Ein neues Konzept für F3F-Modelle!

Hallo zusammen,

@ Hans, Peter, Johannes und Hannes,

nachdem ich mehrere Anfragen per Mail bekommen haben, möchte ich hier nochmals auf die Urmodelle eingehen.
Der von mir gewählte Weg ist EINER von VIELEN. Betrachte die Schilderung als Diskussionsgrundlage.
Die hier beschriebenen Urmodelle werden aus ACRYL- oder PLEXIGLAS (Gegossen!) als POSITIV-URMODELL aufgebaut. Sie lassen sich wesentlich einfacher schleifen als Negativ-Urmodelle. Davon können dann beliebig viele Formen gezogen werden.
Den Vorteil dieses Materials sehe ich in der Verfügbarkeit, den verfügbaren Abmessungen und der Schleifbarkeit. Das Material kann „aus dem Vollen“ ohne zusätzliche Lackier- oder Spachtelarbeiten auf wirklichen Hochglanz geschliffen/auspoliert werden.

Zuerst wird das Glas auf der Unterseite mit grobem Schleifpapier gründlich matt geschliffen. Es sollten keine blanken Stellen mehr vorhanden sein. Dann die Platte mit Aceton nochmals gründlich fettfrei machen. Jetzt wird diese saubere Unterseite mit „Einkomponenten-Acryl-Lack“ aus der Sprühdose deckend SCHWARZ lackiert.
Damit ergibt sich beim späteren Schleifen ein sehr guter Kontrast.
Es ist von Vorteil, die Platten auf eine stabile Unterkonstruktion aufzukleben.

Die Firma Faulstich (http://www.faulstich-id.de/) hat die Urmodelle mit einem einschneidigen Hartmetallfräser gefräst.
Die Fräszeit richtet sich nach der gewünschten Oberflächenqualität.

Beginnen wir mit der interessanten Arbeit.
Die gesamte Fläche wir mit WEISSEM Acryllack sehr dünn übergenebelt. Dann beginnt der Schleifvorgang. Dabei werden die „hohen“ Stellen zuerst abgeschliffen. Sofort erkennt man kleine schwarze Inseln, denn durch das Glas wird jetzt die zuvor schwarz lackierte Unterseite sichtbar.
Je mehr weggeschliffen wird, je mehr „fällt“ die geschliffene Fläche in das Material. Die weißen Inseln werden langsam aber sicher immer kleiner.
Das Übernebeln mit weißem Lack kann bei Bedarf wiederholt werden. Ziel ist dann eine einheitlich schwarze Fläche.
Ich habe mit 1200er Nassschleifpapier begonnen und solange geschliffen, bis nur noch wenige weiße Inseln übrig geblieben sind. Dann nochmals mit 2000er nachgeschliffen und dann poliert. Die Schleifzeit ist abhängig von der Rautiefe nach dem Fräsen. Je geringer die Rautiefe, je länger wurde gefräst.

Die Frage aller Fragen: Wie lange dauert das Schleifen und Polieren?
Für eine komplette rechte und linke Oberseite (ca. 800 mm X 110 mm) der hier in Beitrag Nr. 58 gezeigten Höhenleitwerksurmodelle habe ich ca. 5 Arbeitsstunden benötigt.

mfg
Paul
 

wkeil

User
Hallo Paul,
nachdem schon sehr viele Baudetails besprochen wurden, ist es möglich, mal eine 3 Seiten Ansicht
des kompletten Modells einzustellen? Und ein paar Daten zur Bauausführung
von Deinem Modell für den geplanten Hangflugeinsatz wären auch schön.

Mit besten Grüßen W. Keil
 
Hallo zusammen,

@ W.Keil
Ich hab im Moment wenig Zeit. Darum dauert es etwas mit den Bildern/Zeichnungen. Werde ich aber bald nachholen.

@ Frank
Plexi/Acryl dehnt sich aus, wenn Du es erwärmst.
Darum tempere ich die Formen erst nach dem Entformen.

mfg
Paul
 
ACRYL-Glas

ACRYL-Glas

Hallo zusammen.

Nachdem ich jetzt ca. 8 Arbeitsstunden mit einer Tragflächen-Urmodell-Oberseite zugebracht habe, ist sie fertig poliert.

mfg
Paul
 

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    P1170457-kl_2.jpg
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Hallo Paul,
sieht super aus. Dann brauchst Du ja jetzt nur noch die andere Oberseite und die beiden Tragflächenunterseiten polieren. ;-) Nur noch 24 Stunden schleifen und polieren. Hoffentlich hast Du an der letzten Seite noch Lust dazu.
Zu dritt (ASY) hat es ja noch Spaß gemacht.
Für die weitere Arbeit noch gutes Gelingen.
Mit freundlichen Grüßen Manfred
 
Hallo Manfred,

DANKE.
Das linke Unterseiten-Urmodell ist auch fast fertig. Geht immer schneller. Mittlerweile poliere ich mit einer Maschine.
Ich beginne mit Nassschleifpapier in 1000, dann mit 2000 und dann maschinell polieren. Allerdings muß man beim Polieren höllisch auf die Endleiste aufpassen.

Du erinnerst Dich an die Oberseite des MH32?
Wir haben damals KEIN MH32 mod. daraus gemacht, sondern die Oberseite wirklich an der Endleiste hohl geschliffen.
So ähnlich sieht es beim DP-Profil auf der Unterseite aus. Allerdings wesentlich weniger. Aber es wird......

mfg
Paul
 
Hallo Manfred,

mit der richtigen Poliermaschine geht das Polieren recht gut, aber man muß sehr gut auf die Endleiste aufpassen, damit sie nicht "rund" wird.

mfg
Paul
 
Hallo zusammen.

