Ein neues Konzept für F3F-Modelle!

KLeine Formteile

KLeine Formteile

Hallo zusammen,

kleines Update.
Wie in der vorangegangenen Beschreibung des NITRO DP zulesen war, bekommt das Modell eine "Abziehnase".
Im ersten Ansatz hört sich das sehr einfach und wenig aufwändig an. Durchdenkt man die Sache dann mal gründlicher, so tauchen sehr schnell detailierte Fragen auf. So geht es um das passgenaue Zusammenfügen von Nase und Rumpf.
Schaut man man von vorne über den Rumpf, möchte man den Ansatz nicht sehen.
Baut man mehrere Nasen, z.B. auch als Ersatzteil, sollen die Teile ebenfalls sauber ohne Nacharbeit passen. Genauso soll die später folgende Elektronase passen.
Daraus ergibt sich dann die Notwendigkeit, statt einer losen "Weitwurfpassung" etwas genau passendes herzustellen.

Da ich nicht über eine CNC-Fräsmaschien verfüge, auf der ich Metall bearbeiten kann, mußte ich einen kleinen Umweg beschreiten. Mein Maschinchen verfügt lediglich über Digitalmassstäbe. Das könnte dann auch für die Mitleser interessant sein, die in ebenfalls vor solchen Aufgaben stehen.

Zuerst habe ich eine "Indexplatte" erstellt. Die dazu notwendigen Bohrungen kann ich mit der erforderlichen Genauigkeit einbringen.
Danach wurde die eigentliche "Grundplatte" von der Unterseite her gebohrt. Darin befinden sich die "Indexbohrungen", mit denen die ganze Geschichte unter den jeweiligen Winkeln positioniert werden kann.
Auf diese Grundplatte wird dann das eigentlich benötigte Formteil in Form eines Aluklotzes aufgespannt.
Nun kann ich die einzelnen Flächen passgenau fräsen. Die erzielte Genauigkeit liegt bei + - 0,01 mm.
Das hört sich vielleicht etwas überspitzt an, ist aber tatsächlich notwendig, um später eine ordentliche Passung zwischen Rumpf und Nase zu erzielen.
Das fertige Teil dient nun als Passeinsatz für die Abziehnase.
Für die genaue Positionierung besitzt die Grundplatte entsprechende Passstiftlöcher, mit der die Abziehnasenform und dieses Konusformteil zusammen gesetzt werden können.

Ich hoffe, mein Gedankengang ist nach dieser Beschreibung nachvollziehbar.

mfg
Paul
 

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Rumpfkonus

Rumpfkonus

Hallo zusammen,

wegen der Bilder im vorherigen Beitrag erreichten mich einige E-Mails mit der Bitte, die Geschichte etwas zu verdeutlichen.
Im Moment kann ich leider nur ein "CAD-Bildchen" hier einstellen, da die Rumpfform erst in Kürze gebaut wird. Die Form für den Achtkant baue ich gerade.

Der äußere grüne Achtkant bildet die Aufnahme für die Abziehnase. In der Abziehnase befindet sich das genaue Gegenstück dieses Achtkants.
Der innere Achtkant im Rumpfachtkant nimmt das Schwert, also die Elektro-Platine, exakt auf. Auch das wird eine Passung, damit nichts wackelt.
Zu Fixierung des Schwertes in Längsrichtung dient beim Flugbetrieb der eingeschobene Flächenverbinder.

mfg
Paul
 

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Pano

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Hallo Paul,

heißt das nicht aber auch, dass wenn kein Flächenverbinder im Rumpf ist, das Schwert nicht zu 100 Prozent fixiert ist. Wenn das so wäre, würde ja ohne eingeschobenen Flächenverbinder
immer eine erhöhte Belastung auf die VLW-Anlenkung resultieren, wenn sich das Schwert dann bewegen ließe.

Viele Grüße,

Pano
 
Schwertbefestigung

Schwertbefestigung

Hallo Pano,

die zwei Platinen des Steckschwertes werden vom Platinenhersteller fertig angeliefert. Sie sind gebohrt, geätzt und per CNC auf Kontur gefräst. Damit dürfte gewährleistet sein, das sich das Schwert stramm in den Rumpf schieben läßt.
Zusätzlich wird das Schwert hinten im Rumpf stramm seitlich begrenzt, damit es immer sauber gerade steht, und sich auch bei einer Schiebelandung nicht bewegen kann.
Aus den Erfahrungen mit meiner letzten Konstruktion (ASY) bin ich sicher, dass es nicht zu Schwierigkeiten kommt. Andernfalls wird das Schwert zusätzlich mit einer Verschraubung gesichert.

