Hallo Namenlose,
Link funktioniert (zumindest bei mir) nicht. Zum Geräusch kann ich also nichts sagen. Zu den anderen Phänomenen schon.
1. Habt ihr wirklich zwanzig bis dreißig ccm Öl ins Motorgehäuse eingefüllt? Das wäre fatal, damit wäre das Kurbelgehäuse praktisch komplett mit Öl gefüllt. Da Öl nicht komprimibel ist, würde beim Drehen der KW, schon von Hand genügt, extremer Druck auf das Gehäuse und die Zylinder ausgeübt, dem Motor täte das keinesfalls gut.
2. Der 3. Zylinder zündet nur dann nicht konstant mit, wenn das Gemisch zu fett eingestellt ist. Leider gibt die Betriebsanleitung zum Einlaufprozedere missverständliche Hinweise. Tatsächlich muss der Motor schon während der Einlaufphase so eingestellt werden, dass alle Zylinder zünden, also heiß mitlaufen. Man muss die fettest mögliche Einstellung finden, bei der das noch sichergestellt ist, den Motor keinesfalls mit zu großer Luftschraube quälen (also LS kleiner als 22 x 10!) und anfangs mit der max. Drehzahl sehr zurückhaltend sein.
3. Gemisch 1:15 sollte man nur beim ersten halben Liter verwenden und danach schon auf 1:20 wechseln. Schon mit 1:20 sondert der Kraftstoff soviel Öl ab, dass der Motor innen drin quasi im Öl ertrinkt. Es ist reichlich Öl zur Schmierung der Gleitlager vorhanden und für die Kolbenringe reicht es sowieso.
4. Der instabile Leerlauf kommt sicher daher, dass ihr noch weit von der richtigen Vergasereinstellung entfernt seid. Nach 2 L ist der Motor (über-)gut eingelaufen und voll belastbar. Also die vorgesehene 22 x 10 LS montieren und den Motor auf Maximaldrehzahl so mager einstellen, dass sich ein graues bis hellbraunes Kerzenbild zeigt, wobei der Zylinder #3 konstruktionsbedingt immer am fettesten läuft. Man stellt den Motor also so ein, dass Zyl #1 relativ mager läuft (hellgraues Kerzenbild) und #3 nicht dunkelbraun oder gar verölt aussieht. Benziner reagieren auf Einstellungsänderungen träger als Methanoler, also lasst ihm nach Änderungen 10 - 20 Sek Zeit, sein Laufverhalten anzupassen. Auch die vom Methanoler bekannte Methode "Vergaser auf Höchstdrehzahl einstellen und dann die Nadel ein paar Zacken ins Fette zurückdrehen" funktioniert beim Benziner nicht. Die Einstellung muss dort bleiben, wo die Maximaldrehzahl erreicht wurde.
5. Wichtig zur Schadenprophylaxe ist, den Motor vor dem Starten 1 - 2 Umdrehungen langsam und gefühlvoll mit der Hand durchzudrehen. Damit wird in die Zyl #2 und 3 eingesickertes Öl oder Kraftstoff ausgespült und eine hydraulische Blockade verhindert. Zum Choken gibt es verschiedene Methoden (einen richtigen Choke hat FG ja nicht), keinesfalls darf der Motor beim Choken mit Sprit geflutet werden. Man muss auch wissen, dass der Vergaser des FG 60 kein Walbro mit Ventil ist, d.h. also, dass schon bei Leerlaufstellung des Kükens Sprit aus dem Tank in den Vergaser und weiter ins Saugrohr und in den Motor laufen kann. Auf dem Platz ist das bei einem Spornradmodell kein Problem, aber beim Transport oder der Lagerung des Rumpfes zu Hause kann das gut passieren. Am besten also komplett abtanken, bevor man den Platz abends verlässt und solange noch Sprit im Tank ist, keinesfalls die Tank-Entlüftung verschließen.
Viele Grüße
Michael