Hochstartwinde: Baubericht

Windenschaden durch Seilriss

Vielen Dank an die Kollegen für die hier gegebenen Anregungen.

Hier zwei Bilder, wie es nach einem Seilriss aussehen kann. Das Trommellager war in beiden Fällen nicht mehr zu gebrauchen.
Bei der zweiten Winde war auch der Regler zerstört.

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Die Idee den Seilriss über den Stillstand der Umlenkrolle zu erkennen erscheint mir nicht zielführend, da die Winde während des Starts auch ohne Seilriss zum Stillstand kommen kann oder auch Seil abwickelt.
Die Seilspannung zu überwachen ist da naheliegender. Auch ohne zusätzliche Hardware liefert die Winde ja bereits diese Werte.
Ich habe die Software soweit ergänzt und getestet.
Wenn die Seilspannung nach dem Softanlauf (also ab 30% des eingestellten Wertes) unter 10% abfällt, wird der Motor stromlos und die Trommelbremse aktiviert. Ein Hochdrehen der Seiltrommel bei Seilriss wird so sicher verhindert. Der Seilsalat hält sich in Grenzen.

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Diese Bilder entstanden nach einem Seilriss mit der geänderten Software bei ca. 8 kg Seilspannung.
Wäre das Seil neben die Seiltrommel geraten, hätte das wohl zu keinen weiteren Schäden geführt.

Gruß Peter
 
Hätte jetzt auch versucht ein Muster im Zusammengang des Stromes und der Drehzahl zu erkennen. Wenn Drehzahl größer X und Strom kleiner Y und Zeit größer Z ist, dann abschalten.
 
Windenschaden durch Seilriss

Hallo Kyrill
Es gab schon einmal Überlegungen mit entsprechenden Bügeln oder Abdeckungen zu verhindern, dass das Seil neben die Seiltrommel geraten kann.
Ich halte das jetzt eigentlich nicht mehr für notwendig, da die Seilspannung nach dem Ausklinken des Modells noch einige Sekunden überwacht wird und wenn nötig nach wickelt.
Das Problem mit dem Seilriss ist durch die Seilrisserkennung ja auch erledigt.

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Eine zusätzliche Abdeckung der Seiltrommel kann Vorteile bringen und ist auch schon von Windenbesitzern nachgerüstet worden.

Im Moment bin ich mit der Weiterentwicklung der Winde aber zufrieden. Wenn sich keine weiteren Probleme einstellen, kann ich meine Testwinde wieder abgeben.

Gruß Peter
 
Anderer Windenschaden

Die Winde ist etwa Baujahr 2013 und hat sich ganz gut gehalten.

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Nun hat sie einen neuen Betreuer und machte gleich Probleme. Sie benahm sich wie eine Rennziege und war kaum zu bändigen. Die Seilzugregelung war durch einen mechanischen Schaden verstellt.

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Durch äußere Einwirkung (vermutlich hoher Druck von oben auf die Seiltrommel) hat sich der vordere Verbinder verdreht und die Blattfedern verbogen. Die gesamte Einstellung der Winde (Seilzugsensor) hat sich dadurch verstellt.

Ein Richten der Blattfedern und richtige Montage des Verbinders hat die Winde wieder in den korrekten Zustand versetzt.
Ein anschließender Test auf dem Modellflugplatz hat die einwandfreie Funktion der Winde bestätigt.

Es ist für mich erfreulich, dass auch die ersten, von mir gebauten Winden noch im Einsatz sind und den Betreibern gute Dienste leisten.

Gruß Peter (Windenbauer)
 
Seilabweiser

Zur Erinnerung. Es sollte verhindert werden, dass das Seil neben die Trommel gelangen kann.
Bevor ich in der Software die Funktion „Seilstraffung“ und die „Seilrisserkennung“ integriert hatte, konnte es zu diesem Betriebszustand kommen.

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Das ist eine Winde von 2018. Ich habe dann an den Winden dieser Bauausführung einen „Seilabweiser“ nachgerüstet.

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Das Seil konnte nun nicht mehr zwischen Rahmen und Seiltrommel geraten.

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Hier ist deutlich zu sehen, auch wenn das Seil locker auf der Winde liegt, gerät es nicht neben die Seiltrommel.

