Sicherheit beim Senderakku - Akkuredundanz

Hallo,

mir geht schon lange durch den Kopf, wie ich meinen Sender "sicherer" machen kann. Hintergrund ist der, dass wir in unsere Modelle versuchen, jede Mege Sicherheit mit Akkuweichen, Akkuweichen mit redundanten Empfängern und weis noch was einzubauen, im Sender bietet aber oft nur ein einziger Akku die Spannung zum Betrieb. Mittlerweile gibt es Sender serienmäßig mit mehreren Zellen parallel oder 2 Akkus. Leider ist meine Futaba FX 32 nicht mit dergleichen ausgestattet.

Vor kurzem hab ich von Jeti eine Weiche entdeckt, die für meinen Sender mir als ideal erschien. Es handelt sich um die DSM10 von Jeti. (http://www.hacker-motor-shop.com/e-...=article&ProdNr=22985480&t=8144&c=8145&p=8145)
Da bei der FX 32 ein 2-zelliger Lipo zum Einsatz kommt, ist es wichtig, dass die Weiche keine Spannungsreduzierung hat.

Somit kann ich nun 2 Lipos parallel bereiben, was m.M. nach die Bertriebssicherheit deutlich erhöht. Da ich mittlerweile auch teure Modelle mit mehreren Kilo-€ fliege, hab ich keine Lust durch den plötzlichen Tod einer Lipozelle herunter zu fallen. Vor Jahren hatte Multiplex mal eine Lösung mit einem Backup-Akku gehabt, das war für mich der Auslöser eine Lösung für eine Redundanz zu suchen

Ich möchte hier keinen "Glaubenskrieg" anzetteln, sondern meine Lösung mit euch teilen und etwas ans Forum, von welchem ich schon sehr viel profitiert habe, zurück geben. Mir ist klar, dass es mit der Garantie etc, etwas schwierig werden kann/diese weg ist, das soll hier aber auch nicht im Mittelpunkt stehen. Mein Sender ist jetzt 2 Jahre alt und diese somit eh weg.


Anbei ein paar Bilder, wie ich die Weiche eingebaut habe. Zur Kabeldurchführung habe ich in die Abdeckung einen länglichen Schlitz geschnitten und zurecht geschliffen:
FX 32 Akku 002.jpg

Im Sender ist die Weiche folgendermaßen mit einem Klett befestigt, das Kabel für die Einspeißung habe ich mit 0,5mm² Servokabel verlängert und einen Servostecker aufgecrimpt.
FX 32 Akku 001.jpg

Ich betreibe die FX 32 in einem Senderpult von www.sender-pult.de/produkte.html. Dieser bietet rechts und links ein Fach mit jeweils einem Deckel, der mit Magnet gehalten wird. Solch ein Fach hab ich für die Akkus und den Schalter "geopfert". Als Halterung kommt ein Sperrholz zum einsatz, entsprechend angepasst.
FX 32 Akku 004.jpgFX 32 Akku 003.jpg

Eingebaut sieht es dann so aus. Habe das ganze einfach nach dem Anschleifen mit Sekundenkleber befestigt. Auf dem Bild ist nur ein Akku zu sehen, es kommen natürlich 2 Stück zum Einsatz.
FX 32 Akku 005.jpg

Um nach dem Ausschalten des Senders nicht zu vergessen, die Weiche mit dem Magnetschalter auszuschalten, habe ich in die Handauflage des Pultes ein Loch über der LED gebohrt. Es leutet sehr deutlich durch und kann bei umgehängtem Sender nicht übersehen werden.
FX 32 Akku 006.jpg

Das schöne ist, wenn man einen neuen Rückdeckel für die FX32 kauft, ist alles ohne bleibende Spuren "zurückbaubar".

Gruß Christoph
 

Reinhard

User
Hallo Christoph,

feine Arbeit, was auf den Bildern zu sehen und deinen Erläuterungen zu entnehmen ist.
Grundsätzlich bin ich bei dir, was deine "Ängste" angeht.
Aber meine Erfahrung in fast 40 Jahren Modellbau ist, dass mir da noch nie ein Senderakku "gestorben" ist.
Problematisch sind ehe die Stecker, die da teilweise verwendet werden/wurden.

Ich habe zwischenzeitlich den Sender mit dem Alugehäuse;)
Dort wird auch ein 1S2P-LiIo verwendet.
Der Stecker ist "Industriequalität".
Redundanzen gibt es keine --> was nicht da ist, kann nicht ausfalllen.
Und seit Markteinführung vor Jahren habe ich da auch nirgends was zum Thema "Akkuausfall" finden können.
Sehr wohl wurde/wird da natürlich auch zu diesem Thema diskutiert........