Sind Deine Bedenken damit zerstreut?
Ich danke Dir dafür, dass Du Dir Gedanken um diesen Punkt machst, denn nur so kann ich im Vorfeld Fehler beseitigen, die ich selbst vernachlässigt oder nicht erkannt habe!

mfg
Paul
 

Pano

User
Hallo Paul,

die Bedenken sind zerstreut :)

Ich bin schon sehr gespannt auf den Nitro und zwar so sehr, dass ich mir bei Christian schon einen "vor-"bestellt habe ;)

Danke Paul und viele Grüße,

Pano
 
Trennebene

Trennebene

Hallo zusammen,

im Beitrag #200 ist eine Form für die Abziehnase zu sehen. Dort ist zu erkennen, dass Speissrinnen fehlen.
Weil es sich bei diesen Formen nur um Versuchsobjekte handelt, habe ich sie einfach weggelassen. Denn mit diesen Formen wollte ich meine Arbeitsgänge und die verwendeten Materialien prüfen.
Nun habe ich in diesen Formen eine Abziehnase laminiert und "aufgeblasen".
Das Ergebnis: Saubere Oberfläche, fast nicht sichtbare Naht, aber Lufteinschlüsse im Laminat.
Ursache: Fehlende Speissrinnen.
Die Formen liegen völlig plan aufeinander. Selbst wenn die Formen nicht verschraubt sind, sind keine Lichtspalte sichtbar. Wenn die Form verschraubt ist, tritt kein überschüssiges Epoxy und keine eingeschlossenen Luft in nenneswertem Umfang aus der Trennebene aus.

Grund: Das Epoxy und die eingeschlossene Luft schaffen es trotz 3 bar Luftdruck im Ballon nicht, durch die dichte Trennebene nach aussen auszutreten.

Weiteres Vorgehen:
Jetzt werde ich EINE Formhälfte mit entsprechender Temperkurve tempern.

Danach lege ich wieder beide Formen aufeinander, und kontrolliere den eventuell aufgetretenen Verzug. Daraus ziehe ich dann entsprechende Schlüsse

Für mich ist es der erste Versuch, eine größere Form in Polymerbeton zu bauen. Andere Modellbauer haben das schon vor mir gemacht, und Erfolg damit gehabt. Da aber jeder "etwas anders" arbeitet, denke ich, es ist ein sicherer Weg, Schritt für Schritt zu gehen, als ein große Bauchlandung hinzulegen.

Wenn das abgeschlossen ist, werden die Formen (natürlich mit Speissrinnen) neu und endgültig gebaut.

Die Urmodelle für den Rumpf stehen abformbereit in der Ecke. Hat sich die Formenbauweise bewährt, geht es dann relativ schnell weiter.

mfg
Paul
 

Arne

User
Hallo Paul,

kenne ich mit top Kanten. Ist einfach und ohne Änderung zu lösen. Form beim Aufblasen noch nicht ganz fest verschließen. Mit dem aufbauenden Druck so abstimmen, dass sie noch nen knappen halben mm aufsteht. So je nach Harz ne Weile stehen lassen bis das Überschuß Harz draußen ist und dann endgültig zuschrauben. Funktioniert perfekt. Ich habe Blutrinnen drin die ca. 5mm von der Nutzfläche entfernt in der Trennebene liegen und die helfen auch nicht bei top Kanten den Effekt zu verhindern.

Gruß Arne
 
Hey Arne,

danke für den Tip!
Das hat bei meinen Formen aber im Moment den Nachteil, dass das austretende Epoxy auch in die Verschraubungs- und Stiftbohrungen fliessen kann.

Entsprechend Deinem Vorschlag werde ich aber die Form der Speissrinnen nochmals überdenken, damit sich das Problem damit automatisch erledigt. Zwischen der Formkante und den Bohrungen (Schrauben / Stifte) werde ich den Kanal hindurch führen. Dann kommt hoffentlich kein Epoxy bis in den Bohrungsbereich. Damit habe ich dann auch die Möglichkeit, die Form nach Deinem Vorschlag "anzulüften".