Gruß Peter
 
Hallo Zusammen,

ich habe hier in der Vergangenheit über den Bau meiner Funkwinde berichtet.
Mittlerweile hat sich mein Interesse verlagert und ich nutze die Winde nicht mehr, da ich die Schleppstrecke nicht mehr zur Verfügung habe.
Ich habe aktuell nur noch 100m zur Verfügung und da waren nur noch max 130-140m mit meinen aktuellen Modellen möglich.
Ich werde den Antrieb in einen Segler übernehmen, ursprünglich hatte ich den Motor bereits so gewählt das man ihn auch anderweitig sinnvoll einsetzen kann, jetzt habe ich ein entsprechendes Modell im Zulauf.

Wenn ich den Antrieb demontiert habe werde ich ein Angebot in der Börse einstellen.

Ich hoffe ich verletze hier keine Forums Regel.

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Hallo Nico

Die Winde ohne Motor lässt sich bestimmt schlechter verkaufen als mit.
Außerdem wird es für den Käufer nicht günstiger, da er sich ja einen passenden Motor kaufen müsste.
Dann lass dir den Motor doch bezahlen und kauf dir einen Neuen für dein Modell.
Das ist doch für beide Seiten die bessere Lösung.

Schade das du deine Winde wegen eingeschränkter Schleppstrecke nicht mehr nutzen kannst.

Gruß Peter
 
Hi Peter,

einerseits hast Du natürlich recht, bei einem kompletten Systemverkauf wäre ich auch dabei.
Ich schätze nur das das Interesse auf Grund der hohen Leistung nicht groß ist, von daher geht mein Gedanke in die Richtung, das ich die Teile ohne Verlust behalte die ich weiter verwende und für den Rest reicht ein Taschengeld um zumindest einen kleinen Teil der Materialkosten zu kompensieren, und es könnte jemand der keine Drehbank zur Verfügung hat, sich für kleines Geld etwas bauen.

MfG Nico
 
Probiere es doch einfach. Wirst ja sehen, ob es Interessenten gibt. Wenn niemand einen akzeptablen Preis bietet, musst Du ja nicht verkaufen.
 
Hallo Windenstarter
Das Flugwetter lässt nach, und so zieht es mich eher in den Bastelkeller.
Und da habe ich gleich mal etwas vorbereitet.
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Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir das richtig überlegt habe, aber der Anfang ist gemacht.
 
Wie man sehen kann habe ich wieder einige Winden in Bau.
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Einen kompletten Baubericht darüber zu schreiben macht aber wohl keinen Sinn. Es würde sich vieles wiederholen. Falls aber Interesse besteht, würde ich einige Themen noch einmal aufgreifen und beschreiben was es für Verbesserungen oder Änderungen gibt.
 
Leistungssteigerung:

Die MosFets im selbstgebauten Brushless Regler wurden gegen einen anderen Type ausgetauscht, wodurch die Verlustleistung deutlich verringert wurde. Die Strombegrenzung konnte von 55A auf 65A heraufgesetzt werden. Eine Temperaturerhöhung, die beim normalen Betrieb zu einer Leistungsrückname führte, ist nicht mehr zu befürchten.

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Durch diese Änderung konnte auch der maximale Seilzug von 12kg auf 15kg erhöht werden. Was mehr Reserve beim Starten ermöglicht, aber auch ein stärkeres Seil erforderlich machte. Die Belastbarkeit der Seiltrommel wurde durch stärkere Seitenscheiben aus CFK erhöht.

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Die Motorwelle wurde abgeflacht um dem Zahnriemenrad einen besseren Halt zu ermöglichen.
 

Überwachung der Lipospannung zum Schutz des Lipos:

Ich habe die Winde so programmiert, dass die Lipo Spannung unter Last nicht unter 19,5V absinkt. Ich denke das dies ein ausreichender Schutz des 6S Lipos ist. Eine Einzelzellen-Überwachung findet nicht statt, dafür wird der Lipo ja bei jedem Laden balanciert.

Die Winde besitzt eine Strombegrenzung, die bei Inbetriebnahme auf 65A gesetzt wird. Unterschreitet die Lipospannung im laufenden Betrieb den vorgegebenen Wert von 19,5V wird der Strom zurückgenommen und die Strombegrenzung verringert. Daran erkennt man auch, das der Lipo bald leer sein wird oder von vorneherein zu schwach dimensioniert wurde. Beim wechsel des Lipos wird die Strombegrenzung wieder auf 65A voreingestellt.
Gruß Windenbauer
 
Das Starten mit der Brushles Winde

Beim Starten wird der Taster kontinuierlich gedrückt und erst kurz vor dem Ausklink-Punkt losgelassen. Es wird zu keiner Zeit getackert.

Startabfolge:
Die Winde ist aufgebaut und korrekt ausgerichtet.
Die ersten Starts sollte man mit einem gutmütigen Segler mittlerer Größe machen. Ein leichter Segler zwischen 2,5 bis 3m Spannweite wäre da ideal. Seilspannung zwischen 5 bis 7kg. Startmodus „normal“ ohne Schuss.

