Schwerpunkt beim Luftschiff .

HBraun

User
Hallo zusammen,

Ich fliege ab und an ein 5 Meter Luftschiff in Fußball Stadions.
Flächenmodelle ist kein Thema zum einstellen jedoch das Luftschiff hat da anscheinend andere Gesetze.
Das Lutschiff wird mit zwei schwenkbaren Impeller angetrieben die im Strak liegen bei der Neutral Einstellung.
Die angelenkten Ruder sind auch alle im Strak bei Neutral Einstellung, jedoch wenn ich Gas gebe nimmt das Luftschiff sofort die Nase hoch ?
Habe es schon mit Verschiedenen Gewichten an der Nase ausprobiert jedoch ohne Erfolg.
Was meint ihr dazu,

Danke mal vorab
Grüße
Hubert
 

ROL4ND

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Hi Hubert,

wo sind denn die Impeller angebracht?

in Höhe der "Null-Linie" des Auftriebskörpers, oder, wie ich eher vermute, an einer Gondel unter dem Auftriebskörper.

Bei letzterem bekommst Du natürlich beim Gas geben (vermutlich noch leicht übermotorisiert ;) ) ein ordentliches Drehmoment, da der Stirnwiderstand des Luftschiffes bestimmt enorm ist.

Ich vermute daher kein Schwerpunktproblem, bin aber kein "Luftschiffer".

Edit: nochmal gelesen: "Im Strak" würde doch die Null-Linie meinen...

Dann reicht ggf. ein wenig Mischer Gas/Nase runter, damit beim Beschleunigen nicht so viel Luft unter den Auftriebskörper kommt.

Wie ist das so im Stadion, habe mal gehört, das dort sehr schwierige Windverhältnisse herrschen?

Gruß Roland
 

HBraun

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Hallo Roland,

Die Impeller sind an der Gondel angebracht, im Strack ist gemeint das alles auf einer Linie ist bei Null Grad.
Das mit dem ansteigen, Nase hoch nehmen ist auch ohne Antrieb der Fall.
Ja in einem Stadion herrschen auch andere Gesetzte, Verwirbelungen und noch vieles mehr jedoch sehr anspruchsvoll zum fliegen.
Habe schon mit mehr Helium ausprobiert und mehr Gewicht an der Nase jedoch der gleiche Effekt.

Grüße
Hubert
 

FamZim

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Hallo Hubert

Ich denke das Problem liegt in der Aerodynamik des Auftriebkörpers.
Dieser ist ja auch wie eine Tragfläche geformt.
Vorne dick und nach hinten dünner werdent.
Da eine Tragfläche den meisten Auftrieb im ersten drittel erzeugt, ist das auch beim Blimp genau so.
Bei der kleinsten Abweichung von grade aus, entsteht dadurch eine Auftriebskraft in Richtung der Nasenrichtung.
Je dicker und kürzer der Blimp ist um so extremer wird das ausfallen.
Diese Kraft ist dann meist vor dem Schwerpunkt, und kann nicht ohne Gegensteuern ausgeglichen werden.
Das wirkt in alle Richtungen, also aufwärts, abwärts, rechts und links.
Eine Dämpfung geht nur mit großem Leitwerk.
Die richtigen Zepeline hatten nicht so ein großes Problem damit, da der ganze Mittelteil zylindrisch war.
Abhilfe ist sehr schwierig, da die Schwerpunktlage von der Form des Auftriebskörpers abhängig ist.
Ich würde einen negatiefen Anstellwinkel, Nase 2 ° bis 3° nach unten versuchen.
Dadurch wird auch ohne Antrieb, vorne ein Abtrieb erzeugt, der mit dem Schwerpunkt, der ja tiefer liegt, den höher liegenden Luftwiederstand ausgleicht.
Die Motorgondeln würde ich mit der Neutrallinie auf die Mitte des Leitwerkes zielen lassen für Gradeausfahrt.
Die Großen Werbeblimps eiern im übrigen genau so rumm, als wenn der Steuermann besoffen wäre.
Eine on Bort Elektronik mit Kreiselsteuerung, würde sehr beruhigent wirken.
Die würde ich für Höhe auf Höhenruder und Motorgondel, sowie für Seitenruder vorsehen.
Ich denke ein Gewichtsproblem bei 5 m Länge hast Du nicht ?

Gruß Aloys.
 

