Baubericht Elektrorumpf Pino medium - 1. Teil
Baubericht Elektrorumpf Pino medium - 1. Teil
Endlich! Letzte Woche ist mein Pino Medium Electro eingetroffen. Da dies die erste wirkliche Neukonstruktion (neue Flächenprofile, vollständige Neukonstruktion) von PCM seit vielen Jahren ist, bin ich sehr gespannt auf das Modell, sowohl was den Bau als auch die Flugeigenschaften betrifft.
Dank riesiger Kiste und viel Verpackungsmaterial ist alles heil auf dem Postweg angekommen. Eine erste Sichtung des Modells bestätigt die wie bei allen PCM Modellen gewohnte, hervorragende Fertigungsqualität. Was sofort auffällt, ist die massive CFK Bauweise des Rumpfvorderteils, welcher zusätzlich durch Rovings verstärkt wurde. Die Bowdenzüge sind bereits in den Rumpf eingezogen. Zusätzlich zum Pino Bausatz habe ich bei PCM gleich noch die empfohlenen KST-Servos für Fläche und Rumpf mitbestellt.
Da Norbert vorgängig bereits einen sehr guten Baubericht der Seglerversion eingestellt hat, beschränke ich mich hier auf den Rumpfaufbau mit den spezifischen Bauschritten für die Elektro Version, welchen ich nach herunterladen der neuen Bauanleitung auf der PCM Website in Angriff nehme. Die Bauanleitung von pcm ist ok, jedoch teilweise etwas intuitiv, vielleicht hilft dieser Praxisbericht dem einen oder anderen Erbauer
Die Elektroversion unterscheidet sich sehr geringfügig von der Seglerversion. Statt des Einbaus der Seiten-/Höhenruder Servos in der Nase ist in der Elektroversion «pcm-typisch» der Platz unterhalb der Flächenaufnahme vorgesehen. Für den Zugang sind Oeffnungen in diesem Rumpfbereich angebracht, zudem liegen dem Zubehör lasergeschnittene Teile für ein passendes Servobrett bei. Voilà!
Aufgrund früherer, guter Erfahrungen und der Empfehlung von PCM habe ich rechtzeitig das Schambeck Micro 1015 Powerline Antriebsset beschafft, interessanterweise scheint dies in der Schweiz nicht lieferbar zu sein, deshalb Direktbestellung beim Hersteller. Das Set umfasst den Motor, einen schwarzen 28 mm CFK Spinner von RFM, RFM Luftschraube 16 x 8.5 schmal, YGE-Regler sowie Motorspant und Akku, Diese Antriebsvariante ist leider nicht ganz billig, passt aber (mit Ausnahme des etwas zu breiten Akkus) sehr gut in die schmale Nase des Pino.
Rumpfseitig ist der Motorspant bereits eingeharzt und die Rumpfnase ist perfekt auf 28 mm geschnitten. Allerdings liegt der Motorspant bündig zur Rumpfvorderkante, womit sich die Schrauben des Motors und der Spinner in den Weg kommen. Ich habe mich deshalb - der Anleitung von Schambeck folgend - entschieden, einen neuen Motorspant einige mm weiter hinten einzuharzen, den Rand des bereits vorhandenen Motorspants habe ich zur weiteren Stärkung dieser Zone beibehalten.
Es hat genug Platz für die Antriebskomponenten, ich folge hierbei der Anordnung wie in der Anleitung von pcm.at beschrieben.
Als nächstes nehme ich die Servoeinbauten für Höhen- und Seitenruder in Angriff. Die sind im sehr schmalen Rumpf unterhalb der Flächenaufnahme untergebracht und der Einbau der Elemente ist etwas knifflig.
Für die Servobefestigung hat sich Markus Podivin eine sehr ausgeklügelte Variante einfallen lassen. Als erstes wird das Servobrett zusammengeleimt, welches in lasergeschnittenen Einzelteilen dem Bausatz beiliegt. Das Servobrett ist so ausgelegt, dass es komplett zusammengebaut inklusive Servos bis unter die Flächen eingeschoben wird und bei Bedarf auch wieder demontiert werden kann. Leider fehlen bei meinem Bausatz die Montageschrauben für das Servobrett.
