Verbrennermotoren aus der Retrozeit

Ja stimmt, ich sehs grade, ist der 2er, siehe Mounting, ist ab IIIer ja glatt.
Ich musst erstmal einen rauskramen. Gehäuse gabs da wohl verschiedene,
auch mit Rotary Valve im Auspuff. Gruß!
 

matt

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Moin,

Zumal man
diese Motore ja auch noch bekommen kann.

Hihi, der war gut...:D
Ok den 60er XF gibt's derzeit (zum Schnäppchenpreis :cool:), aber sonst sieht's mehr als mau aus.

Der früheren Werbefotos finde ich teilweise wirklich Spitze, hier zweimal Enya:

Enya four.jpg

1987 - Enya SS engine range advert.jpg

Gruß Andreas
 
Motor Version und Clip an der Düsennadel

Motor Version und Clip an der Düsennadel

Hallo zusammen,

da habe ich ja nun doch einige News erhalten, die ich zum 35er OS noch nicht wusste. :)

@ Alemao: Kurz zum Clip.

Der Motor hat natürlich auch seine Geschichte, die ich einigermaßen nachvollziehen kann.
Irgendwann zwischen 1975 und 1977 habe ich vom Nachbarn eine Obstkiste voll Modellbau Überreste erhalten,
die bei ihm schon "mindestens" 10 Jahre auf dem Speicher liegen. Der Sohn war schon lange ausgezogen und hat das "Zeug" da gelassen.
Der Sohn war damals am Fesselflug gescheitert und hat aufgegeben, nur nicht entsorgt, zum Glück. :D
So kam ich damals zu einigen Motoren aus der Zeit, OS35, OS19, diverse Varianten von Taifun Diesel und Zubehör Teile.
Ich denke, der Vorbesitzer hat bestimmt keinen Clip ausgetauscht oder nachgerüstet.
Normalerweise geht so ein Clip ja nicht kaputt, daher denke ich er wird schon Erstausrüstung sein.
Vielleicht finde ich mal ein Bild von einem zweiten Motor zum Vergleich, ist mir aber auch nicht ganz so wichtig.

Spannende Berichte hier! :cool:

Viele Grüße, Dieter
 
OS – Goldköpfe

OS – Goldköpfe

Servus allerseits,

bei so vielen OS hätt ich auch noch einiges – hier mal die beiden 60er-Goldköpfe. Der Frontvergaser (MAX-H60FGP ab 1968) hat wenig Laufzeit, der Heckvergaser ist neu und dürfte wohl aus der selben Zeit stammen (?). Soweit ich mich erinnern kann wurde dieser von Graupner nie importiert, man findet solche aber heute immer noch gelegentlich (auch sogar neu) in den einschlägigen Verkaufsportalen überwiegend in USA und Australien.

Gruß Erich
 

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Super Tigre

Super Tigre

Super Tigre hatte im Gegensatz zu OS wie die meisten anderen Hersteller keine eigene Auflistung veröffentlicht und ins Netz gestellt (zumindest kenn ich keine) – jetzt existiert ST-Italien längst nicht mehr.

…. der bekannte italienische Motorensammler Salvi Angeloni ist Spezialist für alles was Super Tigre betrifft (fast allwissend), verkauft auch bei Motoren-Treffen immer eine Art Buch/Loseblatt-Sammlung (Chronologie aller ST-Motoren - allerdings nicht ganz billig) das er sich in vielen Jahren erarbeitet/zusammengestellt hat.
Einfach mal googeln - vielleicht hilft das hier mal so nebenbei ein wenig weiter (Anfangszeit ST):

www.craftsmanshipmuseum.com/Garofali.htm
http://adriansmodelaeroengines.com/catalog/main.php?cat_id=163

Gruß Erich
 
Rechts sieht man dann den OS 60 FSR, der im Frühjahr 1975 auf den Markt kam und von
dem es dann euniger versionen gab. (Einige Monate zuvor war mit dem 40SR der erste OS
Schnürle-Motor auf den Markt gekommen, eine Racing-Serie.)

War (nur) die 40er Racing-Serie vorm 60er FSR? Ich meine mich zu erinnern, daß zumindest Graupner den 60er FSR zuerst eingeführt, später erst die 40er-Version nachgeschoben zu haben.

