FREESTYLER 5: Informationen?

+++ VLW v2.0 +++

Hallo,
Seit ca. 1-Jahr gibt es das neue VLW v2.0 - Schaumkern mit leicht asymmetrischem Profil.

Ich habe im Mai das VLW v1.0 gegen das VLW v2.0 im alljährlichen Umbrien Urlaub bei gleichen SPs und Gewichten getestet. Ich bin allerdings F3F Anfänger und es kann sein das meine Erfahrungen auf Grund von ungünstigem Flugstil nicht relevant sind.
Ich habe oft das Problem, wenn ich nach der Wende vom Messerflug rüber zum Messerflug für die folgende Wende steuere, der FS5 (VLW v1.0) mir hochsteigt. Differenzierung der QR/WK habe ich schon bis zum Extremen probiert. Was mir sofort mit dem VLW v2.0 aufgefallen ist, dass bei gleichem SP und Gewicht (bis auf die ca.16gr. weiniger Blei in der Nase für das leichtere VLW v2.0) mein Problem so gut wie nie mehr auftrat.

Wer hat das VLW v1.0 im Vergleich zum VLW v2.0 getestet und würde seine Erfahrungen hier teilen?

Lieber Gruß aus Birmingham
Volker
 

haki

User
Hallo Volker, steuerst du auch das Seitenruder in der Wende? Evtl. hat das neue Leitwerk eine bessere Seitenruderwirksamkeit?
Gruss Hannes
 
Hallo Hannes,
Früher habe ich auch Seitenruder nach dem Apex der Wende verwendet, was jedoch beim gemeinsamen Training mit langjährigen F3F Piloten mir erklärt wurde nur nötig ist, wenn ich die Einleitung in die Wende nicht richtig treffe und zusätzlich die Wende zu früh beende - muss das Höhenruder länger stehen lassen um den Flieger mehr Richtung Hangkante auszurichten. Das klappt heute (meistens).

Was ich noch vergas zu schreiben ...
Mit dem VLW v1.0 hatte ich immer ca.0.3mm Tiefe getrimmt. Mit dem VLW v2.0 stehen die Ruder (fast) im Strack.

Lieber Gruß aus Birmingham
Volker
 

haki

User
Hallo Volker,
Ok, aber beim Einleiten gerade bei hohen Wenden sollte der Flieger ja schon um die Hochachse drehen, da ist das Seitenruder doch sehr hilfreich.

Gruss Hannes
 
Hallo Hannes,
Stell dir eine liegende Acht vor, die du dann je nach Hang und Wind aus der Horizontalen in Richtung Vertikale kippst. Du benötigst kein Seitenruder, es erzeugt mehr Widerstand ... das ist es was ich lernen musste. In einer Woche Italien (Umbrien) Urlaub habe ich geübt diese Acht in verschiedenen gekippten Winkeln (0, 30, 45, 60grd) zu fliegen. Ich hatte das Glück, dass ich sogar böigen Wind hatte mit Spitzen bis 15m/s und das war eine gute "Störung" die auch noch auszusteuern war.

Fliegst du F3F Bewerbe?

Lieber Gruß aus Birmingham
Volker
 

haki

User
Hallo Volker,

Danke für deine Erklärungen. Dann muss ich mir das Seitenruder sozusagen abtrainieren....
Wie sollte die Differenzierung an der Tragflächen eingestellt werden?

Gruss Hannes
 
Hallo Hannes,
Bzgl. Differenzierung habe ich mit den Werten von TUD begonnen. Ich habe diese jedoch mittlerweile weiter vergrößert. Ich habe im Urlaub, wo ich an verschiedenen Hänge geflogen bin, die Differenzierung meinem Fluggefühl am Hang angepasst. Für die QR bin ich von 17/14 >> 17/6 viele Varianten geflogen ohne wirklich definitiv sagen zu können warum die eine oder andere Einstellung mir "besser liegt". Bedenke ich bin Anfänger (!). Für mich habe ich noch kein reproduzierbares Flugmanöver erkannt, mit dem ich die Differenzierung verlässlich einstellen kann - bei Universal- und Thermiksegler habe ich das übliche "QR rechts/links Verfahren" verwendet und so lange differenziert bis ich keine Bewegung um die Hoch- und Querachse mehr gesehen habe. Auch ist die Differenzierung sicherlich abhängig vom Profil des Fliegers - ein Orden oder Wasabi wird sicherlich andere Einstellungen benötigen wie ein FS5.
Es wäre toll, wenn einer der erfahrenen Piloten zum Thema "Differenzierung erfliegen" hier oder in einem eigenen Thread schreiben würde.

