Stützkondensator für Empfänger

Ich möchte für den Empfänger einen Stützkondensator verwenden.

Bei Reichelt gibt es z.B. den RAD FC 470/35 :: Elko radial, 470 uF, 35 V, 105°C, low ESR, AEC-Q200

Kann ich den Kondensator dafür verwenden bzw. gibt es höherwertige bzw. welche mit mehr Kapazität zum Überbrücken von Spannungsabfall.

Danke für die Info.

Gruß

Jürgen
 

jensibua

User
Kondensator

Kondensator

Hallo Jürgen,

der von Dir genannte Kondensator könnte Spannungseinbrüche am Empfängereingang abfedern.
Es gibt auch Kondensatoren mit deutlich mehr Kapazität, zum Beispiel der hier mit 6800 uF. Gibt halt ggf. einen kleinen Blitz beim einstecken des Akkus.
Aber die Frage ist eher was genau der Einsatzfall hier ist. Normalerweise sollte es eben keine Spannungseinbrüche am Empfängereingang geben. Um was für einen Empfänger handelt es sich denn? Hängen da die Servos auch mit dran? BEC oder Akku?

Viele Grüße

Jens
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Ich möchte für den Empfänger einen Stützkondensator verwenden.
Bei Reichelt gibt es z.B. den RAD FC 470/35 :: Elko radial, 470 uF, 35 V, 105°C, low ESR, AEC-Q200
Kann ich den Kondensator dafür verwenden bzw. gibt es höherwertige bzw. welche mit mehr Kapazität zum Überbrücken von Spannungsabfall.
Danke für die Info.Gruß Jürgen
Moin Jürgen, wenn dann das Zehnfache an Kapazität, ich verwende LOW-ESR 2700µF/16V - erst hier auch:
tdf-16.jpg
Bezug: https://www.reichelt.de/www.reichel...dex.html?ACTION=3&GROUPID=5513&ARTICLE=166373
... und Kabelrest (Impulsleitung bündig am Stecker abgetrennt) eines Servoanschlusses und ein klein wenig Schrumpfschlauch - Kosten: ~1,50€!
 
Danke für die Info

Danke für die Info

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Info.

Zusammenfassend (für einen Nichtelektroniker) sind zur Unterstützung eines BEC`s folgende Punkte wichtig:

- Nennspannung von 16 Volt ist ausreichend.
- Low-ESR (geringer Innenwiederstand).
- Die Kapapzität wird in "µF" angegeben.
- Beim Löten gibt es festgelegte Pole (am Kondensator beschriftet, bwz der längere Anschlußdraht ist + "Anode"), dies ist zu beachten.

Falls ich etwas übersehen habe, bitte gern hinzufügen.

Beste Grüße

Jürgen
 
Weshalb den Stützkondensator? Die Frage ist noch offen

Weshalb den Stützkondensator? Die Frage ist noch offen

Moin Jürgen, wenn dann das Zehnfache an Kapazität, ich verwende LOW-ESR 2700µF/16V - erst hier auch:

Danke für die Infos, aus dem Betrag geht nicht hervor weshalb ein Stützkondensator verwendet wird? Ich gehe von mehr Sicherheit aus?

Ist dies bei allen Empfänger sinvoll die mit BEC betrieben werden?

Kann das Herr Giese dies bestätigen? oder andere User.

MfG
Toni Saliccia
 
Als Puffer-/Stützkondensator für Empfänger Super-Cap verwendbar?

Als Puffer-/Stützkondensator für Empfänger Super-Cap verwendbar?

Hallo,
der Beitrag ist zwar schon paar Tage alt, aber bevor ich einen Neuen für das Thema aufmach ;)

Könnte man auch ein Super-Cap als Stützkondensator, wie diesen 5.5 V, 1.5 F (EEC-S5R5V155) https://www.voelkner.de/products/929722/Panasonic-EEC-S5R5V155-Super-Cap-Kondensator-1.5-F-5.5V-20-19mm-1St..html?offer=61b425861e82926ba6bc1b3f827bf358
verwenden?

