Baubericht Whirli 6

Nichts für ungut, aber auf Microballons habe ich aus dem genannten Grunde auch verzichtet. Baumwollflocken (am besten aus ökologischem Anbau ;)) haben sich bis jetzt prima bewährt und dürften von den Eigenschaften her einen guten Mittelweg darstellen.
Im übrigen ist dies hier wirklich ein hervorragender Baubericht in angenehmem Umgangston!
Weiter so,
Johannes
 

jonasm

User
Wir bauen schon seit vielen Jahren DLGs und haben damit schon soviel Sch.... angestellt und der eine Punkt der nie versagt hat war die Flächenverschraubung. Die eigentlichen Kräfte nimmt ja später eh der Gewebestreifen auf. Das Micro ist nur dafür da, die Kräfte der Verschraubung aufzunehmen.

Bei manntragenden Segelflugzeugen wird z.B. der Holmgurt mit Micro in die Schale geklebt und die Endleisten aller Ruder verklebt. Wenn Micro nur zum Spachteln geeignet wäre, würde das doch wohl niemals zugelassen werden, oder?

Das überquellende Harz streichen wir mit einem Rührholz ab und ziehen dann das Krepp ab. Wenns ausgehärtet ist den Bereich an der Wurzel anschleifen und die Gewebestreifen drüber.
 

Lownoise

User
Nehmt doch eine Mischung aus Microballons und (etwas) Baumwollflocken, damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Microballons sind nicht dazu gedacht.
Gewichtig Ecken rundschmieren kann man damit, mehr nicht.
Wird spröde verglichen mit sinnvollen Füllstoffen.

Das mag vielleicht für allgemeine Composite-Anwendungen zutreffend sein, aber in Kombination mit extrudierten PS-Schäumen relativiert sich die Sprödigkeit (die ja so spröde gar nicht ist) wieder etwas. Besser schleifbar ist so ein selbstformulierter Klebstoff allemal. Bei den Hard Points, also den taschenförmigen Ausnehmungen im Wurzelbereich, wird damit ausserdem deutlich Gewicht gespart. Gerade für das Füllen von Hohlräumen funktionieren syntaktische Schäume extrem gut. Die Kräfte werden ja, wie Jonas schon beschrieben hat, hauptsächlich über die Verbindungslaminate aufgenommen, sodass es vollkommen egal erscheint, ob mit Microballoons oder Baumwollflocken gefüllte oder gar nur thixotropierte Harze verwendet werden. Sprödigkeit ist bei der Verwendung von Laminierharzen eher das Resultat einer zu niedrigen Härtungstemperatur. Dasselbe Material wird übrigens im Großflugzeugbau auch für das Füllen von Aramidwaben verwendet, um eine spätere Kantenbearbeitung zu ermöglichen und Inserts einzubetten - natürlich immer in Verbindung mit entsprechenden Decklaminaten. Wer es gleich ganz richtig machen will, nimmt kein Laminierharz sondern ein zähmodifiziertes Klebeharz und verwendet Microballoons und Thixotropiermittel. Darüberhinaus gibt es Microhohlkugeln aus aus Glas (weiß) und auch aus Phenolharz (braun), wobei letztere tendenziell wirklich spröde sind.

Bevor ich jetzt hier noch Haue bekomme, verzieh ich mich lieber wieder ins FVK-Board.....
 

David P.

User
Hi,
schön das es bei diesem Baubericht bereits eine Seite über die Disskusion von Microballons und Baumwollflocken gibt..
Bitte Back2Topic..
Ich schaue jedes mal wenn das Thema wieder oben erscheint erwartungsvoll hinein und und freue mich auf neue Infos oder Bilder vom Whirli und jedes mal lese ich nur Microballons hier.. Baumwollflocken da..
Ist nicht böse gemeint, aber bitte wieder mehr zum Modell ;-)
LG David
 
Ich finde das gerade bei so einem Baubericht gar nicht mal schlecht. Also die diskussion um Baumwollflocken und Microballons. Den gerade wenn man neu bei der Thematik ist und noch nicht viel gebaut hat ist es sehr schwer das richtige zu nehmen, da man einfach keine Ahnung hat. Klar bekommt man bei den 3 Leuten die man fragt erst mal 5 Antworten aber zumindest hat man dann schon einmal antworten und kann dann das nehmen was einem selbst am sinnvollsten erscheint und damit experimentieren.
 