Verschraubst Du Deine Formen extern mit Zwingen?

mfg
Paul
 
Demontierbarer VLW-Verbinder

Demontierbarer VLW-Verbinder

Hallo zusammen,

wie zu Beginn dieses Berichts geschrieben wurde, bekommt der NITRO DP einen demontierbaren Leitwerksverbinder für sein V-Leitwerk.
Das hat in meinen Augen wesentliche Vorteile bei Bau und Transport des Modells.
Beim Bau entfallen die Arbeiten zum Ausrichten und Verkleben des Verbinders. Zum Transport kann nach Lösen einer Schraube der komplette Verbinder "ausgebaut" werden. Auch der Ersatz eines Verbinders ist kein Problem.
In Verbindung mit automatischen Ruderanschlüssen kann das Leitwerk mit wenigen Hangriffen abzogen werden. Stört dann noch der Verbinder, wird eine Schraube von der Rumpfunterseite entfernt, und nichts steht mehr vor. Selbst das "Eintüten" in eine Schutztasche geht dann im wahrsten Sinne des Wortes REIBUNGSLOS.
Jetzt habe ich mal Bilder von der Geschichte gemacht, und möchte sie euch zeigen.

Bild Nr. 1 zeigt die Form für die Verbinderoberseite. Am Verbinderfuß ist die Delle zu sehen, die dem Rumpfrücken entspricht. Damit behält der Rumpf über dem Rumpfschlitz genau seine Kontur.
Bild Nr. 2 zeigt den Formteil, mit dem die Verbinderunterseite geformt wird.
Bild Nr. 3 zeigt, wie Form zusammengebaut wird.
Bild Nr. 4 zeigt, wie der Verbinder in der Form liegt.
Bild Nr. 5 zeigt die geschlossene Form ohne Deckplatte (sonst kannst Du nix sehen).
Bild Nr. 6 zeigt, wie der Verbinder im Rumpfurmodell sitzt.

mfg (Mit freundlichen Grüßen)
Paul
 

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Liebe Mitleser,

ich fühle mich zwar "gebauchpinselt", wenn ich die Zugriffszahlen zu diesem Fred betrachte, aber andererseits würde ich auch sehr gerne mit gleichsinnten hier über den von mir angepeilten Weg diskutieren! Und was ich GANZ TOLL finde, ist das Fehlen jeglicher Polemik!!!!!!!

Hat denn fast niemand andere Vorschläge oder Lösungen parat, die Modelle mit Abziehnase betreffen? Es gibt doch immer mehrere Wege, die zum Ziel führen.

Also, gebt euch doch mal nen Ruckkkkkkkkk :rolleyes:

mfg
Paul, der Schreiberling.........
 

thomasr

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Hallo Paul,
ich schau jeden Tag, ob es etwas neues gibt, aber kann beim besten Willen nichts sinnvolles beitragen.
Ich finde alles was du schreibst sehr interessant.
Ich hoffe, das du bald fertig wirst und ich den Flieger in der Luft sehen kann und würde mich für dich freuen, wenn er deinen Erwartungen entspricht.
Bitte schreib weiter, ich denke vielen wird es geh'n wie mir, sie staunen und lernen.

Gruß
Thomas
 
Hallo Paul,

Deine Vorgehensweise ist bis in die Tiefe sauber durchdacht und vorbildlich dokumentiert. Daher kann ich Dir nur meine größte Anerkennung für dieses Projekt aussprechen.

Bei der Betrachtung der V-Leitwerks-Verbinderform hat sich bei mir folgender Gedanke festgesetzt.
Jetzt fliegt nicht der Paul dieses Modell sondern ich selber. Ich für meinen Teil würde gerne experimentieren können - und zwar mit der EWD!
Das sollte vielleicht zu dem Ergebnis führen, dass ich diese meinem Flugstil und meinen Bedürfnissen anpassen möchte.
Hierzu folgender Gedankengang:
Könnte man den Verbinder nicht im unteren und dem Rumpf angepassten Bereich aufdicken um dann bei Bedarf "eine Scheibe keilförmig abzuschneiden" und diesen Keil versetzt auf der anderen Seite so einzusetzen, dass sich die EWD anpassen lässt? Oder in dem Teil der entfernt wurde hat man die Möglichkeit wieder aufzufüttern - natürlich beidseitig um die Formschlüssigkeit wieder zu erhalten?

Das fände ich prima.

Wie siehst Du das?

LG
obelix
 
HLW-Verbinder

HLW-Verbinder

Guten morgen Obelix,

den von Dir gemachten Vorschlag bezüglich des Verbinders kann man mit recht wenig Aufwand genau so umsetzen, wie Du es beschrieben hast, ABER........