Nach langen Jahren komme ich auf Modellbau zurück.
Ein Manko, bei den BEK-Versorgungen der Empfänger über ESC und Haupt-Akku ist, wie ich inzwischen feststellen musste, ist der Haupt-Akku leer ist auch die Fernsteuerung aus -> Worstcase :eek:

Bei meinem Air-Boot ging das rausfischen noch im flachen Wasser und auflandigen Wind. Bei einem fliegenden Modell wäre das echt bescheiden und bei meinen derzeitigen Baugröße (50- 200 Gramm) ist ein zusätzlicher Empfänger-Akku zu schwer. Aber auch bei größeren Modellen.

Da wäre, neben einer Spannungsstabilisierung, wünschenswert nach dem der Motor ausging, noch eine gesteuerte Landung hinlegen zu können.

Eine Frage die sich mir dabei stellt, ob der am Empfänger angeschlossene Kondensator, Super-Cap od. Empfänger- Akku usw. ohne weitere Bauteile nicht auch dann den ESC und Haupt- Akku (rück-) speist?

evtl kann ja u.a. Gerd G. noch was dazu beitragen :)

Viele Grüße
 

justme

User
Ein Kondensator ist völlig ungeeignet um einen Spannungsausfall abzufangen. Er dient dazu die Gleichspannung im weitesten Sinne "glatt" zu halten. In der Hauptsache geht es hierbei um einen Spannungseinbruch, wenn zum Bsp. die Servos allesamt plötzlich loslaufen und eine Belastungsspitze auftritt (Anlaufströme). Daher auch der Name Stützkondensator. Hier geht es um Spannungseinbrüche im Bereich Millisekunden.

Wenn ein Antriebsakku soweit einbricht, dass nicht einmal mehr das BEC die Versorgungsspannung liefern kann, dann hast Du andere technische Probleme. Die lassen sich nicht mit einem Kondensator adressieren. Du darfst also einen Stützakku nicht mit einer zweiten Stromversorgung für Empfänger und Servos vergleichen.
 

Kugler

User
Hallo Leute

Spannungsspitzen und -einbrüche werden geglättet. Wie verhält sich das denn im Moment des Einschaltens?
Der zu diesem Zeitpunkt entladene Elko zieht den maximal möglichen Strom aus dem BEC.

Wie geht Ihr damit um?

- Dioden und Widerstand um den Strom in "Laderichtung" zu begrenzen?
- Elko vorladen?
- einfach ignorieren? ;)

viele Grüße
Thorsten
 

S_a_S

User
Gold-Caps haben einen viel zu hohen Innenwiderstand. Sie können zwar viel Energie aufnehmen und lange speichern, aber nur langsam aufnehmen und abgeben. Typischer Einsatz ist Pufferkondensator für Speicherbausteine oder Netzausfallüberbrückung in (Schalt-)Uhren.
Eine LED am Gold-Cap leuchtet vielleicht 20s, wenn man die Anschlüsse kurz schließt, geht sie aus, danach aber wieder an (am Wickel wurde nur der am Anschluss nahe liegende Teil entladen und dann vom noch geladenen entfernten Teil weiterversorgt).

Es gibt andere niederohmige Super-Caps (Impulsströme in der Antriebstechnik) aber wenn schon kein Platz für Empfängerakku, dann erst recht nicht dafür.

Grüße Stefan
 
Auf das Thema Empfänger und Kondensator bin ich irgendwie durch Gyro-/ Fluglagestabilisator- Geräte wie die Eagle Pro etc. gekommen.
In Folge auf Super-Cap, wie in meiner Dynamo-Taschenlampe, da die wie Akkus sind, nur schneller geladen und unempfindlicher, mit geringerem Innenwiderstand.
Dann gibt es ja noch aus China die Wurfgleiter mit Kondensator- Motor.;)

Wie lange überbrückt eigentlich so ein LOW-ESR 14000µF (?) od. was hier an Großen im Thread genannt wird) Kondensator bei sagen wir mal 4 x 9g Servos?

