Hochstartwinde: Baubericht

Brushless-Winde

Brushless-Winde

Hallo Peter a.d. Lippe

Die 145m waren mit Schuss. Ich habe nur 125m geschafft bei Windstille und ohne Schuss.
Die 6S 4000 habe ich noch nie leer bekommen. Je nach Wind und Modell ist der Stromverbrauch sehr unterschiedlich. Gegenwind verringert den Stromverbrauch. 20 bis 30 Starts habe ich schon an einem Stück gemacht. Habe in die neue Winde jetzt auch einen Zähler für die Starts eingebaut, damit man einen besseren Überblick bekommt.

Gruß Peter
 

uija

User
Man sieht es immer wieder, dass F3Jler kurz vor dem Ausklinken die Nase nach unten nehmen, so ordentlich Schwung holen und dann mit Wucht nach oben Ausklingen. So bekommen sie noch einmal einen ordentlichen Geschwindigkeits-Stoß, den man dann, wenn man hier die Zahlen vergleicht, noch mal für 20 weitere Meter Höhe nutzen kann.
 
Brushless-Winde

Brushless-Winde

So jetzt mal ein paar Bilder und Infos zur Elektrik / Elektronik.
Das sind erst mal einige Einzelteile.

160922 002.jpg

Den Arduino muss ich einlöten, für einen Sockel reicht die Bauhöhe unter der Grundplatte nicht. Die Steckverbindungen mache ich aus IC-Sockeln selber, Preiswert und Platzsparend. Das Poti mit dem Langen Kabel ist zur Zugeinstellung und bekommt das Drehrad. Das mit dem kurzen Kabel ist für die Messung der Seilspannung. Welle musste etwas gekürzt werden und Schlitz für einen Schraubendreher ein gesägt (vereinfacht das spätere Justieren. Stellring auf 6,3mm aufgebohrt und einen abgezwickten Nagel als Betätigungshebel angelötet.

007.jpg

So sieht das im montiertem Zustand aus. Das Aluröhrchen wird je nach Seilspannung nach rechts gedrückt und verdreht das Poti (noch ohne Schlitz) zur Spannungsmessung. In dem Röhrchen befindet sich eine Zugfeder, die das Poti vor Überlastung schützt, falls das Windengestell zum Beispiel bei Seilriss oder sonstige Einflüsse nach links schnellt.

160922 006.jpg

Unter der Grundplatte geht es schon eng zu. Der Regler wurde von Kühlkörper und Lüfter befreit, das Servokabel eingekürzt und mit neuem Stecker versehen. Das orange Kabel ist an der Versorgungsspannung angelötet, und ein Vorwiderstand unter dem Schrumpfschlauch bildet mit dem Widerstand auf der Platine einen Spannungsteiler zu Spannungsmessung des Akkus. Ansonsten sind die Potis und das Display angeschlossen. Die freie Buchse auf der Platine ist fur den Fußschalter.

So das war jetzt genug Info, muss ja auch erst mal sacken. Kommt aber noch was.

Gruß Peter
 
Ich bin begeistert von dieser Winde mit den dazugehörigen technischen Lösungen. Ist schon erstaunlich was man so alles, das nötige Fachwissen voraus gestzt, mit diesen Minicomputern alles machen kann. Ein riesen Kompliment an den Erfinder, Entwickler und Erbauer dieses Gerätes!

Franz
 

Kyrill

User
Das coolste ist das Packmaß der Geschichte. Zwei Winden in einem Koffer... Bei uns werden die mit einer Karre auf den Platz geschleppt wegen der Autoakkus... Dies ist mal wirklich ideal zum Mitnehmen...

Ich lese was von Spannungsteiler damit hat sich die nächste Frage schon erübrigt... Dem Lipo kann also nix passieren.
 
Brushless-Winde

Brushless-Winde

Hallo Armin / multikulti / und Mitleser

War in Urlaub und habe keine weiteren Erprobungen gemacht. Meine letzten Starts haben gezeigt, das noch etwas Feinschliff bei der Windensteuerung nötig ist. Da meine jetzige Winde ohne Datenlogger und Uhren-Modul arbeitet hat sich die Regelgeschwindigkeit stark erhöht was ein hyperaktives Verhalten der Windenregelung zur Folge hatte. Das Problem war schnell gelöst.
Beim Testen der Winde durch meinen Vereinskollegen hat sich gezeigt, das er durch seine von mir gebaute Hochstartwinde (4x Speed 700) etwas verwöhnt ist. Den Wunsch nach mehr Zugkraft konnte ich ihm erfüllen. Beim Vermessen der Zugkraft hat sich aber gezeigt, das die voreingestellte Zugkraft nicht korrekt mit der tatsächlichen Seilspannung übereinstimmt, was auf die Zugkraftmessung zurückzuführen ist. Blattfeder und Poti ergeben keinen proportionalen Verlauf der Sensorspannung zur Seilspannung. Das Problem ist inzwischen auch gelöst. Um vor dem Start die Voreinstellung der Zugspannung im Stehen überprüfen zu können, muss die Anzeige durch entsprechend große Zahlen auf dem Display angezeigt werden. Das Laden einer solchen Schriftgröße kostet aber enorm viel Speicherplatz, der an anderer Stelle dann fehlt. Da ich aber nicht alle Zeichen brauche, die den Speicher füllen, habe ich nur die Zahlen programmiert, die wirklich gebraucht werden.