So, wieder in medias res:
da Mike sich wohl krankheitsbedingt eine kleine Auszeit nimmt, übernehme ich hier kurz mal.
Es geht noch mal um die Hard Points. Auch ich habe mit der Fertigung der Hard Points nicht gleich die Flächen zusammen geklebt. Denn ich will nach der Aushärtung des Harzes mittels einer Rundfeile die Löcher für die Flächenbefestigungen einarbeiten. So gehe ich sicher, dass die Löcher weitgehend lotrecht sind. Denn ohne Standbohrmaschine finde ich es schwierig nach dem Zusammenkleben der beiden Flächenhälften exakte Löcher zu bohren. Sind die Löcher allerdings schon vorher vorbereitet, müssen sie nur ein wenig nachgearbeitet werden und alles passt.
image.jpgimage.jpg
 

otaku42

User
Am Rande erwähnt: Ich finde die Diskussion zu "Microballons, Baumwollflocken, beides zusammen oder nicht" keineswegs unpassend, im Gegenteil. Stand jetzt nehme ich für mich mit, dass ich für das Verkleben der Flächen später auf einen Mix aus beidem zurückgreifen werde. Danke für die Tipps!

Ansonsten: Mit meiner Hoffnung, mit dem Anzeichnen und schneiden der Querruder an einem Abend fertig zu werden, war ich wohl etwas voreilig. Angezeichnet waren sie relativ schnell, das schneiden der Oberseite war dann aber schon deutlich langwieriger, und am freilegen des Scharniergewebes auf der Unterseite arbeite ich aktuell noch. Wie Dieter schon erwähnt hat, musste ich zwischenzeitlich eine kleine Auszeit nehmen. Ich hoffe, dass ich die Querruder dann am Wochenende erledigt habe.

Einstweilen ein kleines Update der Arbeiten, die ich schon geschafft habe (folgt in Kürze im nächsten Beitrag).
 

otaku42

User
Querruder, die erste

Querruder, die erste

Die bisherigen Arbeiten waren allesamt noch recht harmlos, einen Ausrutscher hätte man noch leicht korrigieren können. Nun stand aber an, die Querruder herzustellen, und davor hatte ich dann doch gehörigen Respekt. So schlimm ist es dann aber nicht gewesen.

Zunächst mussten die Querruder mal angezeichnet werden, den Anfang machten die Oberseite beider Flächenhälften. Dabei habe ich mich an die Skizze gehalten, die Jan Henning im Transportkarton aufgezeichnet hat. Die habe ich so interpretiert, dass die kurzen Seiten der Ruder am Randbogen parallel zu diesem laufen, wie im Bild zu sehen, und nicht im rechten Winkel zum Ruderspalt. Dann kamen die Zweifel, ob das wirklich so gemeint ist.

014-qr-anzeichnen-1.jpg

014-qr-anzeichnen-3.jpg

Also habe ich das Orakel befragt - geantwortet haben Dieter (sinngemäß: "wird egal sein, mach' wie Du meinst") und Jan Henning (sinngemäß: "ist egal, mach wie es Dir besser gefällt"). Daran habe ich mich gehalten... und nach einer Nacht drüber schlafen entschieden, dass ich die Kante doch rechtwinklig zum Scharnier mache. Letztlich eine Bauchentscheidung, die ich nicht vernünftig begründen kann ;)

Um die Linien dann auf die Unterseite übertragen zu können, habe ich in die Ecken der aufgezeichneten Ruderfläche jeweils eine Nadel senkrecht durch die Fläche gesteckt. Damit das besser gelingt habe ich die Fläche auf das zu ihr passenden "XPS-Kern-Gegenstück" gelegt, die Jan Henning schon zur sicheren Lagerung im Versandkarton beigepackt hat. Dann wurde die Fläche umgedreht, das lange "Metalllineal" - eine umfunktionierte Fussübergangsleiste - angelegt und die Linien entsprechend aufgezeichnet.

014-qr-anzeichnen-4.jpg

015-qr-schneiden-1.jpg

An diesem Punkt habe ich eine kleine Pause eingelegt, um nochmal über die bevorstehende "Operation" nachzudenken. Was war doch gleich zu beachten? Aufbau der Fläche von der Oberseite aus gesehen: Kohle, Schaum, Kevlarscharnier, Kohle - check. Entlang der Scharnierlinie wird nur auf der Oberseite geschnitten, die Unterseite wird mit der Feile bearbeitet, damit das Kevlar nicht beschädigt wird - check. Mit einem Cuttermesser mit Abbrechklinge arbeiten, und lieber früher als später eine Sektion abbrechen, damit das Messer scharf bleibt - check. Das Metalllineal als Führung verwenden, mit Bedacht schneiden, nicht zuviel Druck ausüben - check. Na dann, ran an den Speck: Messer ansetzen, vorsichtig losschnei... halt, erst noch die Fläche umdrehen. Puh, das war knapp.