In meinen "alten" MX-22/24-Sendern habe ich z.B. den "Originalstecker" gegen einen "BEC"-Typ getauscht --> Goldversion und Silikonkabel.
Das aber auch erst, nachdem sich die Originalsteckerkontakte so "verfärbt" hatte.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen:
Ich will nix schlechtreden, aber ich bin Anhänger von "Reduce the Max";)
Hierbei muss man allerdings auf die entsprechende Qualität der Komponenten achten, was auch nicht heißen soll, dass das bei "Redundanzsystemen" nicht auch geboten wäre.
Ich würde in deinem geschilderten Anwendungsfall (K€-Modelle) im Sender grundsätzlich nur LiIo-Akkus aus "seriöser" Bezugsquelle verwenden.
 
Hi !

Seit fast 30 Jahren Modellflug ist mir noch nie ein Senderakku ausgefallen, liegt allerdings wahrscheinlich auch daran, dass ich die alle 3 Jahre austausche, keinen Billig-Kram kaufe und zwischendurch einen Kapazitätstest unter Belastung durchführe.

Bei Empfängerakkus ebenso. Bei teuren Modellen baue ich auch schon mal eine Akkuweiche ein, wobei ich mich dann schon frage, was passiert, wenn die Akkuweiche ausfällt. Ansonsten keine Schalter im Modell, auch nicht die stylischen Dinger, die über Magnet aktiviert werden - lieber vernünftige Steckverbindungen, also einfache und zuverlässige Technik, weniger ist hier mehr...

Ansonsten bin ich Minimalist und bin damit bisher immer gut gefahren. Das gilt auch für Kreiselsysteme in Flächenmodellen und sonstige Hilfsmittel, auch keine GPS gesteuerten Tempomaten und sonstigen Schnick-Schnack.
Je mehr von dem Kram eingebaut ist, desto höher die Anzahl an Teilen, die ausfallen können. Und wenn ich ein Modell ohne diesen ganzen Klimbim nicht sicher steuern kann, dann sollte ich mich fragen, ob das Modell für mich das richtige ist. Da würde es eher Sinn machen, mal in die eigenen Fertigkeiten in Form von Trainingseinheiten zu investieren.

Die größte Gefahrenquelle ist wahrscheinlich der Pilot. ;) Ich weiß, es kommen bald neue Systeme auf den Markt, die zukünftig Flugmodelle automatisch starten und landen können (ein Produkt ist ja schon im Verkauf) aber dann kann ich mich auch vor die Modelleisenbahn setzen und zuschauen, wie die Züge im Kreis herum fahren.

Ergo: Ein minimales Restrisiko bleibt immer !

Ich will Dir jetzt keine Angst machen aber was passiert, wenn das HF Modul Deines Senders ausfällt ? ;) ;)
 
Auch wenn du keine Diskussion über den Sinn der Aktion lostreten möchtest, wäre mir das System zu unsicher. An Stelle eines Akkus mit Ausfallwahrscheinlichkeit x hast du jetzt eine Reihenschaltung mit Umschaltelektronik, zusätzlichen Kabeln, Steckern, und Lötverbindungen. Alle deren deren Ausfallwahrscheinlichkeiten kommen dazu.

Aber gefühlte Sicheheit ist fürs eigene Seelenleben wichtig, und schön umgesetzt ist es auch.

Oliver
 

UweHD

User
Die Akkus sind nicht in Reihe geschaltet. Als Ausfallpotential ist hier lediglich die Weiche als solches inkl. Der zusätzlichen Verbindungen hinzugekommen. Die verwendeten Stecker sind allerdings schon sehr sicher. Dafür wurde das Ausfallrisiko der Akkus quasi eliminiert

Was jetzt schwerer wiegt, ist eine gute Frage.
 
KISS

KISS

Ich halte es seit Jahrzehnten mit dem
KISS-Prinzip
Was nicht eingebaut wird, kann nicht kaputt gehen.
Und ein elektronisches Bauteil stirbt viel wahrscheinlicher plötzlich als ein schwach belasteter Akku.
Aber jedem das Seine...
Gruss und alles Gute im 2016!
Jürgen
 

