Wellenflug!
Heute wieder Nordwind im Hunsrück mit 10 kts bei ungemütlichen 4°C.
Einer der seltenen Tage an denen sich eine schwache Welle weit vor dem eigentlichen Hang ausbildet. Am Hang selbst ging der Aufwind nur bis ca. 15m über Startpunkt.
Jetzt braucht man Glück und etwas Mut um ohne Motorunterstützung weit vor den eigentlichen Hang gegen den Wind vorzufliegen. Passen die Bedingungen gerät man in einen weiträumigen Bereich wo es mit schwachem Steigen in völlig ruhiger Luft nach oben geht bis an die Sichtgrenze.
Das Spiel kann man sehr lange betreiben, vorfliegen in die Welle und Abstieg im Abwindfeld über der Startstelle.
Solche Bedingungen gibt es hier mehrfach im Jahr, es müssen nur alle Parameter passen damit sich die Welle nutzbar ausbildet. Ich beobachte dieses Phänomen an diesem Hang seit mittlerweile 14 Jahren und versuche wann immer es geht etwas dazuzulernen über die Wellenausbildung in unseren Mittelgebirgen.
Mittlerweile habe ich etwas Verständnis erlangt zu den notwendigen meteorologischen Bedingungen an diesem spot. Der Wind darf nicht stärker wie ca. 12 kts und nicht weniger wie 5 kts sein. Die Windrichtung muss genau Nord sein, bei Abweichungen von +/- 15° von Nord entsteht die Welle nicht.
Meistens ist 8/8 Bewölkung wenn die Welle ausgebildet ist; ein Entstehen von Thermik lässt die Welle sofort zusammenbrechen oder garnicht erst entstehen.
Die Lufttemperatur scheint keine wesentlich Rolle zu spielen, ich habe Welle öfters im Winter als auch bei sommerlichen Temperaturen erflogen.
Heute war es so kalt dass ich nur eine Stunde Flugzeit ausgehalten habe, danach waren die Finger Eiszapfen trotz Handschuhen. Die Welle war dann immer noch da....
Die linke Flügelspitze des FWG 3.2 zeigt genau nach Nord.