KING 100 RVS Hat jemand Erfahrungen mit diesem Motor ? Vergleich zu DA 100 o.Ä.

Finnz

User
Hallo zusammen.
Hat jemand Angaben zur Leistung, Laufruhe, zu passenden Schalldämpfern, Propellern, oder allgemeine Erfahrungen mit diesem Motor?
Ich ich beziehe mich auf die aktuelle Version mit elektronischer Zündzeitpunktverstellung.

Der Motor ist mit 2500g sehr leicht. Ich plane den 100er King als Alternative zum ZDZ 80 Boxer in einer 250cm oder 260cm Kunstflugmaschine. Das Mehrgewicht gegenüber dem ZDZ läßt sich vielleicht mit einem 2 in 1-Dämpfer reduzieren.

Im Vorraus vielen Dank für die Antworten.

Gruß

Klaus

[ 01. Juli 2002, 13:43: Beitrag editiert von: Finnz ]
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Hallo Klaus,
der Motor ist bei einer Schleppmaschine in unserem Verein schon ein paar Jahre ohne Probleme im Einsatz ((1:4 Frisch-Wilga)mit 2 Zimmerman Edelstahldämpfern.Luftschraube:Menz 28/10 Zweiblat oder 26/12 Dreiblatt.Leistung/Drehzahl?
Kriegt bei einem Eigengewicht von ca. 14kg auch die ganz großen Brocken(Bis 7m Sbannweite und 20Kg)schnell und sicher auf Thermikhöhe.
Seppel
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Hallo Klaus,
wir haben mal nachgemessen:
Der Motor dreht mit einer 28/10 Menz 2-Blattluftschraube 5300-5400 U/min

Seppel
 

leinel

Vereinsmitglied
hi,
trau ich mich also mal - bin azubi in sachen grossvolumiger zweitackter.

wir haben den motor im einsatz in einer cap mit 2,65m und etwa 10,5kg gewicht - also extrem leicht gebaut. die maschine (sicher ein wettbewerbsmodell) kam auf -ich sag mal- sehr seltsamen wegen in unseren besitz. nun ist sie halt da.

sie hat einen 1kammer -daempfer. hersteller unbekannt.

sie dreht eine menz holz 26*10 mit etwa 6300 und eine fuchs 23*12 dreiblatt mit 5950. mehr zwei daempfern oder resorohren kann man sicher mehr rausholen, aber fuer unser modellgewicht reicht die leistung.

es gibt probleme mit vibs. die beckerzuendung ist elektronisch verstellend, etwa 3grad richtung frueh alle 1000 umin. im leerlauf laueft er noch recht seidig. ab etwa knapp 2000 gibt es dann maechtige schlaege, vermutlich setzt hier "treppenmaessig" die zuend-verstellung ein, wir koennen das nicht messen, aber man merkt es, wenn man extrem langsam die drehzahl erhoeht. je mehr die drehzahl steigt, desto weicher laeuft er wieder. bei vollgas kann man nicht meckern. vermutlich lief die mechanishce verstellung frueher besser, weil linear verstellend, aber das ist nur eine vermutung.

vibs: vermutlich liegt das prob daran, dass die zelle eben so leicht ist. im verein fliegt noch jemand diesen motor, allerdings mit der alten fliehkraftverstellung. der ist superseidig, allerdings wiegt dessen modell auch 20kg, also das doppelte wie unseres.

zuendkerzen: hmm, er neigt wohl dazu, das der zylinder, der dem vergaser naeher liegt, machnmal nicht mitlaeuft. bei diesem zylinder war in dem zustand, wie die maschine zu uns kam der elktrodenabstand etwas zu verkleinert (auf 1mm, also wohl ein bisschen brutal), ausserdem waren nicht die original bosch wsr 6f drin. mittlerweile hatten wir viele probleme mit dem anwerfen und dem abstellen auch in der luft eines zylinders, so dass wir neue kerzen gekauft haben, diesmal bosch. sie werden wohl morgen eingebaut, dann weitersehen.

wenn er nur auf 1pott laeuft, kriegst du ihn kaum an, klaro.

bisheriges fazit: sicher ein guter motor. ob er mehr schwingt also andere weiss ich nicht, aber auf jeden fall gibt das maechtige schlaege beim einbau in eine sehr leichtes modell. ob das langfristig dem modell den garaus macht, weiss ich auch nicht. ob ein -z.b. zdz80 auch solche schlaege im gleichen modell haette, weiss ich nicht. das ist ja das knifflige an diesen fragen.