Hat jemand Ideen oder Erfahrungen mit Vakuuminfusion gesammelt, und gibt sie hier weiter?

Ich stelle mir vor, dass dieses Verfahren auch bei relativ kleinen Bauteilen, die Spannweite des NITRO DP beträgt 2900 mm, erfolgversprechend ist. Allerdings haben auch Hersteller das System wieder aufgegeben.

mfg
Paul
 
Hallo zusammen,

hat denn hier noch niemand mit Vakuuminfusion gearbeitet oder probiert?

Da ich zur Zeit wieder Urmodelle schleife, hier mal ein Bildchen.
Was ist darauf (hoffentlich) zu sehen?
Der Bereich auf der linken Seite ist bisher mit folgenden Schleifoperationen behandelt worden:
1. Einmal im Kreuzgang mit 1000der Papier geschliffen
2. Einmal im Kreuzgang mit 2000der Papier geschliffen
3. Einmal im Kreuzgang mit 4000der Papier geschliffen
4. Von rechts nach links mit Polierpaste einmal poliert

Die Kamera befindet sich über dem fertig polierten Bereich.
Bis hierher sind ungefähr 7 Arbeitsstunden vergangen.

Also Leute, denkt doch bitte mal mit, damit die Vakuuminfusion mal näher beleuchtet wird.

mfg
Paul
 

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Peer

User
Hallo Paul,

wir hatten uns damit mal auseinandergesetzt um evtl. den X2 so zu bauen.
Nach einiger Recherche wurde das System aber als für uns (keine Serienproduktion)
zu aufwendig befunden. Ausserdem macht das m.E. nur für Hartschalenflügel Sinn.

Der Haken ist, dass das Harz nicht einfach durch Schlauch 1 rein und durch Schlauch 2 raus
längs durch den Flügel zieht, da die Gefahr unbenetzter Stellen entsteht - sondern quasi von
Nasen- zu Endleiste fließen müsste. Dafür ist dann einiges an Aufwand für das Verteilsystem
erforderlich. Und man muss den ganzen Plunder ja auch wieder saubermachen :(

Wir haben dann beschlossen, dass es sich für uns nicht lohnt.....

Gruß
Peer
 
Hallo Peer,

bei den Formen, die ich hier baue, habe ich an der Endleiste eine Speissrinne, die genau an der Endleiste beginnt, ca. 6 mm breit und 4 mm tief ist. An der Nasenleiste liegt die Speissrinne 12 mm vor der eigentlichen Form. Beide Rinnen laufen von der Wurzelrippe bis zum Randbogen. Sie sind dort aber nicht miteinander verbunden.
Die Speissrinne liegt an der Nasenleiste weiter vorne, damit ich später vor dem Verkleben der Schalen eventuell überstehendes Gewebe mit einem Stechbeitel abstechen kann, ohne die Trennebene/Form zu beschädigen.

Könntest Du Dir mit Deiner Erfahrung vorstellen, dass sich das Harz durch diesen Formenaufbau einsaugen läßt?

Mit freundlichem Gruß
Paul
 

Peer

User
Hallo Paul,

wie gesagt, Erfahrung - also praktische, haben wir damit nicht, da wir das nicht weiter verfolgt haben !

Bei R+G und lange+ritter gibt's einige Informationen.....

Gefühlt würde ich sagen, müsstest Du jeweils an Anfang, Mitte und Ende deiner Blutrinnen Vakuumanschlüsse setzen und
dafür sorgen, dass die Blutrinne das Harz abführen kann. Die Beschickung dann über 3 Punkte in der Fläche. Dann kannst
Du dir schon mal überlegen, wo das abgesaugte Harz bleiben soll und wie der ganze Schlauchkram wieder sauber wird.....

Ich sehe da keine echte Zeitersparnis !
Vielleicht hat Daniel Lesky schon mal was in der Richtung gemacht....?!

Gruß
Peer
 
Hallo Peer und Hannes.

Danke für euere Antworten.

Ob der Aufwand sich lohnt, muss sich zeigen. Die Schläuche, die Harzfalle, Harzbehälter und die Fliesshilfen sind sehr wahrscheinlich "Einwegartikel". Dem steht allerdings die Prozesssicherheit gegenüber. Wenn das so klappt, wie ich mir das vorstelle, hoffe ich, dass die Qualität des Hartschalenlaminats besser wird, als extern getränktes UD-Gelege und Gewebe. Dabei riskiert man doch häufig unerwartete und unerwünschte Lufteinschlüsse trotz Vakkumbauweise.
Dem Aufwand steht (so glaube ich im Moment) ein stressfreieres Arbeiten gegenüber, denn man kann in aller Ruhe die einzelnen Lagen und Gurte sowie das Scharnierband einlegen. Dann die ganze Geschichte sauber einpacken und die Vakuumdichtigkeit prüfen. Erst dann kommt ja das Harz zum Einsatz.

Schaue ich mir das und andere Videos an, so sieht die Sache sehr easy aus. Damit es aber so aussieht, benötigt man Erfahrung. Die möchte ich sammeln, dabei aber möglichst nicht "Das Rad (für mich) neu erfinden" müssen.
Darum habe ich hier in die Runde gefragt.

Kann noch jemand etwas dazu beitragen?

mfg
Paul
 
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