Wie Kugellager aus Motorgehäuse entfernen?

matt

User
Hallo,

ich habe hier einen alten Enya 19 liegen bei dem ein Lagertausch angesagt ist.
Wie man auf dem Bild sehen kann ist das innere Lager noch im Motorgehäuse und man komt auch nicht von vorn mit einem Schlagholz an den Lagerinnenring.
Ich habe es schon mit Wärme versucht, das Lager will nicht raus. Wie bekommt ihr solche Lager aus dem Gehäuse?
Gibt's da spezielle Abzieher, wenn ja wo?

Enya-Lager.jpg

Gruß Andreas
 

Erik_

User
Hallo Andreas,

Ich handhabe es so: das Teil auf's Cerankochfeld( nicht von der Frau erwischen lassen).

Wenn das Oel verdampft mit Handschuh das Teil runter nehmen, meist fällt das Lager schon raus.
Sonst etwas auf ein Holz klopfen.

Wichtig: gleich in das erwärmte Teil das neue Lager rein!

Gruß Erik
 

GC

User
In Zeiten vor Ceranfeld habe ich bei meiner Mutter die Backofenmethode bevorzugt. :D
 
Ich mache das mit dem Heißluftföhn, das geht auch sehr gut.
Gruß Fritz.
 

kalle123

User
Die Abzieher sehen so aus.

Bildschirmfoto4.jpeg

Einstecken, spreizen, Gewindestange einschrauben, Rohrstück mit U-Scheibe aufsetzen, Mutter drauf und rausziehen.

Gruß KH
 
Wenn ich mir den Abzieher so ansehe kommen mir Schwerlastdübel in den Sinn.
Wichtig wäre noch zu erwähnen, die Spreizkraft muss auf den innerern Ring gehen. Wobei, - Bastelmodus an - wenn man so einen Messingdübel so bearbeitet, dass man nur einen dieser gewindegangähnlichen Stege aussen stehn lässt und die anderen zurückschleift, dann könnte man diesen als Keil zwischen Gehäuse und Kugellager eintreiben.
Alles mögliche an verharztem oder verkrustetem habe ich mit Motorradkettenspray losbekommen. WD40 hatte zuvor kläglich versagt.
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo

Ja der Innenabzieher ist gut klappt aber nicht bei dem Lagerschild.
Das Lager sitzt bündig im Lagersitz und ich komme nicht
mit dem Abzieher zwischen Lager und Sitz :cry:

Die Methode erwärmen verwende ich auch und hat bis jetzt immer gut geklappt.

Gruß Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:

matt

User
Hallo zusammen,

danke für die Tipps, der Abzieher sieht gut aus, der wäre sicher geeignet. Allerdings kosten die Dinger ganz schön Geld, das lohnt sich bei mir nicht. Bisher habe ich bei allen Motoren die Lager durch Erwärmen mit der Heißluftpistole herausbekommen. Dieser Genosse Enya 19IV BB ist ganz schön hartnäckig, wenn ich das aber mit der Heißlufpistole erhitze verdampft das verharzte Rizinus und es entsteht eine wunderbare Rauchfahne. Also wenn ich den in den Ofen schmeiße wird das nicht unbemerkt bleiben, da kann ich gleich ausziehen.
Werde nochmal mit der Heißluftpistole an frischer Luft mein Glück versuchen.

Gruß Andreas
 
Ja der Innenabziehr ist gut klappt aber nicht bei dem Lagerschild.
Das Lager sitzt bündig im Lagersitz und ich komme nicht
mit dem Abzieher zwischen Lager und Sitz :cry:
dein lager auszieher taugt nichts
frage er den mechwerk-andi
bei meinen alten os sah das genauso aus

ich hab von ihm die lager, und für einen kleinen Aufpreis hat er die gleich eingebaut
das ist dann wenigstens fachgerecht und nicht so zusammengestümpert
 
Wenn man einen Kugellagerinnenring so einfach weiten könnte dann würde Schunck keine Aufnahmen nach dem Prinzip anbieten. Ausserdem hab ich ein wenig mehr dazu geschrieben, und auf diese Art könnte man doch in die Fase des KL kommen.
Aber ausräuchern der Küche oder einen reell fast wertlosen Motor zu einem Fachmann schicken, naja, mir wäre das das Porto wohl nicht wert. Ich würde basteln.
 
... oder einen reell fast wertlosen Motor zu einem Fachmann schicken, naja, mir wäre das das Porto wohl nicht wert.

Es handelt sich hier um einen hochwertigen Markenmotor, der bei guter Behandlung eine Lebensdauer von mindestens 20 Jahren erreichen kann und sehr sauber läuft. Nicht um einen der vielen Weichmetall-Wegwerf-Chinaklone.