fazit:
der eine experte sagt: zelle tierisch versteifen. der andere sagt: hydromount. der dritte sagt: zuendzeitpunkt von hand verstellen (das ist aber nicht vorgesehen seitens des herstellers). wir muessen das abwarten, selber erfahrungen sammeln. diese schlaege machen uns sorgen.

in der luft: alles prima (wenn beide zylinder laufen). einstellbarkeit vergaser ist problemlos, nimmt sauber gas an. leerlauf unter 1500 bei menz wie fuchs krieg ich schiss. absteller sind einfach oberkaese. leistung top.

die mechanische qualitaet des motors macht einen sehr guten eindruck.

gruss rainer
 

Finnz

User
Hallo,
dieses hämmernde Laufverhalten im Teillastbereich kenne ich von meinem 80er ZDZ Boxer.
Es wäre interessant zu wissen, was hier die Ursache ist. Wenn es etwas mit der ungleichmäßigen Füllung der beiden Zylinder zu tun hat, ist das abhängig vom Motortyp. Hieraus ergibt sich die Frage, ob andere Motoren dieses Problem auch haben, z.B.: DA 100 o.Ä. ?
Kann man diesen Effekt über die Vergasereinstellung beeinflussen ?
Wenn es an der Zündzeitpunktverstellung liegt, warum wird dann vom Hersteller hierauf kein Einfluss genommen ?

Ich möchte mit keinen Boxer kaufen, der teuerer und schwerer ist als ein Einzylinder mit Hydromount, wenn die Laufeigenschaften nicht gut sind.

Gruß

Klaus
 

leinel

Vereinsmitglied
hi klaus,
was du wissen moechtest ist eben so schwierig zu beanworten. ich habe 10 leute gefragt und 20 antworten bekommen, z.t. deutlci verschiedene von den gleichen leuten, wenn eine woche zeit verganegn ist. die wahrheit liegt wohl irgendwo in der mitte, wie immer.

ich meine zu wissen bisher:

der rumpf, sein gewicht und steifigkeit haben grossen einfluss. also pass gut auf, was du vergleichst. auch der prop. der 100er king ist leicht, ein vorteil.

zuendzeitpunkt. bei unserem motor wurde da maechtig gewerkelt. eigentlich ist eine verstellung nicht vorgesehn seitens des herstellers, aber man kann natuerlich den magneten statt der fehlenden verstellmoeglichkeit des hall-gebers versetzen (loch bohren). primitiv, geht aber. alles ausprobiert. alles ohne ergebnis auf die laufkultur wie hier angesprochen. entscheidend scheinen mir diese spruenge in der verstellung bei der elektronischen zeundung.
vermutlich (!!!, ich weiss es nicht genau) ist die digitale verstellung eben nur 4 bit aufgeloest auf den ganzen weg, so dass er bei bestimmten drehzahlen (eben die spruenge) arg frueh kriegt.

neulich ist jemand die moehre geflogen, dem ich wirklcih vertaue. er sagt, dass die schlaege nichts mechanisches aus dem motor sind, man damit leben muss und kann. also haben wir unsere gedanken und sorgen dazu einfach begraben und werden das modell fliegen und fliegen und fliegen, bis :D :D

wenn du ein sehr steifes oder schwereres modell als wir hast, kanns gut sein, dass du eh top zufrieden bist.. - also mach dir nicht zuviele gedanken.

gruss rainer
 

Finnz

User
Hallo,
mein 100er King RVS hat die gleichen Eigenschaften, wie von leinel beschrieben. Rauhes Laufverhalten, Schläge von ca 1500 bis 3500 U/Min. Diese kommen in meiner Raven (250cm, Delro, 10,3kg) auch entsprechend zum Tragen. Ich habe folgendes (erfolglos) probiert:
- 2 in 1 Dämpfer gegen 2 Krumscheiddämpfer (70ccm) mit je 22cm und je 30cm Abstimmlänge ausgetauscht (Leistung steigt).
- Beckerzündung gegen angeblich stufenlos verstellende Müller Zündung ausgetauscht (minimal besser, vor allem bei manueller
Spätverstellung (hier lässt sich der Sensor verschieben), weichere "Schläge" bei weniger Leistung).
- Motor eingeschickt, von Herrn Haas überprüft, Undichtigkeiten am Gehäuse beseitigt.
- Verschiedene Zündkerzen, verschiedene Elektrodenabstände ("längere" Kerzen sind etwas besser)
- Tillotson gegen Walbro-Vergaser (den des DA 100) ausgetauscht.
- Ansaugtrichter, Rumpfansaugung
- Aspen und Normalbenzin mit 1:50 Bel-Ray
- Motor auf Prüfstand

Der Drehzahlbereich in dem der Motor rauh läuft wird kleiner wenn man die Teillastnadel sehr mager einstellt. Die Gasannahme wird
dann aber träger und er springt schlechter an.
Ich halte die interne Gemischbildung bzw. -verteilung für das Problem, deren Ursachen möglicherweise in der Kurbelgehäusegeometrie
oder der Auslegung des Drehschiebers (Steuerzeiten) liegen könnten. Die Schläge treten gefühlsmäßig immer dann auf, wenn der eine
Zylinder Zündaussetzer hat oder später zündet, wei er vermutlich kein optimales Gemisch bekommt.