Nun geht es los.
Hochstartseil am Segler befestigen Segler in Flugrichtung leicht nach oben ausrichten. Winde durch kontinuierliches Drücken des Fußtasters starten.
Die Winde läuft jetzt mit verminderter Leistung an (Softanlauf). Der Segler wird noch nicht freigegeben.
Sind 33% der eingestellten Seilspannung erreicht schaltet die Winde automatisch in den Startmodus was man an der deutlichen Drehzahlerhöhung der Winde erkennen kann. Nun baut die Winde weitere Seilspannung auf und die Drehzahl nimmt mit zunehmender Seilspannung langsam wieder ab.
Nun sollte man den Segler mit etwas Schwung freigeben bevor die Winde wegen erreichen der eingestellten Seilspannung bis zum Stillstand herunter regelt. Nach kurzer Zeit ist die eingestellte Seilspannung erreicht und die Winde fängt an zu regeln. Was sich durch ständiges ändern der Windendrehzahl bemerkbar macht. Ca. 6 Sekunden nach umschalten in den Startmodus regelt die Winde die Seilspannung langsam auf 66% der eingestellten Wertes zurück. Ähnlich dem Gummiseilstart.
Wenn der Segler nicht mehr steigt und bevor die Umlenkrolle überflogen wird sollte man den Start durch lösen des Fußtasters beenden. Jetzt braucht man sich nicht mehr um die Winde kümmern.
Die Winde entspannt automatisch mit hoher Drehzahl das Seil. Bevor die Seilspannung auf „0“ abfällt bremst die Winde automatisch die Seiltrommel und wickelt wenn nötig noch etwas nach, damit es zu keinem Seilsalat kommen kann.
Startet man im Startmodus „Schuss“ bleibt die eingestellte Seilspannung bis zum Startende erhalten, und man gibt den Fußtaster natürlich erst nach dem Schuss frei.
Möchte man das Seil nach dem Ausklinken des Seglers bis zur Umlenkrolle ziehen, drückt man den Fußtaster erneut. Die Winde geht in den Softanlauf und wickelt das Seil mit geringer Leistung auf. Kurz bevor der Fallschirm die Umlenkrolle erreicht stoppt man die Winde durch lösen des Fußtasters.
Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Auch Anregungen und Verbesserungsvorschläge sind immer willkommen.

Gruß Peter

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Gruß Peter
 
Ich habe eine Flühs-Winde aus einem Nachlass bekommen. Leider fehlt die Umlenkrolle. Ich möchte jetzt selbst eine Umlenkung bauen und überlege, wie die Seilrolle beschaffen sein soll, also Durchmesser, Kugellager, irgendein Schutz um das Abspringen des Seiles von der Rolle zu verhindern etc....

Ich habe gesehen, dass einige Umlenkrollen am Erdspieß nach oben bzw. unten rutschen können und dann an Federn abgebremst werden.:confused:

Richtig fündig geworden bin ich leider nicht.............:(


Bei A.....n gibts ja eine Menge Angebote für Seilrollen. Aber welche ist geeignet?

Habt Ihr Tipps für mich?
Danke schon mal.

Gruß
Horst
 
Hallo Horst,
ich habe noch keine Umlenkrolle für eine Winde gebaut jedoch für ein Experiment mittels eines Gummies. Der Aufbau sollte aber auch für die Winde gehen.
Ich habe das ganze aus 5mm Birken-Multiplex gefertigt. Der Rollendurchmesser ist meiner Meinung nach egal da er das Seil nur umlengt. Ich habe geschaut das die Rolle ein gutes Kugellager hat da sie so weniger Widerstand erzeugt. Zur befestigung habe ich 4 Seitenteile aus Multiplex gefertigt. 2 davon haben die Rolle gehalten und waren an der Seilseite an die Rolle angeformt (abgerundet).
Die anderen beiden Teile wurden jeweils auf die anderen aufgeklebt. Sie hatten eine leichte aussparung für die Rolle. Das Spiel hier habe ich so gering gewählt dass das Seil nicht neben die Rolle kommen konnte.
Befestigt habe ich das ganze dann mit 2 Rundstahlbügeln an einer Metallstange die ich dann noch nach hinten mit 2 Seile abspanne. Irgendwelche Federn oder so habe ich nicht verbaut und auch nicht vermisst.

Ich hoffe das war versändlich erklärt. Habe leider gerade keine Bilder.

Gruß Arne
 
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