Wie müsste so eine Schaltung mit einem Stütz- AKKU aussehen?
Einfach 2 Lipo- Zellen an Empfänger hängen wird ja nicht gehen?
1. Wegen Lipo und fehlenden Laderegler.
2. Zu hohe Spannung für Empfänger > Also nochmals ein BEC
Und ein Kondensator wäre trotzdem zusätzlich zum glätten nötig.

In der Folge kam mir deshalb die Idee mit dem 5,5V Super-Cap statt dem Kondensator, und evtl. noch ein Low-Drop-Regler für 5V, Sperrdiode. Das ganze würde unter 5,- Euro kosten und wäre auch von einem Löt- Dummy wie mir in 15 min. gebaut und in Münzgröße mit geringem Gewicht.

Ich hab leider derzeit nichts um sowas zu testen.
 
So wie ich mich inzwischen durch das Thema "Stütz- AKKU" gezappt habe, ist es ja schon sträflich ohne Schottky Diode an der BEC- Leitung zum Regler, ohne Kondensator und Backup- Akku am Empfänger überhaupt zu fliegen :D
Dann braucht man noch eine (sündhaft teure) Akkuweich usw.
Die Empfänger- Akkus sind ebenfalls teuer und sauschwer dazu.
Da habe ich schnell mal 400 Gramm extra Gewicht und rd. 200,- € zusätzlich.
Ist dann Modellfliegen mit 2 Gürtel und Hosenträger :cool: :D

Schottky Diode an der BEC- Leitung und Stütz- Kondensator leuchtet mir noch ein und sind relativ günstig zu realisieren. Aber die Akkuweiche, Puuh :confused:

Dann fällt mir wieder ein, ich hab da doch noch paar Powerbank´s daheim. Eine in Scheckkarten Größe mit rd. 1000 mA und eine mit rd. 2000mA (wie diese: https://www.conrad.de/de/p/logilink-powerbank-2200-mah-lithium-ion-1x-usb-schwarz-mit-schlues-804968877.html

Vorteil: Liefert wie die um vielfaches teuren Empfänger- Akkus rd. 2000mA, die Elektronik ist schon drin und liefert konstant 5V und das Ganze bei rd. 70 Gramm. Also mit Kabel, Shottky Diode und Stütz- Kondensator unter 100 Gramm und unter 10,-€.

Für die kleineren Systeme wäre natürlich die 5,5V Super-Cap Variante mit Schottky am BEC, wenn sie genügend lang läuft (Platzrunde zum landen), zu bevorzugen.

Das Ganze so nebenbei.
(Meine derzeit verwendeten Flysky kompatiblen bis 5 Gramm Empfänger, haben keine Telemetri :) )
 

S_a_S

User
Wenn ein BEC ordentlich ausgeführt ist und nicht überlastet wird, ist es in der Regel so zuverlässig, dass ein sicherer Betrieb eines Flugmodells möglich ist. Und wenn der Antriebsakku immer noch eine Reserve zum Landen hat, wenn der Motor wegen Unterspannung abgestellt wird (oder vom Piloten über Stoppuhr/Laufverhalten überwacht wird).

Weil aber der Modellbauer grundsätzlich mit Gürtel und Hosenträger unterwegs sein wollen, aber Grundlagen der Elektrotechnik eben nicht nur aus dem Ohmschen Gesetz abzuleiten sind, kursieren in den Foren sich teilweise widersprechende goldene Regeln. Aus denen dann neue abgeleitet werden. Redundanz ist gut, falls was ausfällt, bleibt immer noch ein System in Reserve. Aber manche käufliche Systeme sind nicht für den redundanten Betrieb ausgelegt, so mag es ein BEC nicht unbedingt, dass noch eine zweite Versorgung von der anderen Seite kommt. Also muss man dies entkoppeln (Diode, Powerbox...) und fängt sich Zusatzprobleme ein, die weitere Maßnahmen brauchen (z.B.Stützkondensatoren, weil durch die zusätzliche Diode weniger Spannungsreserve bis zum Empfängerreset hat). Man könnte auch einen teureren Regler kaufen, der dafür ausgelegt ist...

Hat man nun also die zwei Gürtel mit dem Hosenträger gesichert, aber die Hose vergessen :) Wo eine bequeme Jogginghose mit Gummizug auch ohne Gürtel/Hosenträger zum Joggen (oder Couch-Lümmeln) eigentlich schon perfekt wäre...

Zum Kondensator:
Der Energieinhalt im Kondensator ist 1/2 C*U*U Ausgehend von U=5V wären dann bei 14000uF = 0,014As/V folglich 0,35VAs gespeichert. Ein Servo, das im Mittel 100mA braucht, benötigt also an 5V 0,5W (VA) Aufnahmeleistung, könnte also theoretisch 0,7s aus diesem Kondensator betrieben werden. Leider sinkt aber die Spannung mit der Stromentnahme ab, unter 4V wirds auch für das Servo knapp oder der Empfänger stellt den Betrieb ein.
Parallel zum BEC kann sowas aber Sinn machen, denn beim Anlauf braucht das Servo für einen kurzen Moment (einige Microsekunden) den Blockierstrom - der kann bei kleinen Servos auch mal 3A sein. Das kann zuviel für ein schwaches BEC alleine sein, die Spannung bricht deshalb (oder auch wegen Innenwiderstand von BEC, Leitungen und Steckern) ein, der Microcontroller im Empfänger hat einen Reset und muss sich neu an den Sender binden, was zur Folge hat, dass für 2s keine Funkverbindung herrscht. Für ein paar Millisekunden kommt so der Strom dann erst mal aus dem Kondensator, dann kann das BEC den geringer gewordenen Servostrom wieder liefern, muss aber auch wieder den Kondensator laden.

Beim 1,5F sind anfangs 5*5*1,5Ws = 37,5 Ws drin und bei 4V verbleiben noch 4*4*1,5 Ws = 24 Ws - also sind 13,5Ws nutzbar. 4Servos + Empfängerstrom brauchen im Schnitt 500mA, könnten also 27s damit laufen - wenn nicht am Innenwiderstand auch noch Spannung auf der Strecke bliebe. Hier sind wir also in der Größenordnung des Kondensatorfliegers angekommen. Diesen Supercap mit Diode entkoppeln macht keinen Sinn, denn der muss ja wieder aufgeladen werden, 27 s reicht ja noch nicht mal für eine sichere Landung.

Zur Powerbank: da ist meist eine Zelle (oder mehrere parallel) und ein Spannungswandler verbaut, der aus den 3,7...4,2V wieder 5V macht, also im Grunde auch nix anderes als ein BEC. Wobei nicht bekannt ist, was passiert, wenn die 2A Strom überschritten werden. USB-Stecker ist auch nicht optimal unter Vibration...

Ein ordentlicher Regler im Luftstrom gekühlt, Unterspannungsabschaltung bei 3,3V/Zelle, ausreichend dimensionierter und geladener Flugakku, leichtgängige Anlenkungen, ein für mindestens 2A bei vollen Akkus ausgelegtes BEC, dann sollte es bei 4*9g Servos zu keinen Problemen kommen.

Bei Großmodellen und stromhungrigen Digitalservos muss man noch genauer auf Ströme, Verluste und Entkopplung bei Ausfall achten (z.B. auch getrennte Höhenruderhälften).

Grüße Stefan
 
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