Der Motor mag für ein schwereres Modell seine positiven Eigenschaften (Langlebigkeit, Zuverlässigkeit, Anspringverhalten usw.)
ausspielen können. Auch die Leistung ist absolut konkurrenzfähig (Engel 25x12 3-Blatt, ca 6000 U/Min). Das Gewicht ist erstaunlich
niedrig (ca. 200 g weniger als ein DA100). Die leichteren ZDZ 100 sind angeblich deutlich schwächer.

Jedenfalls habe ich einiges in meine Raven investiert, und möchte mich mit den Eigenschaften dieses Motors nicht zufrieden geben.
*******************************************
bitte keine Verkaufshinweise
********************************************

Gruß

Klaus

[ 21. Juli 2003, 16:25: Beitrag editiert von: Ralf Kohnen ]
 

Gast_0063

User gesperrt
Das beschriebene Laufverhalten bei 2-Takt-Boxern ist systembedingt.
Durch die Drallbeaufschlagung des Gemisches durch die rotierende Kurbelwelle bekommt der rechte Zylinder immer mehr Gemisch als der linke. Mehr, nicht fetter!
Strömungstechnisch sind die Motoren zwangsläufig unsymmetrisch, man müsste beim linken Zylinder den Auslass entgegengesetzt führen, aber das sähe wohl etwas komisch aus. :)

Des gibt Ansätze, dieses Verhalten etwas zu mindern (schräg gestellter Vergaser beim ZG 80, "Beule" im Kurbelgehäuse vom ZDZ), aber das setzt voraus, das man den Zusammenhang erst mal erkennt.
Solange bei den Benzinern noch mehr Ideologien als Technologien verkauft werden, seh' ich da auch keine Zukunft.
 

Finnz

User
Hallo Andi,
dann ist das Problem nicht prinzipbedingt, sondern kostruktionsbedingt. Der Zweitakter ist das Prinzip, jeder Boxer ist eine Konstruktion. Man muss doch irgendwie durch Umleitung, Umlenkung, oder was weiß ich wie das Gemisch im Kurbelgehäuse "sortieren" können. Im schlimmsten Fall durch zwei Vergaser.
Dass die Möglichkeit besteht, dass die sog. "Konstrukteure" nicht das theoretische Wissen haben, halte ich für äußerst bedenklich, die sollten vielleicht mal ein Buch über "schnellaufende Zweitaktmotoren" lesen, um Dich zu zitieren.
Es kann nicht sein, dass hier für teures Geld Motoren verkauft werden, die je nach Zufall funktionieren, oder nicht. Angeblich läuft der neue 100er ZDZ ruhiger als der 80er Boxer. Wenn man das Problem erkannt hat, und konstruktiv verbessern konnte, warum wird / wurde es dann beim 80er nicht gemacht?
Das Problem kann also insoweit nicht rein systembedingt sein, weil es ja wohl Motoren gibt, bei denen es zumindest nicht so auffällt.
King wirbt mit der Laufruhe seiner Motoren, man hört auch immer wieder Bestätigungen dafür. Nur scheinbar gilt das nicht für den 100er. Wie soll ich das verstehen ? Da hat einer eine Zeichnung für ein Kurbelgehäuse gemacht, die entsprechende, teuere, Gießform wurde hergestellt. Der Motor läuft schlecht. Pech. Ich habe 1100 Euro bezahlt. Vielleicht wird ja die nächste Konstruktion besser, man weiß ja nie.
Hier wird im Übrigen der Vorteil von gefrästen Kurbelgehäusen deutlich, weil Änderungen flexibler und billiger zu machen sind, was aber nicht heißt, dass der Prototyp zu einem solchen gegossenen Gehäuse auch ein Frästeil sein kann. Das setzt aber voraus, dass hier überhaupt eine Entwicklung betrieben wird, was ich langsam bezweifle.
Ich probiere es jetzt mit einem DA 100, vielleicht ist der ja besser.

