Zwei neue Dart in Nordeutschland
Zwei neue Dart in Nordeutschland
Es gibt zwei neue RES-Darts in Norddeutschland. Mein Freund Dietmar und ich haben den Bausatz von Zeller trotz Lieferung aus Österreich sehr schnell erhalten und in etwa 6 Wochen gebaut. Auslöser zum Erwerb der Bausätze waren die Videos auf der Zeller Webseite, auf denen die Handstarts mit anschließend schier unglaublichen Flugleistungen und Eigenschaften zu sehen sind. Beim Lesen der Bauanleitung merkt man schnell, wieviel Produktpflege bereits in den Bausatz eingeflossen ist - großes Kompliment! Auch die gute Holzauswahl kann ich zum größten Teil bestätigen. Beim Lesen diverser Berichte wurde schnell deutlich, dass es sich lohnt, beim Bau dieses Pfeilnurflügels das Gewicht nicht aus dem Blick zu verlieren. So wurden bei beiden Fliegern die Holme nach außen verjüngt und die Sperrholz Endrippen noch erleichtert. Diese Maßnahmen greifen vor allem hinter dem Schwerpunkt und sparen somit doppelt. Die Sperrholz DSA Rohre wurden ebenfalls noch ausgeschliffen, was immerhin auch noch ca. 1,5g je Seite brachte. Die Aluhülsen für die Steckung wurden durch selbst laminierte dünnwandige GFK Röhrchen ersetzt, allein diese Maßnahme brachte ca. 10g Einsparung. Leider war der Seglerrumpf nicht lieferbar. Dadurch waren wir auf Eigenbau eines Seglerrumpfs angewiesen. Aus Gewichtsgründen verwendeten wir zum Bau Balsa, in meinem Fall allerdings recht schweres. Während Dietmar sich im Wesentlichen an die Maße aus der Anleitung hielt, wurde mein Rumpf deutlich schmaler aufgebaut. Zudem wurden beide Rümpfe vorn um ca. 30mm verlängert. Mein Rumpf weist nur eine einzige Magnet-verriegelte Klappe an der Rumpfunterseite auf, durch die ich Zugang zu Akku, Empfänger und einen Magnetschalter von Zepsus habe. Wie praktisch das ist, wird die weitere Erprobung noch zeigen müssen. Als Akku verwenden wir Beide eine 1000mAh Lipozelle. Mein Rumpf hat eine Ladabuchse für die Lipo-Zelle und beide Modelle verfügen über eine Steckverbindung der Servos in Wurzelrippe und Rumpf. In meinem Fall werden beide Flügelhälften mit einer zentralen Kunststoffschraube gesichert, die in Löcher in GFK-Laschen greifen. Der Leichtbau zahlte sich am Ende aus. Mein Modell wiegt 465g, Dietmars ca. 30g mehr. Der Gewichtsunterschied ist wahrscheinlich durch unterschiedliche Holzqualität begründet. Meine Holmgurte z.B. waren im Ausgangszustand noch einmal 10g leichter als die aus Dietmars Bausatz. Es ist in beiden Fällen trotz des leichten Akkus mit ca. 15g nur erfreulich wenig Blei in der Nase nötig gewesen, um den angegebenen Schwerpunkt einzustellen. Mit einfarbiger Bespannung hätte man evtl. noch einmal 5g rauskitzeln können. Der Bau hat Freude gemacht, war aber deutlich aufwändiger als gedacht.
Dietmar war eine Woche vor mir fertig und konnte schon einige Flüge zur Einstellung des Modells machen. Mein Dart ist gestern fertig gworden und in der Mittagszeit konnte ich die ersten Flüge bei wenig Wind und thermischer Aktivität machen. Nach drei Gleitflügen gings ans Hochstartseil. Den Hochstart, enges Kreisen, und den Flug mit ausgefahrenen Störklappen erleben wir bislang als die stabilsten Flugzustände. Ansonsten müssen wir uns an die Eigenarten eines Nurflügels Beide erstmal gewöhnen. Interessant sind die sporadischen Bewegungen um die Querachse, kurzes Auf- oder Abnicken. Die müssen wir erstmal deuten lernen. Der dritte Flug am Seil ging dann in die Thermik. Dietmar startete sofort hinterher, so dass wir uns ein Rennen nach oben lieferten. Das war allerdings bei ca. 150m Höhe jäh vorbei, als Dietmars Flieger nicht mehr auf die Steurungseingaben reagierte. Zum Glück bekam er ihn nach ein paar Metern, die er dem Modell entgegen gelaufen war wieder unter Kontrolle. Sofort schoss mir durch den Kopf, dass wir Beide ja Metall-bedampfte Folie zu Bespannen verwendet hatten. Dadurch war der Jeti Empfänger gut abgeschirmt, wie ein Blick auf die Signalstärke-Anzeige auf der Jeti-Box bestätigte. Natürlich landete auch ich sicherheitshalber umgehend. Mittlweile sind beide Nasen mit transparenter Folie bespannt. Faszinierend ist der enge Kreisflug, der mur mit dem Höhenruder gehalten werden muss. Die Schräglage bleibt auch ohne Korrekturen völlig unverändert. Die Bremsklappen wirken mit der in der Anleitung angegeben HR-Zumischung sehr angenehm.
Insgesamt ein faszinierendes Modell mit dem wir bestimmt noch viel Freude haben werden. Ich habe Lust, nächstes Jahr mal mit dem Dart einen (meinen ersten) RES-Wettbewerb zu besuchen.