An die neuen Preise musste man sich wohl erst noch gewöhnen?

Anekdote von damals[TM]: ich war in den Sommerferien mit dem Moped(!) zum Modellflugplatz gekommen. Wie die siebenunddrölfzig Tage zuvor auch schon und die verbleibenden 121 Tage genauso. Zu dem Zeitpunkt hatte ich zwar schon rund vier Jahre Erfahrung mit den allseits herumstehenden Quicklys, Victorias, Garellis, Starflites und je einer Zündapp KS50, 200er (175cc? 250cc?) Puch Doppelkolbenmotor, 175er DKW in teilweise übelsten Zuständen gesammelt, aber der Zettel, der mir wenigstens einen Teil derer erlaubte, war ziemlich frisch. Drum kann ich daran den Sommer 1976 festnageln.

Nachmittags kam auch Beppo. Ein sehr lieber und hilfsbereiter Mensch, aber er hatte eher sehr wenig Geld für solche Spielereien wie Modellfliegen über. Andererseits mit nicht soo guten Augen und einem nur begrenztem technischen Einfühlungsvermögen ausgestattet, drum kam er immer mit Edi. Hm, Edi wird halt noch kommen, Beppo packt schonmal aus. Das sah irgendwann fertig aus, Edi war immer noch nicht da. Beppo kam dann normalerweise zum Zugucken, aber nix da, er frickelt weiter. Irgendwann hörte ich das Mäh-määh eines laufenden Zweitakters. Äh .. wie jetzt .. habbich Edis Ankunft verpasst? Gut, der Amigo fliegt auch ohne mich, ich guck mal rüber zum Startplatz. Sonst hatte Beppo ja geleeegentlich seinen eigenen Motor zu laufen gebracht, wenn Edi ihm den vorher eingestellt und seinen Starter gegeben hatte. Leicht entgeistert fragte ich ihn, was das denn sei? Er grinste von Ohr zu Ohr: "Ich hab' mir'n neuen Motor gekauft!" Logische Gegenfrage von mir nach dem Typ: es war der IIRC frisch angekündigte 40 FSR, 260.- DM schwer, 'n Hunni mehr als die Querstromer. Ich habe sofort eingesehen, daß diese für Beppo enorme Geldausgabe das Geld sehr wert war. Nur das Fliegen traute er sich doch nicht, "aber Edi kommt nach der Arbeit" ;-) Ich hätt' ihm das Modell auch hochgebracht, mein damaliger Box Fly war mit seinem Zweibeinfahrwerk erheblich niggeliger beim Bodenstart als sein im Verein mehrfach bewährter Schulterdecker in grober Anlehnung an das Mäxi von Graupner. Es war ihm das alleinige Anwerfenkönnen schon aufregend genug gewesen, ich solle ruhig den Amigo oben lassen, er schaut dann gern zu.


Es kommt nicht oft vor, daß ich von einer Gerätschaft so schnell überzeugt bin ;-)

servus,
Patrick
 
@ Erich - wow, sehr schön!
@ Patrick, schöne Story, 260,00 war natürlich ein Wort. Der 40er war eine
Spezial-Edition (sagt Peter Chinn), also ganz der erste Schnürle-Motor
war der 60er wohl nicht. Bin leider zu faul zu gucken, ob ich den Motor in der
Timeline von OS finde. Es ist einfach zu heiß heute...;).
 
Mifft. Ich hatte noch gezögert: "Maxi" ist doch die RC1-Schüssel von Heinz Elsässer, die bei Robbe durchgewurstet wurde, also muß das Graupnerding die "Mäxi" sein.

Die Anlehnung war sehr grob, es ging in erster Linie darum, mit a) möglichst wenig Material(verschnitt) und b) möglichst wenig Zeitaufwand c) möglichst schnell (wieder ;-) zu einem Flieger zu kommen. Graupners Maxi hatte durchaus Eleganz, die Vereinsschüssel funktionierte einfach nur. Das aber recht gut. Edi ist mit Beppos FSR drin meiner Erinnerung nach "unendlich'" senkrecht gestiegen. Und wegen der guten Drossel- und vor allem problemlosen Gas-wieder-annehm-Eigenschaften des Motor konnte man den gut runterlassen. Das ist dann besonders interessant, wenn grob erinnerte <100m vor der Piste fleißig Nutzholzkiefern wachsen.