HBraun

User
Servus Aloys,

Danke für Dein Input, Ja sobald ich dagegen steuer, hällt er ja auch die höhe jedoch ist es fast nicht möglich den Zeppelin sanft zu fliegen.
Er hat zum glück große Ruder und auch Ausschläge was er auch braucht damit er gut auf die Steuerbefehle reagiert.
Es ist halt nun mal was ganz anderes zum fliegen und in einem Fußballstadion herrschen halt nun mal andere Verhältnisse wie auf einer freien Wiese, was natürlich auch reizvoll ist.
Werde mal noch versuchen noch etwas Gewicht auf die Nase zu bringen in der Hoffnung das es besser wird.

Grüße
Hubert
 

FamZim

User
Hallo Hubert

In unruhiger Luft, wie es wohl im Stadion ist, reagiert gerade die dicke Nase sofort auf seitliche, und Auf- oder Abwinde.
Das kann auch reduziert werden indem das Gewicht aus dem Schwerpunkt heraus, und so weit wie möglich nach vorn und hinten aufgeteit wird.
Das beruhigt das Luftschiff in alle Richtungen durch grössere Trägheit auf Drehbewegungen.
So wie bei den Mehrmotorigen, die durch das aufteilen großer Teilgewichte, (Motoren und Akkus), um die Längsachse sehr ruhig liegen.
Also nicht alles in die Gondel, sondern verteilen nach vorn und hinten, erst mal zum probieren mit Tesa ankleben.
Einen leichteren Akku nehmen und den Rest mit Plumbum ;)

Gruß Aloys.
 
Der Neutralpunkt (und damit Druckpunkt bei symmetrischer Auslegung) an allen Strömungskörpern ist ungefähr bei 1/4 der Länge. Das passt nicht zusammen mit dem natürlichen Masse- und statischen Auftriebsmittelpunkt. Sobald Du das Luftschiff in Bewegung versetzt, musst Du aktiv steuern. Oder aber entsprechend grosse Leitfächen am Heck anbringen.
 

FamZim

User
Hallo

Es gibt immer Möglichkeiten so etwas zu beeinflussen.
Man kann zum Beispiel im hinteren Teil ein Balonett einbauen, das mit Luft gefüllt keinen Auftrieb liefert.
Der Auftrieb ist dann weiter Vorne, und der Schwerpunkt muß weiter vor.

Die Masseverteilung an den früheren Zepelinen war auch ganz anders als bei einem Blimp.
Die Alukonstruktion machte einen großen Teil des Gewichtes aus.
Die Bugspitze diente als Haltepunkt für den Zeppelin und war mit viel Material, auch zur Formgebung, erstellt.
Hinten wieder das Leitwerk mit seinem Gerüst.
Auch die Motoren waren oft 2 Vorne und 2 weiter Hinten angebracht.
Diese Masseverteilung hatte eine sehr stark beruhigende Wirkung auf Bewegung durch Störungen, bei der Luftschifffahrt.

Gruß Aloys.
 
Es gibt immer Möglichkeiten so etwas zu beeinflussen.
Man kann zum Beispiel im hinteren Teil ein Balonett einbauen, das mit Luft gefüllt keinen Auftrieb liefert.
Der Auftrieb ist dann weiter Vorne, und der Schwerpunkt muß weiter vor.
Ja, stimmt natürlich. Der SP beim Flugzeug ist ja auch nicht freiwillig an der richtigen Stelle; der muss IDR auch mit Ballast hingebogen werden. Das gemeine am Luftschiff ist einfach, dass die aerodynamischen und die "natürlichen" aerostatischen Zentren nicht zusammenfallen. Das ist anders als bei einem Luftfahrzeug, dessen Auftrieb auch aerodynamisch zustandekommt.
 

HBraun

User
Ja da ist von allem etwas dabei, jedoch sehe ich es als eine Herausforderung, es macht auf alle Fälle richtig Spass so ein Dickschiff durch die Turbulenzen zu steuern.
Was ich bemerkt habe an dem Luftschiff,dass das Leitwerk 4 an der Zahl etwas leichter hätte ausfallen können.
Sobald es schneit oder regnet und das Leitwerk Nass wird und automatisch auch schwerer wird, nimmt das Schiff sofort die Nase nach oben und ist somit
fast unflieg bar.

Grüße
Hubert
 
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