Von Dirk (Pflug) wurde mir der Vorschlag gemacht, zur Verringerung des Widerstands die Übergänge an Tragflächen und Leitwerken nicht scharfkantig auszubilden. Also blieb mir nur die Möglichkeit, die Anformungen bis in die Tragflächen und Höhenleitwerke zu ziehen. Denn der Rumpf ist in seinen Querschnitten auf minimalste Größe um Empfänger und Servos herum gebaut. Da ist keine Platz für größere Anformungen. Genau an diesem Punkt ist die Konstruktion dann leider etwas trickreich, weil sich sonst Hinterschneidungen am Rumpf ergeben. Und dann könnte man ihn nicht entformen. Dadurch ist der getriebene Aufwand für Konstruktion, Urmodellbau und Formenbau größer geworden, als üblich.

Ich habe Dir mal ein Bildchen von den Übergängen des HLW´s zum Rumpf angehängt. Daraus sollte das, was ich Dir damit sagen will, ersichtlich sein.
Die EWD ist von Dirk auf 0,6° ausgelegt.

Um die EWD Deinem Geschack anzupassen, könnte man also den Verbinder entsprechend anpassen, aber bei der Anformung würde dann nur Schleifklotz und Spachtel übrig bleiben.
Sollte sich eine andere EWD auf Dauer als besser herausstellen, müßte ich neue HLW-Formen erstellen, in denen die Anformung angepasst würde. Das wäre in dem Fall "nur Arbeit", aber kein weiteres Problem, denn eine HLW-Form ist schneller gebaut als eine Rumpfform.

Ist Deine Frage damit beantwortet?

mfg
Paul
 

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Hallo Paul,

Danke für Deine Ausführungen.
Bei welchem Modell hat man die Chance den V-Ltw-Verbinder, so wie von Dir beschrieben, zu demontieren? Ich kenne jedenfalls noch kein Modell bei dem dies möglich ist.
Mit den Übergängen muss man sich sicher nach einer Änderung noch beschäftigen und ebenso mit der "Verdrehsicherung". Dies ist aber das kleinere Übel.

LG
obelix
 
Und weiter geht´s

Und weiter geht´s

Hallo zusammen,

langsam geht es weiter mit der Gestaltung der Formeinbauten.

Was ist auf dem Bild zu sehen?
1. Dunkel blau stellt das Rumpfurmodell dar.
2. Hellblau und rot zeigt die Trenneben (Trennbrett) in die/das das Urmodell bis zur Hälfte eingelassen ist.
3. Hellgrün sind die Querkraftbolzen dargestellt.
4. In rot ist der Platzhalter für den HLW-Verbinder gezeichnet.
5. Dann sind da noch Innensechskantschrauben und Passstifte für die Formverschraubung zu sehen. Die Innensechskantschrauben stecken in Messing.Distanzrohren. Die Messingrohre schützen die Schraubengewinde vor dem später eingebrachten Polymer-Beton.
6. Hell- und dunkelblau sind die Seitenwände zu sehen, die den Formrand bilden. Der gesamte Raum zwischen den Seitenwänden wird mit Beton aufgefüllt.
7. Zum Formenbau wird alles mit Formenharz (Formbaufeinschicht) beschichtet. Nachdem diese Schicht angeliert ist, wird der relativ flüssige Polymer-Beton eingefüllt.

Mit der Mischung experimentiere ich im Moment noch. Hatte jetzt einen erfolgversprechenden Versuch mit Quarzsand und Glas-Kurzfasern gemacht.

Um auf die Formlänge mehr Stabilität und Festigkeit zu erreichen, will ich während des Giessens einige Rovings mit einlegen. Damit erhoffe ich mir, einen Stahlrahmen aus U-Profil (das war ein Vorschlag eines Mitlesers!) einsparen zu können.
Hat noch jemand ne Idee dazu?

mfg
Paul
 

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migg88

User
Toller Ansatz mit der Leitwerksbefestigung durch die Verschraubung von hinten.

Toller Ansatz mit der Leitwerksbefestigung durch die Verschraubung von hinten.

... und ebenso Dokumentation deiner Ideen. - Nicht alle auf dem gleichen Niveau, aber viele neue Ansätze. - Danke an dieser Stelle, dass wir daran teilhaben können.