015-qr-schneiden-2.jpg

Zwei Stunden später hatte ich bei der ersten Fläche den Schnitt entlang der Scharnierlinie auf der Oberseite geschnitten, und die kurzen Seiten zumindest angeritzt, aber noch nicht bis zur Unterseite durchgeschnitten. Ich war bedient - Zeit, Feierabend zu machen. Am nächsten Abend ging die Arbeit dann irgendwie wesentlich schneller von der Hand. Innerhalb einer Stunde habe ich die kurzen Seiten der ersten Fläche und die zweite Fläche "komplett" fertig. "Hmm, warum hat das gestern eigentlich so lange gedauert...?" :rolleyes: Bis hierhin hatte ich übrigens drei Abbrechklingen vollständig verbraucht, sicher ist sicher.

015-qr-schneiden-3.jpg

015-qr-schneiden-4.jpg

Die Scharnierlinie auf den Flächenunterseiten habe ich mir dann aber doch für einen anderen Abend aufgehoben.
 

otaku42

User
Querruder vor'm Kopf...

Querruder vor'm Kopf...

Liebes Tagebuch. Ich gebe es zu: die Scharnierlinie auf der Unterseite hat mich nicht nur einen, sondern insgesamt fast drei Abende beschäftigt. Und warum? Weil ich doof bin.

Jan Henning hat in der Anleitung vermerkt: "Querruder: unten mit Dremelscheibe einritzen". Ok, Mike hat das probiert: eine Trennscheibe geschnappt, in den Dremel gespannt, vorsichtig angesetzt... und gleich wieder ausgeschaltet. Mit einem richtigen Dremel mag das ja vielleicht funktionieren, dachte ich mir nur, aber mit meinem Zehn-Euro-Teilchen vom Lebensmitteldiscounter wird das nix. Also entschied ich mich, doch zur Dreieckfeile zu greifen, wie ich es in einem Video von Jon Finch gesehen und an anderer Stelle auch schon gelesen habe. Ich hatte nur keine, der Baumarkt meines Vertrauens auch nicht, aber eine Viereckfeile würde es auch tun. Zur Ergänzung nahm ich auch eine schmale Rundfeile dazu. Und dann legte ich los.

016-qr-schneiden-3.jpg

Was soll ich sagen... war 'ne blöde Idee. Prinzipiell funktionierte das so natürlich schon, aber es war wirklich mühselig und langwierig. Und es bescherte mir eine verspannte Schulter. Aber da muss man wohl durch, dachte ich mir. Ich hatte eine Fläche komplett und die zweite zur Hälfte bearbeitet, legte gerade mal wieder eine Pause ein und schaute nach, was sich zwischenzeitlich hier im Forum getan hat... und da sah ich sie, diese beiläufige Anmerkung von Arne: natürlich meinte Jan Henning, dass die Dremelscheibe von Hand geführt wird... oh Mann, Mike, Du wirst alt. Merk's Dir:

dremelschleifscheibe-2.jpg

Lieber Arne, nochmal vielen Dank für diesen virtuellen Klaps auf den Hinterkopf. :)
 

otaku42

User
Aber jetzt: Querruder, die zweite

Aber jetzt: Querruder, die zweite

Wenn ich meinen nächsten Whirli baue, werde ich es die Scharnierlinie auf der Flächenunterseite wie folgt bearbeiten:

Erst das Metalllineal anlegen und fixieren, dann mit dem Cutter vorsichtig (!) die Kohleoberfläche etwas anritzen, um eine Art Führungs"rinne" für die Feile im nächsten Schritt zu bekommen. Das Lineal entfernen. Über die gesamte Länge des Ritzes links und rechts jeweils einen Streifen Kreppband aufkleben, so dass zwischen den beiden Streifen maximal zwei Milimeter Kohle zu sehen sind, mit dem Ritz in der Mitte. Das Kreppband erspart einige Flucherei, falls man gleich mit der Feile oder später mit der Trennscheibe mal abrutscht.

017-qr-schneiden-1.jpg

Nun wird mit einer Drei- oder Viereckfeile der Ritz vorsichtig nachgefahren, um ihn etwas zu verbreitern. Man könnte mit einer feinen Rundfeile noch etwas nacharbeiten, aber das ist nicht zwingend notwendig.