Gruß

Klaus
 

Gast_0063

User gesperrt
Original erstellt von Finnz:
Hallo Andi,
1.) dann ist das Problem nicht prinzipbedingt, sondern kostruktionsbedingt. Der Zweitakter ist das Prinzip, jeder Boxer ist eine Konstruktion.

2.) Man muss doch irgendwie durch Umleitung, Umlenkung, oder was weiß ich wie das Gemisch im Kurbelgehäuse "sortieren" können. Im schlimmsten Fall durch zwei Vergaser.

3.) Dass die Möglichkeit besteht, dass die sog. "Konstrukteure" nicht das theoretische Wissen haben, halte ich für äußerst bedenklich, die sollten vielleicht mal ein Buch über "schnellaufende Zweitaktmotoren" lesen, um Dich zu zitieren.

4.) Es kann nicht sein, dass hier für teures Geld Motoren verkauft werden, die je nach Zufall funktionieren, oder nicht.

5.) Das Problem kann also insoweit nicht rein systembedingt sein, weil es ja wohl Motoren gibt, bei denen es zumindest nicht so auffällt.

6.) King wirbt mit der Laufruhe seiner Motoren, man hört auch immer wieder Bestätigungen dafür. Nur scheinbar gilt das nicht für den 100er. Wie soll ich das verstehen ?

7.) Hier wird im Übrigen der Vorteil von gefrästen Kurbelgehäusen deutlich, weil Änderungen flexibler und billiger zu machen sind, was aber nicht heißt, dass der Prototyp zu einem solchen gegossenen Gehäuse auch ein Frästeil sein kann. Das setzt aber voraus, dass hier überhaupt eine Entwicklung betrieben wird, was ich langsam bezweifle.

Gruß

Klaus
Hallo Klaus,

zu 1.):
Systembedingt.
Der 2-Takter ist das Prinzip, der Motor die Konstruktion, das Ganze ein System.
Klugscheissen off. :) :) :)

zu 2.):
Solange die Motoren auf einem gemeinsames Kurbelgehäuse arbeiten, wird das schwierig.
Ich würde durch eine KW mit Mittellager zwei getrennte Kurbelgehäuse schaffen, damit gleich auch noch die Verbiegung der Welle im Betrieb abfangen. Dazu zwei Vergaser und, statt Boxer, einen 180° V-Motor. Wesentlich weniger Vibrationen im Betriebsbereich, 100% besserer Gleichförmigkeitsgrad.

zu 3.):
Lesen alleine reicht nicht. Es fehlt an etwas, das mein alter Dozent immer "Systemdenken" nannte, also das Verstehen der Maschine als Ganzes. So etwas kann man sich nicht ohne weiteres anlesen.

zu 4.):
Siehst Du doch, daß das geht...

zu 5.):
Ich sag' es mal so:
Es gibt Motoren, bei denen durch eine geschickte Abstimmung, gewollt oder zufällig, dieser Effekt gemildert oder in nicht so relevante Bereiche verschoben wird. Gilt sinngemäss auch anders 'rum.

zu 6.):
siehe 4.)

zu 7.):
Stimmt im Ansatz.
Zumindest ist die CNC-Fertigung bei den angepeilten Stückzahlen preiswerter. Ich muss aber fertigungstechnische Kompromisse eingehen und das Gussgehäuse wird, bei sinnvoller Auslegung, steifer.
 

Roland Schmitt

Vereinsmitglied
Ist der Aufwand eines Gusses tatsächlich größer? Die Form wird doch sowieso jedesmal neu in Sand gemacht, oder? Ich kenne einen Motorhersteller, der gießt seine Gußteile im Garten hinter dem Haus. Insofern wohl auch für Kleinserien möglich.
@MechWerkAndi: Schau doch mal in: http://www.rc-network.de/cgi-bin/ubb/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic;f=60;t=000040;p=2# 000024
Da habe ich eine Frage zur Dichtungstechnik.

Gruß
Roland

[ 01. August 2003, 09:44: Beitrag editiert von: Roland Schmitt ]
 

Gast_0063

User gesperrt
Hallo Roland,

Sandguss, was Du meinst, lass' ich mal aussen vor, weil die Wandstärken und Gewichte einfach zu gross sind. >> 3W-alt

Oder besser gesagt, es gibt in Deutschland kein Know-How mehr für die Fertigung dünnwandiger Teile im Sandguss.

Die Teile werden in Stahlkokillen gegossen, und die sind sauteuer.

Wegen der Dichtung, ich seh' bei korrekter Konstruktion da kein Problem, bei den ganzen alten Moppeds, Zündapp, Kreidler, mit vertikal geteiltem Gehäuse stiess die Gehäusefuge an die Fussdichtung. Hat immer gehalten.
 
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