Ich habe einen ähnlichen Einbau vorgesehen, wobei bei mir aber der V-Verbinder vor dem Schliessen der Form eingelegt wird. Der obere Abschluss wird mit Kohlerovings gemacht. Damit lassen sich die Kräfte wieder gut auf die Rumschale übertragen. - der Nachteil ist, dass ich nur von einer Seite her einlegen kann. Bei der Formgestaltung war mir wichtig, dass der V-Verbinder richtig zur Vertikalebene liegt. Deshalb hatte ich die Führung der V-Stellung fix in der Form ausgeführt. Der eingelegte V-Verbinder wird dann mit zwei Keilen in die richtige Position gebracht.

Abbildung_456_Luzi_2_Rumpfform_negativ_V.jpg

Ebenso hatte ich wie du vor, die Torsionsstifte durch die Form herauszuziehen. Das zeigte sich aber mit dem Gewebeeinfädeln beim Bauen der Form als ziemlich unpraktisch. Daher habe ich die Stifte gekürzt und fix in die Form eingebaut. Die Kuppen der Stifte wurden vorher abgerundet. So passen die Stiftpositionen und die Hinterschneidung beim Entformen ist minimal. -Es muss aber nachträglich noch gebohrt werden.

V-Verbinder_Einbau_in_Halbschale.jpg

Beim Prototypen wurde die Einbettung des V-Verbinders im Rumpf aber schon labrig und musste mit Endfest nachgeklebt werden. - Der Depp, der den Flieger ins Auto gelegt hat, hat eben zuerst das Leitwerk überall angestossen ;-)
Ich bin gespannt, wie du mit der Verdrehsicherung und Befestigung im Rumpf zurechtkommst und freue mich auf die weiteren Ausführungen.

Gruss Martin
 
V-Leitwerksverbinder einbauen

V-Leitwerksverbinder einbauen

Hallo Martin,

zuerst zu meinem Verbinder:
Im Beitrag #209 ist ein Bild hochgeladen, auf dem Du erkennen kannst, wie der Verbinder von oben in den Rumpf eingesetzt wird. Was Du nicht sehen kannst, ist die Befestigung.
Beim Rumpfbau werden die entsprechenden zwei Platzhalter in jede Formhälfte eingesetzt und mit einlaminiert. Vorversuche haben gezeigt, dass sich der Ballon beim Aufblasen einwandfrei um diese "nach innen vorspringende Beule" herum anpresst. Somit wird also eine genaue und stabile Passung für den Verbinder geschaffen. Von unten wird dann der Verbinder mit einer eingeschraubten M-3 Schraube festgezogen. Ich gehe davon aus, dass durch die enge Passung und die Schraube der Verbinder fest genug im Rumpf sitzt.

Zu Deinem Verbinder:
Nach Deinen Abbildungen vermute ich, dass Du nach dem gleichen Prinzip verfahren könntest. Du müsstest dazu ebenfalls einen geteilten Platzhalter vor dem Laminieren in die rechte Form und in die linke Form, jeweils bis zur Rumpfmitte, einsetzen. Die Befestigung des Verbinders sollte so möglich sein.
Mein Verbinder ist entsprechend im Querschnitt (10 X 6 mm, B X H) an die Schwächung durch die Gewindebohrung angepasst. Das könntest Du eventuell durch die zusätzliche Höhe in der Mitte (um den offenen Rumpfrücken zu verschliessen) des Verbinders kompensieren.

Ich hoffe, es ist verständlich geschrieben.

mfg
Paul
 

attack

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Hallo Paul!

Bei den Rumpfformen verwende ich keine Stahlrahmen!
Da wird erst mit Glasschnipseln eine Dicke Schicht auf das Deckharz gemacht und dann mit Quarzsand aufgefüllt!
Mir ist schon einmal die Form vom tisch gefallen und da Ist Gott sei dank nichts gebrochen!
Die Form ist schon sehr unverwüstlich!

Beim Verbinder hinten stellt sich mir die Frage, wie Du den anschrauben willst!
Durch den Verbinder geht auf Kosten der Festigkeit, da genau in der Mitte der stärkste Druck draufkommt!
ich denke auch, dass jedes anschrauben mit der Zeit locker wird!
und beim Höhenruder würde ich das nicht riskieren!