Lieber Gruß aus Birmingham
Volker
 

RetoF3X

User
Hallo Volker,

Ich habe mehr einen F3B background als F3F, aber zum Thema Differenzierung: In der jeweilligen Flugphase in der gewünschten Geschwindigkeit geradeaus Fliegen und ein halbes dutzend mal tüchtig links-rechts Querruder steuern, bei ruhigem Wetter. Falls Wind, gegen den Wind fliegen. Der Flieger darf sich dabei weder aufbäumen noch abtauchen. Differenzierung entsprechend ändern. Z.B.: wenn er sich leicht aufbäumt, weniger Ausschlag nach unten.

Wenn der Flieger um die Hochasche tänzelt während diesem Maneuver, dann wird das mit dem SR ausgeglichen.

Typischerweise habe ich bei meinen F3B Fliegern dann sehr wenig Differenzierung. In Speed sogar oft null. Ist Phasen und Fluggeschwindigkeits-abhängig.

Viele Grüsse:
Reto

PS: 17mm Ausschlag finde ich etwas gross, dass bremst den Flieger. Ich habe da bei den Freestylern weniger gehabt, zumindest für F3B (in allen Phasen). Du nimmst die Wölblklappen mit den Querrudern mit? Falls nicht, überlastest Du aerodynamisch eventuell den Aussenflügel. Da ist nach meiner Meinung etwas weniger QR Ausschlag mehr.

Und 17/6mm ist nicht effizient fürs Rollen, IMHO. Bei so starker Differenzierung macht die Flügelhälfte wo das Querruder 17mm hochgeht die Hauptarbeit, aber mit mehr Widerstand. Du kriegst eine effizientere Roll-response wenn beide Flügelhälften ähnlich viel beitragen, mit je weniger Ausschlag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo retoF3x,
danke für deine Antworten und Vorschläge.

Differenzierung erfliegen ... so mache ich es auch und habe so mit dem FS5 gestartet. Mein Problem vom Wegsteigen, wenn ich den FS5 aus der Messerfluglage zurück in die Horizontale steuere, ist nach Empfehlung - mehr Differenzierung - von einem der Top5 Österreichischen F3F Piloten, eindeutig reduziert gewesen.

QR/WK Ausschläge ... Bei allen meinen Seglern, außer FS5, verwende ich QR/WK als Querruder Funktion und immer gleichmäßig im Strack. So habe ich auch beim FS5 angefangen (13/10mm innen an der WK und QR im Strack mitgenommen). Ich habe dann bei World Cup Events gefilmt wie die Top Piloten die QR Funktion nutzen und jene die ich gefilmt habe, nutzen weniger WK Ausschlag.

Nochmals Danke an dich.

Ich bin erstaunt, dass keiner etwas zu seinen Erfahrungen mit dem VLW v2.0 schreibt. Würde mich echt freuen eure Meinung zu hören.

Lieber Gruß aus Garz
Volker
 

moze

User
Das macht irgendwie keinen Sinn….. innen ist ja schon der Kreisradius geringer, dementsprechend sollte auch hier weniger Ausschlag sein. Der Hebelarm ist ebenfalls schlecht, es wird viel Kraft (widerstand) benötigt um Wendigkeit zu erreichen. Imho ist alles im Strak als QR Funktion schlicht falsch - und zwar “immer” (Klar, bei einem F3K wird’s schwierig es anders zu gestalten). Namhafte Gurus tippen häufig so in Richtung 30% WK Mitnahme. Das kann man ja aufpumpen und sich individuell anpassen, aber das ist der grobe Richtwert….manchmal sind’s 50…..je nach Vorliebe…. 100% ist mir bisher noch nicht untergekommen….Da wundert mich nicht, dass der Hobel nicht soooo sauber fliegt..


Tim
 

G.B.

User
Hallo Volker,
...ich wollte jetzt nicht DAS wiederholen, was wir glaub ich schon im 6er Thread
hatten...von SP-Lage usw.
 

G.B.

User
...aufjeden Fall gefällt mir auch die deutlich bessere Reaktion auf Seitenruder...eröffnet neue Möglichkeiten in der Thermik und bei bodennahen Kreisen/Wenden.
War wohl so auch gedacht... 😉
Gruß Götz
 

haki

User
Hallo Volker,

Jetzt hab ichs nicht ganz verstanden was dir empfohlen wurde, mehr oder weniger Differenzierung?

Gruss Hannes
 
Hallo Hannes,
Mehr Differenzierung und das war am gleichen Hang und stabilen Windbedingungen beim den nächsten Flügen (während dem Bewerb) deutlich besser.