Lass mich raten: der Vereins-Klon hatte Rechteckflächen, richtig?

Aus a), b) und c) folgt: latür! Das SLW hatte irnkeine Pfeilung, weil das mit den Rumpfseitenbrettern grad so auskam.

;-)


Um meinem Post wieder mehr on-topic-Lastigkeit zu geben:

Cox Thermal Hopper. Gab's ned mehr, als die Cöxe schon über Robbe, Krick (nur gaanz anfänglich) und Graupner reingekommen sind. Aus der Amibucht für akzeptables Geld gefischt, war eigentlich gedacht, daß ich ihn pfähle (Welle in'n Versager rein, vorn wieder raus, Ekeltromotor in den Tankraum). Allerdings hat der eine herzerfrischende Kompression, außerdem wollte mich die Coxbande dann auch pfählen. Leider ohne bird cage. Noch ...

Thermal_Hopper_0.49_k.jpg

Bzgl. Cox war ich früh verdorben. Meine Eltern hatten in den ersten zwanzig Jahren meines Lebens eine starke Affinität nach Oberitalien bzw. dem Tessin, das fing mit einem Grundstück in It an und endete in einem Dauerwohni an diversen Lokationen der Seen dort. Ich bin natürlich regelmäßig durch Franz Carl Weber, Jelmoli, Coop et al. durch und habe gestaunt, wie groß doch das Coxiversum ist. Einer der Gründe, warum ich früh schon an Graupners Weltmacht Zweifel hegte ;-)


Allyn Sky Fury 0.8cc. Wegen des hybbschen Auspuffs gekauft. Der ist fast so wie bei dem 1cc Fuji, der auf dem wahnsinnig schnittigen Kartonbild von Aeronautens Amazone, mit Kondensstreifen durch den plötzlichen, strömungsbedingten Druckabfall und dem Piloten mit dem Lederhelm.

Allyn_Sky_Fury_0.49_k.jpg


Die Kampfamazone:

die_Amazonen_kommen_2.jpg


Der 1964 bei Eggenweiler angedachte Motor:

FUJI_099_1.JPG

(Bild aus der Amibucht von "gatafish" gefischt ;-)

servus,
Patrick
 

Pirelli

User
Ich bin gerade über Euren Tread gestolpert.... Tolle Motoren die hier vorgestellt werden.
Dann zeige ich Euch meinen ersten Motor, den ich 1991 gekauft hatte. Der hatte in einem HeliMax
von Graupner gewerkelt. Aufgrund von Leistungsmangel kam ich mit dem Motor leider nur in den Schwebeflug.
Der Helimax ist schon lange weg, aber den Motor habe ich behalten.... und steht bei mir im Regal.
Aktuell habe ich die Idee den Motor auf Benzin (Langsamläufer) umzubauen :rolleyes:
 

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Pirelli

User
Ich habe gerade festgestellt, dass es kaum mehr Ersatzteile gibt.:(
Ich bräuchte alle Dichtungen neu. Er kommt wieder ins Regal.
 

Antares

User
Immer wieder phantastisch, der Thread - und sehr schöne Geschichten!

Super Tigre hatte im Gegensatz zu OS wie die meisten anderen Hersteller keine eigene Auflistung veröffentlicht und ins Netz gestellt (zumindest kenn ich keine) – jetzt existiert ST-Italien längst nicht mehr....
Gruß Erich

Die Biografie eines Modellmotorenherstellers ist eine Mammutarbeit und dann noch im Internet = doppelte Arbeit.
Wer sich die Timeline bei OS durchsieht und nur den Typ H60 mit den beschriebenen Versionen bei Peter Chinn vergleicht, stellt rasch fest, daß nicht alle Varianten dort zu finden sind. Ist halt teils etwas rudimentär.
Von Webra kommt sicher nichts mehr und der gute Randy hat genug anderes zu tun, als sich mit alten Recherchen zu beschäftigen. Wobei auf den MECOA-Seiten auch schon viel Info steht.


