Hi Christian,
Wenn ich so manchmal Dinge lese (nicht nur hier im Kolibri Thread), wie "was muss ich ändern, damit sie schneller beschleunigt" kommt mir der Gedanke auf, dass keine Kentnisse über die Funktionsweise so einer Turbine vorliegen.
da gebe ich dir Recht, wobei ich allerdings zugeben muss, dass ich, getreu dem Motto "das Bessere ist der Feind des Guten"
bei meiner T-15 ebenfalls so etwas wie "Jagdfieber" nach dem perfekten Startvorgang (ein fließender Übergang von Gas auf Kero, ohne dieses "Loch"), der bestmöglichen Beschleunigung und dem zuverlässigsten Laufverhalten entwickelt hatte.
Hatte mir dazu mal die Kleine auf einen Prüfstand geschraubt und ohne den Druck, fliegen "zu müssen" an den Einstellungen gefeilt und immer wieder fein-abgestimmt.
Mit dem Endergebnis war ich sehr zufrieden, was dieses
Video, welches ich für den Käufer aufgenommen hatte, zeigt (Mensch, ist die schön gelaufen! War wohl ein Fehler, sie damals herzugeben
)
Das kann ich übrigens nur jedem raten, sich abseits des "Flugstress' "einmal die Zeit zu nehmen, sich intensiv mit der Kleinen zu beschäftigen und vielleicht mal in moderaten Grenzen mit den Werten "zu spielen" (dabei immer nur
einen Wert verändern, und wieder zurückstellen. Man lernt dabei eine Menge, was die Kleine mag, und was nicht. Ich habe den Eindruck, Martin stellt die Kolibris i.d.R. eher konservativ ein, was natürlich absolut OK ist, da so ein zuverlässiger Lauf quasi garantiert ist. Für ihn als Hersteller muss die Zuverlässigkeit an erster Stelle stehen.
Nun habe ich pers. aber das Gefühl, dass es manche Exemplare eben besser vertragen, dass man sie noch ein wenig "spitzer" einstellt, und manche eben nicht. Liegt m.E. an den wohl nicht mehr wirklich vorhandenen Toleranzen in diesem Bereich.
Das muss man eben (natürlich auf eigenens Risiko) probieren, und, wie du schon sagtest, dann nicht auf den Hersteller schimpfen, wenn's man's übertrieben hat, und die Bine dann z.B. bei höheren Temparaturen Absteller hat.
Angesichts der irren Beschleunigung (ich glaube, das waren bei meiner Kolibri von Idle 98.000 auf Vollast 242.000 so um die 3 sec) muss man fairerweise sagen, dass es sich da um eine T-15 handelte und die 15er bekanntermaßern da wohl unschlagbar fix sind. Ich glaube, das geht so mit den stärkeren Typen (evtl. mit Abstrichen noch mit der T-20) nicht mehr ganz so fix.
Dass man kein Kerosin nehmen soll, ist übrigens das erste, was ich höre
Habe nie was anderes genommen (ist durch die Nähe eines Flugplatzes für mich fast am einfachsten zu bekommen).
Als Öl habe ich, obwohl Martin davon nicht begeistert ist, das Jakadowsky PJW Turbinenöl genommen, da ich mein zentrales Nervensystem noch eine Weile brauche, und nicht durch die bekannte TCP-Toxizität (Trikresylphosphat) bei der Verbrennung von z.B. Aeroshell irreversibel schädigen möchte.
Für Martins Geschmack ist das PJW Öl wohl etwas zu zähflüssig. Für die Turbine selbst wäre das kein Problem, jedoch hatte er mir mal gesagt, er hätte befürchtungen, dass es den Startermotor auf Dauer überlasten könnte. Dass es, zumindest in kaltem Zustand, etwas zäher ist, kann ich bestätgen. Wenn ich die Kolibri schnell um ihre Längsachse gedreht habe, ist der Läufer durch seine Massenträgheit nicht auf seiner Position stehengeblieben (wie das mit anderem Öl der Fall war) sondern hat sich mit dem Gehäuse mitgedreht.
Ich war erst in Sorge, weil ich mir jetzt wieder eine Kolibri zulegen möchte und das PJW Öl auf der Seite von Uwe Kanapin nicht mehr angeboten wird, aber anscheinend gibt's das jetzt von
Jakadowsky direkt. Wie gesagt, selbst wenn das PJW-Öl den Starter auf Dauer überfordern sollte (was ich pers. nicht feststellen konnte), so ist das reprabel, meine Gesundheit ist es nicht und ich werde mir dieses Öl auf jeden Fall wieder besorgen. Hatte meine T-15 damals mit knapp 30 Stunden verkauft und ich hatte den Eindruck, die Lager hatten gerade angefangen, leicht zu "singen". Muss jeder selbst entscheiden, ob dieses Öl geeignet ist, aber ich war sehr zufrieden.
Holgi