Display 002.jpg

Wenn inzwischen einer der Mitleser auch mit dem Bau einer Winde begonnen hat, dann kann er hier gerne auch seine Ergebnisse posten.

Gruß Peter
 
Brushless-Winde

Brushless-Winde

Hallo Leute
Hier mal ein paar Bilder von meinem Versuchsaufbau zum kalibrieren der Winde.

Winde-kallibrieren 018.jpg

Das sind die Gewichte zur Seilzugmessung. 2x 5kg und 4x 0,5 kg = 12kg. Das ist schon ganz ordentlich.

Winde-kallibrieren 012.jpg

So sieht es aus, wenn die Winde mit 12kg belastet wird. Das hält nicht jede Segler-Fläche aus.

Winde-kallibrieren 010.jpg

Auch die Winde sollte gut befestigt sein

Winde-kallibrieren 006.jpg

Da geben die Blattfedern schon ein wenig nach!!

Nächste Woche geht es noch einmal auf den Flugplatz zum Testen der Änderungen.

Werde dann wieder berichten.
Gruß Peter
 

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husi

User
Blattfedern

Blattfedern

Hallo Peter,

einer der vielen stillen Mitlesern bin ich. :-)
Danke, das du uns an deinem Windenprojekt teilhaben lässt. Ich habe einiges neues dadurch gelernt.
Durch deinen letzten Beitrag habe ich auch verstanden, wie du mit den Blattfedern die Seilspannug mißt. Es ist so simpel und darum echt klasse gelöst.

Allerdings habe ich deine Messung gedanklich weitergesponnen. Wenn der Segler gestartet ist und an Höhe gewinnt, dann wird die Seilkraft zunehmend weniger horizontal sein.
Deine Blattfeder-Messvorichtung erfasst aber die Seilkraft immer nur horizontal. Da deine Software den Seilwinkel nicht erfasst, kannst du auch nicht einfach die Seilspannung über den cos(Seilwinkel) berechnen.

Wie findest du den Vorschlag, die vorderen Blattfedern um 90° zu drehen, das sie horizontal liegen. Die horizontalen Blattfedern brauchen aber ein Langloch damit die vertikalen (hinteren) Federn nicht blockiert werden. Dann baust du noch einen zweiten Meßaufnehmer an die vorderen Blattfedern und wertest in deiner Software beide Werte aus. Somit kannst du die Seilspannung bei jedem Seilwinkel erfassen und auswerten.

Winde_Blattfedern_gedreht.png

Mach weiter so, ich freue mich schon auf die nächsten Beiträge von dir.

Viele Grüße
Mirko
 

U001

User
Hallo,

es ist nicht totaler Quatsch, weil außer der Umlenkrolle noch eine "Führungsrolle" ein paar Meter vor der Winde benutzt wird. Diese Rolle sorgt dafür, dass das Seil halbwegs mittig auf der Trommel aufgewickelt wird. Zumindest ist das bei der Winde, die ich gesehen habe, so. Und weil diese Rolle geschätzt 0,5 Meter über dem Erdboden ist, müßte man also einen konstanten Faktor wegen des Umlenkwinkels berücksichtigen.

Ich glaube aber, dass das Wissen des genauen Werts der Seilspannung ohnehin nicht nötig ist. Man stellt die Seilspannung in der Praxis mit einem Poti ein und abhängig von der Erfahrung nimmt man eben bei einem leichteren Modell sagen wir, eine Stellung "zwischen 2 und 3" und bei einem größeren vielleicht "7". Ob das nun (wieder als Beispiel) 7,8kg oder 8,0 kg Seilzug sind, ist meiner Meinung nach egal.

Nichtsdestotrotz danke für deinen Bericht, ich lese interessiert mit und ahne schon, dass ich irgendwann nochmal eine Winde baue...

Gruß Alfred
 

Wattsi

User
Bei meiner Winde habe ich einfach den Strom zum Motor zur Regelung der Zugkraft verwendet unter der Annahme, dass das Motordrehmoment proportional zum Ankerstrom ist. Ich weiß, dass das nicht optimal ist, aber solange ich die Bruchlast einer Fläche nicht genau kenne, ist es ohnehin nur eine Schätzung, auf welchen Wert die Zugkraft eingestellt werden kann/muss.

Wolfgang
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Ja, ich denke auch, dass man bei einem ferngesteuerten Modell evtl. etwas drücken kann, bevor die Flächen brechen. ;)
 

U001

User
"Bei meiner Winde habe ich einfach den Strom zum Motor zur Regelung der Zugkraft verwendet unter der Annahme, dass das Motordrehmoment proportional zum Ankerstrom ist."

Genauso habe ich es bei meiner Winde auch gemacht.
 
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