Hallo Tim,
Für das thermische fliegen ist laut wissenschaftlicher Dokumentation - ich finde leider gerade nicht den englischsprachigen Report - "alles im Strak" performanter, denn die Auftriebsellipse verschiebt sich nicht - die sich bei "nicht im Strak" laut dem Report ungünstig verschiebt. Die von dir genannten 30-50% WK als Querruder wurden mir auch genannt und ich habe es auch probiert und bin unschlüssig - ich habe noch nicht das nötige Gefühl für solche Unterschiede, was Piloten die viele Jahre F3F fliegen spüren.

Lieber Gruß aus Graz
Volker
 

JK1967

User
Hallo zusammen,

ich finde diese Herangehensweise ziemlich schlüssig:


Und komme damit auch gut zurecht, nicht nur beim Freestyler …

Gruß Jörg
 

Tern

User
Meine Erfahrungen...
Beim F3F ist das Seitenruder recht hinderlich.
Da das handling durch das Seitenruder stark beeinflusst wird, gelingt es mir ab Zeiten kleiner 60sec nicht mehr einen passenden Ausschlag zu dosieren.
Resultat ist: ich treff den Kurs nicht mehr sauber (sprich wiederkehrend präzise).
Das gleiche gilt für "Kombiswitch" was die fixe Seitenruder Zumischung zum Querruderausschlag meint.
Somit ist es besser (für den Sonderfall F3F) kein Seitenruder zu betätigen.
Ergo ist es bei mir im Kurs abgeschaltet.

Hier hilft dann die richtige Differenzierung für das Querruder als auch die Wölbklappen.
Was ist jetzt die richtige Differenzierung ?
Tja, dass ist ein etwas subjektiver Wert, der erflogen werden muss durch die Beobachtung der Rumpflage in der Wende.

Wie es geht beschreibt Kevin Newton sehr präzise in diesem Beitrag:
https://kevin-newton.blogspot.com/2001/01/how-to-set-up-racing-glider.html
Im wesentlichen geht es da um die Lage des Rumpfes in der Kurve.
Was meint Nase unten oder ehrer Nase oben.
Beim EM Style sollte die Nase neutral oder eher leicht nach oben zeigen.
Beim Bank and Yank (horizontale Wende) eher leicht nach unten.

Für die Aufgabe F3F ist das (bei gegebenen Schwerpunkt) der erste Wert der bei einem neuen Modell im fliegen eingestellt werden muss.
Quasi die Basis aller weiterer Einstellungen.

Nach einer Schwerpunktverschiebung ist in vielen Fällen auch die Differenzierung nachzustellen.

Zum Thema Querruder und Wölbklappenmitnahme....
Ich nehme die Wölbklappen nur Anteilsmässig zu den Querrudern beim Querruderausschlag mit.
Hier fliege ich nach Drela, da dieses absolut plausibel ist.
Wenn der Querrruderausschlag 100% ist, dann ist der Querruderanteil der Wölbklappen ca. 33%.

Gruss
Markus
 

haki

User
Hallo Markus,

Stellst du die Differenzierung dann angepasst an den Hang, Windrichtung etc. direkt vor dem Wettbewerb nochmals neu ein, oder einfach einmal auf deinen eigenen Wendenstyle?

Gruss Hannes
 

Tern

User
Hallo Hannes
Da ich meistens irgendeine Form vom EM Style fliege verstelle ich die Differenzierung in der Regel nicht.
Manchmal fällt einem auf das etwas nicht 100% passt, dann wird mal nachgestellt.
Das ist aber im Bereich von 1-2 Klicks.
Mit der Zeit hat man ein Auge für die Fluglage des Rumpfes in der Kurve und kennt die nötigen Massnahmen.

Grundsätzlich für schnelles F3F gilt:
Die Wende im Bereich grösstem Höhenruderausschlag (=grösster Auftrieb) ohne Einsatz von Querruder zu fliegen und dabei den Kurs reproduzierbar zu treffen.
Das gelingt naturgemäss nicht immer (Turbulenzen, Fehleinschätzungen etc.) sollte aber das Ziel sein.
Eine Wende zu fliegen mit dauerhaft ausgeschlagendem Querruder (durchgesteuert) sieht zwar hübsch aus, ist aber nicht schnell.

Gruss
Markus
 
Hallo Markus,
Herzlichen Dank!!!
Bzgl. Drela, seine Abhandlung meinte ich, habe ich in Erinnerung, dass QR & WK Mitnahme eine bessere Performance (Auftrieb) geben - natürlich bei reduzierten max.Ausschlägen. Werde das nochmals nachlesen.
Lieber Gruß aus Graz,
Volker
 
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