Erstmal müssen die Rizinus-Rückstände gelöst werden, Wärme läßt den Brei schonmal ein bißchen dünner werden. Jetzt kann man mit Spiritus, Bremsenreiniger oder anderem Zeugs den größten Teil davon auswaschen. Was richtig gut wäre, eine Reinigung in einem Ultraschallbad. Damit kommt das verklebte Altöl bei mehrmaliger Anwendung aus allen Ritzen, und man kann die Kugellager durch erwärmen des Gehäuses entfernen, ohne daß der Backofen durch Dämpfe verräuchert wird. Das Ultraschallbad hat eine sehr gute Reinigungswirkung, der Motor sieht danach aus wie neu und hat wieder die optimale Wärmeabstrahlung über´s Motorgehäuse und die Kühlrippen.
 
...alter Enya 19......

Hab schon vor 35 Jahren nicht gewusst dass man vor Enyas- noch dazu in so verharztem Zustand- einen Kniefall machen muss. Die hochwertigen Motoren hiessen damals anders, und an Japanware gab es viele.
Aber gut ist der Tipp mit dem Bremsenreiniger, Rizinus ist ja nicht mineralöllöslich, und alles entfettende ist gut für oxidierende Oberflächen.
 
Jetzt übertreibst du aber, Kniefall muß nicht sein. Tatsache ist aber, daß gerade die Enya schon immer qualitativ sehr hochwertig waren, ich habe *damals* ™ neben Bernhardt (HB Motoren) die Enya bevorzugt. OS war auch "Japanware" und galt als gut, waren sie auch zum größten Teil. Die Bernhardt und Enya waren aber immer am unauffälligsten, sprangen schnell an, liefen dann auch nach abnehmen der Kerzenklemme sofort sauber im Leerlauf durch, machten mir nie Probleme. Irgendwo ist bei mir noch ein 15 cm³ ASP Chinaböller verbuddelt, neu, seit ca. 20 Jahren rumliegend. Den würde ich jederzeit gegen so einen verharzten kleinen Enya tauschen.
 

Fox12

User
evtl ist das Lager sogar noch gut ... ich würde es nur mal mit reinigen versuchen ohne auszubauen ... danach fetten ...

Gruß Jürgen
 

Julez

User
Also ich hab mal aus einem gehärteten Stift ein Werkzeug geschliffen, dass an einer Seite dann so vorstehendes Material hatte. So ähnlich wie der Kopf eines Nagels, oder eine sehr flache Senkschraube. Diesen Vorstand konnte man dann in den schmalen Spalt hinter den Innenring schieben, und so wechselseitig das Lager langsam rausschlagen.
Falls kein bisschen Plats sein sollte, würde ich eine sehr runtergenudelte Dremel-Trennscheibe nehmen, durch das Lager stecken und ein wenige Material vom Alu wegschleifen, soviel Wandstärke sollte doch sein dass das funktioneirt, und dann die oben beschreibene Methode nehmen.
 
Hi,
wie Julez schreibt funktioniert das 100%, würde dabei trotzdem erwärmen...
Übrigens gibt es Schnittstempel die genau den benötigten Senkkopf angeschmiedet haben ( Werkzeugbau )

Gruß Klaus
 

wagwo

User
Hallo einfach Lager zuerst entfetten, Passenden Metalldorn in den Innenring stecken zwei gegenüberliegende Schutzgas Schweißpunkte setzen und anziehen. fertig
 

matt

User
Hi,

es ist geschafft! Ein angeschliffener Nagel mit dem man hinter das Lager kommt war mein Schlüssel zum Erfolg. Danke für all die guten Hinweise!
Ich möchte noch kurz anmerken dass mir bewusst ist dass der Motor nahezu null Restwert hat, es macht mir einfach Spaß diese alten Maschinchen zu reinigen, neu zu lagern und laufen zu lassen, mehr nicht.
Hier die verwendeten Werkzeuge...

Enya 21.jpg

Gruß Andreas
 
Schön wenn es mit geringen Mitteln, die das Haus hat, gegangen ist.
Meine Bemerkung und auch meine Tipps waren billig, im Gegensatz zu so Tipps über passende oder auch nicht, aber teure spezialinnenabzieher etc. Daher geringer Wert, wenn nur der einmalige abzieher oder das schutzgasschweissgerät erst beschafft werden muss. Dass ein metalldübel nach einsaften mit motorradkettenspray auch gegangen wäre ist ja nicht widerlegt und im Gegensatz zum Nagel hätte nicht die Gefahr das verkantens bestanden.
 
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