016-qr-schneiden-1.jpg

Jetzt folgt der Griff zur Dremel-Trennscheibe - ohne Dremel dran. Mit ihr erweitert und vertieft man jetzt den Ritz und legt so vorsichtig das Kevlargewebe frei.

017-qr-schneiden-2.jpg

Anschliessend wird das Kreppband wieder abgezogen, und zwar möglichst flach und im 90-Grad-Winkel zur Scharnierlinie hin. Andernfalls kann es passieren, dass man Kohlefasern loslöst, was sich zwar leicht reparieren lässt, aber etwas Vorsicht erspart einem diese zusätzliche Arbeit.

017-qr-schneiden-3.jpg

017-qr-schneiden-4.jpg

Nun kommt noch einmal das Metalllineal zum Einsatz. Es wird auf der "Flügelseite" an die gerade freigelegte Scharnierlinie angelegt, um zu verhindern, dass eventuell übersehende einzelne Fasern beim Hochklappen des Ruders angelöst werden - sicher ist sicher. Durch das Anheben des Ruders wird das Harz, das beim laminieren des Flügels ins Kevlargewebe gezogen ist, sozusagen freigebrochen. Hierbei sollte man gefühlvoll und geduldig vorgehen, um das Ruder am Ende nicht noch zu beschädigen.

017-qr-schneiden-5.jpg

Zum Schluss arbeitet man mit einem Streifen Schleifpapier die kurzen Ruderkanten etwas nach, damit dort nichts reibt oder schleift. Das Papier sollte nicht zu grob gekörnt sein, ich habe hier 280er genommen. Das Papier zwei, drei Mal vorsichtig durch den Spalt ziehen, dann drehen und auch die andere Seite des Spaltes bearbeiten.

017-qr-schneiden-6.jpg

017-qr-schneiden-7.jpg

Damit wäre die Unterseite fertig. Ist doch garnicht schwer.

Nunja, hinterher ist man immer schlauer. Den Ruderspalt habe ich an beiden Flächen mit der Dremelscheibe nachgearbeitet, und bin über Umwege somit auch an diesem Punkt angekommen. Nächster Streich: der Ruderspalt auf der Oberseite.
 

jonasm

User
...dann mit dem Cutter vorsichtig (!) die Kohleoberfläche etwas anritzen, um eine Art Führungs"rinne" für die Feile im nächsten Schritt zu bekommen...

Da hätte ich aber Angst, dass ich das Kevlar antöte...


Wir nehmen eine kleine Dreikantfeile von Permagrit, damit ist das in 5min pro Hälfte erledigt. Wir kleben auch mit ein paar Stücken Tesa Krepp ein langes Stahllineal auf die Fläche, dann hat man einen schönen Anschlag und die Kerbe wird schnurgerade. Wir finden, dass es mit der Dremel-Trennscheibe (ohne Dremel) eine zu breite Kerbe gibt und dass es deutlich länger dauert. Schulterprobleme haben wir aber bei beiden Methoden nicht gehabt und wissen auch nicht, wie man das schafft....
 

otaku42

User
Schulterprobleme haben wir aber bei beiden Methoden nicht gehabt und wissen auch nicht, wie man das schafft....
Das ist nicht so schwer: man nehme eine Qualitätsfeile aus dem Baumarkt, für Feinmechanikarbeiten, mit 10 Jahren Garantie. Anfangs funktioniert das gute Stück auch noch prima. Aber da die Bearbeitung von Kohleflächen in der Definition des Herstellers wohl nicht zur Feinmechanik gehört, sollte man sich nicht wundern, das die Feile recht schnell stumpf wird. Also braucht's mehr Druck auf die Feile, um noch nennenswert weiterzukommen. Et voila.

Die nagelneue, zuvor ungenutzte 10-Jahre-Garantie-Schlüsselfeile sieht nach Bearbeitung von knapp 1m Whirli-Vollkohlefläche nun so aus (ich hoffe, man erkennt es):

qualitaetsfeile.jpg
 

otaku42

User
Noch hierzu:

Wir finden, dass es mit der Dremel-Trennscheibe (ohne Dremel) eine zu breite Kerbe gibt und dass es deutlich länger dauert.

