SB 8 V2 (Akaflieg Braunschweig - M 1:3 - Möller): Baubericht

Bremsen

Bremsen

Hallo,

wie bremst man so eine Kiste auf einem kleinen Flugplatz: Landebahn 30*130m mit 2m Büschen direkt am Platzrand im Einflug?

Landeanflug: Fahrwerk ausfahren an der Position im Gegenanflug, weil man dann besser sieht, ob das Rad draußen ist (so wie es die Großen machen, ist es auch bei uns sinnvoll). Dann erst die Krähe, wenn nötig dann die Schempp- Hirth Klappen. Letztere vor dem Aufsetzen wieder einfahren, damit die Sinkgeschwindigkeit nicht zu groß ist. Wenn alles richtig gemacht wurde, rollt der Flieger jetzt aus, aber der Platzrand kommt immer näher: Jetzt die Radbremse.

Mir ist es wichtig, so wenig Bedienelemente wie möglich zu haben. Eine Landung ist immer eine angespannte Situation. Bei Schwierigkeiten will ich auf eine gewohnte Bedienung (Krähe, sprich Bremse auf dem Gasknüppel) zurückgreifen und nicht noch nach Schaltern oder Schiebern tasten.

Auch hier hilft der S-Bus. Das Servo für die Radbremse hat den gleichen Kanal zugewiesen bekommen, wie die Schempp- Hirth Klappen. Das Rad wird gebremst, wenn ich die Schempp- Hirth Klappen ziehe, erst bei der Hälfte des Klappenwegs und keinesfalls schon beim Setzen der Krähe. Bis zum halben Weg des ("Gas-") Knüppels fahren die Flügelklappen auf „Krähe“. Mit der zweiten Hälfte des Knüppelwegs kommen dann die Schempp- Hirth und die Radbremse, letztere mechanisch nur, wenn das Fahrwerk ausgefahren ist. So liegen alle Bremsfunktionen auf einem Knüppel und ich muss nicht auf Schalter oder Schieber umgreifen.

Schon wieder ein Kanal gespart und ohne senderseitigen Mischer. Freie Mischer benötige ich jetzt nur für das zweite Höhenruderservo und für die Mischung Krähe - Schempp- Hirth. Den Rest macht die Futaba FX 22 mit dem 6- Klappen Flügelprogramm wie schon von vier Klappen gewohnt, nur mit einem weiteren Paar Querruder.

Die Kombination aus Krähe und Schempp- Hirth entspringt meiner Erfahrung mit der Krähe. Sie verlangsamt das Flugzeug, vernichtet aber wenig Auftrieb. Wenn man sie zu schnell wegfährt, sackt der Flieger stark durch. Daher lande ich meine Großsegler bis zum Aufsetzen mit gesetzter Krähe. Die Störklappen dienen dann zur Verstärkung des Gleitwinkels wenn man zu hoch hereinkommt.

Und so sieht es aus bei voller Bremse. Gegenüber dem Bild habe ich auch bei der mittleren Flügelklappe die Krähe zugemischt, die dann auch auf ca. 45 Grad abgesenkt wird. Der Außenflügel ist hier nicht angesteckt.


Mal sehen, wie das funktioniert. Für Anregungen bin ich dankbar.

Stefan

Hallo Stefan,

deine Landekonfiguration hört sich perfekt an....
- und aussehen tut es von hier aus auch sehr gut !
Das gibt mit Sicherheit ein sehr schönes und
sehr seltenes Modell...

Gruß Hansjörg

Erstflug

Erstflug

Hallo,
es hat ja sehr lange gedauert, 6 Jahre seit Beginn, aber es hat sich gelohnt. Ich möchte dieses alte Thema daher noch einmal hoch holen, damit Ihr nicht denkt, dass ich nichts fertig bekomme.