Dieses Servobrett ist perfekt auf die Verwendung von KST X08 Servos abgestimmt, andere Servos lassen sich bei den sehr beengten Platzverhältnissen wohl kaum unterbringen. Bevor die Servohörner eingepasst werden, müssen die Servos mittels RC-Anschluss auf die Nullposition gebracht werden. Zum ein-/ausschieben des Servobretts müssen die Servohörner jeweils nach unten in eine flache Position gedrückt werden.
Bei den weiteren Arbeiten ist vor dem Festleimen des Servobretts auf die richtige Reihenfolge zu achten. Als erster Schritt wird das winzige Ruderhorn am Seitenleitwerk eingepasst (siehe dazu die sehr gute Beschreibung von Norbert auf Seite 2 dieses Blogs). Das einkleben des Ruderhorns erfolgt mit bereits eingehängtem Bowdenzug. Um einen freien Gang mit genug Spiel zu gewährleisten, muss die rumpfseitige Ausbuchtung des Bowdenzugs vorgängig etwas aufgefräst werden.
Dann wird der Seitenleitwerks-Bowdenzug im Rumpf auf die vorher am Servohorn gemessene Länge soweit gekürzt, dass am Einhängepunkt des Servohorns ein ca. 6 mm langes Stück im rechten Winkel abgebogen werden kann. Dieses dient beim späteren Festleimen des Servobretts als Fixpunkt für die Nullstellung des Seitenruders und erlaubt die genaue Positionierung des Servobretts.
Danach wird am Seitenleitwerk die Neutralposition des Höhenleitwerks markiert, welche gemäss Anleitung bei 77 mm von der Rumpfunterkante gemessen wird.
Auch der eingezogene GFK-Bowdenzug des Höhenleitwerks wird nun mit dem Höhenleitwerk in Neutralposition auf die richtige Länge gekürzt, nach Markierung der Servohornposition am Rumpf. Auf dieser Seite wird zur Anlenkung des Servos ein 2,5 mm Gabelkopf auf das Ende des Bowdenzugs aufgesteckt/gedreht, jedoch noch nicht festgeleimt. Achtung, die dem Bausatz beigelegte Löthülse zum anbringen des Gabelkopfs darf hier aus Platzgründen nicht verwendet werden (stammt wohl von der Seglerversion…).
Anschliessend werden beide Bowdenzüge an den Servos auf dem eingeschobenen Servobrett probeweise eingehängt.
Vor dem definitiven einkleben des Servobretts wird nun der rumpfseitige Kabelbaum konfektioniert und eingesetzt (Anleitung dazu siehe Beitrag von Norbert auf Seite 2 dieses Blogs). Die Kabellänge ist 20 cm, ich habe mich aus Platzgründen für eine vieradrige Ausführung entschieden. Das Löten und Isolieren der Kontaktplättchen ging einfacher als befürchtet von der Hand und gelang auf Anhieb, trotzdem wäre es schön falls der Hersteller hier ein oder zwei Reserveplättchen spendieren würde.
Wenn alles passt, kann das Servobrett gemäss Anleitung von pcm.at mit langsamem Epoxykleber, der mit Baumwollflocken verdickt wird, eingeschoben und eingeklebt werden. Mit dem langsamen Leim besteht genug Zeit, die beiden Gabelköpfe an die Servos einzuhängen und das Servobrett so zu fixieren, dass beide Ruder in Nullstellung stehen.
Nach Aushärtung wird noch der Kabelbaum eingezogen, sowie der Gabelkopf des Höhenruders mit einem Tropfen Leim definitiv fixiert. Mit dem Festleimen der Kontaktplättchen des Kabelbaums am Rumpf warte ich bis zur Fertigstellung der Tragflächen.
2. Teil Baubericht folgt
Robert