Ich hatte zuvor ja den Spalt einer Flächenhälfte komplett mit der Feile erstellt. Ich meine, dass das Ruder nicht so leichtgängig war wie jenes der anderen Fläche, die ich mit der Dremelscheibe bearbeitet habe. Nach dem Nacharbeiten mit der Dremelscheibe ging auch das erste Ruder meiner Meinung nach leichter. Aber der Eindruck mag täuschen, zumal der Spalt eigentlich nur unwesentlich breiter geworden ist - nach Augenmaß, gemessen habe ich nicht.

Sicher ist aber: mit der Dremelscheibe ging es deutlich schneller und leichter als mit der Schlüsselfeile. Wie gut es mit einer Permagrit-Feile gegangen wäre, kann ich aber nicht beurteilen, die muss ich mir erst noch zulegen :)
 
Hallo Gemeinde, :-)

ich habe auch seit 3 Tagen meinen Whirli 6 hier liegen, auch zwei Monate vor der eigentlich angepeilten Lieferung.


Den Bauthread finde ich super! Hilft mir sehr! Vorallem ist es durch die vielen Bilder sehr leicht nachzuvollziehen. Wirklich klasse!



Allerdings noch mal zur "Mumpe": Kann man da auch einfach Epoxy nehmen und CFK Faser Schnipsel reinstreuen? Also wirklich sehr sehr kurz geschnittene CFK Rovings, ca. 0,5mm lang. (Fast wie ein Haufen Staub)

Oder muss man die Microballoons nehmen?
Bzw. wo sind die Vor- und/oder Nachteile?

Danke!
Beste Grüße,
Jan
 

otaku42

User
Zunächst mal danke für die Blumen :-)

Bzw. wo sind die Vor- und/oder Nachteile?
Ich bin alles andere als Experte auf dem Gebiet. Soweit ich es verstanden habe:

Zumindest 24-Stunden-Harz ist in Reinform recht flüssig, was einerseits gewünscht ist, in gewissen Einsatzfällen aber auch nachteilig sein kann. Durch Zusatzstoffe kann man das Harz zunächst mal dickflüssiger bekommen, und je nach gewähltem Zusatzstoff auch weitere Eigenschaften des Gemisches ändern.

Mit Thixotropiermittel erreicht man wohl "nur" eine Verdickung. Mikroballons verdicken das Harz ebenfalls, aber da sie (im kleinen Maßstab) luftgefüllt sind, wird die Mumpe etwas leichter - und eventuell weniger widerstandsfähig als reines Harz?

Durch Beimischung von Fasern kann man die Widerstandsfähigkeit bzw. Festigkeit hingegen in Grenzen erhöhen. Dazu dürfen die Fasern aber nicht zu kurz ausfallen, denn sonst funktioniert die Kraftübertragung innerhalb des Harzes nicht mehr.

Je nach verwendeter Faser wird es Unterschiede hinsichtlich Festigkeit und Gewicht geben. Faser-Mumpe wird prinzipiell schwerer sein als Mikroballon-Mumpe. Ein gutes Mittelding zwischen "mehr Gewicht" und "mehr Festigkeit" sind offenbar Baumwollflocken. Last but not least kann man Fasern und Mikroballons natürlich auch kombinieren, wie weiter oben zu lesen.

Wie gesagt, das ist keinesfalls gefestigtes Wissen - take it with a grain of salt :) Wer dazu beitragen kann, eventuell verzapften Unfug richtigzustellen, ist herzlich willkommen.
 

Georgx

User
Mit Thixotropiermittel erreicht man wohl "nur" eine Verdickung. Mikroballons verdicken das Harz ebenfalls, aber da sie (im kleinen Maßstab) luftgefüllt sind, wird die Mumpe etwas leichter - und eventuell weniger widerstandsfähig als reines Harz?

Mir wurde das mal beim Surfboardbau so vermittelt: Der Hauptvorteil bei der Verwendung von Microballons liegt im reduzierten Gewicht, der Verdickung und der besseren Schleifbarkeit der Mumpe. Ein anderer ist die reduzierte Wärmeentwicklung bei der Aushärtung. Da wir beim DLG aber nur recht kleine Mengen von Harz verarbeiten und somit die Erwärmung bis zum gefürchteten Aufquellen des Schaums erst gar nicht auftritt, bleibt der Hauptvorteil wohl beim reduzierten Gewicht und der besseren Schleifbarkeit. Und halten tut das allemal bombig. Wenn so eine Schraubenaufnahme bröselt, womöglich noch mit einer Kunststoffschraube drin, dann solltet Ihr schon so ehrlich sein und zugeben, dass es kein Powerwurf war, sondern dass Ihr aus Versehen mit dem Auto über die Fläche gerollt seid. :)
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten