Selber bauen und Massenware kaufen sind natürlich zwei paar Seiten des selben Hobbys. Hut ab vor den Einzelkämpfern, welche nur für sich ein tolles Modell bauen und vor allem Spaß daran haben!
Natürlich kommt niemals ein Einzelkämpfer an gegen industrielle Leistung und Know how von professionellen Programieren und Produzenten, die dafür ja täglich 8 Std. Gehirnschmalz und Handarbeit leisten-zzgl. CAD -CAM -Fertigung. Der Mehrwert ist da natürlich viel viel größer, auch was die Innovationsgeschwindigkeit angeht. Deswegen schreibe ich ja, daß er sich beeilen solle (war auch spassssig gemeint), da die Manpower der billig arbeitenden Asiaten ungleich höher ist.
Bezüglich der Festigkeit eines GFK-Fliegers geegnüber EPO erhebe ich Einspruch. GFK ist weder leichter noch in Masse billig zu verarbeiten, schlechter zu reparieren, weil bei kleinem Crash im Wesentlichen die Zelle größer zerstört (aufgerissen ) wird. Vom höheren Gewicht ganz abgesehen. GFK hat deswegen noch seine Berechtigung, da die Oberflächen einfach excellenter herstellbar sind, wobei sich die EPO-Fraktion an dies schon herantastet.
Nächster Nachteil ist das Gewicht. Kann man zwar reduzieren durch Einsatz von teurer Kohlefaser aber das geht auf die Stabilität, wenn man die Hülle dünner macht. EPO ist extrem fest und bei entsprechneder Anwendung verwindungssteif, mittlerweile auch Lack-und Kerosinfest.
Ein weiterer Nachteil , gerade bei GFK-Jets ist das Strömungsverhalten in der Zelle, da die oft FRemdluft mit saugt, wenn man keine Einlaufkanäle einbaut, die beim EPO von allein schon mit geformt sind. Desweiteren schlägt auch der höhere Schallpegel bei GFK-Turbinenfliegern negativ zu Buche.
So ist das Geräusch von einer meiner Schaumwaffeln mit eingebauter Turbine (BAE Hawk- FlyFly) fast schon so leise wie ein starker E-Impeller, da die Hülle dämpft. GfK neigt dagegen eher zum lauten Resonanzkörper.
Auch beim Crash eines EPO -Turbinenfliegers ist die Gefahr des Brandes viel geringer, da Tanks und Turbine in Schaum verpackt sind, die Einschlagsenergie über die Komprimierung des Schaums erfolgt. GFK zersplittert vollständig und die Turbine samt Tank bekommen den Einschlag mit ab.
Und die Reperaturfreundlichkeit von EPO ist nicht nur spottbillig sondern unschlagbar schnell erledigt. Hersteller bieten zudem günstig ein volles Erstatzteilprogramm an.
Auch was die Detailtreue angeht, können beim GFK-Einzelprojekten nur mehr Museums-Scale -Modellbauer oder eben Hig-Tech -Unternehmen wie CARF zu entsprechenden Preisen mithalten. Massenproduktion ist eben einfach unschlagbar und davon profitiert die ganze Szene, weil man sich für kleines Geld jetzt richtige Turbinen-Jets leisten kann. Ich sehe außer der äußeren Oberfläche heute kein Argument mehr für GFK-Flieger, selbst die Größe wird durch Einsatz von Kohlefaserrohren bei Schaumfliegern nicht mehr beschränkt (siehe Mig-29 von Freewing)
Ich hätte noch mehr an Argumenten, will aber hier keinen Glaubenskrieg entfachen, sondern nur aus meinen Erfahrungen berichten.
Gruß
Tom