Hallo Methanol- und Ätherschnüffler,
...Hier sind alle OS mit Bild und Erscheinungsjahr aufgelistet. Das hilft sehr bei der Einordnung.
Sowas wünsche ich mir noch für SuperTigre und Webra...
Beste Grüße
Andreas


Sooo einfach ist es leider nicht, denn wer weiß denn noch nach 40, 50 Jahren, was wann wie aufeinander folgte?
Da habe ich - fast - Verständnis für den Kollegen aus Italien, der viel Arbeit in die Anhäufung von Wissen gesteckt hat und eine kleine Entschädigung erwartet. Diese etwas verpönten Typen, die Motoren lieber in die Vitrine stellen, als ganz profan damit Modelle anzutreiben, werden immer gerne um ihr Fachwissen geplündert. Welches umso mühsamer zusammengesucht wird, weil andere ja unbedingt unwiederbringlich neue Motoren verwenden müssen an Stelle von Gebrauchten, bei denen keiner mehr weiß, was mal umgebaut oder ersetzt wurde und es egal ist, ob man weitere 15 oder 20 Jahre damit ein Modell betreibt.
Ich sach ma, von selbst kommt nix. :D

Gruß,
Harald
 

purzel

User †
Dichtungen?

Dichtungen?

Hallo, also ich nehme für die Gehäuseabdichtung eine blaue Dichtmasse mit dem Namen Reinzoplast, Diveres Antomobilhersteller haben diese Dichtmasse in einer anderen Tube, dann ist es geprüfte Qualität, oder Orginal Ersatzteil.Jedenfall ist diese Dichtungsmasse elastisch, die Temperaturfestigkeit genügt uns allen...

Markus
 
Meine 3 "prägendsten" Anfänger-Motoren

Meine 3 "prägendsten" Anfänger-Motoren

Servus zusammen,

meine 3 „prägendsten“ Anfänger-Motoren von früher, alles 1,5er:

Der „Taifun-Hurrikan“ (Variante-III ab 1959) der mir immer durch Zurückschlagen beim „Finger-Start“ diese mehr oder weniger blutig hinterließ - danach mein Problem-Motor, der „OS-Pet-II“ (ab 1959) der mehr Sprit zur Abkühlung als dann zum unzuverlässigen Flugbetrieb benötigte - und (für mich) der Super-Motor, der „COX-Medaillon“ (ab 1962), der ohne Nitro im Sprit stets zuverlässig und ohne Abstellen und Abmagern seine Dienste verrichtete bis nach ca. 13 min. der 60 ccm-Tank leer war! Es sind natürlich nicht dieselben von früher, die musste man ja wie damals üblich jeweils immer verkaufen um wieder ein Grundbudget für den nächstgrößeren oder –besseren zu haben.

3x Anfangszeit.jpg

Sorry wenn’s jetzt evtl. zu lang wird, aber es muss mal sein: Jetzt stehen die kleinen Motörchen „nett und unschuldig“ in den Vitrinen, in der Verbrenner-Anfangszeit jedoch waren sie in der Handhabung oftmals äußerst widerspenstig und unzuverlässig (evtl. auch mangels eigenem Wissen oder auch ungenügender Fertigungs-Qualität). Die kleine (leidvolle) Geschichte von früher passt vielleicht am Rande doch auch ganz gut hierher und zeigt womit man sich damals als „Einzelkämpfer auf dem Lande“ herumplagen musste (für die Jüngeren bei der heutigen Modellflieger-Dichte, der hohen Perfektion und dem jetzigen Wissen sicher schwer nachvollziehbar, manch einem könnte das aber vielleicht doch noch bekannt vorkommen).