Ich habe hinten eine zusätzlichen Formteil gemacht!
Also besteht meine Rumpfform aus 3 Teilen!
Geht wirklich einfach zu bauen!
Zuerst die beiden Halbschalen zusammenfügen- dann die beiden Überstände der Gewebe (ca. 1 cm) anrollen und einen Plastikschlauch in dem ein Rennradschlauch ist, einziehen!
Bei der offenen Klappe wird jetzt das Gewebe auf den Schlauch gelegt und in die Form verbunden!
Als Abschluss kommt der Deckel mit dem Verbinder drauf und alles wird aufgeblasen!
Blase da jetzt mit 3 bar auf und hatte auch noch nie das Problem, mit Platzen und so!
Den Fahrradschlauch habe ich nur zugeknöpft und auf der anderen Seite das Ventil reingesteckt und mit Blumendraht und herumgewickelten alten Luftballons,
die ich sicher nie wieder verwende, dichtgemacht!
Wenn man den Rumpf einteilig hat,
(ich habe eine eigene Innenschnauzenform - darum kann ich von vorne arbeiten)
kann man gleich das Ventil unverändert im Schlauch lassen
und braucht nur verhindern, dass der Schlauch sich bei der Öffnung ausdehnen kann!
Entweder einen Deckel, oder mit Klebeband rundherum wickeln!
Das mit dem Deckel ist halt die professionellere Lösung!
Wie gesagt, dass ist meine Lösung - es gibt sicher viele Andere -die auch funktionieren!

LG

Hannes
 
Hallo Hannes,

für Deinen Einwand bezüglich der zu erwartetenden Dauerbelastbarkeit danke ich Dir.
Solltest Du damit Recht haben, muß mein "Plan B" die Sache retten. In diesem Fall werde ich den Verbinder statt fest zu schrauben, verkleben müssen.
Das würde mir zwar nicht so gut gefallen, hätte aber immer noch Vorteile gegenüber der hergebrachten Bauweisen.
Denn die Ausrichterei und oftmals fummelige nachträgliche Verklebung der Verbinder-Stäbe im Rumpfinneren entfällt trotzdem. Und der zusätzliche Bauaufwand beim Rumpfbau ist in meinen Augen zu vernachlässigen.

Wegen der Schwächung des Verbinders durch das Befestigungsgewinde habe ich den Verbinder statt 6 X 6 mm auf 10 X 6 mm in der Breite aufgedickt. Ausserdem ist in dem Bereich der Gewindebohrung der Verbinder in der Rumpfmitte nochmals ca. 3 mm höher. Das dürfte Festigkeitsmäßig locker ausreichen. (So hoffe ich).

Zum Aufblasen reicht bei mir ein üblicher Zeppelinballon völlig aus. Mein Rumpf ist nach vorne ebenfalls offen. Dadurch kann ich den Ballon auf eine Lanze (Ein Rohr im Balloninneren, dass bis zum Rumpfende reicht, und den Ballon "in die Länge zieht") stecken, und problemlos nachträglich einführen, um ihn dann aufzublasen.

Habe mir Deine Baubilder angeschaut. Sehr schön gemacht!
Frage: Woraus besteht der Beton? Ist das feiner Quarzsand oder normaler Sand? Die Oberfläche der Rückseite der Tragflächenformen sieht ziemlich matt aus.

mfg
Paul
 

migg88

User
Feste Verbindung für abnehmbares V-Leitwerk

Feste Verbindung für abnehmbares V-Leitwerk

Hallo Paul

Danke für die Erläuterung Paul, ich habe verstanden wie du das vorhast. Ich bin aber wie Hannes der Meinung, dass eine Gewindebefestigung in den V-Verbinder eine Schwächung desjenigen verursachen wird. - Oder setzt du die Gewindestange im V-Verbinder beim Laminieren ein? - Ein Gewinde wollte ich nicht in ein CFK-teil schneiden. Ich habe einen Schaumkern im V-Verbinder und könnte gegebenenfalls eine Gewindebüchse einsetzen, wobei ich die Verbinderbreite bei der Aufnahme aufgrund der zusätzlichen Schwächung deutlich verbreitern müsste.

Die Lösung von Hannes mit drei Formteilen wollte ich vermeiden.- Aus meiniger jetzigen Sicht aber die einzige dauerhaft feste Lösung für die Einbettung des V-Verbinders.

Crossover_V-Aufnahme.jpg

Für eine neues Projekt würde ich eher zu Lösungsansätzen analog der dem Crossover tendieren und den Verbinder als Verlängerung des Leitwerks mit versetzt ausgeführten Aufnahmen im Rumpf zu realisieren. - Dazu müssen die Schieber für die Holmaufnahme aber wieder durch die Form geführt werden ;)

Gruss Martin
 
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