MaJa

User
Sicherheit der Versorgung

Sicherheit der Versorgung

Das wir den Aufwand bei der Empfängerversorgung treiben hat doch Gründe.
Es hat sich eben gezeigt, dass dort immer wieder eine anfällige und empfindliche Stelle ist.
Die Randbedingungen und Belastungen an der Empfängerversorgung sind auch erheblich kritischer.
Wer kann schon vorhersagen wie hoch die Spitzenstrome, Innen- und Übergangswiderstände, Spannungseinbrüche, Vibrationen, ... im Flug tatsächlich sind.
Die Sicherheitsreserve am Senderakku ist oft viel höher, die Belastungen viel niedriger und das Verhalten vorhersehbarer.
Ich halte auch Jürgens Ansatz 'KISS' bei diesem Thema zusammen mit einer Pflege und Kontrolle des Senderakkus für die sicherste Lösung.

mfg. Maik
 
Akkueiche im Sender

Akkueiche im Sender

Klar gibt es mehrere Ansichten und Meinungen zu dem Thema, deshalb auch der Hinweis am Anfang. Und es ist auch klar dass es zig weitere Fehlerquellen gibt, durch die das Modell im Endeffekt dann abstürzen kann. Deshalb bleibt es jedem selbst überlassen Maßnahmen zu ergreifen oder (aus von euch genannten Gründen) auch nicht.


Mir ist zum Glück noch nie der Senderakku ausgefallen. Da halte ich es wie Reinhard, der wird alle 2-3 Jahre gegen einen originalen Akku getauscht, auch die Empfängerakkus sind bei mir sehr hochwertig und werden regelmässig getauscht. Ich gehöre eher zu den sehr genauen, vorbeugende Instandhaltung ist min. bei Flugzeugen ein Muss. Auch die sehr saubere und durchdachte Bauausführung gehört hier dazu, mir ist seit Jahren auch kein Modell mehr durch Defekt oder Störung abgestürtzt (was hoffenlich auch so bleibt;))

Die Stecker sind von hochwertiger Qualität und von mir sehr ordentlich und besonders penibel verbaut/verlötet. Mir ist schon bewusst welche Funktion die Weiche hier hat. Ich bin der Meinung die Sicherheit erhöht zu haben. Eine Fehlereinschleppung durch die Stecker schließe ich aus, da sehr sauber verarbeitet+verbaut und mehrfach geprüft. Der Stecker am Originalakku bietet das gleiche Risiko. Bleibt noch die Weiche, die in einem Modell eingesetzt für Sicherheit sorgt, in einem Sender nicht?:confused:

Ja es ist eine zusätzliche Fehlermöglichkeit, aber das Risiko halte ich für geringer als das Sterben einer Lipo-Zelle. Wenn ich einen 123-LiFePo Akku einsetzen könnte, hätte ich den Aufwand nicht betrieben. Bei Lipos hab ich da schon andere Erfahrungen gemacht, ok das waren Antriebsakkus, aber nicht mal ausgelastet.
Diesen Jungs ist aber der Original Akku in einer FX30 kaputt gegangen und solch ein Modell in England gecrashed. https://www.youtube.com/watch?v=YrOZsQRkFL4 Das hab ich schriftlich in einer Modellzeitschrift.


Aber wie es Oliver so treffend formuliert hat:
Aber gefühlte Sicheheit ist fürs eigene Seelenleben wichtig, und schön umgesetzt ist es auch.

Oliver

In dem Sinne bin ich raus und werde das System nächstes Jahr so betreiben.

Gruß Christoph
 
Lieber Christoph,
das hast du alles sehr ordentlich und sauber gebaut. Glückwunsch. Dennoch ist das Ausfallrisiko des Senders meiner Meinung nach kein bischen geringer geworden :rolleyes:. Die Wahrscheinlichkeit, das diese (markierte) Steckverbindung einen Wackelkontakt hat stufe ich mindestens 10 mal höher ein, als einen plötzlichen elekktrochemischen Totalausfall eines Senderakkus. Da denk mal drüber nach... und guten Rutsch. :D

Gruß Jens

Steckverbindung.jpg
 
Lieber Christoph,
das hast du alles sehr ordentlich und sauber gebaut. Glückwunsch. Denoch ist das Ausfallrisiko des Senders meiner Meinung nach kein bischen geringer geworden :rolleyes:. Die Wahrscheinlichkeit, das diese (markierte) Steckverbindung einen Wackelkontakt hat stufe ich mindestens 10 mal höher ein, als einen plötzlichen elekktrochemischen Totalausfall eines Senderakkus. Da denk mal drüber nach... und guten Rutsch. :D

Gruß Jens

Anhang anzeigen 1466417


Hallo Jens,

darauf bin ich schon eingegangen:
Eine Fehlereinschleppung durch die Stecker schließe ich aus, da sehr sauber verarbeitet+verbaut und mehrfach geprüft. Der Stecker am Originalakku bietet das gleiche Risiko.