Infiziert vom Anblick eines „Taifun-Hobby-Diesel's“ eines Erwachsenen musste Anfang der Sechziger nun unbedingt auch „so einer“ her! Nach Sparen und „lange erbettelter“ Zugabe von zuhause (war nicht so leicht mit damals Hausbau usw.) gab’s dann endlich den 1,5er „Taifun-Hurrikan“ mit dem magisch anziehenden „schönen grünen“ Zylinderkopf für 38,50 DM. Kostenlos dazu aber auch die üblichen blutigen und von den scharfkantigen Graupner-Nylonprop’s zerschnittenen „Starter-Finger“ durch Zurückschlagen des Motors bei zu hoher Kompressions-Einstellung; Hilfsmittel oder gar E-Starter lagen noch in den Sternen und den einzigen Graupner-Seilzugstarter mit dem roten Griff bekam man ja auch nicht umsonst – im Modell eingebaut hätte man allein auf weiter Flur zusätzlich zum Gegenhalten des Modells ja auch noch den 3. Arm gebraucht (damals waren Modellflugkollegen nur sehr spärlich vorhanden und eine Kontaktaufnahme mit den wenigen anderen beschränkte sich als Jugendlicher stets auf „Fahrrad-Radius“, natürlich mit Startbox auf dem Gepäckträger, Sender umgehängt und Flieger unterm Arm!). Nachdem man als Anfänger den sicheren Lauf bzw. die Düsennadel-/Kompressions-Einstellung hierzu auch noch nicht so gekonnt hinbrachte (oder der Motor es auch selbst nicht immer wollte) und der teure Dieselsprit doch beachtlich ins Geld ging, also dann eben Umstieg auf Glühkerzenmotor (hier allerdings wieder das Problem mit der nicht billigen Glühkerzen-Batterie, die meist nach kurzer Zeit des „Kurbelns“ schon wieder leer war – zu teuer jedoch der mögliche 2V-Akku + Ladegerät):

Der Mitte der Sechziger allseits bekannte und kostengünstige „OS-Pet-II“ für 20,40 DM sollte es sein (Fehlkauf im Nachhinein). Das bei uns allen gleiche Problem: Nach ein paar Tropfen in den Vergaser sprang er an, tourte voll auf und blieb sofort aus Spritmangel wieder stehen (allg. schlechtes Saugverhalten, dieses später auch dann im Flug) – leider nun mit heißem Zylinder stets kaum noch Kompression zum erneuten Starten (natürlich nur Finger-Start). Man hatte vor lauter Drang endlich zu Fliegen nie Zeit das normale Abkühlen abzuwarten, also mit dem Plastik-Tankfläschchen Sprit über den Zylinderkopf dass es nur so zischte und brodelte bis er wieder kühl war. Nach etlichen Versuchen (anfangs dann immer Düsennadel weit auf …..und danach immer wieder mager-drehen) lief er dann doch irgendwann, allerdings einen 5 min-Flug ohne Abzusterben war schon Glückssache (und der größte Teil der Spritkosten ging ja zur Kühlung drauf!).

Also „erbarmte“ sich mein Vater eines Tages doch und „wir“ kauften (er zahlte) dann den damals rel. teuren 1,5er „COX-Medaillon“ für 53.50 DM – und von dieser Stunde an ging’s endlich nur noch bergauf (vorerst wenigstens – Rückschläge gab’s immer mal), der lief wie ein Uhrwerk (auch ohne Nitro im Sprit) in der Hegi-Auster mit Tip-Tip Variophon/Varioton und von da an konnte man sich nur noch auf’s Fliegen-Lernen konzentrieren. Die oft zitierte „Gute alte Zeit“ war aus heutiger Sicht zumindest modellflugmäßig damals (nicht nur für mich) eine oft besch….ene Zeit – aber Ausdauer macht sich am Ende halt doch bezahlt!

Gruß Erich
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry wenn’s jetzt evtl. zu lang wird,...
Nein, wird nicht zu lang.

...Die oft zitierte „Gute alte Zeit“ war aus heutiger Sicht zumindest modellflugmäßig damals (nicht nur für mich) eine oft besch….ene Zeit – ...

Genau deshalb ist Dein Beitrag nicht zu lang: Du schilderst hier ohne alberne rosarote Brille erlebte Erlebnisse, und nicht irgendwelche überlieferten Legenden.

Die “früher war alles besser und so kameradschaftlich“ Geschichten haben wir hier alle durch. Modellfliegen in den 70ern (ab da kenn' ich's), war geprägt von höchst unvollkommener Technik und Vereinsstrukturen, in denen auch in Sachen Motoren viel Halbwissen verbreitet wurde.

Dein Bericht ist ebenso nah am Geschehen wie meine Wankelstory weiter oben. Und ebenso ohne Schönfärberei.
Dafür danke,
H.
 
Wankel-Erfahrungen

Wankel-Erfahrungen

Hallo Holger,

danke für Deine Meldung – die Wankelstory hatte ich natürlich gelesen.

