Hallo Michael & Michael,
vielen Dank für die Glückwünsche! Bin auch selber noch ganz von den Socken, dass der "Plan funktioniert" hat - am liebsten würde ich natürlich direkt wieder raus und die Korrekturen an Schwerpunkt und Ruderausschlägen ausprobieren, aber im November kann ich das unter der Woche natürlich vergessen (und am Wochenende ist dann uU wieder Sch...wetter...). In der Hinsicht ist das gegossene Nasenblei ärgerlich, denn da macht man keine Korrekturen mal eben am Platz und startet direkt den nächsten Flug...
Ich wollte dir schon sagen, dass er mit den, außen tieferen Rudern, giftig auf Querruder reagieren wird. Wieviel Tiefe man dem Querruder gibt ist Geschmacksache. Mir wurde gesagt, mehr Tiefe verfälscht das Profil, weniger Tiefe bremst und verwirbelt. 30% bis ein Drittel geht aber bei Nuris, bei dir sind es 31%.
Giftig ist ja nicht so wild, solange man das durch die Ausschläge noch sinnvoll korrigieren kann. Beim ersten Flug bin ich natürlich schon schön ins Schwitzen gekommen und musste schmutzige Wörter benutzen.
Aber ich sehe das eigentlich als Riesenvorteil, bei Elevons für Quer- und Höhenruder ähnliche Ausschläge zu haben. Normalerweise müssen ja die Servohebel am (längeren) Ausschlag des Querruders orientiert werden, was bedeutet, dass die Stellkraft fürs Höhenruder, das ja im Deltamix über dasselbe Servo bedient wird, rund dreimal so hoch sein muss wie bei einem Servo, dessen Stellkraft bei kürzerem Hebel und voller Wegnutzung auf das Höhenruder angepasst wäre (übrigens ein Problem, das erst durch die digitalen Mixer aufgekommen ist - bei den mechanischen Mixern, die wir in den 80ern benutzt haben, waren unterschiedliche Servos bzw. Hebel für die Ruderfunktionen kein Thema).
Sind die Ruderflächen aber außen tiefer als innen, wird beim Querruder die gesteuerte Achse stärker gehebelt als mit einheitlicher Rudertiefe, während beim Höhenruder praktisch kein Unterschied besteht. Da sich als Folge dessen der Ruderweg beim Querruder verkürzt und an den des Höhenruders angleicht, wird die Stellkraft der Servos homogener genutzt, und man braucht keine "Kraftreserve" für das Höhenruder einzuplanen. Somit lassen sich deutlich kleinere und leichtere Servos verwenden.
Was das für Segler bedeutet (Stichwort Profilverfälschung), kann ich nicht sagen... ich bin ja schon froh, wenn mein Pfeilchen gut genug gleitet, um damit Motorzeit einzusparen - an Thermikverhalten denke ich da gar nicht erst...
570 Gramm Gesamtgewicht ist super.
Das bist du bei ca. 18 qdm noch deutlich unter 32 g/qdm. Mein „Leichtester“ ist das 2 m Brett, mit gut 34 g/qdm. Hier hat sich dein ausgetüftelter Materialmix bestens bewährt.
Ist sogar noch ein bisschen besser, denn ich habe gut 20 qdm, macht also effektiv 28,5 g/qdm. Mit dem korrigierten Ballast wird das auch noch ein bisschen weniger. Aber ich will, will, will unter 24 g kommen. Gerne auch unter 22.
Was den Materialmix angeht, bin ich also noch lange nicht durch mit Tüfteln.
Ist das "Kabel" welches aus dem Rumpf geführt wird, Deine Antenne?
Jep, das ist sie in der Tat. Bei den meisten (Holz-, Schaum- etc.)Modellen habe ich die gar nicht rausgeführt, aber hier musste ich das tun, weil die 10% Carbonanteil des Rumpfes tatsächlich schon sehr effizient abschirmen. Ich wollte sie deswegen auch nicht nach oben rausführen, da ja dann die Chance, dass sie vom Rumpf gegen den Sender abgeschattet wird, deutlich größer ist.
Dann solltest Du Dir unbedingt Gedanken machen, wie Du die umlegen kannst.
So könnte es im ungünstigen Fall passieren, dass sie beim Aufsetzen zwischen Kufe und Boden kommt.
Ich schätze mal, dies würde zum Abreißen führen.
Desweiteren ist die scharfe Rumpfwand prädestiniert dafür, Dir einen Antennenbruch zu bescheren,
den Du evtl. durch die Isolierung nicht einmal bemerkst.
Beim Rausführen hat sich ein Stück Kraftstoffschlauch oder noch besser eine Servotülle/Durchführungstülle
bewährt.
Stimmt - auf die Idee wäre ich von selbst gar nicht gekommen (bis zum ersten Schaden, aus dem man dann klug wird), aber jetzt, wo du's sagst...
Servotülle ist eine Superidee. Umlegen ist kein Problem, ich kann die beliebig seitlich versetzen. Wenn ich sie nach oben führen würde, hätte ich natürlich die Problematik gar nicht - aber da habe ich, wie gesagt, bei dem breiten flachen Carbonrumpf Bedenken.
Danke für den Tip! Bewahrt mich davor, eine Erfahrung selber zu machen, auf die ich gar nicht scharf bin.
Tschöö
Stephan