Da ich meine Servostecker selber crimpe, kann ich jedes einzelne Bauteil prüfen, habe Einfluß auf die verwendete Bauteilqualität und die Ausführungsqualität beim verpressen. Da sehe ich keinen Nachteil. Im Gegenteil, beim Originalstecker weis ich nicht ob die mit so viel Zeit und Genauigkeit arbeiten.

Das wars jetzt aber, Dir auch einen guten Rutsch, Gruß Christoph
 

Papa14

User
Meiner persönlichen Meinung nach sind sämtliche - Verzeihung - "Basteleien" 10mal mehr Ursache für einen Ausfall als eine normale Stromversorgung.
Das zeigen auch die Erfahrungen in der IT, jede UPS, jeder Bypass, jede redundanten Stromversorgung sorgt für mehr Ausfälle als einfache Stromausfälle jemals vorkommen. Je mehr Gerätschaften an der Absicherung der Stromversorgung beteiligt sind, umso höher die Ausfallswahrscheinlichkeit.

Just my 2 Cents.

LG Peter
 

Gast_72633

User gesperrt
Saubere Arbeit Christoph ! Kompliment.

Du wirst damit sehr gut über den nächsten FliegerSommer kommen,
allzeit guten Flug + guten Rutsch.
 

Julez

User
Meiner persönlichen Meinung nach sind sämtliche - Verzeihung - "Basteleien" 10mal mehr Ursache für einen Ausfall als eine normale Stromversorgung.

Nö, dass kann ich so nicht bestätigen. Ich habe einiger meiner Sender auch massiv umgebaut. Wichtigste Änderungen:
- Weg mit der Glasrohrsicherung. Die Dinger fallen manchmal ganz von alleine aus, oder sitzen lose in oxidierten Klemmhaltern, ganz großes Kino. Zwischen Akku und Sender gehört nix was sichert, und zwischen Akku und Ladebuchse maximal ein Polyswitch.
- Vernünftige Steckverindung anstatt billiger Blechstecker.
- Gegenstück des Akkusteckers sollte vernünftig gemacht sein, so dass bei mechanischer Beanspruchung die Lötstellen zur Platine nicht belastet werden.
- Heute arbeiten die meisten Schalter ja Softwaremäßig, da der Sender Zeit zum Runterfahren braucht. Da machste nix dran, früher aber wurden öfters Schalter mit Doppelkontakt verwendet. Ganz toll: Eine Seite versorgte das Modul, die andere die Sender-Elektronik. Das hab ich erstmal alles zusammengeschaltet.

Und das ist nur die Stromversorgung. Wenn man dann noch die Knüppelverkabelung beachtet, wo Kabel oft an Lötstellen auf Biegung belastet werden etc...

Man kann mit etwas gesundem Menschenverstand schon deutliche Verbesserungen erzielen durch vernünftige Eingriffe.
 
Das ist richtig, unnötige Steckverbindungen, Schalter und Kabelbrüche vermeiden dazu gehören auch Weichen, sind alles Sachen die ausfallen können, auch voll gelagerte Akkus sterben genauso wie früher NIxx einen Memorieeffekt bekammen, ich habe bisher weniger Modelle mit einem defektem Akku runterfallen sehen als durch Memorie-geschädigte Akkus an Weichen weil selbst jeder Akku einzeln schon Überdemensioniert war und diese immer nur nachgeladen wurden
 

rkopka

User
Diesen Jungs ist aber der Original Akku in einer FX30 kaputt gegangen und solch ein Modell in England gecrashed. https://www.youtube.com/watch?v=YrOZsQRkFL4 Das hab ich schriftlich in einer Modellzeitschrift.
Gerade bei den Futaba Lipo Akkus ist das Problem oft die Elektronik im Akku, die beim Laden den Akku schützt und leider ebenso beim Entladen. Da ist es schon vorgekommen, daß die Akkuelektronik vor dem Sender abgeschaltet hat. Ist einem Kollegen, der recht sorgsam ist, schon passiert. Wenn man da also nicht direkt am Akku was ändern will, ist die Weichenlösung nicht schlecht. Sie hat noch einen Vorteil: wenn man mal wieder übersehen hat, daß der Senderakku leer wird, kann man einfach mit dem äußeren weiterfliegen.

RK
 
Da gibt es viele Ansichten:
ob Sinnvoll, oder unterm Strich nicht sicherer weil zu viel Elektronik oder einfach, zu gross, zu aufwendig, zu umständlich, zu schwer in der Hand ....

Lasst uns doch einfach mal über eine sichere Lösung mit dem geringsten aller Einwände nachdenken.

Ich schlaf mal drüber, bevor ich mit was kompliziertem komme ... bis Morgen.

Sigi
 
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