Ich selbst hatte keinen geflogen, im Nachbar-Verein waren zwei der ersten Wankel einige Zeit in Betrieb – mit deutlichen Abnutzungs-Erscheinungen. Ein Vereinsmitglied war (wie günstig !) Ausbilder in einem int. Metallbau-Konzern mit allen (für den Modellbauer) unvorstellbaren Möglichkeiten in der Lehrwerkstatt (Maschinenpark, Wissen und Können, Material usw.). Soweit ich noch weiß hatten die dann alle Auflageflächen wieder geplant und neue Dichtleisten/Leistenfedern aus speziellem Material gefertigt und eingebaut, danach war’s besser (einer davon steht jetzt in meiner Vitrine).

In unserem Club hatte zeitgleich auch einer einen der allerersten Wankel in einem Middle-Stick verbaut. War ja mal was Interessantes/Neues – positiv in Erinnerung geblieben sind die Laufruhe und (für die damalige laute Zeit) das rel. leise Auslassgeräusch (erst recht mit Schalldämpfer). Aber auch verschiedene Probleme gab‘s: Die Vergaser-Einstellung war sehr kritisch - Düsennadel-Justierung viel zu grob (wurde angeblich? später verbessert), dann irgendwann bei optimaler Einstellung änderte sich bereits deutlich die Drehzahl wenn man auch nur die Düsennadel ganz leicht berührte ohne etwas zu verdrehen! Auch ruckartige Bewegungen des Modells mochte der Motor gar nicht, oft stellte er schon ab wenn man das Modell mit laufendem Motor nur etwas unsanft vom Vorbereitungsplatz zur Startbahn trug - ebenso waren scharfe Flug-Kurven Gift für ein sicheres Laufverhalten. Ein vielgeflogenes und geliebtes Alltagsmodell wurde es bei dem Kollegen in dieser Konstellation nie.

Einer der mich persönlich zum Fliegen besonders interessiert hätte (Zweischeiben-Wankel 2x5 ccm) wurde mal Mitte/Ende der Siebziger auf der Spielwarenmesse Nürnberg von einem holländischen Hersteller als Neuheit vorgestellt, kam jedoch nie auf den (internationalen ?) Markt.

Gruß Erich
 
Zuletzt bearbeitet:
Mehr Drehkolben...

Mehr Drehkolben...

Hi Erich,
da sieht man mal, wie unterschiedlich ein und dasselbe Teil wahrgenommen wird.
Ich hatte vier O.S. Wankel (2xSI, 2xPI), und ich kann mich an genau zwei Motorabsteller erinnern:

Am Wayfarer hat es im Flug den Schalldämpfer weggeschossen, da war es kurz sehr laut und dann ganz still:D

Der Telemaster starb irgendwann immer nach genau sieben Minuten ab. Die ebenso triviale wie klassische Ursache war das Tankpendel, das nach einer sportlichen Landung vorne feststeckte.

In beiden Fällen konnte der Motor nix dazu...

Wankel einstellen war total einfach - wenn man ihn komplett durchgewärmt hatte! Gleich nach dem Anlassen war jede Berührung der Düsennadel sinnlos, also haben wir ihn einige Minuten bei Teillast laufenlassen und dann einreguliert. Das ging ohne jede Zicken und auch Kunstflug oder Pylonkehren waren kein Problem.

Wie gesagt sind meine immer ohne Nitromethan gelaufen; ob das an dem braven Verhalten etwas geändert hätte, kann ich nicht beurteilen.

Die drei oben gezeigten Motoren sind mit Konservierungsöl durchspült und zeigen trotz mehr als 20-jähriger Untätigkeit noch deutlich schmatzend Kompression. Dichtungsprobleme? - Nada.

Bilder von den Zweischeibenmotoren gibt es heute noch im Netz. Nette Spielerei, aber technisch nicht sinnvoll. Die thermische Situation wird dadurch nur noch verschlimmert, und Wasserkühlung kommt wohl nur für den Einsatz auf dem Wasser in Frage.

Rotationsgruss,
H.

PS:
Habt ihr euch mal gefragt, warum die Dinger im englischen Sprachraum nicht nach ihrem Erfinder, sondern Rotary Engine heissen?
Na, weil Wankel da nicht jugendfrei zu vermarkten ist;)
 
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