaueren Umständen der Abwicklung der HR-Modelltechnik.
Im großen und Ganzen war nach Herrn Räbels Aussagen wohl die allgemeine Marktentwicklung und die zunehmenden Importe aus billig-Produktionsländern nach der Wende der Grund für den Zusammenbruch der Firma.
Herr Räbel arbeitete damals an der Gründung einer neuen Firma, mit dem Ziel der Entwicklung von unbemannten Flugkörpern für den militärischen Bereich.

So das war's was ich dazu berichten kann. Vielleicht ist es für den einen oder anderen interessant.

Viele Grüße

Markus
Als Mitarbeiter einer Modell und Formenbaufirma hatte ich Ende der 90iger Jahre mit Hr. Räbel und der Entwicklung seiner Drohnen zu tun.
Wenn man überlegt was heute eine 200 € Drohne kann, dann war das damals das geheimste vom Geheimen.
In den Besprechungen ging es immer hoch her. Hr. Räbel hatte immer gute Ideen die manchen nicht so recht ins Konzept passten.
Es gab dann Leberkäsbrötchen, wofür Hr. Räbel dann von jeden 1,80 DM kassierte.
Ich erinnere mich gerne an diese Zeit und war gerne in Abenberg zu Besuch.


Viele Grüße

Josef
 
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