Die ersten F- Schlepps waren erfolgreich und unproblematisch. Ich hatte schon geahnt, dass der berechnete Schwerpunkt zu weit hinten lag und noch 100g Trimmgewicht mehr in die Nase getan. Das war noch nicht genug, es sind noch ca. 80g hinzu gekommen.Gefühlt ist die EWD noch zu groß, obwohl ich sie schon deutlich verringert hatte gegenüber der Rumpfanformung "ab Werk". Ich weiß nur nicht mehr, welchen Wert ich engestellt habe. Nach meiner Erinnerung 1,5 Grad, was so falsch nicht sein kann.

Wie gesagt, mit etwas Schwerpunktvorlage (rechnerisch jetzt ca. 13-14% Stabilitätsmaß) und auf 85% verringertem Höhenruderausschlag (das predige ich doch immer und jetzt stelle ich selbst einen zu gr0ßen Ausschlag ein!) mit 15% Expo fliegt sie sehr angenehm. Bei auffrischendem Wind und leicht hängenden Wölbklappen blieb sie mir beim Kreisen gegen den Wind fast stehen. Das Fluggewicht von jetzt 14kg, welches recht nah an dem projektierten Gewicht von 13 kg liegt, ist die untere Grenze. 2-3kg mehr könnte sie locker vertragen. Aber wegen der geringen Streckung und damit schweren Flügeln pendelt sie trotz des langen Hebels und großen SLW gelegentlich um die Hochachse. Es war auch ziemlich bockig und böig. Kreisen steil und flach ist einfach, die Rollrate ist gut, dank zugemischter QR auf mittlerer WK. Die Landung ist unproblematisch auch auf unserem engen Platz. Da hab ich mir zu viel Sorgen gemacht. Erst die Krähe bis ca. 45 Grad WK innen, die mittlere Klappe etwas weniger, die QR leicht hoch, dann die Störklappen lässt sich recht gut dosieren und zum Aufsetzen mit nicht zu viel Sinkgeschwindigkeit abfangen. Die im vorletzten Beitrag erläuterte Landekonfiguration und Bedienung passt also. die Verwendung der Schempp- Hirth Störklappen muss wohldosiert erfolgen, sonst wird die Sinkgeschwindigkeit zu groß.

Zuvor muss man ja noch Starten. Der F- Schlepp ist sehr einfach. Mit der 100 cm3 RANS von Fliegerland als Schlepper ist die SB 8 nach zwanzig Meter in der Luft. Das große 140er Rad hilft dabei sehr. Der Steigflug ist problemlos. Man merkt die niedrige Flächenbelastung auch hier. Ich hab versuchsweise mal die WKs gesetzt, aber damit wurde sie für die RANS schon fast zu langsam und stieg zu stark. Aber einem schwacheren Schlepper würde ich sie auch nicht anvertrauen.

Nach drei F-Schlepps und ca. 20 Minuten Flugzeit (im zweiten Schlepp ist die Kupplungsschlaufe in ca. 150m gerissen) kann ich nur sagen, dass das Flugverhalten und die Steuerung flugmechanisch in Ordnung sind und das Flugbild sehr originalgetreu, also langsam. Zu den Leistungen kann ich noch nicht viel sagen, weil ich noch keine Telemetrie aktiviert habe und auf gut deutsch die Hosen viel zu voll um auf Thermik zu achten. Letzteres völlig zu unrecht, weil das Ding wirklich einfach zu fliegen und zu landen ist. Man muss nur mental die Größe ausblenden.

Auf- und Abrüsten geht gut und schnell und auch im Auto ist genug Platz. Ich kann also nur hoffen, dass ich oft einen starken Schlepper zur Verfügung habe.

Der ein oder andere hat vielleicht auch so ein altes Projekt im Regal. Lasst Euch nicht frustrieren, irgendwann ist man plötzlich fertig.

Stefan

Gratuliere zu deinem wunderschönen Segler und erfolgreichen Erstflug.
Ein traumhaftes Modell!!!!

schöne grüße aus tirol
simon

Hallo Stefan,

gratuliere zu dem schönen Modell! Ich habe ja auch so ein Projekt (AK-8) hinter mir, aber Durchhalten lohnt sich wie man sieht. Viel Spaß damit!

Gruß,
Bernd